Isabella saß mit ihren Freunden beim Frühstück, als Cäsar mit den anderen Eulen hereingeflogen kam. Er landete vor Isabella und streckte ihr sein Bein entgegen. Das Mädchen nahm den Brief an sich, schob Cäsar ihren Teller zu und begann zu lesen:
Liebe Isabella,
Von dem, was Professor Snape dir erzählt hat, solltest du dich nicht beunruhigen lassen. Ja, euer Vater sitzt in Askaban. Aber ich glaube an seine Unschuld, denn er ist ein guter Mensch. Ich werde dir und deinen Geschwistern alles in den Ferien erzählen. Es ist zu viel, um es in einen Brief zu packen. Und es tut mir Leid, dass du so vom Aufenthaltsort deines Vaters erfahren musstest. Ich werde mit Professor Snape diesbezüglich noch sprechen. Wir sprechen in den Ferien. Pass auf dich auf und bitte stell nicht so viel Blödsinn an.
MumIsabella war sauer. Sie knüllte den Brief zusammen und stopfte ihn in ihre Umhangtasche. Die Freunde sahen sie fragend an, doch Isabella stand schweigend auf und verließ die Große Halle. Sie hatte sich mehr von der Antwort der Mutter erhofft. Stattdessen nur die nüchterne Wahrheit, dass der Vater tatsächlich in Askaban saß. Vermutlich genau wegen dem, was Snape erzählt hatte. Ihr Vater war also ein Mörder. Und wenn dies in der Schule herumginge, dann wäre sie wohl fiesen Sprüchen ausgesetzt. Sie fand es unfair, dass die Mutter ihnen nichts erzählt hatte. Sauer lief sie hinaus in den Innenhof und blieb vorm Brunnen stehen. Das es gerade mal wieder regnete, störte sie in diesem Moment gar nicht. Dicke Regentropfen prasselten herunter. Innerhalb von Sekunden wurde Isabella komplett durchnässt.
Das läuten der Glocke holte sie aus ihren Gedanken. Erschrocken rannte sie zurück ins Schloss. Sie eilte zum Klassenzimmer für Verteidigung gegen die dunklen Künste. Ein wenig außer Puste blieb sie vorm Klassenzimmer stehen, klopfte an und trat ein. Alle Köpfe ruckten zu ihr. "Wieder Familiäre Angelegenheiten, die geklärt werden mussten, Miss Potter?", fragte Lockhart, wie üblich mit seinem charmanten Lächeln. "Ich war draußen, weil ich etwas frische Luft brauchte.", antwortete Isabella dem Professor. Sie war nass und ihr Umhang tropfte, genauso wie ihr langes Haar. "Bei dem Wetter?", fragte Lockhart verwirrt. "Sieht wohl so aus.", erwiderte das Mädchen schlicht. Lockhart stand auf und ging zu ihr. "Warten Sie, ich trockne Ihre Kleidung.", sagte er und lächelte wieder charmant. "Nicht nötig, Professor.", sagte Isabella schnell. Sie vertraute dem Professor nicht und wollte nicht auf einmal in Flammen stehen oder zerrissene Kleidung tragen. "Du weißt nicht was du sagst, mein Liebes.", lächelte er und holte seinen Zauberstab hervor. "Nennen Sie mich nicht Liebes!", zischte Isabella und wich zur Seite, als Lockhart einen Zauber wirkte. Die Intuition war gut, denn andernfalls würde nun Isabellas Umhang brennen, statt der Türe. Ein paar schrien erschrocken auf. "Wollen Sie mich umbringen?", fragte Isabella gereizt. Hermine sprang auf, richtete ihren Zauberstab auf die Tür und löschte das Feuer. Lockhart sah ein wenig nervös aus. "Ich gehe lieber und ziehe mich um.", meinte die junge Potter und sah zu, dass sie zügig aus dem Klassenzimmer kam. Sie hörte noch, wie Lockhart Hermine lobte. Und Isabella konnte sich gut vorstellen, wie die Freundin nun rosa wurde.
Isabella eilte in den Gryffindor-Turm, nannte der fetten Dame das Passwort, kletterte in den Gemeinschaftsraum und stieg die Treppe zum Schlafsaal rauf. Sie trocknete sich und zog sich was neues an. Dann sah Isabella zu, dass sie schnell zum nächsten Unterricht kam. Sie hatten nun Zauberkunst. Nach dem Mittagessen ging es hinaus zu den Gewächshäusern. Sie alle rannten durch den Regen und schüttelten sich im Gewächshaus. Als letztes, vor dem Abendessen, hatten sie Verwandlung. Isabella bekam nur die Hälfte mit. Sie fühlte sich mit einem mal abgeschlagen und müde. Doch die Gryffindor versuchte sich nichts anmerken zu lassen. Remus, welcher neben ihr saß, bemerkte das was war. "Was ist los?", fragte er sie leise. "Nichts", log Isabella. "Bin nur etwas müde...", fügte sie hastig hinzu. Remus hob skeptisch eine Augenbraue hoch. Um Mitternacht mussten sie in den Astronomie-Turm. Isabella konnte sich kaum konzentrieren und nickte ein. Ihr Kopf ruckte dabei zur Seite und blieb auf Maries Schulter liegen. Die Freundin erschrak erst, sah dann aber besorgt zu ihrer besten Freundin. Remus saß mit seinem besten Freund vor den beiden Mädchen. Marie tippte ihm vorsichtig an die Schulter. Der Junge schaute erschrocken hinter sich und blickte in das besorgte Gesicht von Marie. "Was ist los?", fragte er im Flüsterton. "Isabella ist eingeschlafen und sie schläft doch sonst höchstens in Geschichte.", antwortete sie im gleichen Flüsterton. Der Ravenclaw schaute zu seiner Schwester. Isabellas Kopf lag noch immer auf Maries Schulter. Die Augen waren zu und Remus fand, dass seine Zwillingsschwester etwas blass war. Vorsichtig beugte er sich zu ihr rüber und legte eine Hand an ihre Wange. Isabella zuckte zusammen und blinzelte verschlafen. Auf Remus' Stirn bildeten sich Sorgenfalten. Die Wange seiner Schwester glühte. Remus zog seine Hand zurück, stand auf und ging nach vorne zu der Lehrerin. "Haben Sie eine Frage, Mister Potter?", fragte die Professorin und schaute zu ihrem Schüler. "Meine Schwester scheint Fieber zu haben, Professor Sinistra. Ich würde sie gerne in den Krankenflügel bringen.", sagte er leise. Die Professorin schaute zu Isabella und dann wieder zu Remus. Sie nickte. "Ich glaube, Sie haben Recht. Madame Pomfrey kann ihr sicher helfen.", fügte sie leise hinzu. "Danke, Professor Sinistra.", bedankte er sich leise und ging zu seiner Schwester. "Komm, wir gehen.", sagte er leise und griff nach ihrer Hand. "Aber wir haben doch noch Unterricht...", murmelte sie verschlafen. "Sagt die, die im Unterricht eingeschlafen ist.", erwiderte Remus schlicht und zog seine Zwillingsschwester auf die Füße. Er legte seinen Arm um ihren Körper und ging mit ihr hinaus. Marie sah ihnen besorgt nach.
Im Krankenflügel bekam Isabella einen Aufpäppel-Trank. Ihr Kopf fing an zu dampfen. "Und nun gehen Sie besser ins Bett, Miss Potter.", meinte Madame Pomfrey und verschwand in ihrem Büro. Isabella seufzte leise, stand auf und verließ mit Remus den Krankenflügel. "Was ist los mit dir? Du warst den ganzen Tag schon so komisch.", sagte Remus leise und sah besorgt zu Isabella. Leise erzählte sie von dem, was Professor Snape ihr erzählt hatte. Dann erzählte sie vom Brief, den sie an die Mutter geschickt hatte und reichte Remus den Brief, den sie als Antwort bekommen hatte. Zögerlich las Remus den Brief. Dann schaute er zu Isabella. "Unser Vater ist ein Mörder, Remus! Ein Mörder! Und wenn Snape davon weiß, dann wissen die anderen Lehrer es auch. Und mit Sicherheit auch viele Eltern von unseren Mitschüler. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis auch unsere Mitschüler es wissen.", stieß Isabella aus, was sie den ganzen Tag schon beschäftigte. "Aber Mum schreibt doch, dass sie an Vaters Unschuld glaubt.", sagte Remus leise. "Nur weil sie es geschrieben hat, heißt es nicht, dass es wirklich so ist. Vielleicht wollte sie mich auch nur beruhigen.", murrte die Gryffindor. Remus seufzte leise. "Aber selbst, wenn er tatsächlich ein Mörder sein sollte, so haben wir doch nichts damit zu tun. Wir können schließlich nichts für seine Taten.", sagte er schließlich und ging mit Isabella zum Ravenclaw-Turm. Das Mädchen wollte nicht in ihr Bett und ging deshalb mit zu ihrem Zwilling. "Meinst du, dass das irgendwen interessiert? Wir sind seine Kinder und werden direkt abgestempelt.", gab Isabella verärgert zurück. Remus schwieg. Er wusste nicht, was er darauf sagen sollte. Als der Vater verschwand, da war er noch zu klein, um sich an irgendwas zu erinnern. Elijah erinnerte sich noch an den Vater, aber Remus traute sich nicht ihn nach Vater zu fragen. Als er klein war, da hatte er seinen Vater vermisst. Mittlerweile war die Sehnsucht nach dem Vater nicht mehr so groß. Vermutlich, weil er sich eh nicht an ihn erinnerte. Für ihn war Onkel Remus eine Art Ersatz-Vater geworden. Er war immer für sie alle da. Aber sagen würde er dies niemandem.
DU LIEST GERADE
Isabella Mailin Potter I (Harry Potter FF)
Fanfiction🥉 3.Platz bei "Der kleine Harry Potter Award" in der Kategorie "Golden Trio" (2024) 🥉 *** Isabella erhält den lang ersehnten Brief aus Hogwarts. Mit diesem Brief startet ihr Abenteuer. Schnell schließt s...