Kapitel 15

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Sie stiegen die Treppe zur Eingangshalle hinauf, als Harry plötzlich stehen blieb. Isabella lief in ihn hinein. "Aua!", stieß sie aus und hielt sich an Hermines Arm fest, um nicht zu fallen. Hermine und Ron sahen Harry fragend an. "Was ist los?", wollte Ron wissen. "Da ist sie wieder.", sagte er aufgeregt. Die Freunde sahen ihn verständnislos an. "Die Stimme, die ich in Lockharts Büro schon mal gehört habe.", meinte Harry und lief an der Wand entlang. Dann lief er die Treppe hinauf. Die anderen folgten ihm. Doch in der Eingangshalle war nichts mehr zu hören, da ein Stimmengewirr aus der Großen Halle kam. Harry rannte die Treppe zum ersten Stock hoch. "Was tun wir?", wollte Ron wissen und eilte seinem Freund nach. Auch Hermine und Isabella liefen hinterher. "Es wird jemanden umbringen.", verkündete er. Die Freunde sahen ihn entgeistert an. "Umbringen?", fragte Isabella spitz. Sie schienen dort weiter zu machen, wo sie im letzten Schuljahr aufgehört hatten, nämlich sich in fremde Angelegenheiten einmischen. Und Isabella wollte gewiss nicht mit einem Mord in Verbindung gebracht werden. Vor allem nicht, seit sie nun wusste, dass ihr Vater ein Mörder war. Harry antwortete darauf nicht, sondern rannte die Treppe zum zweiten Stock rauf. Hermine, Ron und Isabella folgten ihm. Erst im letzten Korridor blieben sie stehen. "Harry, was ist eigentlich los?", wollte Ron wissen. Hermine entdeckte als erstes die rote, halbmeterhohe Schrift, welche an die Wand geschmiert worden war.

DIE KAMMER DES SCHRECKENS WURDE GEÖFFNET.
FEINDE DES ERBEN, NEHMT EUCH IN ACHT

Isabella lief ein Schauer über den Rücken. Darunter hing etwas. Sie schauten dorthin und erkannten sofort, was dort hing. Es war Mrs Norris, die hässliche Katze vom Hausmeister. Die Freunde zuckten erschrocken zurück. Mrs Norris hing an ihrem Schwanz den Fackelhalter herab. Sie war steif wie ein Brett und in ihren aufgerissenen Augen lag ein starrer Blick. Einen Augenblick lang schwiegen sie. "Verschwinden wir besser von hier.", meinte Ron und wollte gehen. "Sollten wir nicht versuchen ihr zu helfen?", fragte Harry verlegen. "Glaub mir, es ist besser, wenn uns hier niemand sieht.", sagte Ron, doch es war zu spät. Ein lautes Dröhnen kam aus den Gängen. Das geschnatter und gekicher erstarb jäh, kaum, dass die ersten Schüler die aufgehängte Katze erblickten. Draco Malfoy war ganz vorne dabei. Er blickte zur Schrift und begann zu grinsen. "Feinde des Erben, nehmt euch in Acht! Ihr seid die nächsten, Schlammblüter!", sagte er laut und grinste zu Hermine. Isabella packte die Wut und die Schar drängte sich weiter vor, um die grauenvolle Stätte genauer sehen zu können. Harry, Ron, Hermine und Isabella standen allein inmitten dieser grauenvollen Kulisse. Und Isabella wusste sofort, wonach es aussehen musste. Gleich würde man sie und die anderen beschuldigen.

Argus Filch, der Hausmeister, bahnte sich seinen Weg mit den Ellenbogen frei und kam vor der Schülerschar zum stehen. "Was geht hier vor sich?", wollte er wissen und erblickte anschließend Mrs Norris. Seine Augen quollen hervor und er blickte hasserfüllt zu Harry. "Du! Du hast Mrs Norris getötet! Ich werde dich umbringen! Ich werde dich...", schrie er und packte Harry am Kragen. Dieser war blass geworden. "Argus!", erklang Dumbledores Stimme. Hinter ihm waren die anderen Lehrer. Dumbledore trat vor und nahm Mrs Norris vom Kerzenhalter. "Kommen Sie mit, Argus.", sagte er ruhig. Dann fiel sein Blick auf die vier Freunde. "Und Sie auch, Miss Granger, Miss Potter, Mister Potter und Mister Weasley.", fügte der Schulleiter hinzu. Lockhart trat beflissen hervor. "Bitte, mein Büro ist am nächsten. Seien Sie so frei.", bat Lockhart den Schulleiter. Dumbledore ging voraus. Lockhart folgte ihm Wichtigtuerisch. Die Freunde folgten den Erwachsenen schweigend. Professor McGonagall und Professor Snape kamen ebenfalls mit.

Als sie das dunkle Büro von Lockhart betraten, konnten sie sehen, wie die Lockharts in den Gemälden flüchteten. Sie trugen Lockenwickler im Haar. Der richtige Lockhart entzündete das Licht. Dumbledore trat nach vorne und legte die Katze auf den blank polierten Tisch. Isabella bemerkte, wohl als Einzige, dass daraufhin Lockharts Gesichtszüge ein wenig entglitten. Der Schulleiter untersuchte Mrs Norris. Er beugte sich über das Tier, streichelte mit seinen Fingern über das steife Fell und beäugte es genaustens durch seine halbmondförmige Brille hindurch. Professor McGonagall hing genauso dicht über Mrs Norris. Snape stand im Halbschatten und sah dem Ganzen zu. Er sah aus, als versuche er nicht zu lächeln. Argus Filch, der Hausmeister, saß zusammengesunken auf einem Stuhl und schluchzte immer wieder. Sein Gesicht war in seinen Händen vergraben und er schaffte es nicht zu seiner Katze zu schauen. So sehr Isabella den Hausmeister hasste, so empfand sie in diesem Moment einfach nur Mitleid mit ihm. Lockhart lief die ganze Zeit um das Schauspiel herum und gab seine Erläuterungen kund. "Eindeutig ein Fluch, der sie umgebracht hat. Vermutlich die Transmutations-Tortur. Ich habe es viele Male mit
angesehen, leider war ich hier nicht dabei. Ich kenne nämlich
den Gegenfluch, der sie gerettet hätte...", sagte er, doch die anderen Professoren schienen ihm nicht zuzuhören. Filch schluchzte lauter und Isabella fragte sich, was diese Transmutations-Tortur sein sollte. "Ich kann mich an einen ganz ähnlichen Vorfall in Ouagadogou erinnern. Eine Serie von Attacken, nachzulesen in meiner Autobiographie. Ich konnte die Dorfbevölkerung mit verschiedenen Amuletten ausstatten, und die Sache war sofort erledigt...", erzählte Lockhart. Isabella verdrehte die Augen, während die Lockharts in den Gemälden allesamt nickten. Einer der Lockharts hatte vergessen sein Haarnetz auszuziehen.

Isabella Mailin Potter I (Harry Potter FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt