7 ein ehrgeiziges Spiel

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Fynn

"Und was hat er gesagt?" Sina hüpfte um Mark herum, wie ein gut gelaunter Flummi. Es war der nächste Morgen und wieder standen sie vor dem alten Schulgebäude. Es war angenehm warm und die Luft roch feucht. Es würde wohl heute Abend ein heftiges Sommergewitter aufkommen.

"Er meinte er mag mich auch mehr als nur Freundschaft. Er will aber noch nicht von Liebe reden, da er auch Angst vor meinem Geburtstag hat. Wir wollen warten, bis es soweit ist. Bis dahin wollen wir die gemeinsame kurze Zeit genießen. Es war ein echt heftiges Gespräch. Ich hatte echt etwas Angst davor..."

"Das hast du gut gemacht! Trotz, dass du Angst hattest, hast du es durchgezogen. Du wirst ein toller Beta!" Marks Brust schwoll vor Stolz über die Worte seines Alphas. Das bedeutete ihm viel.

"Trefft ihr euch heute wieder? Ich meine wenn ihr die Zeit nutzen wollt?"

"Nein leider nicht. Er meinte sein Kätzchen käme heute bestimmt vorbei. Der hat wohl schiss vor Gewitter und Tobi hilft ihm dann immer."

"Bist du nicht eifersüchtig?" Frederik stellte diese Frage und sah Mark in die Augen.

"Nein garnicht. Er ist für ihn wie ein kleiner Bruder. Sollten wir wirklich Mates werden, stellt er uns einander vor. Solange will er aber warten. Das respektiere ich. Und so können wir vier hübschen heute was machen. Nicht das ich euch noch vernachlässige." Mark lachte über seine Worte und die anderen stimmten ein. Ihre Freundschaft war schon besonders. Sie unterhielten sich noch ein Weile und machten sich dann auf den Weg zum Sportuntericht.

Sina trennte sich von den Jungs und ging in die Mädchenumkleide und die drei Jungs gingen in ihre. Etwa die Hälfte der Klasse war schon da. Nick und sein Beta witzelten miteinander rum und erzählten laut grölend, welche Mädchen sie die letzte Zeit abgeschleppt hatten. Fynn verdrehte die Augen. Schnell zogen sich auch die drei Freunde um, danach gingen sie in die Halle.

"Guten Morgen Schüler. Zum Aufwärmen lauft ihr erstmal 10 Minuten durch die Halle und dann geht's los."

Alle liefen los. Manche wurden vom Lehrer ermahnt nicht zu trödeln. Nick, der Angeber, lief vorne weg. Hinter ihm Teile seines Rudels. Auch dieser Omega hielt seltsamer Weise Schritt, wenn es auch bei ihm wesentlich anstrengender aussah.
Fynn und seine Freunde liefen gemütlich im Mittelfeld. Wobei Sina ganz schön am röcheln war. "Jungs ich kann nicht mehr. Ich muss langsamer laufen. Ich lass mich nach hinten abfallen. Lauft ihr weiter
vorne." "Quatsch Sina! Wir sind ein Rudel und lassen keinen zurück! Wir bleiben bei dir und laufen etwas langsamer. Als Delta, kannst du nunmal nicht so lange durchhalten wie wir. Das ist ganz normal." Sina lächelte ihren Alpha an. Es tat gut zu wissen, daß er sie nicht alleine lassen würde. Sie liefen die letzten Minuten erheblich langsamer und Sina kam besser mit. Am Ende der Zeit trafen sich alle wieder in der Mitte der Halle ein.

"Gut, das wäre das Aufwärmen. Da bald die Bundesjugendspiele stattfinden, möchte ich heute einige Disziplinen mit euch üben. Weitsprung und Stabhochsprung." Alle stöhnte auf. Diese Wettkämpfe fanden alle unnötig. Besonders die Wölfe. Sie wurden anders bewertet, als die Menschen, weil sie auf Grund ihrer Fähigkeiten von Natur als schneller und stärker waren. Wölfe hatten ihre eigenen Wettkämpfe um zu sehen wer stärker war. Sie trainierten im Rudel zum Bespiel das Kämpfen und Hindernislauf. Diese Bundesjugendspiele waren ein Witz dagegen.

Trotz der wenig begeisterten Gesichter seiner Schüler blieb der Lehrer bei seinem Plan.
Die Sportstunde dauerte dadurch quälend lange.
Am Ende der Stunde wollte er dann zu Freude aller ein Spiel spielen.

"Fynn und Nicolas. Ihr wählt eure Teams. Wir spielen Völkerball. Fynn fängt an."

"Mark"
"Ben"
"Sina"
"Kate"
"Frederik"
"Cedrik"
....

Hin und her wählten sie ihr Team. Zum Schluss blieb Louis übrig. Der wollte gerade in Nicks Team gehen, da ihm ein Spieler fehlte und er dran war, da sprach Nick. "Nein Omega. Du kommst nicht zu uns. Wir wollen gewinnen und du stehst nur im Weg."

"Ihr müsst ihn wählen. Er ist der letzte der übrig ist und du bist dran. Außerdem ist er aus deinem Rudel. Also wo ist das Problem?" Fynn sah den anderen Alpha herausfordernd an. Er hätte den Omega zwar auch nicht im Team haben wollen, aber das musste er ja nicht sagen.

"Halt dich da raus! Louis du bleibst auf der Bank sitzen! Ich will dich nicht dabei haben! Verstanden?"
Louis nickte und wollte sich gerade auf die Bank setzten, da schritt der Lehrer ein.

"Nicolas, alle spielen mit. Louis kommt in dein Team und damit basta. Stellt euch auf. Ihr habt schon genug Zeit verbummelt."

Nick warf Louis einen Hasserfüllten Blick zu, den Louis erwiderte.

Das Spiel verlief einige Zeit relativ ausgeglichen bis Fynn sein Team die Führung übernahm. Im anderen Team waren nur noch Kate, Nick und Louis übrig. Der Omega stellte sich als erstaunlich wendig heraus. Er wich allen Bällen geschickt aus. Nur im werfen und fangen der Bälle war er Omegamäßig schlecht.
Ein Treffer. Kate war raus.
Fynn bekam den Ball und zielte auf Nicolas. Der Ball flog direkt auf ihn zu. Der versuchte auszuweichen und schubste Louis stadessen volle Wucht nach vorne gegen den Ball. Dieser traf den Omega gegen den Kopf. Er stolperte und fiel. Zwei Sekunden später wurde Nick getroffen. Fynns Team jubelte. "Kopftreffer zählen nicht. Louis, du bist noch im Spiel."schrie der Lehrer. Der Omega stand auf und hielt sich den Kopf. Offenbar hat ihm der Treffer doch ordentlich weh getan. Fynn hatte ein leichtes schlechtes Gewissen. Der Ball galt Nicolas nicht Louis. Dann dachte er aber, dass der freche Omega das irgendwie schon verdient hatte. Nun stand er alleine auf dem Feld und wich immer wieder den Bällen aus. Fangen und seinem Team zuwerfen konnte er aber keinen. "Bist du so unfähig oder tust du nur so? Fang den verschissenen Ball, Idiot." Nicolas tobte. Dieser Omega war mehr als unfähig. Nicht mal so einen blöden Ball konnte der fangen. Es kam, wie es kommen musste und Louis wurde schlussendlich getroffen. Fynns Team jubelte vor Freunde. Nicolas aber stapfte auf den Omega zu. Er packte ihn wütende am Hals und zog ihn hoch. Dieser fing an zu röcheln. Der Lehrer versuchte vergeblich den jungen Alpha zu stoppen. Er war nur ein Gamma und hatte gegen Nicolas keine Chance.
"Du dämliche kleine Made. Du hast uns den Sieg gekostet, wie ich es gesagt hatte. Du bist nur im Weg! Wenn ich Alpha bin,.... verbanne ich dich aus dem Rudel, ganz egal was Vater sagt. Sowas wie du schwächt das ganze Rudel."

Louis versuchte verzweifelt Luft zu schnappen aber die Hand an seiner Kehle ließ das kaum zu. Er kämpfte aber Nicks Griff wurde immer fester. Er spürte, wie eine unheimliche Dunkelheit immer näher kam. Er zappelte und kratzte an Nicks Händen. Der schien wie im Wahn und knurrte laut. Seine Pupillen waren geweitet und man sah deutlich seinen Wolf in ihnen. Nick starte Louis an, als wolle er sicher gehen, dass Louis über die Brücke ging. Nur noch etwas Zeit und dann wäre es vorbei. Nur noch ein klein wenig und er müsste den verhassten Omega nie wieder sehen. Er sah, wie sich Louis Augen langsam nach hinten drehten. Gleich geschafft...

Plötzlich wurde Nick mit samt Louis zu Boden gestoßen.
Sina saß auf dem Rücken des Alphas.

Kleiner WolfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt