Kapitel 27

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Isabella stellte überrascht fest, dass Harry auf einmal anfing Quirrell ein aufmunterndes Lächeln zu schenken, wann immer er ihm begegnete. Ron fing an Jeden zu tadeln, der über Quirrells Stottern lachte. "Sagt mal, was wird das?", fragte Isabella die beiden Jungs verwirrt, als das ganze schon zwei Wochen so ging. Harry begann flüsternd von dem zu erzählen, was er nach dem Quidditch-Spiel im Wald belauscht hatte. "Und ausgerechnet der stotternde Quirrell soll dabei helfen den Stein zu bewachen?", fragte sie skeptisch. Ron nickte. "Sonst hätte Snape ihn wohl nicht so im Wald bedrängt.", fügte der Rothaarige hinzu. Isabella seufzte leise. Ron hatte schon Recht, denn eine andere Erklärung dafür fiel ihr auch nicht ein.

Hermine erstellte für sie alle einen Zeitplan, um alles erlernte zu wiederholen. "Hermine, es ist noch eine Ewigkeit bis zu den Prüfungen.", sagte Ron, der keine Lust hatte zu lernen. "Zehn Wochen!", sagte Hermine forsch. "Und das ist keine Ewigkeit. Für Nicolas Flamel ist das nur eine Sekunde.", fügte sie streng hinzu. "Wir sind aber keine Sechshundert Jahre alt.", erinnerte Ron sie. "Und ich weiß nicht, wozu du das alles lernst. Du weißt das doch eh schon längst.", sagte er und sah auf den Zeitplan. "Seit ihr verrückt? Diese Prüfungen sind wichtig. Wir müssen sie bestehen, um ins zweite Schuljahr versetzt zu werden. Ich hätte schon vor einem Monat mit dem lernen anfangen müssen. Keine Ahnung was da in mich gefahren ist.", sagte Hermine sofort. Ron und Harry sahen sich an und zuckten mit den Schultern. Isabella seufzte leise. "Du solltest dich nicht so verrückt machen, Hermine. Du bist die Schlauester unseres Jahrgangs. Wenn du die Prüfungen nicht bestehst, dann besteht sie Niemand.", sagte die Schwarzhaarige vorsichtig. Hermine sah sie an. "Wir werden üben. Aber nicht mit einem so engen Zeitplan.", versprach sie ihrer Freundin. Die Lehrer schienen allerdings genauso wie Hermine zu denken. Sie bekamen jede Menge Hausaufgaben auf. So hatten sie von den Osterferien nicht allzu viel. Remus schrieb an die Mutter, dass sie alle in den Ferien in Hogwarts bleiben würden.

Harry und Ron verbrachten viel Zeit mit Hermine in der Bibliothek. Isabella war auch dort, allerdings mit ihrem Zwillingsbruder. Als sie die Bibliothek später verließen, begegneten sie vor der Türe Harry, Ron und Hermine. "Für heute fertig mit lernen?", fragte Isabella und ging zu ihnen. "Ja, wir wollen jetzt Hagrid besuchen. Kommst du mit?", fragte Ron sie. Isabella sah unsicher zu Remus. "Geh ruhig mit deinen Freunden zu Hagrid. Ich bin eh noch mit meinen Freunden aus Ravenclaw verabredet.", lächelte er. Isabella sah ihn dankbar an, umarmte Remus kurz und lief dann mit ihren Freunden los. Harry erzählte ihr leise von der Begegnung mit Hagrid in der Bibliothek. "Und er hat Drachenbücher gelesen.", sagte Harry zum Schluss. "vielleicht wird der Stein, abgesehen von diesem Hund, auch von einem Drachen bewacht.", überlegte Isabella. Hermine sah sie entsetzt an. "Das kann Professor Dumbledore doch nicht machen. Ein Drache in der Schule?", sagte sie entsetzt. "Naja, er hat ja auch einen Dreiköpfigen Hund zur Bewachung des Steins.", gab Isabella Schulterzuckend zurück. "An einem Drachen käme Snape zumindest nicht vorbei.", sagte Ron nüchtern. "Aber wieso sollte Hagrid dann nach Drachenbüchern schauen?", fragte Hermine zweifelnd. "Vielleicht will er dem Drachen einen Besuch abstatten. Er hat mir bei unserer ersten Begegnung schon erzählt, dass er gerne einen Drachen hätte.", antwortete Harry.

Als sie vor Hagrids Hütte ankamen, waren sie überrascht, dass alle Vorhänge zugezogen waren. Hagrid ließ sie herein und schloss hinter ihnen sofort wieder die Tür. Obwohl es so warm draußen war, brannte im Kamin ein Feuer. Sie lehnten die Wiesel-Sandwiches ab und Isabella ließ auch den Tee stehen. Die Schwarzhaarige schaute zum Feuer. Darüber hing ein Kessel und im Herzen vom Feuer lag ein großes schwarzes Ei. "Ihr wolltet mich was fragen.", sagte Hagrid und sah zu Harry, Ron und Hermine. "Ja. Wir wollten dich fragen, ob du weißt was den Stein noch schützt, abgesehen von Fluffy.", kam Harry direkt zum Punkt. "Kann ich natürlich nicht.", sagte Hagrid mit missmutigen Blick. "Ich weiß es nicht. Und selbst wenn, würde ich es euch nicht sagen. Ihr wisst schon zu viel. Der Stein ist jedenfalls aus gutem Grund hier, denn aus Gringotts wäre er beinahe gestohlen worden. Aber das wisst ihr wahrscheinlich eh schon. Wobei es mich umhaut, dass ihr sogar von Fluffy wisst.", fügte Hagrid hinzu. "Du willst es uns nicht sagen, Hagrid. Aber du weißt es. Du weißt doch alles, was in Hogwarts passiert.", schmeichelte Hermine dem Wildhüter. Hagrids Bart zuckte, da er lächelte. "Wir fragen uns nur, wen Professor Dumbledore zur Bewachung des Steins um Hilfe bitten würde. Wem er genug Vertrauen entgegen bringt, außer dir natürlich.", drängte Hermine weiter mit schmeichelnder Stimme. Bei Hermines letzten Worten schwoll Hagrids Brust an vor Stolz. Harry, Ron und Isabella strahlten zu Hermine. "Nun gut, ich glaube nicht, dass es schadet, wenn ich es euch erzähle.", sagte Hagrid. "Von mir hat er sich Fluffy geliehen. Ein paar Lehrer haben Zauberbanne über den Stein gelegt. Professor Sprout, Professor McGonagall, Professor Flitwick und Professor Quirrell. Dumbledore selbst hat natürlich auch was gemacht. Wartet mal, ich habe wen vergessen. Ach ja, Professor Snape.", sagte Hagrid. "Snape?", fragte Isabella. "Ja, ihr seid doch nicht etwa immer noch hinter ihm her? Seht mal, Snape beschützt den Stein. Da würde er ihn doch nicht stehlen.", sagte Hagrid sofort. Harry sah zu den anderen. Sicher wusste Snape schon alles, außer den Zauberbann von Professor Quirrell und wie er an Fluffy vorbeikommen sollte. "Du bist der Einzige der weiß, wie man an Fluffy vorbeikommt? Und du würdest es auch niemandem verraten? Nicht mal einem Lehrer?", fragte Harry sofort. "Nur Dumbledore und ich wissen, wie man an Fluffy vorbeikommt.", bestätigte Hagrid. Harry sah erleichtert zu den anderen. "Hagrid, können wir ein Fenster aufmachen? Ich komme um vor Hitze.", bat Harry den Wildhüter. "Tut mir Leid, Harry, geht nicht.", sagte Hagrid und warf einen Blick zum Feuer rüber. "Was ist das?", fragte Harry und sah zu dem Ei. Hagrid fummelt nervös an seinem Bart herum. "Woher hast du es?", wollte Isabella wissen. Ron beugte sich über das Feuer. "Das muss dich ein Vermögen gekostet haben.", sagte Ron. "Hab's gewonnen. Letzte Nacht. Ich war im Dorf, habe ein wenig getrunken und dabei mit einem Fremden Karten gespielt. Er schien froh es loszuwerden, um ehrlich zu sein.", sagte Hagrid. "Und was fängst du damit an, wenn es ausgebrütet ist?", fragte Hermine blass. "Ich habe ein wenig was gelesen. Da steht alles drin, auch wenn es ein wenig veraltet ist.", sagte er Stolz. "Hagrid, du lebst in einer Holzhütte!", erinnerte Hermine ihn, doch Hagrid überhörte sie.

Als von Hagrid ein Brief von Hedwig kam, waren Harry, Ron und Isabella sofort Feuer und Flamme zur Hütte zu laufen. Hermine jedoch wollte dafür nicht den Unterricht schwänzen. "Wie oft im Leben sehen wir einen Drachen schlüpfen, Hermine?", fragte Ron. Sie ließ sich dazu bereit erklären in der Großen Pause zu gehen. Was ihnen gar nicht gefiel war, dass Malfoy sie gehört hatte. Sie wussten nicht wie viel er mitbekommen hatte. In der Großen Pause rannten die Vier sofort zu Hagrid. Er schob sie hinein und zum Tisch. Sie versammelten sich um den Tisch und sahen zum Ei, welches bereits tiefe Risse hatte. Dann knackte es und das Drachenbaby fiel auf den Tisch. Hagrid war sofort begeistert. Harry und Hermine sahen sich blass an. Als der Drache nieste, sprühte er Funken. "Er erkennt seine Mammi!", freute Hagrid sich. Dann wurde er blass. "Was ist?", fragte Harry besorgt. "Ein Junge hat durchs Fenster geschaut und läuft weg.". Sofort lief Harry zur Tür und schaute raus. Ohne Zweifel war dies Malfoy.

Jeden Tag liefen sie zu Hagrid, um ihn zur Vernunft zu bringen. "Setz ihn aus, Hagrid. Malfoy könnte dich jeden Moment an Dumbledore verpetzen.", drängte Harry den Wildhüter. "Ich kann nicht.", heulte Hagrid. "Er ist doch noch so klein.", sagte er. "Ich werde ihn Norbert nennen.", fügte er hinzu. Der Drache war in der einen Woche um einiges gewachsen. "Er hat sie nicht mehr alle.", flüsterte Ron. "Hagrid, gib Norbert noch eine Woche und er ist länger als dein Haus.", drängte Harry weiter. "Ich weiß, dass ich ihn nicht ewig behalten kann. Aber er ist noch so klein.", heulte Hagrid erneut. "Charlie!", stieß Isabella aus und sah zu Ron. "Du hast sie auch nicht mehr alle. Ich bin Ron, schon vergessen?", murrte Ron. "Ich meine deinen Bruder!", sagte Isabella sofort. "Er könnte Norbert nach Rumänien nehmen, sich dort um ihn kümmern und ihn dann aussetzen.", erklärte die junge Potter. "Einfach genial!", strahlte Ron und sah dann fragend zu Hagrid. "Wie wär's?", fragte er ihn. Schließlich war Hagrid damit einverstanden und Ron schrieb noch am selben Tag an seinen Bruder.

Am Mittwoch, als es bereits Mitternacht war, saß Isabella mit Harry und Hermine im Gemeinschaftsraum. Ron war unten bei Hagrid, um ihm beim füttern zu helfen. Norbert fraß mittlerweile Körbeweise tote Ratten. Das Portrait schwang zur Seite und wenig später ließ Ron den Tarnumhang von Harry fallen. Um seine Hand war ein blutgetränktes Taschentuch gewickelt. "Das Vieh hat mich gebissen!", erzählte Ron. "Hagrid betüttelt Norbert, als sei er ein niedliches, kleines Haustier. Und er hat mir hinterher vorgeworfen, ich hätte dem Drachen Angst gemacht. Als ich raus bin, hat Hagrid angefangen Norbert ein Schlaflied vorzusingen.", redete er weiter. Die Freunde sahen sich an. Hedwig kratzte am Fenster. Schnell ließ Harry sie rein und nahm ihr den Brief ab. Es war die Antwort von Charlie.

Lieber Ron,
wie geht es dir? Danke für den Brief – den Norwegischen Stachelbuckel würde ich
gerne nehmen, aber es wird nicht leicht sein, ihn hierher zu bringen. Ich glaube, das Beste ist, ihn ein paar Freunden von mir mitzugeben, die mich nächste Woche
besuchen kommen. Das Problem ist, dass sie nicht dabei gesehen werden dürfen,
wenn sie einen gesetzlich verbotenen Drachen mitnehmen. Könntest du den Stachelbuckel am Samstag um Mitternacht auf den höchsten Turm
setzen? Sie können dich dort treffen und ihn mitnehmen, während es noch dunkel
ist. Schick mir deine Antwort so bald wie möglich.
Herzlichst Charlie

Sie seufzten erleichtert auf. "Wir haben den Tarnumhang. Da sollten zwei von uns und Norbert drunter passen.", sagte Harry. Das die anderen ihm zustimmen, zeigte wie fertig sie alle waren. Norbert musste dringend weg. Vor allem auch, weil Malfoy von Norbert wusste.

Isabella Mailin Potter I (Harry Potter FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt