Zu Hause bei den Potters ging es Festlicht zu. Das ganze Haus war geschmückt und es duftete herrlich nach Zimt, Vanille und Apfel. Isabella stand gerade mit Lily und ihrer Mutter in der Küche. Sie waren am backen. Lily stand, da sie kleiner war als andere Kinder in ihrem Alter, an der Kücheninsel auf einem Hocker. Mit den Keksformen stich sie die Kekse aus, welche sie hinterher verzierte. Isabella stand an der Küchenzeile und backte einen Apfel-Zimt-Kuchen. Leonie bereitete in der Zeit den Vanillepudding vor, während sie ein Auge auf den Ofen hatte, wegen der Kekse. Remus war dabei im Haus ein wenig sauber zu machen, bevor die Gäste kämen. Elijah saß im Wohnraum auf der Couch vorm Kamin und kümmerte sich um sein Bowtruckle-Baby.
Als es klingelte, steckte Remus den Lappen in seine Hosentasche. "Ich gehe schon!", rief er und lief zur Tür. Vor der Tür standen die Colemans. Elaine sah aus irgendeinem Grund sauer aus. "Mein Bruder sitzt mit Rosie im Wohnraum.", sagte er zu der Viertklässlerin. Diese nickte kurz und lief los. Isabella und Elijah Coleman sahen sich kurz einander an. "Kommt doch bitte rein.", sagte Remus höflich. "Gerne, denn draußen ist es kalt.", lachte der ehemalige Professor und trat mit seiner Frau ins Haus. Remus schloss hinter ihnen die Türe, nahm ihnen die Mäntel ab und hängte sie an die Garderobe. Dann führte er sie in den Wohnraum. "Mum und meine Schwestern sind noch in der Küche.", sagte der junge Ravenclaw. "Dann gehe ich ihnen doch gleich mal helfen.", lachte Isabella Coleman und ging zur Küche.
Sie klopfte an die Tür. "Herein", rief Leonie. "Oh, Isabella.", freute sie sich. "Ihr seid schon da.", stellte sie fest, stellte das heiße Blech mit den Keksen ab und ging zu ihrem Gast. Die beiden Frauen umarmten sich zur Begrüßung. "Wobei kann ich helfen?", fragte die Blondine gut gelaunt. "Du kannst dir meinen Kuchen anschauen kommen.", strahlte Isabella Potter und hielt Stolz ihren Kuchen in den Händen, welchen sie gerade aus dem Ofen geholt hatte. "Dann lass mal sehen.", gab die Blondine zurück und trat neben die junge Gryffindor. "Der sieht fantastisch aus, Bella.", lobte die Frau das Mädchen. Die Gryffindor strahlte übers ganze Gesicht. "Nach eigenem Rezept.", sagte sie. Isabella Coleman lächelte. "Ich freue mich schon auf den Kuchen.", sagte sie. "Isabella, meine Kekse sind auch gut geworden.", rief Lily sofort, schnappte sich einen Keks, sprang von ihrem Hocker und lief zu Isabella. Stolz reichte sie ihr den Keks. Isabella lachte und nahm den Keks. "Dann werde ich gleich mal probieren.", zwinkerte sie und biss in den Keks. Gespannt sah Lily sie an. "Fantastisch, Lily.", lächelte die Blondine. Lily strahlte übers ganze Gesicht.
Zur Mittagszeit saßen die Potters zusammen mit den Colemans, den Durands, Remus Lupin und Zoé Parker am Tisch zu Kaffee und Kuchen. Es wurde viel geredet und gelacht. Isabella erzählte Stolz von ihrem ersten Quidditch-Spiel und Elijah stellte Rosie vor. "Wir werden im neuen Jahr hier nach England ziehen.", verkündete Aurélien. "Wie kommt's? Ihr wolltet doch in Frankreich bleiben?", fragte Leonie überrascht. "Bei uns in Frankreich dürfen wir nach Zauberergesetz nicht heiraten.", antwortete Aurélien. "Und wir möchten uns endlich das Ja-Wort geben.", fügte Clément, Auréliens Freund, hinzu. Seine schwarzen Locken fielen ihm verwegen ins Gesicht und seine Kaffebraunen Augen leuchteten. Léna grinste. "Und hier dürft ihr heiraten.", stellte sie fest. Aurélien und Clément nickten. "Aber was ist mit euren Familien? Werden die nicht in Frankreich bestraft, wenn ihr heiratet?", fragte Zoé vorsichtig. "Meine Mum wird mit nach England ziehen und meine Schwester lebt ja schon hier.", antwortete Aurélien schlicht. "Und meine Familie hat mich verstoßen, als ich sagte, dass ich Schwul bin.", sagte Clément knapp. "Und ich werde Auréliens Namen annehmen, um meinen Geburtsnamen nicht mehr tragen zu müssen.", fügte Clément hinzu und sah lächelnd zu Aurélien. Dieser nahm seine Hand und lächelte zurück. "Ich freue mich für euch.", sagte Léna, stand auf und umarmte die beiden. "Und wann zieht ihr hier her?", fragte Remus Lupin und trank einen Schluck von seinem Kaffee. "Im Februar. Wir haben schon eine Wohnung gefunden und die ist ab Februar frei.", antwortete Aurélien und nahm sich ein Stück von Isabellas Kuchen. "Wenn ihr Hilfe beim Umzug braucht, dann sagt Bescheid.", bot Leonie an. Die beiden Männer nickten dankbar.
Am Abend gingen sie alle zusammen in die Kirche zur Weihnachtsmesse. Leonie war diese Tradition, welche sie früher mit ihren Eltern und Geschwistern hatte, sehr wichtig. Hinterher gab es zu Hause bei den Potters ein herrliches Essen zu Weihnachten. Leonie holte für die Erwachsenen eine Flasche Wein. "Für mich nicht, danke.", lehnte Isabella Coleman ab. Dabei lächelte sie und legte eine Hand auf ihren Bauch. "Du bist Schwanger?", fragte Leonie überrascht und stellte die Flasche Wein auf den Tisch. "Ja, ich komme morgen in die 10.Woche.", antwortete Isabella. Leonie ging zu ihr und umarmte sie. "Herzlichen Glückwunsch.", gratulierte Leonie und lächelte. Sie alle freuten sich mit dem Paar. Nur Elaine sah nicht so glücklich aus. "Was ist los?", fragte Elijah leise seine beste Freundin. "Wir werden wegen dem Baby umziehen müssen.", sagte Elaine und sah wenig begeistert deswegen aus. "Warum so viele Jahre später?", fragte Elaine ihre Eltern Vorwurfsvoll. "Wir haben das nicht geplant, Elaine.", antwortete ihr Vater. "Eigentlich wollten wir keine Kinder mehr. Aber es ist nun mal passiert.", fügte er hinzu. "Geschwister sind toll.", sagte Elijah und lächelte seine beste Freundin an. Diese sah ihn irritiert an. "Wenn ich keine Geschwister hätte, wäre ich oft ziemlich alleine gewesen. Auch wenn wir uns oft zanken, so bin ich dennoch froh, sie alle zu haben. Es ist oft lustig hier und wenn einer von uns mal traurig ist, dann halten wir alle zusammen und sind füreinander da.", erklärte der Drittklässler. Leonie lächelte, als sie das hörte. "Deine Geschwister sind aber auch nicht 14 oder 15 Jahre jünger als du!", schnaubte Elaine und verschränkte die Arme vor der Brust.
Elijah seufzte leise. Er wusste nicht, was er darauf sagen sollte. Hilfesuchend schaute er zu seiner Mutter. Diese setzte sich neben Elaine. "Du hast Recht, dass deine Schwester oder dein Bruder deutlich jünger sein wird als du. Aber auch das kann schön sein.", versuchte sie die Schülerin aufzumuntern. Diese sah sie skeptisch an. "Was soll schön daran sein, wenn das Baby an meine ganzen Sachen geht und wir deswegen umziehen müssen?", wollte Elaine wissen. Sie sah sehr unglücklich aus wegen der Schwangerschaft ihrer Mutter. "Ich bin sicher, dass deine Eltern umziehen wollen, damit du weiterhin dein eigenes Zimmer hast. Und damit das Kleine eben nicht an deine Sachen geht.", antwortete Leonie und legte ihre Hand auf Elaines verschränkte Arme. "Und auch wenn ihr einen großen Altersunterschied haben werdet, wird es sicher schön sein, ein Geschwisterchen zu haben. Wenn ich meine Geschwister nicht gehabt hätte, dann hätte ich oft nicht gewusst, was ich hätte tun sollen. Und als ich ohne Bewusstsein im Krankenflügel lag, war es meine kleine Schwester, die zu mir kam und mir vorlas, damit ich nicht alleine war.", erzählte Leonie. Die junge Coleman sah Leonie an, während sich ihre Arme etwas lockerten. Isabella, Remus, Elijah und Lily sahen sich einander an. Es kam nicht oft vor, dass ihre Mutter von ihren Geschwistern erzählte. Und sie trauten sich kaum nach ihnen zu fragen, weil ihre Mutter jedes Mal so traurig wurde. Isabella Coleman seufzte leise. Sie wusste, wie Schmerzhaft es für Leonie war an ihre Vergangenheit zu denken. "Glaub mir, es gibt nichts Schöneres als Geschwister. Und ich würde alles tun, um meine Geschwister noch einmal zu sehen und zu hören.", fügte Leonie hinzu. Dabei wurden ihre Augen ein wenig feucht. "Aber warst du nie genervt von deinen Geschwistern?", fragte Elaine vorsichtig. "Sicher war ich das. Ganz besonders von meinem Bruder. Und manchmal, da hätte ich James am liebsten zum Mond geschossen.", antwortete Leonie ehrlich. "Wenn er mal wieder meine beste Freundin nach einem Date fragte, obwohl sie ihn nicht mal sehen wollte. Oder wenn er sich mit unserem besten Freund gestritten hat. Wenn er unseren Eltern etwas über mich schrieb. Dann hätte ich ihn am liebsten zum Mond geschossen.", fügte Leonie hinzu. "Aber wenn ich traurig war, dann war James immer für mich da.", sagte die ehemalige Gryffindor leise. Elaine sah Leonie aus großen Augen an. "Es wird Momente geben, da wirst du dir wünschen, du wärst Einzelkind. Und es wird Momente geben, in welchen du Dankbar für deine Schwester oder deinen Bruder sein wirst.", meinte Leonie und wischte sich eine Träne aus dem Gesicht. Elaine nickte leicht. Dann umarmte sie Leonie. Diese legte die Arme um das Mädchen und schloss für einen Moment die Augen.
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Isabella Mailin Potter I (Harry Potter FF)
Fanfic🥉 3.Platz bei "Der kleine Harry Potter Award" in der Kategorie "Golden Trio" (2024) 🥉 *** Isabella erhält den lang ersehnten Brief aus Hogwarts. Mit diesem Brief startet ihr Abenteuer. Schnell schließt s...