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"Meinst du Palmer würde eine Geburt in der Pathologie überstehen?" Die Goth nickte aufgeregt und wuselte zu Tims Schreibtisch um den Doktor anzurufen. Auch Sacks telefonierte in einer Ecke, die Tasche brachte Fornell Gibbs, der sie dankend annahm. Er hob Tony auf seine Arme, er krampfte immer schlimmer, und trat gefolgt von Sarah, die die Tasche trug, in den Fahrstuhl. Ducky wartete schon auf sie, die Pathologie war beheizt worden, einer der Stahltische war weich gepolstert und mit Kissen und Decken belegt. Darauf ließ der Silberhaarige seine wertvolle Fracht nieder sinken und wandte sich an Ducky: "Hey Duck, Tony hat sein Wasser bereits verloren und krampft. Alle Ärzte in DC sind im Einsatz, du hast sicher von der Aufhebung des G3 Gesetzes gehört?" Der Pathologe nickte nur und fragte: "Ist das Anthonys Tochter?" "Nein Ducky, sie ist Tonys und meine Tochter. Er musste Sarah vor vierzehn Jahren den Behörden übergeben, wegen diesem dämlichen Gesetz."

Sarah stand schüchtern neben der Tür und wirkte mit der Tasche in den Händen ziemlich verloren. Bei Jethros 'Nein' war sie wie unter einem Peitschenhieb zusammen gezuckt, doch das sie ihrer beider Tochter war, lies sie lächeln. Der Pathologe kam lächelnd auf sie zu, stellte sich vor und nahm sie kurz aber herzlich in den Arm, was das Mädchen mit einem Quietschen quittierte. Danach wandte er sich wieder seinem Patienten zu. Kurzer Hand warf er Vater und Tochter aus seinen heiligen Hallen und bereitete sich mit Jimmy auf die Geburt von Tonys Baby vor. Vor den Glastüren, die Duckys Reich verschlossen, wanderte Jethro wie ein Tiger im Käfig hin und her. Sarah sah ihn schüchtern an, auf ihren Paps zuzugehen war einfach gewesen, er war viel offener und freundlicher als ihr Dad. Er war so unnahbar, vorhin hatte er sie ja in den Arm genommen, sie hätte sich da auch nicht getraut auf ihn zuzugehen. Sie erschrak als sich ein Arm um sie legte und etwas zur Seite zog.

"Wo bist du mit deinen Gedanken, meine Kleine?" "Dad?" "Es tut mir leid, ich bin es nicht mehr gewohnt ein Mädchen zu haben. Seit meine Frau und meine Tochter vor 15 Jahren starben, drehte sich mein Leben nur um die Arbeit und meine inzwischen 3 Ex- Frauen und seit 5 Jahren um deinen Papa und die Arbeit. An den Gedanken, so ein kleines Würmchen im Haus zu haben, konnte ich mich gewöhnen, ich freue mich auf den Kleinen. Aber ich wusste bis vor einigen Wochen nicht, das es dich gibt und dieses Gesetz hatte ein Kennenlernen unmöglich gemacht. Dass du vorhin da warst, das hat mich wirklich gefreut, wenn ich dir etwas unnahbar und verschlossen vorkomme, tut es mir leid. Ich hatte nicht vor dich zu vernachlässigen." schloss er seine ungewöhnlich lange Rede.

Sarah sah ihn verständnisvoll an und meinte nur: "Wir müssen uns alle an die neue Situation gewöhnen." Jethro küsste sie auf den rotbraunen Schopf, schmiegte seine Wange daran und sagte: "Du bist wie dein Papa, er hat auch für alles und jeden Verständnis." "Wirklich?" "Ja, im Büro merkt das keiner, aber zu Hause. Das war in den letzten Wochen so: entweder bin ich gar nicht heim gegangen oder ich war im Keller. Tony hatte einen Fall aufgerollt, der es in sich hat. Die Kollegen waren sowieso nicht nett zu ihm, aber das hat ihnen Degradierungen und Rauswürfe gebracht, weil sie sich geweigert hatten ihre Arbeit zu machen. Tony wird gerne unterschätzt, eben weil er sein Können nicht zeigt und viel lieber seinen Kollegen Streiche spielt." "Papa spielt lieber Streiche als zu arbeiten?" "Das habe ich damit nicht gemeint. Seine Arbeit hat er meistens schon fertig oder er braucht mehr Informationen, an denen aber die anderen arbeiten." "Oh und du bist so was wie der Aufpasser im Team? Klingt nach viel Arbeit. Papa hat gesagt, du baust ein Boot?" traute sie sich zu fragen.

"Ja, das stimmt. Warum fragst du?" "Ich würde dir gerne dabei helfen. Werken liegt mir mehr als Hauswirtschaft." Gibbs sah sie erstaunt an, dann begann er zu lächeln: "Natürlich darfst du das, da brauchst du gar nicht zu fragen. Du brauchst aber nicht so schüchtern zu sein, wir beißen nicht." Das ließ das Mädchen lächeln, gleich darauf zuckten aber beide zusammen, Tony schrie vor Schmerzen und dann war Stille, bevor sie das rhythmische Schreien eines Neugeborenen hörten. "Willst du nicht zu Papa?" "Erst wenn Ducky Bescheid gibt. Ich möchte dich nicht alleine lassen." "Danke!" Jethro drückte sie an sich, küsste sie auf den Kopf und gemeinsam warteten sie bange Minuten, die sich wie Stunden anfühlten, bis sich die Glastüren zischend öffneten und ein Kreidebleicher, aber breit grinsender Palmer mit einem Bündel in der Hand zu ihnen kam. "Agent Gibbs, darf ich Ihnen Ihren Sohn vorstellen? Und dir deinen Bruder?" Schnell standen Vater und Tochter auf, Gibbs nahm dem Assistenten das Kind aus den Armen und sah es lächelnd an. Der Kleine hatte feuerroten Flaum auf dem Kopf, die Augen geschlossen und murrte ein wenig, er war zum dahin schmelzen.

Wunder gibt es immer wieder - Eine NCIS Fan Fiktion Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt