Kapitel 11

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Am nächsten Morgen saßen sie in der Großen Halle zum Frühstück. Isabella wollte von Hermine wissen, was passiert war. Die Brünette fing an leise zu berichten. "Harry und Ron hätten uns beinahe umgebracht, wegen diesem dreiköpfigen Hund. Wir hätten sogar von der Schule fliegen können, wenn Filch uns erwischt hätte.", endete das Mädchen. Isabella hob eine Augenbraue. "Und du sagst, der Hund bewacht irgendwas?", hakte Isabella nach. Hermine nickte, wenig begeistert an die Erinnerung an das Tier. Isabella schaute nachdenklich zu Harry und Ron. Die beiden schienen sich zu unterhalten und wenn Isabella sich nicht täuschte, dann über das, was der Hund wohl bewachen könnte. Neville und Hermine hatten kein Interesse daran, herauszufinden was der Hund bewachte. Neville wollte nie wieder in die Nähe des Hundes. Und Hermine weigerte sich nun mit Harry und Ron überhaupt zu sprechen. Harry und Ron schien dies jedoch weniger zu stören.

Als die Eulenpost kam, landete die Familieneule vor Isabella. Das Mädchen nahm den Brief und gab der Eule was zum essen. Der Brief war für sie. Unsicher öffnete die junge Potter den Briefumschlag. Der Brief kam von ihrer Mutter und diese hatte mit Sicherheit von dem Vorfall bei der Flugstunde gehört. Isabella atmete nochmal tief durch und begann dann zu lesen.

Was hast du dir dabei gedacht? Du hättest vom Besen fallen und dich ernsthaft verletzen können! Ich hatte etwas mehr Vernunft von dir erwartet, schließlich bist du keine fünf mehr! Du kannst nur froh sein, dass Professor McGonagall dich ins Quidditch-Team geholt hat, statt dich von der Schule zu schmeißen! Allerdings weiß ich nicht, was sie sich dabei gedacht hat, schließlich ist es Erstklässlern nicht erlaubt einen Besen zu haben. Und ich will, dass du weißt, dass ich dich am liebsten nach Hause geholt hätte! Onkel Remus konnte mich davon abbringen. Aber ich warne dich: Verstößt du nochmal gegen die Regeln, nehme ich dich von der Schule!

Das Mädchen seufzte leise und ließ den Kopf hängen. Sie hatte befürchtet, dass ihre Mutter sauer sein würde. Doch sie war froh, dass Onkel Remus offenbar Partei für sie ergriffen hatte. Marie schaute ihre Freundin fragend an und auch Hermine hob fragend eine Augenbraue. "Mum ist sauer, wegen dem Vorfall bei der Flugstunde...", sagte Isabella leise und knapp. Dann stand sie auf, nahm ihre Schultasche und ein Sandwich. Schnell stopfte sie den Brief in ihre Tasche und rauschte aus der Großen Halle. Marie und Hermine sahen ihr nach. Als Isabella verschwunden war, blickte Hermine fragend zu Marie. "Ihre Mutter ist ziemlich streng.", sagte Marie auf Hermines fragenden Blick hin. "Was meinst du mit streng?", hakte Hermine nach. "Ich glaube, dies solltest du lieber Isabella selbst fragen.", antwortete Marie ausweichend.

Isabella ließ sich vorm Klassenzimmer für Verwandlung nieder und knabberte an ihrem Sandwich herum. Wirklich Hunger hatte sie keinen mehr. Das Mädchen seufzte leise und starrte an die gegenüberliegende Wand. Zum Glück durfte sie in Hogwarts bleiben. Doch auf einen eigenen Besen brauchte sie nicht zu hoffen, so sauer wie ihre Mutter war. Was hatte sie eigentlich erwartet?

Isabella verbrachte die nächsten Tage viel mit Marie und Hermine. Schnell wurde Hermine zu einer guten Freundin.

Es war Abend, als Isabella mit ihrem Zwilling am schwarzen See saß. "Was hat Mum dir eigentlich vor ein paar Tagen geschrieben?", fragte Remus und schaute zu seinem Zwilling. "Das sie sauer ist, wegen dem Vorfall während der Flugstunde.", antwortete Isabella leise. "Sie hätte mich am liebsten von der Schule genommen...", fügte die Gryffindor kleinlaut hinzu. Remus sah seine Schwester erschrocken an. "Musst du nach Hause?", wagte er leise zu fragen. Isabella schüttelte den Kopf. "Onkel Remus konnte sie von dem Vorhaben abbringen. Solange ich mich in Zukunft an die Regeln halte, darf ich in Hogwarts bleiben.", fügte sie hinzu. Der Junge atmete erleichtert aus. "Wann fängst du eigentlich mit dem Training an?", wollte Remus wissen. Isabella schaute ihn überrascht an, doch Remus grinste bloß zurück. "Irgendwann nächste Woche. Wann genau weiß ich noch nicht.", antwortete sie und zuckte mit den Schultern. "Das wird dich sicher ablenken.", versuchte er seine Schwester aufzumuntern. "Da ich auf einem Schulbesen fliegen muss, vermutlich eher weniger.", seufzte Isabella und zog ihre Knie an ihren Oberkörper. "Wenn ich nur wüsste, warum Mum immer so kühl zu mir ist.", sagte sie mehr zu sich selbst und starrte auf die Wasseroberfläche. "Mum hat vier von uns. Und sie muss uns ohne Vater großziehen.", versuchte Remus zu erklären. Isabella sah ihn zweifelnd an. "Sie ist streng und vielleicht auch etwas übervorsichtig. Aber das ist sie sicher nur, weil sie uns liebt. Wir dürfen nicht vergessen, dass sie im Krieg aufgewachsen ist. Und wir wissen nicht, wie es war.", versuchte Remus es weiter zu erklären. "Das weiß ich doch. Aber ich fühle mich oft einfach missverstanden von Mum.", seufzte das Mädchen und starrte wieder auf die Wasseroberfläche. "Vielleicht, weil ihr sehr verschieden seid.", überlegte Remus und schaute nun ebenfalls auf die Wasseroberfläche. "Sie soll doch aber früher angeblich mehr wie ich gewesen sein. Zumindest laut Onkel Remus.", warf Isabella ein. "Stimmt...", stimmte Remus ihr zu. "Dann, weil sie in dir vielleicht ihr früheres ich sieht.", überlegte Remus weiter. "Sie will mich einfach nicht verstehen. Der Grund spielt dabei doch keine Rolle. Schließlich bin ich nicht aus Spaß geflogen, sondern um das Erinnermich für Neville zurück zu bekommen. Aber das scheint sie ja nicht zu interessieren.", murrte die Gryffindor. Sie legte ihr Kinn in ihre Arme. "Zumindest hat sie dir keinen Heuler geschickt.", versuchte Remus die Stimmung zu lockern. Doch Isabella sah ihn nur missmutig an. Remus seufzte leise. Er legte eine Hand auf ihren Rücken. "Redet in den Ferien mal miteinander. Ich finde, Mum sollte von deinen Gefühlen wissen. Sicher wird sich dann alles klären.", beschwichtigte Remus seine Zwillingsschwester. "Ja, vielleicht hast du Recht.", seufzte sie leise. "Wie so oft.", fügte sie hinzu und lächelte dann leicht. "Ich versuche einfach nur Objektiv zu denken.", sagte Remus verlegen. "Ich bin froh, dass ich dich an meiner Seite habe. Mit dir an meiner Seite fühlt sich alles gleich viel schöner an.", lächelte Isabella und zog Remus in seine Arme. Dieser lief einen Hauch rosa an. Zögerlich erwiderte er die Umarmung. "Ich habe dich auch lieb, Schwesterherz.", murmelte Remus in ihr Haar.

Isabella Mailin Potter I (Harry Potter FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt