Kapitel 40

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Als unsere Lippen sich trafen, entfachte ein Feuer, was ich so nicht kannte. Es war ein magischer Kuss, der vielerlei Gefühle beinhaltete. Sei es Liebe, Wut oder Trauer. Dieses Gefühl ist kaum zu beschreiben. Die Kälte des Meers wurde von der Wärme des Kusses besiegelt und ich empfand nichts als Freude und Erleichterung.

Als Batuhan und ich uns langsam voneinander lösten sah ich ihm lächelnd in die Augen. Diese Grünen Augen sahen mich voller Stärke und Zuneigung an. Wir bekamen kein Wort heraus. Meine Lippen konnten einfach nicht aufhören zu grinsen und das brach Batuhan in ein Gelächter aus. "Ich liebe dich.", sagte ich und Batuhan erwiderte nur ein Lächeln. An seinen Augen konnte ich erkennen, wie glücklich er durch meine Worte wurde. Doch mein Ich-Liebe-Dich konnte er nicht erwidern, was mich zum grübeln brachte. Liebte er mich nicht? Oder konnte er es mir einfach nur nicht sagen? Die Hoffnung starb bekanntlich zuletzt.

Batuhan und ich verließen kurze Zeit später das Wasser und versuchten uns ein wenig abzutrocknen. Meine Haare fielen mir klitschnass auf den Rücken und meine Kleidung tropfte ununterbrochen. Ähnlich wie Batuhans Kleidung, nur dass er kurz durch seine Haare strich und diese ihn nicht weiter störten. In so einem Zustand liefen wir zurück in die Jugendherberge.

"Kommst du mit den Mädchen aus deinem Zimmer gut klar?", fragte Batuhan, als er mich unter seinen Arm zog und versuchte, mich aufzuwärmen. Unsicher antwortete ich:" Die ignorieren mich und ich sie. Also geht so." "Dann schläfst du heute bei mir im Zimmer." "Ist denn ein Bett frei?", fragte ich überrascht. "Nein. Aber du wirst neben mir schlafen."

In dem Moment nahm er meine Hand in seine und wir schlichen uns zurück auf Batuhans Zimmer. Seine Freunde lachten uns wortwörtlich aus, da wir beide noch immer nass waren. Batuhan warf alle heraus und überreichte mir ein Handtuch, seine Jogginghose und ein T-Shirt. Ich bat ihn, sich umzudrehen während ich mich umzog und er tat es auch. Als ich fertig angezogen war, umhüllte ich meine nassen Haare in ein Handtuch und legte mich in Batuhans Bett. Genüsslich betrachtete ich ihn, während er sich umzog. Sein Körper, vor allem seine Arme waren zum dahinschmelzen. Doch die Narbe, die durch den Unfall verursacht wurde, schüchterte mich ein. Sie sah noch immer krass aus und ich wollte sie unbedingt anfassen. Sofort stand ich auf und bevor Batuhan sich etwas drüber anziehen konnte, lief ich auf ihn zu und bemusterte die Narbe. "Noch nie eine Verletzung gesehen?", fragte Batuhan mich sarkastisch und erst in diesem Moment bemerkte ich, dass ich total überwältigt und fasziniert aussah. Mit einem Lachen erwiderte ich seine Ironie und er zog sich ein lockeres Top an, was ärmellos war und somit seine starken Arme in Geltung kamen.

Den restlichen Abend legten wir uns in Batuhans Bett und machten es uns gemütlich. Da ich schrecklich müde war, fielen mir ständig die Augen zu. Doch ich wollte noch wach bleiben, da ich die Unterhaltungen mit Batuhan genoss. Ich spielte mit seiner Hand, während ich ihm vieles erzählte und ihn somit oft zum Lachen brachte. Batuhans Lachen war so ehrlich und schön.

Batuhans Sicht

Am nächsten Morgen, als ich unseren Lehrer an die Tür klopfen hörte, öffnete ich langsam meine Augen und durfte mit einem Anblick auf Dilaras Gesicht in den Tag starten. Sofort musste ich grinsen, doch im nächsten Moment hörte ich meinen Lehrer, der die Tür aufmachen und uns wecken sollte. Damit er Dilara nicht sah, drückte ich ihren Kopf unter die Decke und hielt ihr mit meiner Hand den Mund zu. "Guten Morgen, Jungs. In einer halben Stunde gibt es Frühstück und später gehen wir ins Schwimmbad. Beeilt euch." Mit diesen Worten riss er die Gardinen auf und verließ das Zimmer. Grelle Sonnenstrahlen schienen auf die Gesichter von meinen Jungs. Dadurch wachten alle unfreiwillig auf. Dilara zog ich unter der Decke hervor und sie schnappte dramatisch nach Luft. Wenig später verließ sie mein Zimmer und schlich sich auf ihres.

"Du isst nur ein Brötchen?", fragte Dilara mich, als wir uns an einen freien Tisch der Cafeteria setzten. Ich nickte und sah sie fragend an. Mein Blick wanderte auf ihren Teller, indem sich 3 Brötchen befanden und ich fing an sie lauthals auszulachen. "Fettsack.", beleidigte ich sie mit einem Lachen. Sie nahm es mit Humor.

Auch um 14 Uhr im Schwimmbad verbrachen Dilara und ich viel Zeit miteinander. Sie benahm sich so oft wie ein Kind, als wir die Rutschen herunterrutschten. Auch mit meinen Jungs verstand sie sich mittlerweile ganz gut. Wir übernahmen alle oftmals ein Becken für uns und machten total viel Schwachsinn. Mit meinen Jungs war das gewöhnlich, aber dass Dilara bei unseren dummen Spielen mitmachte, gab mir schlussendlich die Bestätigung, dass sie perfekt war. Als wir das Becken verlassen hatten und uns auf dem Rasen aufhielten, sah uns Anil öfters an. Seine Blicke gingen mir auf die Nerven. Er sah sich Dilara verträumt an. Wehe er hatte falsche Gedanken. Dilara gehörte mir! Um ihm das klar zu machen, nahm ich Dilara, die sich auf der Liege sonnte und Sprung mit ihr zusammen in Becken. Sie kreischte aus Angst, lachte und schwamm auf mich zu, um mich zu bestrafen. "Du Hund!", fluchte sie lachend und drückte mein Kopf unter das Wasser, um mich zu "ertränken". Als ich aus dem Wasser kam, nahm ich sie näher an mich und küsste sie. Sie erwiderte meinen Kuss und stützte sich an meinen Schultern ab.

Anils Sicht

"Das war ein Fehler. Dieses wunderschöne Mädchen gehen gelassen zu haben, war ein Fehler. Ein großer. Vielleicht der größte Fehler überhaupt." Diese Gedanken wiederholten sich immer öfter in meinem Kopf, während ich Dilara und Batuhan beobachtete. Verträumt und enttäuscht sah ich Dilara an, die Wohlmöglich gerade die glücklichste Person im Schwimmbad war. Seit dem ich mich von ihr getrennt hatte, verlief mein Leben chaotisch. Nichts lief so, wie ich es gerne hätte. Am liebsten wäre meine Beziehung zu Aurela, meine Noten und die Verbindung zu meinen Eltern gut. Doch alles war so weit davon entfernt. Ich liebte Dilara immer noch. Nur war ich zu dumm, um es einzusehen und verlor sie somit an das größte Arschloch. Daran musste sich etwas ändern. Schnell. Sie sollte wieder meins sein, und nicht Batuhans!

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Tut mir leid, dass ich nicht jeden Tag ein Kapitel Posten kann, aber ich habe keine Kraft mehr dazu, da ich Faste. Aber ich werde weiterhin versuchen mehrere Kapitel zu schreiben und jeden Tag gegen Abend welche zu posten. Hoffentlich seit ihr mit nicht böse. Außerdem wollte ich mich für die 3k in EINEM Monat bedanken 😍
Ihr seit die besten ❤️

Würde mich für Kommentare 💬und Votes 💎 freuen 💖😚

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