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Fynn

Als Fynn das nächste Mal mitten in der Nacht aufwachte, war Louis weg.
Neben seinem Bett war eine kleine Notiz. 'Du musst mich ablehnen' stand da. Mehr nicht. Fynn weckte sofort die anderen. Draußen bahnte sich ein Gewitter an.
Auch das noch...
Die Wolfswandler verwandelten sich, rannten in die Nacht und versuchten Louis Fährte zu finden. Billi und Tobias blieben zurück, fals Louis wieder kommen sollte.

Louis war schon immer gut darin seine Spuren zu verwischen... Zu gut...

Die Wölfe suchten alles ab aber fanden ihn nicht... Wie konnte er unbemerkt so schnell abhauen?
Die Stunden vergingen und das Gewitter kam immer näher. Sina und Frederik drehten um. Für sie war es bei diesem Wetter zu gefährlich. Fynn versuchte Louis Duft zu finden aber vergeblich...
Sein Omega war weg. Allein. Im Dunkeln. Bei Gewitter.
Fynn machte sich große Sorgen und Vorwürfe... Er hätte ihn besser festhalten müssen. Ihm zeigen, dass es ihm wirklich ernst war.
Er verwandelte sich zurück "LOOOOUUUIIIIS. BITTE KOMM ZURÜCK" schrie er verzweifelt ins dunkle. Mark und Nick heulten als Wölfe dazu. Aber Louis antwortete nicht.

Die ersten Regentropfen fielen und in Fynn machte sich Panik breit. Sein Omega war da draußen schutzlos ausgeliefert...
Er fühlte sich so hilflos. Fynn weinte. Er war Schuld. Er hätte besser aufpassen müssen.

Nackt rannte er völlig planlos durch den Wald. Mark verwandelte sich und rannte zu ihm. Er hielt ihn fest und umarmte ihn. "Wir finden ihn Fynn. Weit kann er nicht sein. Aber wir müssen zurück. Tobias meinte eben Sina hätte sich auf dem Heimweg den Fuß verletzt. Das Gewitter ist zu stark." Tatsächlich fiel genau in diesem Moment ein großer Ast vor ihre Füße. Der Sturm war zu heftig. Fynn wusste, das Mark recht hatte aber konnte nicht gehen. Er befahl Mark und Nick zurück zur Hütte zu gehen. Alleine suchte er weiter.

Blitze schossen in Bäume ein, es donnerte und der Regen fiel in Strömen. Der Wind pfiff durch die Bäume und Fynn begann durch sein Wolfsfell zu frieren.

Hoffentlich waren die anderen heil in der Hütte angekommen.
Vor seinen Pfoten stürzte ein Baum um. Fynn konnte gerade noch rechtzeitig abbremsen. Hier war es definitiv zu gefährlich. Der Regen würde nun auch die aller letzten Duftspuren wegwischen...

Er entschied sich schweren Herzens zurück zu den anderen zu gehen. Vielleicht war Louis schon irgendwo untergekommen. Im warmen. Warm und sicher...

Er rannte also als Wolf wieder zurück zur Hütte. Er müsste so ungefähr bei der Hälfte des Weges angekommen sein, als ihm etwas entscheidendes einfiel.

Wie konnte Tobi Mark die Nachricht, dass Sina verletzt war, überbringen?

Er machte ein Vollbremsung. Mateband! Sie sprachen über das Mateband! Louis und er waren noch nicht markiert. Oho! Das würde sich ändern, sobald Louis wieder bei ihm war!
Fynn konzentrierte sich. Hoffentlich funktionierte es auch schon ohne Markierung.

*Louis?*

.....

*Louis mein kleiner Omega. Antworte bitte*

.....

Nichts... Vielleicht funktionierte es nicht. Oder Louis antwortete einfach nicht. Was müsste er sagen, damit Louis antworteten würde?

*Louis? Ich bin verletzt. Ein Baum hat mich erwischt. Bist du in der Nähe und kannst mir helfen?*

....

*Bitte mein Baby. Ich brauche dich!*

*W..wo b..b..bist duuu?*
Da war sie! Louis Stimme. Sehr zitterig und verweint aber unverkennbar seine Stimme. Fynn atmete auf.

*In der Nähe der Hütte. Wo bist du?*

*I..Ich bin bei meinem alten Haus. Ich hab Angst aber ich bin gleich bei dir und helfe dir!*

*Nein mein kleiner Omega. Ich komme zu dir und du hilfst mir dann zurück. Bleib wo du bist.*

Fynn rannte Richtung Ruine. Da waren sie vorhin auch gewesen. Warum hatten sie ihn nicht gefunden?

Desto näher er kam, desto mehr nahm er den unwiderstehlichen Duft seines Omegas war.
Er sah die Ruine. Louis saß in den Trümmern. Er hielt sich die Ohren zu. Seine Augen waren ebenso geschlossen. Er rannte auf ihn zu, verwandelte sich und umarmte ihn feste. Louis war wie betäubt. Klatschnass, eiskalt und vor Angst wie gelähmt. Fynn nahm seinen Mate hoch, der ihn scheinbar garnicht mehr wahr nahm und drückte ihn an sich. Er wollte ihn mit seiner Körperwärme aufwärmen. Aber Louis reagierte garnicht. Er stellte sich etwas in der Ruine unter und streichelte seinen Omega.

Er erinnerte sich an das letzte Gewitter. Tobi hatte gesungen. Aber da war Louis noch ansprechbar gewesen...

Er kramte in seinem Kopf, nach einem passenden Lied und fand tatsächlich eins. Hoffentlich würde ihn jetzt niemand sehen.....
Sein Omega blickte mit leeren Augen geradeaus. Er drehte seinen Kopf so, dass Fynn ihn ansehen konnte und begann zu singen.
Leise und schief aber immernoch laut genug um es durch den Donner zu hören


"Merrily we fall out of line, out of line
I'd fall anywhere with you, I'm by your side
Swinging in the rain, humming melodies
We're not going anywhere until we freeze

I'm not afraid anymore
I'm not afraid

Forever is a long time
But I, I wouldn't mind spending it by your side

Carefully we'll place for our destiny
You came and you took this heart and set it free
Every word you write and sing is so warm to me
So warm to me
I'm torn, I'm torn
To be right where you are

I'm not afraid anymore
I'm not afraid

Forever is a long time
But I, I wouldn't mind spending it by your side
Tell me everyday I get to wake up to that smile
I wouldn't mind it at all
I wouldn't mind it at all

...."

Louis schien ihn zu hören, da er ihn nun richtig ansah. Sprechen tat er dennoch nicht. Das Gewitter stand direkt über ihnen.

"Louis mein Kleiner..." Er legte eine Hand an Louis Wange "... Wir müssen aus dem Gewitter raus. Du erfrierst sonst! Bis zur Waldhütte ist es noch ein Stück aber hier draußen wirst du es nicht schaffen. Ich werde dich bis zur Hütte tragen. Mir macht die Kälte nichts aus. Du kuschelst dich an mich und machst die Augen zu. Wir schaffen das." Louis reagierte nicht. Nagut, dass war immerhin kein Nein.
Er nahm den Omega im Brautstyle hoch und fing erneut an zu singen. Fynn drückte Louis feste an sich und rannte durch den Regen.

Das Gewitter war Fluch und Segen zu gleich. Ohne das Gewitter wäre der kleine Omega bestimmt schon über alle Berge...

Er rannte ziemlich lange. Louis gab keinen Ton von sich. Fynn dafür umso mehr. Er sang dieses eine Lied rauf und runter. Immer wieder. In der Hoffnung es würde Louis etwas beruhigen.

Von weitem sah er bereits das Licht der Waldhütte leuchten. Er beschleunigte nochmal und kam endlich an.

Sina öffnete überstürzt die Türe und rannte humpelnd raus, als sie die beiden sah.

Fynn sang immernoch. Zu dritt gingen sie ins Haus.
Louis wurde warm abgewaschen und vors Feuer gesetzt.
Die Freunde sangen weiter, bis Louis ein leises Danke murmelte und in Fynns Armen einschlief ...

Diesmal ging Fynn kein Risiko ein und schloss die Türen und Fenster zu. Louis band er sogar am Bett fest. Wenn der kleine wieder fit werden würde, wird er ihn beißen. Das nahm sich Fynn feste vor...

Kleiner WolfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt