32 das andere Ufer?

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Lesenacht 3/5

Fynn

"Neeein~" Fynn zog die Schultern an und schüttelte sich. "Ich bin nicht Schwul Mark!"
Mark sah seinen Alpha belustigt an.
"Mhm komisch... Ich dachte immer, das wenn man von einem Kerl einen Steifen bekommt und ihn flachlegen will Schwul oder wenigstens Bi oder Pan ist. Es ist mir neu, dass man dann noch Hetero ist." Mark grinste und Fynn wich alle Farbe aus dem Gesicht. "Ich. Bin. Nicht. Schwul. Wie sieht das denn aus? Ein Alpha der auf Kerle steht?" "Normal?" Mark verstand Fynn nicht. Er selbst hatte schließlich auch einen männlichen Mate und das war für Fynn kein Problem. Warum machte der jetzt son Geschiss daraus?
"Mark... Ich bin der zukünftige Alpha. Ich brauche ein Weibchen. Allein schon um Nachkommen zu zeugen." Ok. Das leuchtete Mark ein. "Er muss ja nicht dein Mate sein... Vielleicht hast du einfach Lust dich vor deinem Geburtstag nochmal sexuell auszuleben?" Das machte Sinn... Vielleicht wollte er unbewusst einfach wissen wie es ist? ~Fynni... Sexuelle Neugierde? Ich will den Kleinen behalten. Nicht nur flachlegen. Du willst das auch! Wenn er nicht unser Mate ist, dann wird er auf andere Weise eine wichtige Rolle spielen und das nicht als Betthäschen.~ Dimitri hatte Recht. Da war mehr als nur Sex... aber es ging nicht. Und er wollte auch nicht vor seinem Geburtstag mit Louis schlafen, ihn Hoffnungen machen und dann fallen lassen. Das hätte er nicht verdient. In zwei Wochen würde sich Fynn in ein Mädchen unsterblich verlieben und dann wäre das Thema sowieso beendet. Also musste er nur noch bis dahin durchhalten.
Mark musste versprechen mit niemandem darüber zu sprechen. Es sogar schwören. Nicht auszudenken, was die anderen darüber sagen würden. Er hatte schließlich einen Ruf zu verlieren. Außerdem sollte seine zukünftige Gefährtin nicht schlecht von ihm denken, weil er mal Interesse an einem Kerl hatte.

Die beiden saßen noch eine ganze Weile so zusammen. Immer mehr Schüler tauchten auf. Darunter auch Sina und Frederik. Beide sahen ihn fragend an. Natürlich waren sie neugierig. Schließlich waren sie nicht dabei gewesen. Fynn und Mark berichteten von dem Treffen und erzählten den beiden auch im Vertrauen von den Narben die Louis trug. Würde diese Information ans Licht kommen, wäre das Louis sicherer Tod... "Oh mein armes süßes Baby... Wer macht sowas? Louis würde niemals jemanden verraten. Das sieht man doch schon, wie loyal er Nicolas gegenüber ist!" Sina hatte Recht. Louis war viel kein Verräter. Die Schulglocke unterbrach ihr Gespräch und die vier Wölfe machten sich auf den Weg zur Klasse.

Im Klassenzimmer saßen schon die Wölfe des Dark Moon Rudels. Nicolas sah Fynn mit einem undurchdringlichen Blick an. Aus Ben und Kates Blick kam der pure Hass.
Sie setzten sich hin und Fynn wurde langsam nervös. Wo steckt er? Kurz vor Unterrichtsbeginn huschte Louis ins Klassenzimmer. Fynn atmete auf. Es ging ihm gut. Louis beachtete ihn nicht und ging schnurstracks an ihm vorbei. Dimitri ließ das tief in Fynns Inneren laut knurren. ~warum ignoriert er uns?~
Die ganzen ersten Stunden sagte Louis kein Wort. Er sah aus dem Fenster und ließ sich durch nichts ablenken. Fynn sah immer mal zu ihm, doch trafen sich ihre Blicke nie. War er gestern zu schnell ran gegangen? Louis war ein Omega. Die bekamen mit ca. 13 Jahren ihre erste Hitze. Sexueller Kontakt war dem also nicht fremd. Er hatte bestimmt schon weitaus mehr Kerle im Bett gehabt als Fynn Frauen. Viel über Omegas wissen tat er nicht. Es gab wenige Omegas auf der Welt. Und männliche Omegas so gut wie keine. Fynn kannte eigentlich nur ihn. Das Wissen über sie war deswegen eher spärlich. Was er aber wusste war, dass Omegas in ihrer Hitze geil wurden und alles ansprangen was zwei Beine und einen Schwanz hatte. Sie sollen wohl Schmerzen haben, wenn sie keinen Sex bekamen. Außerdem sollten sie himmlisch duften, damit mögliche Partner schneller auf sie ansprangen.
Also warum verhielt sich der Omega jetzt so? Der hatte ja sogar mit Alpha Rick geschlafen und jetzt stellte der sich so an wegen ein bisschen fummeln? Oder war es weil er ihm sauer war wegen dem Rudelrauswurf? Verstehen könnte es Fynn. Obwohl sie gestern Abend ausgemacht hatten, daß Louis ihm Zeit geben würde und sie gemeinsam nach einer akzeptablen Lösung suchen würden. So oder so er müsste in der Pause mit Louis reden. Einfach so abzuhauen... Dem hätte sonst was passieren können!

Es klingelte und die meisten Schüler sprangen raus um zur Pause zu gehen. Louis blieb sitzen und sah weiter gedankenverloren aus dem Fenster. Sina stellte sich zu ihm an den Tisch. "Süßer?" Keine Reaktion. Auch Frederik stellte sich dazu. "Hey Kleiner. Wollen wir zur Pause?" Nichts. Fynn und Mark sahen sich an. Mark deutete Fynn mit Blicken an, dass er unbedingt mit Louis reden müsse. "Sina? Frederik? Lasst uns mal sehen, ob sie heute Pudding verkaufen. Ich hab nen morts Hunger." Mit diesen Worten zog er Sina und Frederik mit sich. Nicht ohne das Sina sich lautstark darüber beschwerte.
Nun war Fynn mit Louis allen. "Hör mal Louis... Wir sollten reden." Er zog einen Stuhl zu sich und setzte sich vor Louis an den Tisch. Der reagierte immer noch nicht. "Du hast mir gesagt du gibst mir Zeit und dann haust du einfach ab... Ich-" er brach ab. Louis Augen verließ eine einzelne Träne. Fynn fing sie mit seinem Finger auf und drehte vorsichtig den Kopf des Omegas zu sich. "Ich hab mir Sorgen gemacht."
Louis legte den Kopf schief. Es schien als würde er überlegen, was er dazu sagen sollte. Als er zum Antworten ansetzen wollte, fiel sein Blick auf jemanden hinter Fynn. Sein Blick klärte sich und er lächelte glücklich. Fynn folgt seinem Blick und zu seinem Bedauern stand hinter ihm kein geringerer als Nicolas höchst persönlich.

Kleiner WolfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt