22 wichtige Gespräche

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Als Louis weg war, wurde quasi eine Krisensitzung ins Leben gerufen. Hauptthema: Rettung von Louis.

"Leute, ich verstehe, dass ihr ihm helfen wollt aber geht das vorsichtig an. Ihn in euer Rudel zu holen, würde ihn das Herz brechen. Er mag euch aber er ist seinem Rudel unendlich treu. Vor allem Nicolas. Er würde all das Leid weiter aufsich nehmen nur damit der glücklich ist. Ihn einfach ohne sein Einverständnis aus seinem Rudel zu holen, wäre sein Untergang."

"Wie kann der Kleine diesen möchtegern Alpha nur mögen? Der hätte ihn fast umgebracht!! Wäre Sina nicht da gewesen, wäre er jetzt Tod. Nicolas hasst ihn!" Frederik verstand Louis einfach nicht.

"Sag ihm das bloß nicht! Er würde furchtbar unglücklich sein... wenn er wüsste, das Nicolas ihn hasst. Also er weiß es schon, denke ich aber er will es nicht wahr haben. Für ihn ist er sowas wie ein Held. Er hat mich mal gefragt, ob Nicolas ihn irgendwann lieb haben könnte. Im Suff versteht sich. Ich meinte, dass er sich wohl eher weniger in ihn verlieben würde und da hat er gelacht und gemeint, dass er ihn auch nicht auf diese Weise lieben würde. Er meinte eher so wie ich ihn lieb habe..."

"Aha... Schatz dein kleiner Omega ist speziell. Nennt man das nicht Stockholm Syndrom oder so?"

"Nenn ihn nicht speziell. Er ist traumatisiert und hat für sich einen Weg gefunden, damit umzugehen. Er ist weder eine Geisel noch in Nicolas verliebt also nein. Red nicht schlecht über ihn. Wegen ihm sind wir wieder zusammen gekommen. Merk dir das. Redest du weiter so über ihn, kann das mit uns niemals funktionieren!"

"Schon gut Schatz. Was tun wir dann jetzt?"

"GARNICHTS Wölfchen. Ihr könnt weiter für ihn da sein und ihm das Angebot zur Hilfe geben aber die finale Entscheidung sollte er treffen. Ihr wollt doch auch selbst Entscheidungen treffen also verwehrt sie ihm jetzt nicht."

Die drei Wölfe nickten. Garnichts tun war scheiße... sie wollten ihm Helfen. Aber Tobi hatte Recht. Louis musste das auch wollen...

Sie unterhielt sich noch eine Weile und versuchten aus Tobias mehr Infos über Louis zu erhalten aber der schwieg eisern. Also gingen Sina und Frederik irgendwann zurück zum Rudel und Mark blieb wie zu erwarten war bei Tobias. Später gingen sie dann auch gemeinsam zu Tobias Arbeit.

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Fynn
Auf der Geburtstagsparty kurz nach Sinas Abgang.

Fynn sah seiner Freundin nach und schüttelte wütend den Kopf. Dieser kleine Omega kostete ihn noch seine Freundschaft mit Sina. Die hatte es sich anscheinend in den Kopf gesetzt, dem kleinen Parasiten nach der Pfeife zu tanzen. Vor kurzen hatte er noch Mitleid mit ihm aber jetzt nervte er schon wieder. Soll doch sein Rudel sich um ihn kümmern... Dann waren da noch diese komischen Gedankengänge, mit dem Omega als Hauptpersohn, die ihm Sorgen machten. Seine Alphainstinkte spielten in der Nähe des Omegas komplett verrückt. Das behagte Fynn so garnicht....

Das süße Mädchen vor ihm sah ihn wieder aus großen verführerischen Augen an. "Na mein großer Alpha? Was hast du mit mir nun vor?" Sie kam Fynn näher und drückte ihre Oberweite offensichtlich mehr hervor. Fynn brauchte einen Moment und wieder in die Stimmung von vorhin zu finden. Das Mädchen drückte sich derweil fest an ihn und hauchte ihm einen kleinen Kuss auf die Lippen. Sie versuchte dabei süß zu gucken aber ihr Anblick löste bei Fynn plötzlich puren Ekel aus. Er schüttelte darüber den Kopf und versuchte diese Tatsache komplett zu ignorieren. Er küsste sie wild und bestimmt wobei sich alles in seinem Inneren drehte. Es war als würde sich ein Knoten in seinem Magen bilden und noch ehe er weiter darüber nachdenken konnte, kam ihm auch schon sein Mageninhalt hoch. Er schaffte es noch gerade so, seine Auserwählte bei Seite zu schubsen als er auch schon höchst unwürdevoll seinen Magen entleerte. Angeekelt suchte das Mädchen schnell das Weite. Fynn fühlte sich hundeelend. So viel hatte er nun auch wieder nicht getrunken. Frustriert suchte er seine Freunde aber die waren alle weg. Scheiß Omega dachte sich Fynn. Sauer griff er zur nächsten Bierflasche und kippte ordentlich Eisenhut hinein. Er war der zukünftige Alpha. Hätten seine Freunde keine Zeit für ihn, würde er andere zum Feiern finden... Er ging auf die Tanzfläche und tanzte mit ein paar Rudelmitgliedern. Auch spielte er einige Trinkspiele mit. Schließlich neigte sich die Party dem Ende zu und Fynn war ordentlich besoffen. Er wackelte alleine nach Hause, wobei er zwei mal in einen Graben fiel und kurz drinnen liegen blieb. In seinem Zimmer angekommen fiel er direkt ins Bett und versuchte zu schlafen. Sein Magen hatte aber offensichtlich andere Pläne und so verbrauchte der zukünftige Alpha die Nacht im Bad über die Toilette gebeugt.

Fynn wurde durch das laute öffnen der Zimmertüre geweckt. Sein Vater stand darin und sah ihn ernst an. "Aufstehen Junge. Es ist schon Mittag. Wer Feiern kann, bis er kotzt, kann am nächsten Tag auch aufstehen! Zack Zack in 15 Minuten will ich dich bei mir im Büro sehen."

Fynn stöhnte gequält auf. Diese Kopfschmerzen... aber sein Vater hatte Recht. Als zukünftiger Alpha konnte er sich das nicht erlauben also hieß es Zähne zusammenbeissen. Umständlich stand er auf und verrichtete seine Morgentoilette. Danach putzte er sich sehr gründlich die Zähne. Waschen konnte er sich auch nach dem Gespräch. Er wollte schließlich pünktlich sein.

Als er im Büro ankam, saß sein Vater schon am großen Schreibtisch.
"Na, hast du heute Nacht mit der Toilette gekuschelt? Ich dachte du würdest Mädchen bevorzugen aber da hab ich mich wohl getäuscht"

"Ein Ausrutscher Paps... "

"Verstehe. Nun, setzt dich." Er deutete auf den Stuhl vor sich. "Wir müssen einiges besprechen. Der Omega... Louis... Ihr wollt ihn in unser Rudel aufnehmen?... Ich habe lange darüber nachgedacht und bin zu dem Entschluss gekommen, dass er es wert ist gerettet zu werden. Er hat dafür gesorgt, dass viele Verbrechen aufgeklärt werden konnten. So viele Morde... Junge... Es wurden 12 Leichen geborgen. Frauen und Männer. Die Jüngste war 17 Jahre alt. Jünger als du... Wenn ich mir das nur vorstelle... Dank Louis können sie nun Frieden finden und die Straßen sind wieder sicher. Das dieser Bill so lange davon gekommen ist... Die Polizei ist erschüttert und hat die Ratten in ihren Reihen entsorgt. Hoffentlich alle... Louis wird laut euren Aussagen schlecht von seinem Rudel behandelt. Stimmt das?" Ein stummes Nicken von Fynn. "Nun ich habe gesehen, wie du dich bei der Suche engagiert hast. Du bist bald der Alpha des Rudels, deswegen bespreche ich diese Entscheidung mit dir. Bist du für den Rudelwechsel des Omegas?"
Fynn überlegte. Lange. Sein Vater gab ihm die Zeit. "Paps. Ich bin mir sicher, dass er ein guter Mensch ist und ein gutes Leben verdient hat." "Aber?"
"Ich glaube ich mag ihn nicht besonders." "Wieso?"
"Er ist komisch. Löst in mir diesen Beschützerinstinkt aus. In extremster Weise. Mein Wolf will, dass ich ihm nahe komme-"
~Schieb das nicht auf mich Fynn!~
Fynn ignorierte seinen Wolf. Es fiel ihm leichter diese Gefühle auf seinen wölfischen Instinkt zu schieben.
"Dann ist er aber wieder so unausstehlich nervig. So wie sich kein typischer Omega benimmt. Er ist frech und vorlaut. Bringt sich in Gefahr. Legt sich mit diesem Mörder an. Wegen ihm haben wir noch mehr Stress mit Nicolas. Er ist herausfordernd und laut. Ich kann ihn nicht einschätzen. Ich weiß nicht, ob er unser Rudel nicht unnötig in Gefahr bringen würde."
"Jetzt denkst du wie ein richtiger Alpha mein Junge. Ich bin stolz auf dich. Das Wohl unseres Rudels sollte immer im Vordergrund stehen. Denkst du, Louis könnte sich ändern? Vertraust du ihm?"
"Ich glaube ändern wird der sich nicht mehr... Sina und Frederik vertrauen ihm... Sie haben eine gute Menschenkenntnis. Das spricht für ihn. Ich will nichts überstürzen und muss ihn wohl oder übel erstmal kennenlernen, bevor wir entscheiden sollten. Auch wenn mir das nicht gefällt.... Auch sollten wir bald mit seinem Alpha in Kontakt treten und ihn über unsere Überlegungen in Kenntnis setzten..."
"Du hast Recht mein Sohn. Ein Omega, der einen Alpha herausfordert... Das könnte interessant werden." Fynn schnaubte genervt. Interessant.... Auch wenn Louis heldenhaft gehandelt hatte, war er Fynn dennoch nicht sympathisch.

"Nun zu einem anderen Punkt. Du hast mir erzählt, dass du ein starke Kraft in den Katakomben gefühlt hast. Auch habe ich bemerkt, dass du unsagbar schnell geheilt bist... Kam das schon einmal vor?"

"Ja... In der Sporthalle, als ich gegen Nicolas gekämpft habe. Ich habe versucht diese Kraft danach erneut hervor zu rufen aber ohne Erfolg. Erst als dieser Bill angegriffen hat und ich verletzt wurde kam sie wieder. Ich habe gespürt, wie ich in sekundenschnelle heile und wie die Kraft durch meine Adern fließt, es war der Wahnsinn."

"Hmm. Wie mir scheint, taucht diese Kraft nur auf, wenn sie von Nöten ist. Es wäre allerdings gut, wenn du sie kontrollieren könntest. Das würde dich zum stärksten Alpha weit und breit machen... Ich möchte, dass du versuchst, diese Kraft zu beherrschen. Dazu trainierst du täglich mit deinem Beta. Er soll dich herausfordernd und angreifen. Taucht diese Kraft nur im Kampf auf, werden wir einen solchen hervorrufen." Fynn nickte bestätigend und verließ anschließend das Büro. Der stärkste Alpha... Das gefiel ihm.

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Wieder eins fertig :)
Wenn ihr Verbesserungsvorschläge habt, immer her damit. Bisher lesen meine Geschichte noch nicht so viele. Umso mehr freue ich mich darüber, dass du meine Geschichte gefunden hast und weiter dabei bleibst. :) Vielen Dank. Wenn es nur einer liest und Spaß daran hat, hat sich das Schreiben gelohnt. Ich wünsche euch eine schöne Woche.

Kleiner WolfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt