43 harte Erkenntnisse

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Fynn

Fynn ging völlig perplex zum Tisch zurück. An diesem saßen nun auch Tobias und Billi.
Louis stand wieder hinter der Bar. Er wirkte irgendwie echt sauer. Wow. Innerhalb eines Tages hatte er es geschafft Louis traurig, dann wieder glücklich und schließlich sauer zu machen. Das wollte er nicht. Aber was hatte er bitteschön gemacht.

"Alphachen? Was ist passiert? Louis sieht wütend aus. Also so richtig..."

"Sina, ich habe keine Ahnung... Ich hab ihm gesagt was ich Fühle und er hat mir eine geklatscht und gesagt, dass das das gemeinste wäre, was ich jeh zu ihm gesagt hätte."

Tobias stand auf und ging zum Tresen.
Fynn konnte sehen, wie der Mensch zum Omega hinter die Bar ging und ihn in der Arm nahm. Warte mal... Louis weint?! Warum das jetzt?
Auch Billi ging zu Louis und redete kurz mit ihm. Er übernahm scheinbar seine Schicht und Tobias und Louis gingen in die Garderobe.
Böse funkelte ihn Billi an. Ok, was hatte er verpasst?

Frederik beugte sich am Tisch vor
"Fynn? Was hast du genau gesagt?"

Fynn überlegte "Ich hab gesagt, das ich mit ihm Schlafen will, dass ich mit ihm zusammen sein will, wie ein richtiges Paar. Naja bis zu meinem Geburtstag wo ich meine Luna finde."

Klatsch. Seine andere Wange zierte nun auch ein hübscher Abdruck von Sinas Hand. "Mal abgesehen davon, daß du Louis nicht deine Gefühle gesagt hast sondern nur Vorderungen gestellt hast, hast du Louis gerade indirekt gesagt, dass er für dich eine Schlampe auf Zeit spielen soll."

"Was?! Nein! Klar, ich hab gesagt, dass ich mit ihm schlafen will aber ich meinte doch, dass ich ihm nahe sein will. Und ich habe ihn dieses Mal keine Schlampe genannt!"

Der nächste Schlag ins Gesicht. Diesmal von Frederik und außerdem mit der Faust. "Spinnst du?! Du bist die letzte Zeit so graunvoll zu ihm und dann kommst du plötzlich mit sowas zu ihm. Er ist so lieb und du willst nur mit ihm schlafen und Spaß haben, bis du ihn wegschmeißt, wie Abfall? Du hast ihm eben klar zu verstehen gegeben, dass er für dich nicht mehr wert ist als ein Fick. Ein Fick auf Zeit.... Ich dachte du magst ihn. Warum sagst du sowas schreckliches?"

In Fynns Kopf drehten sich die Zahnräder. Hatte er das wirklich gesagt? Er meinte es doch ganz anders. Er stand auf und ging zur Tür. Er musste unbedingt mit Louis sprechen.

_________

Im Rudel war er nicht und egal wie sehr er auch suchte, er fand ihn auch die nächsten Tage nicht. Seine Freunde halfen ihn wenig beim suchen. Sie meinten sie hätten lange genug zu ihm gehalten und jetzt muss er halt selber sehen, wie er Louis finden würde. Toll danke auch...
Er hatte ohnehin schon viel zu tun wegen der Geburtstagsparty. Seine Freunde halfen ihm nämlich auch da nicht. Sie waren alle echt sauer. Am meisten aber war es Tobi. Der sprach kein Wort mehr mit ihm.
Wo sollte er noch suchen? Er war sogar in Louis altem Zuhause gewesen. In seiner Not ging er zu jemanden, den er eigentlich nie um Hilfe bitten wollte....

"Nicolas... Weißt du wo er ist?"
Der Alpha sah Fynn abschätzend an.
"Natürlich weiß ich das. Genauso wie alle seine Freunde. Aber ich werde es dir nicht sagen! Er ist ohne dich besser dran. Ich hab ihm von anfang an geraten sich von dir fern zu halten weil du schlecht für ihn bist!" Fynn klingelten die Ohren. Sowas ähnliches hatte er doch über Nicolas gesagt. Und jetzt war er der Feind?
"Er meinte, dass er dich mag und er weiter bei dir sein möchte... und das nachdem du so ein Arsch warst. Mein Lou hat was besseres verdient."
Louis mochte ihn?

"Dich oder was?"

"Igitt nein! Irgendjemanden. Jeder ist besser als du es bist!"

"Was heißt hier igitt? Du und dein Vater haben doch schon mit ihm geschlafen! Außerdem bin ich gut für ihn ich... Ich... Ich mag ihn. Und das obwohl er mit so vielen schon geschlafen hat. Wer tut das denn noch außer mir? Keiner würde das tun!"

Nicolas sah Fynn zornig an.
"Hör mal zu du überhebliches Arschloch. Louis ist die reinste Seele die ich kenne. Er würde niemals mit mir schlafen und mit meinem Vater auch nicht. Er hasst meinen Vater. Warum denkst du so einen Scheiß? Ich passe immer in seiner Hitze auf, dass niemand zu ihm kommt. Jahrelang! Er ist ne Luna verdammte Jungfrau du Arsch! Er denkt sein Mate könnte ihn verstoßen und will ihm wenigstens mit seiner Jungfräulichkeit imponieren. Diesen fürchterlichen Gedanken über sich selbst habe ich ihm leider eingebleut. Das bereue ich und versuche es rückgängig zu machen. Er denkt wirklich, dass er sterben wird, weil ihn sein Mate nicht akzeptiert, weil er ein männlicher Omega ist...
Weißt du wie das ist, vor der Türe zu stehen und die Schreie anzuhören? Er isst nicht in der Hitze. Er trinkt nicht und schläft nicht. Er kann sich nicht mal selbst anfassen, weil sein Wolf sich so sehr nach einem anderen Kerl sehnt. Ich bringe ihn immer mal essen und helfe ihm beim waschen. Du kannst dir nicht vorstellen, was er alles in dieser Zeit durchmacht! So schmerzen Tagelang auszuhalten... Es ist die reinste Folter... Jedesmal...
Klar, ich war nicht immer nett zu ihm, ich war sogar ein ziemlicher Arsch aber das hatte andere Gründe....
Du verletzt ihn anders. Schlimmer. Er mag dich du Arsch! Und du willst ihn nur als deine kleine Schlampe haben? Du hast ihn nicht verdient! Er soll für jemanden wie dich seine Jungfräulichkeit aufgeben? Niemals! Das lass ich nicht zu! Es gibt so viele Kerle die ihm besser behandeln würden als du! Die Bar ist immer gefüllt mit Männern, die Louis auf ein Date einladen wollten. Sie warten alle noch auf ihre Chance. Louis hat sie alle abblitzen lassen.
Jetzt wo du das alles weißt, wie denkst du jetzt über ihn und dich?"

Nick verschwand und Fynn ging zu Boden.
Jungfrau... Sein Louis war Jungfrau... und er hatte ihn als Schlampe betitelt. So so oft. Er wollte auch, dass der Omega mit ihm schläft. Er hatte nicht mal gefragt sondern nur gesagt was er wollte. Auf die wohl asozialste Weise. Nick hatte Recht. Er hatte Louis nicht verdient. Louis war so lieb zu ihm, verzieh ihm alles einfach so, ohne dass sich Fynn sich jemals richtig entschuldigt hätte. Warum tat er das?
Fynn dachte nach. Louis schien in seiner Nähe nie hundert Prozent glücklich zu sein... von den anderen wusste er, dass der kleine Wolf wohl ziemlich lustig und kuschelbedürdtig war aber bei ihm war der Omega entweder frech und aufmüpfig oder schüchtern... Nein, dass stimmte nicht... ganz kurz vor Fynns wirklich schlechten Bekenntnis hatte Louis ihn angelächelt. Was hatte er gedacht, dass Fynn sagen würde?
Dann, dieses zornige Gesicht... Fynn hatte sein kurzes Lächeln kaputt gemacht. Er wollte doch, dass der Omega glücklich war. Aber in seiner Nähe war er das nie... Wahrscheinlich war es wirklich besser für Louis, wenn Fynn sich fern halten würde....

Von seinen Freunden erfuhr er später, dass es Louis gut ginge und dass er in ein paar Wochen zurück käme, wenn Fynn sich mit seiner Luna vereinigt hätte.
Fynn hätte also keine Chance mit Louis vor seinem Geburtstag zu reden. Er musste sich aber eingestehen, dass er nicht in der Position war, Vorderungen an den Omega zu stellen.

Er entschuldigte sich gefühlt hundert mal bei allen seinen Freunden, die ihm sogar nach und nach alle verziehen. Sie wussten ja jetzt, was der Alpha gemeint hatte und er versprach Ihnen, den Omega, sollte er zurück kommen, zukünftig besser zu behandeln und sich zu entschuldigen.
Alle außer Tobias verziehen ihm. Fynn konnte das dem Menschen aber nicht übel nehmen. Louis war Tobias kleiner Bruder irgendwie. Und Fynn wusste auch, dass Tobias mehr über Louis wusste, als er selbst jeh erfahren würde. Da war er selber schuld dran...
Dennoch blieb Tobias im Rudel. Wahrscheinlich aber nur wegen Mark...

Fynns Geburtstag näherte sich rasant und Fynn wurde immer unruhiger. Eigentlich wollte er, dass sein Geburtstag schnell vorüber ging. Gleichzeitig, dass er nie stattfinden würde.

Kleiner WolfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt