Kapitel 12

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Asalamu aleykum wa rahmatulahu wa barakatu, ihr solltet gebetet haben bevor ihr das liest❤️✨

Simone weinte erneut beim Abendessen worauf mein Vater laut aufatmete. Er kommentierte: „Beim rum heulen kommt Tiana nicht wieder."

Simones Gesicht verfärbte sich rot und meine Kinnlade hing nach unten. Sie schlug mit ihre Händen aufs Tisch während sie aufstand und fragte: „Wie kannst du es wagen solche Kommentare zu geben!?"

„Ich sag wie es ist. Lass uns doch bitte in Ruhe essen.", erwiderte mein Vater und sie schimpfte: „Wie kann ich essen wenn mein armes Kind draußen ist und möglicherweise nichts zu essen hat? Du kannst in Ruhe essen, weil sie nicht dein Kind ist! Würde sie fehlen würdest du immer noch nach ihr suchen!"
Daraufhin deutete sie auf mich und mein Vater stand ebenfalls wütend auf.
„Ob du es willst oder nicht, Tiana ist meine Tochter egal ob unsere DNA was anderes sagt! Hast du mich verstanden!?"

Simone hatte dennoch nichts dazu zu sagen und lief weinend in ihr Zimmer. Mein Vater lief ihr hinterher und knallte die Tür hinter sich zu. Sie beide fingen an sich zu streiten bis ich nur noch Simones Schluchzen hörte.

Angespannt blickte ich wieder auf das Tisch und schob meinen Teller nach vorne. Ich seufze und fing an den Tisch aufzuräumen. Währenddessen wurde ich nachdenklich. Wann würde Carlos mir meine Schwester zurückgeben?
Vollidiot! Das hätte ich ihn fragen sollen!
Innerlich schlug ich mich selbst.
Es muss doch irgendetwas geben, was ich tun kann.

Am nächsten Tag, das war der Freitag, lief ich nach der Schule zur Moschee um ein paar Schwestern kennenzulernen. Es war angenehm mit jüngeren sowohl auch älteren zu reden.
Was mich verwundert hatte ist dass vor dem Gebet Kinder im Gebetsraum turnten und sogar währenddessen sich beim Gebet gegenseitig ärgern. Auch ich wurde Opfer von ihnen als sie mich während dem Gebet am Rücken antippten und den Arm schnell versteckten.
Nach ein paar mal merkten sie, dass ich als Neuling mich trotzdem aufs Gebet konzentrierte also ließen sie es sein und spielten stattdessen weiter gemeinsam.
Ich fand es dennoch niedlich.
Wie sehr würde sich Tiana freuen, diese Kinder kennenzulernen. Mein Herz wurde bei diesen Gedanken schwer und meine Trauer bemerkten sogar einige Schwestern mit denen ich mich gut verstand. Ich verleugnete dies dennoch bis sie aufhörten nachzufragen.

„Was plant ihr für Weihnachten?", fragte eine junge Frau und ich schaute sie verwirrt an. Ich fragte abrupt: „Ich dachte wir dürfen das nicht feiern? Das dürfen wir nicht!"

Eine ältere Frau hielt mir ruhig die Schulter und antwortete: „Immer langsam."
Sie drehte sich zum Mädchen um und meinte: „Ich plane nichts mein Kind, da es für uns kein Fest ist. Wir haben nur zwei islamische Feste."

„Wieso?", fragte sie. Sie war eindeutig jünger als ich aber stammt aus einer muslimischen Familie.

„Weil diese Feier nicht mit unseren Glauben vereinbar ist. Es ist eine Feier über den Sohn Gottes und wir wissen doch dass Allah keine Kinder oder Eltern hat. Es ist auch so dass Muhammed s.a.s. sagte wer ein Volk nachahmt gehört zu ihnen." (Quelle werde ich in shaa Allah angeben)

Die Ältere lächelte lieb und legte auch ihr eine Hand auf die Schulter. Sie meinte: „Wir können den Winter, ein Wunder Allahs, genießen ohne an Feiern teilzunehmen."

Die Jüngere nickte nur und meinte lachend: „Ich genieße den Winter eh nie. Ich liebe den Sommer. Es macht viel mehr Spaß! Menschen, die den Winter mehr mögen sind langweilig."

„Ich mag den Winter mehr, du Giftzwerg.", erwiderte ich aufgebracht und sie und ihre Freundinnen lachten. „Nein, im Ernst jetzt, wieso lacht ihr?"

Sie lachten weiter und leiden los.

Jeder braucht einen NeustartWo Geschichten leben. Entdecke jetzt