Batuhans Sicht:
"ALLES GUTE!", schrie Emir und rannte zu mir ans Bett. Ich rieb an meinen Augen und realisierte erst in diesem Moment, dass meine Stiefmutter und mein Vater ebenfalls in meinem Zimmer standen. Mit einem falschen Lächeln drückte ich Emir fest an mich und bedankte mich. Er nahm ein Armband aus Silber aus seiner Hosentasche und gab es mir. Seine Bemühungen mich aufzumuntern schätzte ich sehr und legte das Armband auch sofort um mein Handgelenk. Meine Eltern gratulierten mir ebenfalls zu meinem 17ten Geburtstag und verließen auch schon mein Zimmer. Nichts, wirklich nichts könnte meine Laune retten. Bis auf eine Nachricht, ein Anruf oder ein Zeichen von Dilara. Eine Woche verging und ich hatte sie nicht gesehen. Das letzte Mal sah ich sie, als ich sie nach der Schule nach Hause begleitete. Meine Schuldgefühle ließen mich nachts nicht einschlafen. Ich hätte sie nicht alleine nach Hause zu den Monstern lassen sollen. Es war meine Schuld. 24/7 machte ich mir Gedanken um sie.
Wo war sie, mit wem war sie, was tat sie und vor allem wie ging es ihr?
Diese Fragen durchbohrten meinen Kopf und ich konnte nichts, als meine Gedanken wegtrinken. Alkohol war in dieser Woche mein bester Freund. Ich wusste, es war dumm ständig zu trinken. Doch sobald ich bei Dilara vor der Tür stand, öffnete mir keiner diese. Ich wollte doch nur wissen, wie es ihr ging!
Als ich meine Kopfhörer in meine Ohren steckte und das Haus verließ, sah ich zu Dilaras Haus rüber. In dem Moment öffnete sich die Tür und Dilara kam tatsächlich heraus. Sofort blieb ich stehen und rannte auf sie zu. Doch plötzlich liefen ihr Mustafa und ihr Vater aus dem Haus nach. Beide sahen mich gefährlich an. Es war mir egal. "DILARA!", schrie ich und sie sah verletzt zu mir rüber. Sie sah fertig aus, hatte Augenringe und wirkte noch zierlicher, als sonst. Dilara stieg in ein Auto, was vor deren Haustür auf sie wartete. Ein Mann fuhr den Wagen sofort los und nahm mir und Dilara die Möglichkeit uns zu unterhalten.
"Halt dich von meiner Tochter fern!", drohte mir der Vater von Dilara. Ich wurde wütend, doch bekam kein Wort heraus. Niemals würde ich so schnell aufgeben. NIEMALS, das schwor ich mir.Ich verbrach den schrecklichsten Geburtstag meines Lebens. Die Sehnsucht nach Dilara zerfraß mich innerlich auf. Jede Sekunde versuche ich mich ihr zu nähern, doch sie ließ nichts und niemanden an sie ran. Anil auch nicht. Er hing an ihr wie ein Kaugummi. Die Situation und meine Machtlosigkeit ließ mich verzweifeln.
"Bruder, komm über sie hinweg. Ich habe gehört ihre tausend Onkel und Cousins passen auf sie auf. Sie steht unter Beobachtung. Kannst nichts mehr tun!", erzählte mir Darko. Niemals würde ich es auch nur in Betracht ziehen, Dilara aufzugeben. Sie hatte immer an mich geglaubt und war für mich da. Ich musste um sie kämpfen!
Dilaras Sicht:
"Wie geht's dir?", fragte ich sie schwach lächelnd. "Gut. Mag das Essen hier nicht, aber was solls.." "Aurela, was ist passiert? Wie kommt es, dass du in einer Klinik gelandet bist?", fragte ich sie überrascht.
Aurela kratzte sich am Hinterkopf:" Dilara, nur du bist mich besuchen gekommen. Ich liege hier schon zwei Wochen lang, aber nur du bist da. Und das obwohl ich eine so furchtbare Person dir gegenüber war. Ich habe dich so kaputt gemacht. Dir deinen Freund ausgespannt und alle auf dich gehetzt. Karma, würde ich mal sagen. Jetzt liege ich in der Klinik."
"Aber wieso? Was ist passiert?", ich bedrängte sie, damit sie mir ihre Situation anvertraute. "Meine Familie hat mich ausgestoßen. Ich lebe seit einem Monat bei meiner Oma. Meine ganze Familie hasst mich, Dilara. Ich habe niemanden mehr." Ich sah in ihre flüssigen Augen und etwas in mir brach bei diesem Anblick. Mag sein, dass ich für ihre jetzige Situation gebetet hatte. Doch niemals könnte ich ertragen, dass sich meine damalige beste Freundin erhängt. Ja! Sie hatte versucht sich zu erhängen! Als ich diese Nachricht bekam musste ich sie einfach sehen. Also machte ich sofort einen Termin, um die besuchen zu können. "Wieso hasst man dich denn? Ich verstehe das nicht?" "Ich habe mich in einen Türken verliebt! Das ist Grund genug, mich auszustoßen. Dazu hab ich auch noch mit ihm geschlafen. Denkst du, meine Familie würde mir diese Fehler verzeihen? Mein Onkel hat mich angespuckt! Dilara, ich verdiene nur den Tod, allein dass ich dir DEIN Leben kaputt gemacht habe." "Niemand, wirklich niemand verdient den Tod als Bestrafung. Mag sein, dass du Fehler gemacht hast, aber dafür musst du büßen! Es ist eine Sünde Selbstmord zu begehen!" "Aber jeder Tag ist so unerträglich.." Ich unterbrach sie:" Die Hölle ist unerträglicher!" Plötzlich fiel sie in Tränen aus und ich näherte mich ihr und nahm sie in meine Arme.
Es ist unvorstellbar, dass ich selber den Wunsch Selbstmord zu begehen später Teilen werde.
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Zwar war das Kapitel etwas kürzer, aber dafür kommt heute Abend noch eins. 👅 Was denkt ihr, soll Dilara Aurela wirklich verzeihen? 😳Würde mich über ein Feedback 💬und Votes ✨ freuen 💖.
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Fragwürdig
RomanceDie Intention von dieser Geschichte: Zeig niemanden wie gebrochen du bist, zeig niemals wie sehr sie dich verletzt haben. Lass niemanden deine Tränen sehen, niemanden deinen Schmerz sehen. Verarbeite deine Probleme richtig, verlass dich auf niemand...