Im Unterricht saß Harry neben Isabella. "Heute Abend um Sieben. Da ist unser erstes Training.", flüsterte Harry ihr zu. Isabella nickte. "Wer hat dir den Nimbus eigentlich geschenkt?", fragte Isabella neugierig. Harry sah sie unsicher an. "Professor McGonagall...", sagte er leise. Es schien ihm unangenehm zu sein, da er dachte, Isabella würde auf einem der Schulbesen fliegen müssen. "Das ist gut. Dann steht dem Training ja nichts mehr im Weg.", lächelte das Mädchen. Harry sah sie unsicher an. "Es tut mir Leid, dass du auf einem der Schulbesen...", fing Harry an, doch Isabella unterbrach ihn. "Mum hat mir einen Nimbus geschenkt. Sie hat ihn mir draußen gegeben, um in der Halle kein Aufsehen zu erregen und weil Cäsar auch schon alt ist.", beruhigte Isabella ihn. Harry sah sie groß an. "Dafür bekomme ich zu Weihnachten nichts mehr.", lachte sie leise. Harry grinste schief.
Es fiel Isabella und Harry ausgesprochen schwer sich auf den Unterricht zu konzentrieren. Am Abend rannten sie, mit ihren Besen, nach draußen. Es dämmerte bereits. Isabella sah sich nach Oliver Wood um. "Fliegen wir eine Runde?", fragte Harry das Mädchen. Diese bekam leuchtende Augen und nickte. Harry grinste. Sie stiegen auf ihre Besen und stießen sich vom Boden ab. Es war ein tolles Gefühl, wieder in der Luft zu sein. Der Wind wehte ihr durchs Haar und zerzauste es. Ein besseres Gefühl hatte sie bisher noch nie verspürt. Isabella sah, wie Harry durch die Torringe flog und sich freute. Auch Isabella war einfach glücklich. Sie konnte es noch gar nicht glauben, tatsächlich auf einem solch wunderbaren Besen fliegen zu dürfen. Vor lauter Freude flog sie Loopings. Harry lachte und flog zu ihr. "Ein Wettflug?", forderte er sie hinaus. "Unbedingt. Aber glaub ja nicht, dass du gewinnst!", grinste die Gryffindor. Harry lachte und Isabella stimmte mit ein. Zusammen zählten sie bis Drei und sausten dann los. Der Nimbus Zweitausend reagierte auf die leiseste Berührung.
Sie bemerkten erst nicht, wie Oliver Wood aufs Feld kam. Er sah bewundernd zu den Erstklässlern rauf. "He, runter mit euch!", rief er. Unterm Arm trug er eine große Holzkiste. Isabella und Harry landeten Zeitgleich neben Wood. Dieser sah sie mit glänzenden Augen an. "Sehr schön. Ich weiß jetzt, was McGonagall meinte. Ihr seid wirklich hervorragende Flieger.", strahlte er die Erstklässler an. Diese strahlten zurück. "Heute erkläre ich euch nur die Regeln. Und dann nehmt ihr dreimal die Woche am Training teil.", sagte er, stellte die Holzkiste auf den Boden und öffnete diese. Innerlich seufzte Isabella leise. Die Regeln kannte sie schon längst. Wood erklärte die Spieler-Positionen, die Bälle und die Regeln. Harry hörte aufmerksam zu, während Isabella nur mit halbem Ohr zuhörte.
Hinterher saßen Isabella und Harry zusammen im Gemeinschaftsraum vorm Kamin. Bei ihnen waren Marie und Ron. Wobei die beiden sich nicht besonders zu mögen schienen. Harry erzählte begeistert vom fliegen. "Und deine Mum hat dir tatsächlich einen Nimbus Zweitausend geschenkt? Ich dachte, sie sei so sauer auf dich, wegen der Flugstunde.", fragte Marie leise ihre Freundin. "Ich war auch sehr überrascht. Aber Mum schien zum ersten Mal nicht so genervt von mir zu sein. Und ich habe vor sie Stolz zu machen. Mum hat früher auch Quidditch gespielt und ich weiß, dass Gryffindor früher oft gewonnen hat. Ich möchte in ihre Fußstapfen treten und sie somit Stolz machen.", strahlte Isabella. "Und vielleicht sieht sie mich dann endlich mehr.", fügte sie leise hinzu. Harry und Ron sahen sie fragend an. "Mum hat vier von uns. Und sie zieht uns alleine groß, weil unser Vater sich verpisst hat, als wir noch sehr klein waren. Ich glaube, dass das manchmal etwas viel für sie ist. Die meiste Aufmerksamkeit bekommt meine kleine Schwester Lily, alleine schon wegen ihres Herzfehlers. Da stehen wir anderen irgendwie immer hinten an.", versuchte Isabella zu erklären. "Warum ist euer Vater weg?", fragte Ron unbedacht. "Mum lag damals im Koma und da hat unser Vater die Reißleine gezogen. Damals haben Freunde von Mum sich um uns gekümmert. Wir haben noch immer sehr engen Kontakt zu ihnen.", antwortete Isabella, wenig begeistert über die Frage nach ihrem Vater. "Das ist echt Mies von deinem Vater.", stellte Ron fest. "Ich hasse ihn dafür. Hoffentlich führt er irgendwo ein tristes Leben, ohne jegliche Freude und mit Schuldgefühlen uns gegenüber!", sagte Isabella unwirsch. Die Jungs sahen sich einander an. Marie seufzte leise. Sie war nur froh, dass Elijah gerade nicht da war. Das hätte sonst nur wieder Streit gegeben.
An diesem Abend schlief Isabella schnell ein, obwohl Abigail und Jasmin laut kicherten. Die Gryffindor glitt ins Land der Träume. Sie träumte vom fliegen und vom ersten Quidditch-Spiel. Im Traum gewannen sie den Quidditch-Pokal. Ihre Mutter kam Stolz aufs Feld gelaufen und drückte Isabella freudig an sich. Isabella lächelte im Schlaf. Wie sehr sie sich wünschte, dass dieser Traum wahr werden würde. Sie wollte ihre Mutter unbedingt Stolz machen. Und das Team wollte sie ebenfalls Stolz machen. Sie sollten es nicht bereuen, dass Isabella im Team war.
Am nächsten Morgen wachte Isabella mit guter Laune auf. Singend machte sie sich fertig und lief dann mit Marie hinunter in den Gemeinschaftsraum. Dort trafen sie auf Hermine. "Guten Morgen.", grüßte Isabella gut gelaunt und legte einen Arm um Hermine. "Guten Morgen.", grüßte Hermine zurück und lächelte Marie zu. Diese lächelte zurück. "Kommst du mit zum Frühstück?", wollte Isabella wissen. Hermine nickte. Zusammen liefen sie zur Großen Halle. Isabella erzählte ihnen begeistert von ihrem Traum. "Wieso willst du deine Mutter unbedingt Stolz machen? Ist sie nicht eh schon Stolz auf dich?", wollte Hermine wissen. Sofort verflog Isabellas gute Laune. "Mum hat vier von uns und ist alleine mit uns. Meine kleine Schwester Lily hat einen Herzfehler und deshalb bekommt sie die meiste Aufmerksamkeit unserer Mutter, da sie auch viel krank ist.", antwortete das Mädchen leise und schaute die neue Freundin dabei nicht an. "Sie ist doch aber sicher trotzdem Stolz auf dich.", meinte Hermine und schenkte der Freundin ein aufmunterndes Lächeln. "Bisher hatte ich nicht das Gefühl. Ständig schimpft sie mit mir und nichts, was Spaß macht, darf ich. Gestern, als sie mir den Nimbus Zweitausend geschenkt hat und mir beim fliegen zugesehen hat, da hatte ich zum ersten Mal das Gefühl, dass sie mich wirklich gesehen hat.", sagte Isabella und hielt den Blick gesenkt. Hermine und Marie bemerkten dennoch den traurigen Blick der Freundin und sahen sich Hilflos einander an. "Und deshalb willst du den Pokal gewinnen.", stellte Hermine schließlich fest. Isabella nickte. "Sie hat zu ihrer Schulzeit selbst Quidditch gespielt und als Elijah letztes Jahr als Ersatzspieler ins Team kam, war sie sehr Stolz auf ihn. Ich hoffe, dass ich sie mit Quidditch spielen auch Stolz machen kann. Und ich möchte, dass unser Team den Pokal gewinnt. Zum einen, damit unser Haus und das Team sich freuen und wir es diesen Slytherins zeigen können. Aber zum anderen, damit meine Mutter Stolz auf mich ist. Denn zu ihrer Schulzeit hat meistens Gryffindor gewonnen. Sie und Onkel James waren super Spieler. Harry und ich werden nun in ihre Fußstapfen treten.", erzählte die Gryffindor und man hörte, welchen Ehrgeiz sie hatte. "Außerdem ist Quidditch einfach die beste Sportart der Welt.", sagte sie mir leuchtenden Augen.
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Isabella Mailin Potter I (Harry Potter FF)
Fanfic🥉 3.Platz bei "Der kleine Harry Potter Award" in der Kategorie "Golden Trio" (2024) 🥉 *** Isabella erhält den lang ersehnten Brief aus Hogwarts. Mit diesem Brief startet ihr Abenteuer. Schnell schließt s...