8 Krieg?

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Fynn

"DU KLEINE, DRECKIGE SCHLAMPE!" schrie Nick die Delta an. Diese konnte selbst nicht glauben, was sie getan hatte. Sie hatte Louis angesehen, der um sein Leben kämpfte. Hatte erfasst, dass keiner helfen wollte oder konnte. Hatte ihr Rudel angesehen, dass in Lauerstellung war. Hatte das andere Rudel angesehen, dass zum Teil verängstigt und zum Teil kampfbereit war. Dann wieder zu Louis. Der schlug nach seinem Alpha. Solange bis er die Augen nach hinten drehte. Bei Sina brannten alle Sicherungen durch. Schneller als sie begreifen konnte, rannte sie auf den viel, viel stärkeren Alpha zu. Der war so auf Louis fixiert, dass er den Angriff nicht abwenden konnte.

Nun saß sie auf seiner Seite und wurde wieder klarer. Sie hatte richtig scheiße gebaut. Das wusste sie. Aber ihr Herz sagte, dass es richtig war.

Nick stieß die Delta gewaltvoll von sich. Diese stöhnte schmerzerfüllt auf.
Dann kam Bewegung in alle Wölfe. Die Menschen machten sich so schnell es ging aus der Halle. Wenn Wölfe ernsthaft kämpften, wollten sie nicht dazwischen stehen. Der Lehrer rief panisch nach Verstärkung. Diese würde zu spät kommen. Die Delta rannte schnell in den Schutz ihres Rudels. Der gerettete Omega lag regungslos auf dem Boden. Zwei Fronten standen sich gegenüber. Ein ohrenbetäubendes geknurre. Fynn stand vor seinem Rudel. Sie hatten den Krieg begonnen, blieb abzuwarten, wie er enden würde. Das alles wegen diesen miesen Omega.

"Du willst diesen Krieg nicht Nick." Versuchte es der Alpha diplomatisch.

"Ihr habt ihn begonnen. Nun müsst ihr damit klar kommen. Mischt euch nicht in Sachen ein, die euch nichts angehen!" Knurrte der zurück.

"Du hättest ihn fast getötet. Sina hat überstürzt aber richtig gehandelt. Du willst kein Blut an deinen Händen."

"DIESES BLUT SCHON!" Schrie Nick zurück.

Alle erschraken von der Aussage. Sie dachten er hätte aus einem Instinkt gehandelt. Dem war wohl nicht so. Nick wollte Louis tot sehen.

"Verbann ihn, wenn es dir passt. Aber töte ihn nicht!"

"Das geht dich einen feuchten Dreck an! Kämpft ihr jetzt oder gebt ihr auf?"

Fynn wollte keinen Krieg. Er wusste, dass es dabei keine Gewinner gab. Aber aufgeben? Gegen Nicolas? Sich unterwerfen? Niemals!

"Mein Rudel kämpft nicht gegen euers. Ich fordere einen Alphakampf bis zur Unterwerfung!"

"Meinet wegen, wenn du es wünscht." Nick grinste. Darauf hatte er seit Jahren gewartet.

Die Rudelmitglieder stellten sich im Kreis um ihre Alphas. Ein Gamma aus dem Dark Moon Rudel zog Louis wenig liebevoll an seinem Fuß an die Seite der Halle. Dort würde er nicht stören. Dann ließ er ihn zurück. Als Sina das sah, wimmerte sie und wollte zu ihm gehen. Frederik hielt sie zurück und schüttelte den Kopf. "Wenn du jetzt zu ihm gehst, werden wir alle bis zum Tod kämpfen müssen. Er ist nicht Teil dieses Rudels sondern von denen. Es ist ihre Sache, wie sie mit ihm umgehen." Sina schwieg wollte dann aber doch zu Louis. Irgendetwas drängte sie geradezu dazu. Sie wusste selber das das dumm und unverantwortlich war. Aber da war dieser Drang, der ihr sagte, dass es richtig war. Also lief sie in seine Richtung. Mark, der gesehen hatte, dass Sina sich entfernte, packte sie und zog sie zurück. "Spinnst du? Was ist nur in dich gefahren? Muss ich dich erst festbinden, damit du hier bleibst. Denkst du, du hast nicht schon genug Schaden angerichtet?" Sina wehrte sich gegen den Griff mit ihrem ganzen Körper. Wie eine Löwin, die ihr Junges beschützen wollte. Mark staunte über den Willen der Delta. So war Sina nicht. Sie bedachte alles genau. Warum war ihr dieser Omega so wichtig? Er umfasste sie so fest, dass sie sich nicht mehr rühren konnte und knurrte sie an. Sina wimmerte und gab schlussendlich traurig auf. Mark jedoch traute den Frieden nicht und hielt sie weiter fest.

Unterdessen fingen Fynn und Nick einen blutigen Kampf an. Zuerst in kämpften sie in Menschenform. Wobei sie schlugen und traten, wie es Tradition bei diesen Kämpfen war.

Fynn drückte Nick auf den Boden und fixierte seinen Arm auf den Rücken. Der drehte sich um und trat gegen Fynns Brustkorb. Der taumelte zurück und sprang gleich wieder auf Nick zu.

Fynn schlug mit seiner Faust fest gegen Nicks Unterkiefer der zur Folge mit einem lauten Knacken zur Seite flog. Nick fühlte seinen Kiefer und knurrte zornig. Er sprang wie ein wilder auf Fynn zu. Im Sprung verwandelte er sich und biss ihn in den linken Oberarm. Ein klarer Verstoß gegen die Regeln des Alphakampfes. Wenn, hätten sie beide gewandelt sein müssen. Ehrenvoll war das nicht. Das schien Nick aber nicht zu stören. Der zeigte seine Zähne. Sein Nackenfell stellte sich auf und er knurrte bedrohlich.
Verletzt konnte sich Fynn nicht wandeln. So ein Kampf war geradezu aussichtslos. Nick sprang erneut auf Fynn zu. Der packte den Wolf am Kopf und versuchte ihn wegzudrücken. Blut floss aus seiner Wunde. Trotz seiner Alphagene, dauert eine Heilung etwas. Nicks Wolf Scroop riss sich aus Fynns Griff. Er lief ein paar Schritte zurück, nur um dann wieder auf ihn drauf zu springen. Dabei biss er sich an Fynns Bein fest. Der schrie schmerzerfüllt auf. Scroop ließ nicht los. Fynn sollte sich ihm unterwerfen.
Fynn aber dachte nicht daran und schlug dem Wolf heftig auf die Schnauze. Der jaulte auf und Fynn konnte sich befreien. Fynn ächzte auf. Sein Bein war hinüber. Ein Sieg ausgeschlossen. Untwerfen würde er sich diesem Alpha aber niemals. Dann lieber kämpfen bis zum Tod!

Plötzlich spürte er eine nie da gewesene Kraft. Auch spürte er, dass seine Wunden schlagartig heilten. Er wandelte sich und griff an. Sprang auf Scroop zu und verbiss sich in seinem Nackenfell. Immer wieder bissen sie zu. Ihrer beider Fell war Blutdruchdrängt. Dann wieder einen Welle, die seine Kraft steigern ließ. Er setzte zum vernichtenden Sprung an. Und verbiss sich in Scroops Schautze. Ein klares Zeichen seiner Dominanz.
Nicks Wolf wimmerte und ging zu Boden. Versuchte sich mit Dimitris Schnautze um seiner auf den Rücken zu legen. Er hatte verloren. Fynn ließ von ihm ab und wandelte sich.
Sein Körper war übersät von neuen Wunden, die aber Alphatypisch normal heilten.

"DU hast verloren Nicolas. Einen unfähren Kampf! Als Wiedergutmachung deiner Taten verlange ich, dass du dem Omega bis zu deiner Alphaernennug kein Haar mehr krümst. Tust du es doch, ist die Folge der Krieg unserer beiden Rudel. Dein Vater und gleichzeitig Alpha sollte davon nicht begeistert sein."

Fynn starte Nick, der immernoch gewandelt als Wolf auf den Boden lag, finster an. Der schnaubte und wandelte sich.
Sie lieferten sich ein Blickduell wobei Nick fluchend Abbach und mit samt Gefolge die Halle verließ.

Kleiner WolfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt