26 ◉ Wy ◉ Wut

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Aufzuwachen, weil weiche Lippen die Linien der Tattoos auf meiner Brust nachküssen, ist ein verdammt gutes Gefühl. Eines, an das man sich schnell gewöhnen könnte. Ich liege vollkommen still und genieße das warme Kribbeln, das sich von dort aus über meinen Körper ausbreitet und mich noch härter macht, als ich es am Morgen sowieso schon bin. Dass gleichzeitig Erinnerungen an ihr heißes Stöhnen, ihr süßes Wimmern und ihren unter meinen Fingern und meiner Zunge bebenden und zuckenden Körper meinen Kopf fluten, ist nicht unbedingt hilfreich.

Sie ist hier in meinem Bett und ich kann kaum glauben, dass es echt ist. Wie ein verliebter Idiot bin ich in ihrer Schönheit gefangen. In der Schönheit ihrer Stimme, ihres Körpers und ihrer Seele.

Ihre Anwesenheit und das, was zwischen uns passiert ist, lässt jede Frau, mit der ich in den letzten Jahren Sex hatte, in der Bedeutungslosigkeit versinken. Ich vergesse jede einzelne von ihnen, um mich nur noch auf die faszinierende Frau zu konzentrieren, die über mir ist und mit ihren Berührungen jeden Nerv in mir zum Leben erweckt.

Es ist verdammt mutig von ihr, mich einfach so anzufassen. Gestern brauchte sie noch für alles eine klare Ansage von mir.

Mir wird ganz warm, weil es sich beängstigend gut anfühlt, wie sehr sie mir vertraut und dass sie sich bei mir so sicher fühlt. Hätte mir jemand vor ein paar Wochen gesagt, dass mir das gefallen würde, hätte ich ihn ausgelacht. All die Zweifel, die ich daran habe, sie so verdammt nah an mich heranzulassen, sind für den Moment verflogen.

Es zählt nur das Hier und Jetzt. Der ganze Rest ist egal.

Erst als sie sich von mir löst und die Matratze sich hebt, reiße ich alarmiert die Augen auf. Mein Arm schnellt nach vorne und ich erwische sie am Handgelenk.

»Was soll das werden, Sternchen?«

Sie steht neben dem Bett, die hellgraue Decke um ihren Körper gewickelt, und dreht sich langsam zu mir um. Mit zusammengezogenen Brauen neigt sie verwirrt ihren hübschen Kopf, bevor sie ihre rosa Unterlippe zwischen die Zähne zieht. Ihre blonden Haare sind zu einer Löwenmähne verwuschelt und sie ist so verflucht sexy, dass ich kurz davor bin, mich wie ein Löwe auf sie zu stürzen.

»Ich dachte ...« Sie holt tief Luft, bevor sie aufblickt und mir in die Augen sieht. »Du willst doch, dass die Frauen am Morgen ver...«

Mit einem festen Ruck an ihrem Handgelenk ziehe ich sie zurück aufs Bett. Sie keucht erschrocken auf, als ich plötzlich über ihr bin und ihre beiden Hände neben ihrem Kopf in die Matratze drücke. Am liebsten würde ich ihr diese verfluchte Unsicherheit aus dem Verstand ficken. Nur leider funktioniert es so nicht. Vielleicht für den Moment, aber nicht auf Dauer.

»Sag es bloß nicht, Sternchen. Im Moment bin ich mir nicht sicher, ob ich dich überhaupt jemals wieder aus meinem Bett lassen werde. Da gibt es nämlich noch so einiges, was ich mit dir anstellen möchte.«

Das helle Rosa auf ihren Wangen geht in ein tiefes Dunkelrot über, während sie verlegen ihren Kopf senkt und meine Brust anstarrt. Diese süße Unschuld an ihr törnt mich mehr an, als jeder laszive, bedeutungsvolle Augenaufschlag es je könnte.

»Wieso hast du nicht mit mir geschlafen, Wy? Du hast mir so viel gegeben und ich ...«

Ich muss mich sehr anstrengen, um ihre leise gehauchten Worte zu verstehen.

»Hey, schon vergessen, dass du mich mit deiner Hand völlig verrückt gemacht hast, Sternchen?«

»Nein, das ... das hab ich nicht vergessen. Das war schön. Aber es war nur einmal. Ich weiß nicht wie oft du mich ...«

Sie spricht nicht weiter. Ich lege meinen Zeigefinger unter ihr Kinn und hebe es an, bis sie mir in die Augen sieht.

»Denkst du echt, ich wäre dabei zu kurz gekommen?«

Verflixter Rapper!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt