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"Nein, jetzt." sie bestand darauf es jetzt zu erfahren, also gab Tony nach. "Die Kurzversion ist, wo ich alles dafür getan hätte dich damals zu behalten und auch jetzt versuche alles für euch beide zu tun, wäre mich mein Vater am liebsten auf die eine mehr oder weniger qualvolle Art und Weise losgeworden. Daher die Narben. Ich muss deinem Dad das auch bald alles erzählen. Aber das kommt später." Sarah nickte nur, damit hätte sie nicht gerechnet.

Jethros fast schon panische Stimme aus dem Funkgerät riss sie wieder ins hier und jetzt. Der Flüchtige würde in wenigen Minuten hier auftauchen. Tonys Gehirn lief auf Hochtouren, dann kam ihm eine Idee: "Sarah, kannst du deine Webcam auf den Hof richten und davon alles auf deinem PC speichern?" Sarah sah Tony kurz an, überlegte und meinte, dass das funktionieren würde. Schnell lief sie in ihr Zimmer und kam nach wenigen Minuten mit guten Nachrichten zurück.

Tony wies die Kinder noch einmal an im Haus zu bleiben, niemanden herein zu lassen und still zu sein, dann ging er in den Garten und wartete auf den ungebetenen Gast.

Bis dieser kam, hatte er die Soldaten angewiesen, sich im Hintergrund zu halten und die Funkgeräte mit einem Gummiband auf senden gestellt. Somit konnten die anderen hören, was er sagte und was los war.

Dann kam er um die Ecke, Mark Thomas. Tony kannte ihn noch als seinen Stalker in der High School, der später dazu übergegangen war, ihm zu schaden.

Mit düsterer Miene schlenderte der Mann in den Garten, er war von der Polizei verfolgt worden, weil er unbedingt im Pulk der Schaulustigen stehen musste. Woher hatten diese Typen gewusst, nach wem sie suchen mussten? Das war ihm ein Rätsel. Aber eines wusste er, sie würden dafür bezahlen. Allein sein Boss würde sie bluten lassen, das zu sehen, darauf freute er sich schon.

Als er seinen Blick hob, schien er seinen Augen nicht zu trauen. Vor ihm in einen Liegestuhl lag ein Mann, der ihn stark an seine erste große Liebe Tony erinnerte. Offenbar war er alleine, denn eine Schönheit wie diese würde doch kein vernünftiger Mann aus den Augen lassen. Leise trat er näher, dabei übersah er allerdings ein Quietschetier, in das er direkt hinein trat. Erschrocken sah er erst nach unten, da lag ein Kauknochen mit Quietsche, dann schoss sein Blick wieder hoch. Der schöne Mann hatte sich erhoben und starrte ihn unverhohlen an.

Tony hatte es sich in einem Liegestuhl bequem gemacht, seine Nerven waren zum zerreißen gespannt. Zur Vorsicht hatte er einige von Lilys Quietschetieren auf dem Rasen verteilt, so würde es so aussehen, als wenn er von dem Geräusch erschrocken wäre und ihn nicht erwartet hätte. Der Plan ging auf. Thomas trat direkt in den Kauknochen, der sich mit einem schrillen Quietschen beschwerte. Schnell stand er auf, trat einige Schritte von dem Liegestuhl weg und wartete mit verstecktem Hass auf den Eindringling.

"Wer sind Sie und was wollen Sie hier?" fragte Tony laut. Der Eindringling schreckte auf, rieb sich die Augen und fragte: " Tony? Tony DiNozzo?" "Wer will das wissen?" fragte Tony skeptisch. Der Fremde kam näher, jetzt standen sie etwa zwei Meter voneinander entfernt. "Ich bin es", sagte er, "Mark, Mark Thomas. Wir waren auf derselben High School." Tony tat so, als wenn er überlegen würde, dann riss er die Augen auf und rief: "Mark, ja natürlich. Wie könnte ich meinen Stalker vergessen?!"

Mark war etwas pikiert, so hatte er ihm nicht in Erinnerung bleiben wollen. Er schmollte. "Was möchtest du hier, Mark?" fragte Tony den schmollenden. "Ich bin vor der Polizei geflohen. Sie denken, ich habe etwas getan, was sie gar nicht wissen dürften." Tony zog die Augenbrauen hoch. Da ist ja jemand gesprächig, mal sehen, was er noch so ausplaudert, dachte er.
"Und was wollen die dir anhängen?" fragte Tony weiter. "Weißt du, Tony, ich vertraue dir. Du bist der einzigste, dem ich noch vertrauen kann. Deshalb erzähl ich es dir. Mein Boss, hat mir vor Jahren aufgetragen, eine Frau für ihn zu finden, eine Vollblutfrau. Die einzigste, die ich damals kannte war Ada Taylor. Ich habe sie und ihren Sohn zu ihm gebracht. Er hatte schon eine Frau und eine Tochter, ganz süß die Kleine. Naja, irgendwann haben ihm die Frauen nicht mehr genügt, vor allem, als er hörte dass du ein Mädchen zur Welt gebracht hattest.

Das war vor etwa vier Jahren, da bin ich beigegangen und habe Mädchen mitgenommen, die eine gewisse Ähnlichkeit mit dir hatten. Keine davon war deine Tochter. Nun, wie ich erfahren habe, mochte mein Boss, dein Vater, die Mädchen ganz gerne und hat sie in sein Bett geholt. Sie mochten das auch. Sonst hätten sie was gesagt, nicht wahr? Und jetzt ist der Boss wütend geworden, weil seine Frau sich ihm verweigert und ausgezogen ist. Deshalb musste ich Ada umbringen, schade eigentlich. Sie war eine hübsche Frau. Und jetzt ist er sich der Mädchen überdrüssig geworden und wollte sie entsorgen lassen. Hab das Gleiche gemacht, wie mit der Frau vorher."

"Warum hast du sie nicht einfach frei gelassen?" fragte Tony, der von dem Redeschwall seines Gegenübers überrascht war. "Ach Tony, das weißt du doch. Dann hätten sie den Boss und mich verraten. Aber jetzt habe ich einen neuen Auftrag bekommen. Ich soll dich zurück bringen. Dein Vater vermisst dich sehr, vor allem eure Stunden im Keller und im Spielzimmer. Und wenn ich dich wohlbehalten dort abliefere, dann darf ich dich auch haben. Ist das nicht toll?"

"Ja, sehr toll." meinte Tony mit belegter Stimme. Mit einem Mal hatte er Angst. "Und weißt du was das Beste ist?" fragte Mark weiter. Tony schüttelte den Kopf. "Dein von dir besessener Beschützer Sean Miller ist Tod. Ich habe damals das Auto manipuliert. Hach, das war ein Spaß, zu sehen wie das Auto von der Straße abgekommen ist und in die Luft flog. Der war ja schon krankhaft eifersüchtig. Sei froh, dass du ihn los bist." Tony nickte mechanisch, das war ein Schock für ihn.

Plötzlich hörten sie ein Klingeln von der Haustür, hinter ihnen erhob sich ein schrappendes Geräusch, wie von einem Hubschrauber. Mark griff sich hinten in den Gürtel und zog eine Waffe hervor. Eine Hämmerli SP 20 RRS, wie Tony erkennen konnte. In der Waffenkammer des NCIS hatte er dieses Modell immer Kinderwaffe genannt, weil es so wie eine Plastikwaffe für Kinder aussah. Er würde ab heute garantiert keine Witze mehr darüber reißen.

Es knallte!

Tony zuckte zusammen!

Mark hatte auf den Hubschrauber geschossen!

Wie er erkennen konnte, handelte es sich dabei um einen Fernsehhubschrauber und Thomas hatte den Moderator, der vor dem Kameramann in der Tür hing, erschossen. Dieser fiel wie ein nasser Sack dumpf auf den Boden.

Nach einer Schrecksekunde wollte der Helikopter abdrehen, doch Mark hatte drei weiter Schüsse abgegeben. Einer traf den Kameramann, einer den Piloten und der letzte den Copiloten. Langsam, aber sicher schmierte der Helikopter ab, traf etwas entfernt auf einen der Apaches und zerschellte auf diesem mit einem gewaltigen Feuerball.

Wunder gibt es immer wieder - Eine NCIS Fan Fiktion Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt