Kapitel 23

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Am Weihnachtsmorgen war sehr früh schon Leben im Hause der Potters. Die Gäste waren über Nacht geblieben und so standen sie alle beisammen im Wohnraum. In der Mitte stand ein großer und schön geschmückter Weihnachtsbaum. Darunter lagen jede Menge Geschenke. Sie alle standen drum herum. Leonie ließ die Weihnachtsglocke läuten. Sofort schauten alle zu ihr. "Es ist schön, dass wir uns auch in diesem Jahr wieder alle zusammen gefunden haben, um gemeinsam Weihnachten zu feiern. Und ich freue mich, dass ihr alle gekommen seid.", hielt Leonie ihre alljährliche Rede. Lily wippte aufgeregt hin und her und überlegte was sie wohl bekommen würde. "Ich ziehe einen Zettel.", verkündete sie, griff in die Schale, in welcher jede Menge kleine Zettel waren, und zog einen hervor. "Isabella Mailin", las sie vor. Sie schaute zu ihrer Tochter. "Du darfst dieses Jahr anfangen.", lächelte sie. Isabella ging zum Baum und schaute. Sie hatte ihr Geschenk von der Mutter und Onkel Remus ja bereits erhalten. Das Mädchen fand ein Päckchen mit ihrem Namen. Neugierig riss sie das Papier ab. Zum Vorschein kam ein Besenpflegeset. Es war von den Colemans. Mit strahlenden Augen sah sie zu ihnen. "Ein Nimbus Zweitausend muss auch ordentlich gepflegt werden.", grinste der ehemalige Professor. Von Aurélien und Clément bekam sie ein Buch aus Frankreich. Léna schenkte dem Mädchen eine neue Schultasche und Zoé hatte für Isabella ein Parfüm selbst zusammengestellt. Das Mädchen trug sofort etwas vom Parfüm auf. "Das riecht herrlich, Zoé.", schwärmte die junge Potter. Zoé bekam rosa Wangen und lächelte. Von Mrs Weasley bekam sie einen selbst gestrickten Pollover in Weinrot. Darauf war ein goldenes "I" und oben rechts war ein Quaffel. Isabella zog den Pullover sofort an. "Mrs Weasley und ihre Weihnachtspullis.", seufzte Elijah. Doch Isabella freute sich.

Als Isabella fertig war, zog Leonie den nächsten Zettel. Als nächstes war Léna dran. Leonie hatte für Léna neue Boxhandschuhe gekauft. "Du hast dir gemerkt, dass meine kaputt sind?", fragte sie lachend. Leonie grinste verlegen. So packten sie alle nacheinander ihre Geschenke aus. Elijah bekam auch einen Pullover von Mrs Weasley. Sein Pullover war blau und vorne war ein gelbes "E" drauf. "Warum ziehst du ihn nicht an?", wollte Isabella wissen. "Ich mag die Pullover nicht.", seufzte er leise. Isabella grinste, riss ihm den Pullover aus den Händen und zog ihn ihrem Bruder über den Kopf. Elijah versuchte sich zu wehren, doch Isabella hatte damit bereits gerechnet und nutze dies, um seine Arme in die Ärmel zu bekommen. Als sie fertig war, sah sie ihn noch breiter grinsend an. Elijah murrte, während die anderen lachten. "Sehr süß, Elijah!", grinste Elaine mit einem leicht ironischen Unterton. Elijah lief rot an.

Isabella trug ihren neuen Pullover seitdem jeden Tag. Am Abend vor der Abreise saß sie im Wohnraum vorm Kamin auf dem Boden und pflegte ihren Besen mit dem neuen Besenpflegeset. Elijah saß auf dem Sofa vorm Kamin und kümmerte sich um sein Bowtruckle-Baby. Lily stand neben ihrer Schwester und schaute neugierig zu, wie diese ihren Besen pflegte. Remus hatte es sich neben Elijah gemütlich gemacht. Er las in einem Buch, welches er zu Weihnachten geschenkt bekommen hatte. Leonie kam mit einer Schale Kekse herein und sah lächelnd zu ihren Kindern. Sie stellte die Kekse auf den Beistelltisch neben dem Sofa. "Wie geht es Rosie?", fragte sie ihren Ältesten und sah zu dem Bowtruckle-Baby. "Rosie geht es gut. Hagrid hat mir erklärt was Rosie braucht und ich habe Bücher gelesen. So konnte ich ihr helfen.", antwortete er und streichelte Rosie vorsichtig. "Ich finde es schön, wie du dich um das Bowtruckle-Baby kümmerst.", lächelte Leonie und wuschelte Elijah durchs Haar. Dieser grinste verlegen.

Schließlich war der Tag der Abreise gekommen. Lupin war gekommen, um zu helfen. Er apparierte mit Remus und Elijah zum Bahnhof Kings Cross. Leonie nahm ihre beiden Töchter an die Hand und apparierte ebenfalls zum Bahnhof. Sie packten das Gepäck auf Gepäckwagen und liefen los zum Gleis Neun und Zehn. Elijah rannte gleich los und lief durch die Mauer auf Gleis Neundreiviertel. Isabella tat es ihrem Bruder gleich. Auf dem Gleis machte sie schnell Platz. Remus grinste sie an und schob seinen Gepäckwagen Richtung Hogwarts-Express. Leonie kam mit Lily hinterher. Das Schlusslicht bildete Remus Lupin. Schnell hatte Elijah seine beste Freundin entdeckt und winkte sie zu sich. Elaine kam, zusammen mit ihren Eltern, zu ihnen herüber. Die Kinder verabschiedeten sich und stiegen ein. Als der Hogwarts-Express dampfend losfuhr, standen Isabella und Remus noch am Fenster, um zu winken. Elijah und Elaine hatten sich bereits auf den Weg gemacht, um nach einem freien Abteil zu suchen. Isabella überredete ihren Zwilling, mit ihr zu ihren Freundinnen ins Abteil zu kommen. So setzten sie sich also zu Hermine, Marie und Lola.

Am Abend kamen sie endlich am Bahnhof Hogsmeade an. Sie stiegen aus und fuhren rauf aufs Schloss. Isabella freute sich, endlich Harry und die Weasleys wieder zu sehen. Sicher hatten Fred und George einen neuen Streich ausgeheckt, den sie spielen konnten. Und Harry und Ron hätten hoffentlich herausgefunden, wer Nicolas Flamel war. Isabella hatte jedenfalls nichts herausfinden können. Sie hätte ihre Mutter fragen können, doch sie hatte sich nicht getraut. Isabella wollte sie nicht auf ihre Spur bringen.

In der Großen Halle setzten Isabella, Hermine, Lola und Marie sich zu Harry und Ron. "Wie waren eure Ferien?", wollte Ron wissen. Isabella erzählte von ihren Ferien und von Weihnachten. "So viel Besuch hattet ihr?", fragte Harry und sah seine Cousine aus großen Augen an. Diese nickte. "Wir haben zu Weihnachten immer so viel Besuch. Dafür feiern wir Silvester nicht so groß. Da bleiben wir unter uns und wir lassen um Mitternacht ein paar Raketen im Garten steigen.", antwortete Isabella und tat sich was zu essen auf. "Und warum feiert ihr Weihnachten so groß und Silvester quasie gar nicht?", fragte Ron mit vollem Mund. Die Mädchen sahen ihn deshalb angewidert an. "Mum hat vor der Silvesternacht damals ihre Mum und ihre kleine Schwester verloren, als sie 17 war. Deshalb feiert sie Silvester nicht mehr gerne.", erklärte Isabella leise. Die anderen sahen sie bestürzt an. "Woran sind die beiden gestorben?", fragte Hermine vorsichtig. "Ich weiß nicht was genau in jener Nacht damals passiert ist. Ich weiß nur, dass die beiden gestorben sind und Mum auch fast gestorben wäre.", sagte Isabella leise und schaute auf ihren Teller. "Mum spricht kaum über ihre Vergangenheit und unser Onkel scheint auch nicht gerne über das Thema zu sprechen.", fügte die junge Potter hinzu. "Wir haben noch einen Onkel der lebt?", wollte Harry wissen. "Ich meine mit Onkel unseren Patenonkel. Also eigentlich ist er nur Elijahs Pate, aber wir nennen ihn alle Onkel.", antwortete das Mädchen und zerschnitt endlich ihr Schnitzel. Harry nickte leicht. Er schwieg. Irgendwie hatte er die Hoffnung gehabt, es gäbe da noch mehr Familie. Harry dachte an den Spiegel Nerhegeb zurück. Dort hatte er sie gesehen. Sie alle. Seine Eltern und den Rest der Familie Potter. Die Frau, welche hinter ihrem Vater stand, war mit Sicherheit dessen Zwillingsschwester und somit Isabellas Mum. Harry fragte sich, ob seine Tante ihn wirklich vermisste und ihn wirklich wieder sehen wollte. So ganz glauben konnte er es nicht. Aber vielleicht täuschte er sich auch und es gab wirklich Jemanden, der auf ihn wartete.

Isabella Mailin Potter I (Harry Potter FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt