14 Fear of the Dark

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Fynn

"Ich kann ihn nicht finden..."

Mittlerweile waren Fynn und seine Freunde am verzweifeln. Es hatten sich auch einige der Tänzerinnen der Bar, in der Louis arbeitete, der Suche angeschlossen und dennoch blieb der Omega verschwunden. Spuren verwischen konnte der Kleine, dass musste Fynn neidlos anerkennen. Langsam gingen ihnen die Ideen aus. Tobias hatte überall wo er sonst Louis vermutete Nachrichten für ihn hinterlassen. Aber es schien, als wolle der Omega garnicht gefunden werden. Der Abend rückte immer näher und sie hatten immernoch keine Spur.

Louis

Müde stieg Louis aus dem Zug aus. Und sah auf seine Uhr. Er musste Los. Bill wohnte in den Katakomben unterhalb der Bar. Man kam durch eine geheime Lucke hinter der Bühne der Bar dorthin. Louis hasste es dort. Es war kalt,nass und vor allem dunkel. Irgendwo hier unten würden die verlorenen Seelen liegen. Denen wollte Louis auf keinen Fall begegnen. Wobei... bald würde auch er hier unten liegen... Bevor er aber in Bill sein Versteck kommen konnte, musste er erst durch die Burlesque Bar durch. Heute würde erst viel später am Abend Programm sein, dass hieß er musste nur an seinen Kollegen die vielleicht üben würden vorbei. Vorsichtig ging er zur Tür und öffnete sie leise. Er sah hinein und stellte fest, dass er alleine war. Etwas komisch war das schon, schließlich war vor den Shows das Training eigentlich Pflicht. Aber umso besser. Er ging zur Lucke und schlüpfte hindurch. Dunkel... Eine Kerze wäre doch nicht zu viel verlangt. Er besaß kein Handy. Also auch keine integrierte Taschenlampe. Für den Fall eines Besuchs hatte er hier unten ein Feuerzeug, dass ein Kunde mal liegen gelassen hatte, verstaut. Wenigstens etwas Licht. Trotzdem waren die dunklen Gänge immernoch furchtbar unheimlich. Louis watete durch das Knöcheltiefe Wasser. Toll... seine Schuhe wieder sauber zu bekommen würde ewig dauern. Aber, nein... das wäre nicht mehr nötig...
Es war still. Man hörte nur das Tropfen der Wassertropfen. Das Licht seines Feuerzeugs warf Schatten an die Wand, die Louis schaudern ließen. Er sang in seinem Kopf.

I am a man who walks alone
And when I'm walking a dark road
At night or strolling through the park

When the light begins to change
I sometimes feel a little strange
A little anxious when it's dark

Fear of the dark
Fear of the dark
I have a constant fear that something's always near
Fear of the dark
Fear of the dark
I have a phobia that someone's always there
....

Heute half das eher weniger. Also sang er es leise mit seiner Stimme. Ein Echo hallte durch die Gänge und machte ihm so eine Angst, dass er seine Beine zwingen musste, weiter zu gehen. Angst vor dem Echo seiner eigenen Stimme. Hatte man sowas schonmal gehört? Er sang weiter. Es war nur seine Stimme. Nur seine Stimme. Nur... seine... Stimme? Louis fühlte sich beobachtet, also lief er schneller. Seine Füße platschten durch das Wasser und die Flamme in seiner Hand flackerte. Es stank. Es stank nach Tod und Verwesung. Louis hielt sich einen Finger unter die Nase. So roch der Tod gemischt mit abgestandenen Wasser. Er ging weiter. Schritt für Schritt. Sang weiter. Zeile für Zeile. Kleinere Gänge führten von seiner Rute ab. Diese würde er nie ablaufen. Viel zu groß war die Angst, etwas zu finden, was er nicht finden wollte. Diese Katakomben waren voller Geheimnisse. Hierher verirrte sich so schnell niemand. Niemand außer Louis vor 2 Jahren. Blöde Neugierde. An den Seiten der Wände liefen an dünnen Vorsprüngen Ratten hin und her und sorgten mit ihren kleinen Füßen für ein stetiges tippelndes Geräusch. Louis sang das Lied von vorne. Gleich war er da. Aber sein Ziel war nicht weniger angsteinflößend als die Gänge. Vor einer großen hölzernen Türe machte er halt. Diese Tür trennte die Katakomben von Bills Versteck. Tief atmete Louis durch, was ein Fehler war. Der Gestank fraß sich regelrecht durch die Schleimhaut seiner feinen Wolfsnase. Die schwere Tür ließ sich nur mit enormen Kraftaufwand öffnen und so lehnte sich Louis mit seinem gesamten Körpergewicht dagegen.
Der Raum hinter der Tür war von Kerzen erleuchtet und warf ein fast warmes Licht. Wäre da nicht Bill, der auf seinem Sessel saß und jeder Wärme im Raum erfrieren ließ. Er sah Louis an und der sah zurück. Stumm blickte Bill neben sich auf einen wackeligen Holzstuhl. Louis setzte sich und schwieg. Er hatte sich mit einem Mörder angelegt. Nun würde die Strafe folgen. Er hoffe, dass es schnell gehen würde. Wahrscheinlich aber nicht...

"Diese Schlampen, haben mich viel Geld und Patronen gekostet Wölfchen." Bill blickte zu dem Omega, der zu Boden sah und nickte "Ich hatte bereits die ersten Kunden für die zwei." Stille. "Wie willst du kleiner Omega das je zurückzahlen?" Er umfasste Louis Kinn und zwang ihn, ihm ins Gesicht zu sehen. Seine Stimme klang kalt und dunkel. "So ein kleiner wehrloser Wolf... Ich wollte immer, dass du mir gehörst. Das weißt du Wölfchen?" Wieder ein Nicken. "Aber wie lange soll ich warten? Ich denke, dass du genug Zeit hattest dich auszuleben. Meine Geduld hat Grenzen. Und nun bestiehlst du mich noch...." sein Griff wurde fester. Seine andere Hand fand den Weg auf Louis Oberschenkel, der sich sofort anspannte. "So ein unartiges kleines Wölfchen... willst du wieder brav sein und es gut machen?" Louis nickte. Das Spiel verstand er nicht. Wenn er ihn töten wollte, warum tat er das nicht einfach. "So ein braves Wölfchen. Knie dich hin!" Bills Stimme ließ keine Wiederrede zu also kniete sich Louis hin. Bill nahm schwere Ketten zur Hand. Louis wich mit großen Augen zurück. Anketten lassen wollte er sich nicht. Er zitterte am ganzen Körper und das obwohl im heiß war und er glaubte überzukochen. "Nana Wölfchen. Willst du das ich böse werde?" Das wollte Louis nicht also schüttelte er seinen Kopf. "Dann bleib!" Er befestigte die schweren Ketten an Louis Händen und am Hals. "So gefällst du mir Wölfchen. Fühlt sich das nicht gut an?" NEIN! Louis bekam Panik. Bill war ihm noch nie geheuer gewesen. Er hatte immer schon Angst vor ihm aber das hier war neu. So ausgeliefert. "Wann wirst du mich töten?" "Oh Wölfchen. Das will ich doch garnicht. Ich will dir helfen, deine Omegaseite ausleben zu können. Ihr wollt euch doch unterordnen. Ihr braucht eine starke Hand, die euch führt. Du schreist geradezu danach. Keine Sorge... wenn wir fertig sind, wirst du es verstehen und ein richtiger Omega sein. Stumm, schutzsuchend bei mir und geil auf mich und meinen Schwanz."

Kleiner WolfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt