11

38 0 0
                                    

"Es ist euer Leben, sein Leben, denn ohne dich ist er nicht derselbe. Er ist nur stark, wenn er weiß das du bei ihm bist. Deswegen, wenn du klug bist, bleib bei ihm, denn nicht nur er braucht dich, du brauchst ihn auch. Er ist deine Ruhequelle, du bist seine Sicherheit. Also vergiss das was dieses Stimmchen sagt, denn das ist nur deine Unsicherheit."

Franks Rede hallte in Jethros Kopf nach. Seine Gedanken überschlugen sich. Mike hatte recht, wenn er sich zurück erinnerte dann erkannte er das Tony immer nur den Starken und Selbstbewussten gespielt hatte. Wie er Anerkennung suchte und das Kritik ihn leicht unsicher werden lies. Zumindest in der ersten Zeit. Dann auf einmal war er wie umgewandelt, er war wie ein Klassenclown, jemand der den ganzen Tag nichts anderes macht als Streiche zu spielen und dafür Kopfnüsse kassiert. Nur Privat, wenn keiner da war, da war er der verletzliche Mann wie heute. Aber das hatte Gibbs sehr lange nicht bemerkt. Und seit Tonys Pestinfektion und seinem Koma war sein Katerchen noch verletzlicher. Was auch erschwehrend hinzu kam waren die aufkommenden Stimmungsschwankungen, der Druck der Führungsetage und sein eigener Ehrgeiz es allen zu beweisen, Recht zu machen und der Beste zu sein.

Gibbs lächelte traurig, ja Mike hatte recht. Tony würde kaputt gehen, er würde sich selbst vernachlässigen, in Gefahr bringen oder aufgeben. Seitdem er seinen Kater aus Baltimore geholt hatte, gab er immer auf ihn acht. Hatte immer auf ihn aufgepasst und wenn er sich genau überlegte was geschehen könnte, hätte er ihn abgewiesen, nein, das war nicht in Worte zu fassen.

"Mike, Boss? Du hast Recht. Wenn ich richtig zurück denke, dann habe ich Tony immer beschützt. Wir haben uns gegenseitig aufgebaut, auch wenn er den Starken nur gespielt hat. Wir haben uns bei dem jeweils anderen immer fallen lassen können und bei ihm kam eine Seite zum Vorschein, die kaum ein Mensch zuvor zu Gesicht bekommen hatte. Ein verletzlicher Mensch mit einer reinen Kinderseele. Er will seine Freunde immer nur beschützen, egal ob er sie mit seinem Verhalten vertreibt oder sie ihn für unzurechnungsfähig halten. Ich war so dumm zu glaube ich würde ihn ins Verderben stürzen, aber das kann er ganz alleine wenn er niemanden hat, der ihn beschützt."

Stolz sah Franks auf seinen ehemaligen Schützling. Er hatte begriffen. "Du hasts begriffen, Frischling. Nu leg dich hin und schlaf etwas. Morgen kommt dein Kleiner wieder und dann müsst ihr sehen was ihr macht." Ohne Widerrede ging Jethro Gibbs schlafen und träumte von Tony, seinem Kater, Liebling, Honey und Ehemann.

Tony fuhr mit einem breiten Grinsen nach Hause. Er war glücklich, seine große Liebe hatte ihn weder vergessen noch verlassen. Aber er war auch traurig, das seinem Brummbär noch immer Erinnerungen fehlten. Voller Tatendrang fuhr er seinen Mustang auf Jethros Einfahrt, er ertappte sich immer öfter dabei, wie er in Gedanken unsere Einfahrt und unser Haus nannte.

Er schloss die Haustür auf, nahm die Post vom Fußboden auf und ging in die Küche. Hier sortierte er die Werbung aus, schmiss diese in den Müll und die anderen kamen in eine Tasche. Summend lief Tony die Treppen hoch, ging ins Schlafzimmer und packte ein paar Stücke Wäsche in Jethros Koffer.

Diesen trug er dann zurück in die Diele, legte die Post hinzu und verschloss ihn. Noch immer hatte der Italiener dieses Strahlen in den Augen, denn morgen würde er ihn wiedersehen. Leider musste er Vormittags noch ins Büro, aber am Nachmittag konnte er wieder zu ihm. Er aß noch eine Kleinigkeit und ging dann ins Bett, wobei er schnell einschlief und von seinem Liebstem träumte.

Am nächsten Morgen stand Tony als erster im Büro. Er machte sich einen Überblick über das was das Team gestern noch herausgefunden hatte. Es war allerdings nicht viel was sie hatten, sie tappten noch immer im Dunkeln, leider.

Etwa eine Stunde später kamen Ziva und McGee, sie waren übernächtigt und genervt. Und dabei tat ihnen Tonys Sonnyboy Lächeln nicht gut. Irgentwann schmiss Ziva ihre Akten in die Ecke und verschwand. Tony kam auf einmal ein Einfall: "Hey Bambino, auf welchem Schiff ist Galip grade?" Tim sah ihn irritiert an, suchte aber das Objekt der Begierde heraus und reichte es ihm. "Sag mal Tim, wie kann es sein dass Galip an Bord dieses Frachters ist, wo er doch unten in der Pathologie liegt?" Tim brauchte etwas um die Nachricht zu verarbeiten und auch bei Tony fiel der Groschen. "Das ist Pula!" Riefen sie aus einem Mund.

Sie sprangen auf, rannten zur Direktorin, die daraufhin sofort eine Satelitenverbindung mit dem Frachter herstellen wollte. Ziva kam in dem Moment wieder, im Schlepptau hatte sie Gibbs. Auf dem Bildschirm im MTAC waren jetzt auch ein Komandant einer SEAL Einheit und der SecNav zu sehen. Gibbs stürmte zum Bildschirm und redete auf den SecNav ein. Doch dieser meinte nur, ein Unfall auf hoher See sei leichter zu verkaufen wie ein Terroranschlag.


Wunder gibt es immer wieder - Eine NCIS Fan Fiktion Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt