Kapitel 10

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Auf dem Weg zu Hagrid sahen sie, wie Professor Lockhart aus Hagrids Hütte kam. Isabella zog eine Grimasse, während Harry dabei war, Ron in einen Busch zu ziehen. Hermine kam widerwillig mit. "Ich signiere heute Abend eines meiner Werke und schicke es Ihnen.", sagte Lockhart laut zu Hagrid. Dann schritt er los, in Richtung Schloss. Sein malvenfarbener Umhang wehte hinter ihm, im Herbstwind, her. Als er weg war, gingen die Freunde zur Hütte. Hermine klopfte an. Die Tür öffnete sich und Hagrid sah sie missgelaunt an. Als er jedoch erkannte, wer vor ihm stand, hellte sich sein Gesicht auf. "Ihr seid es.", freute er sich. "Dachte es wäre wieder Lockhart. Kommt rein.", meinte Hagrid und ließ die Freunde hinein. "Habe mich schon gefragt wann ihr kommt.", redete er weiter und nahm einen halben Hahn vom Tisch. Die Freunde traten ein, wobei Harry und Isabella dem rothaarigen Freund über die Schwelle halfen. Sie setzten Ron auf eine Bank und Hagrid stellte eine kupferfarbene Wanne vor ihn. Ron würgte ein paar Schnecken hinein. "Besser raus, als rein.", meinte Hagrid bloß. "Was wollte Professor Lockhart von dir?", fragte Harry den Wildhüter. "Ach, er wollte mir erklären wie man Wassergeister aus einer Quelle lockt. Als ob ich das nicht selbst wüsste.", brummte Hagrid. "Und hat groß angegeben mit einer Todesfee, die er gebannt hat. Wenn davon auch nur ein Wort wahr ist, futtere ich meinen Kessel
auf.", tat Hagrid seinen Unmut kund. Es sah ihm gar nicht ähnlich so über einen Lehrer zu sprechen. "Ich
glaube, du bist ein bisschen unfair. Professor Dumbledore war ja offensichtlich der Meinung, er sei der beste Mann für diese Aufgabe.", sagte Hermine mit einer höheren Stimme als sonst. "Er war der einzige Mann.", gab Hagrid bekannt. "Wortwörtlich der einzige Mann. Wird langsam schwer Jemanden für den Posten zu finden. Die Leute meinen, die Stelle sei verflucht, weil schon seit über zwei Jahrzehnten niemand mehr lange durchhält.", sagte der Wildhüter. "Wir bräuchten Professor Coleman zurück, sag' ich euch.", schloss er und nahm den Teekessel vom Feuer. "Wie war er als Lehrer?", wollte Isabella sofort wissen. "Er war der beste Lehrer für die dunklen Künste, der je in Hogwarts war.", antwortete Hagrid. "Wer ist Professor Coleman?", fragte Harry und schaute zu Isabella und Hagrid. "Das ist Elaines Vater. Er hat wohl ein Jahr lang unterrichtet, als meine Mum nach Hogwarts ging. Wir haben engen Kontakt zu den Colemans.", erzählte Isabella und lächelte. Sie mochte die Colemans. "Und warum hat er nur ein Jahr lang unterrichtet?", fragte Hermine und hob skeptisch eine Augenbraue hoch. Sie dachte an Professor Quirrell zurück. "Wollt' eine Familie gründen. Seine Verlobte war Schwanger und sie kauften ein Haus. Leonie hatte erzählt, dass er seine Verlobte damit nach der Hochzeit überrascht hatte.", sagte Hagrid und bot ihnen Bonbons an.

Ron würgte noch immer Schnecken hervor. Hagrid schaute zu ihm und Harry. "Wen sollte der Fluch eigentlich treffen?", fragte der Wildhüter. "Malfoy. Er hat Hermine als Schlammblut beleidigt. Ich weiß nicht was das heißt, aber alle waren außer sich.", erzählte Harry was passiert war. Hagrid sah ihn entsetzt an und zum ersten Mal sahen sie Zorn in seinem Blick. "Hat er nicht?", fragte Hagrid und schaute zu Hermine. "Doch, hat er.", sagte sie leise. "Was heißt Schlammblut?", wollte Harry wissen. "Das ist die schlimmste Beleidigung für eine Hexe oder einen Zauberer mit Muggeln als Eltern.", sagte Isabella mit wütendem Blick. Harry schien nicht ganz zu verstehen. "Es gibt reinblütige Hexen und Zauberer, die Wert auf die Reinheit des Blutes legen. Schlammblut bedeutet unreines, schmutziges Blut.", erklärte Isabella, noch immer mit finsterem Blick. "Das ist ja furchtbar.", stieß Harry aus. "Und es ist totaler Quatsch! Nenn mir nur einen Zauberer, der nicht mindestens Halbblut ist.", ereiferte Hagrid sich. "Außerdem sagt die Herkunft überhaupt nichts aus.", sagte Isabella. "Genau. Es gibt keinen Zauber, den unsere Hermine nicht hinbekommen würde.", lächelte Hagrid und schaute mit seinen dunklen Augen sanft zu Hermine. Diese lächelte mit rosa Wangen zurück. "Und Neville bekommt kaum einen Zauber hin, obwohl er Reinblütig ist.", sagte Ron und schaute von der Wanne auf. Er war noch immer blass.

Als Ron keine Schnecken mehr spuckte, gingen die Freunde zurück ins Schloss. McGonagall schien schon auf sie zu warten. Sie erteilte Harry und Ron ihre Strafarbeiten und ging dann. Die Jungs sahen gar nicht begeistert aus. Hermine schien wenig Mitleid zu haben. Sie gingen zusammen zum Mittagessen, wobei Harry und Ron stritten, wer von ihnen das schlechtere Los gezogen hatte.

Nach dem Mittagessen stand Isabella auf. "Ich bin mit Lola verabredet. Wir sehen uns später.", verabschiedete Isabella sich von ihren Freunden. "Viel Spaß.", wünschte Harry der Cousine. Diese lächelte und lief los. Sie fand ihre Freundin in der Bibliothek über einem großen und schweren Buch vor. "Was liest du da?", wollte die Schwarzhaarige wissen. Lola schaute erschrocken auf. "Ach, du bist es.", seufzte sie leise. Isabella grinste unschuldig. "Ich lerne für Zaubertränke.", antwortete Lola schließlich auf die Frage ihrer Freundin. Die junge Potter verzog das Gesicht zu einer Grimasse. Es war kein Geheimnis, dass Isabella dieses Fach nicht besonders mochte, obwohl sie gut in Zaubertränke war. Das lag wohl zum größten Teil an Professor Snape. "Na, zumindest unterrichtet Lockhart nicht Zaubertränke.", lachte Lola ihre Freundin an. Sie wusste, dass Isabella nicht viel von Lockhart hielt. "Das gäbe ja auch das reinste Chaos.", schnaubte Isabella. Lola fing an leise zu lachen. Ihr Lachen war ansteckend, weshalb Isabella ins Lachen mit einstimmte. "Lockhart tut so, als wüsste er alles und als sei er besser, als die ganze Lehrerschaft zusammen.", gab Isabella ihren Unmut kund. Lola nickte. "Ja, irgendwie wirkt er falsch. Dabei sind seine Bücher echt toll.", seufzte die Blondine. "Hagrid zweifelt an der Echtheit von Lockharts Heldentaten.", sagte Isabella leise. Lola schaute die Freundin überrascht an. Diese zuckte mit den Schultern. "Verstehst du die Hausaufgaben?", lenkte Lola aufs eigentliche Thema zurück. "Lass mal sehen.", sagte Isabella und setzte sich mit an den Tisch. Lola reichte ihr die Hausaufgabenstellung. Isabella, die sich das noch nicht angeschaut hatte, las sich die Aufgabe durch. "Das ist doch eigentlich ganz einfach.", meinte die Schwarzhaarige, holte ihre Sachen aus der Tasche hervor und begann mit Lola die Hausaufgaben zu erledigen. Isabella war gut in Verwandlung und Zaubertränke. Dafür war Kräuterkunde gar nicht ihres und in Geschichte schlief sie immer ein. Sie konnte sich die ganzen Jahreszahlen einfach nicht merken. Lola war gut in Kräuterkunde und Geschichte. Die Mädchen halfen sich einander und schon bald hatten sie ihre Hausaufgaben fertig.

Isabella erzählte Lola von den Strafarbeiten, die Harry und Ron bekommen hatten. "Nun, sie hätten eben nicht mit dem Auto herfliegen sollen.", grinste Lola. Isabella grinste mit. "Ich hoffe nur, dass dieses Schuljahr ruhiger wird, als das letzte Schuljahr.", meinte Isabella und steckte sich ein Bonbon in den Mund. "Nun, solange du dich nicht wieder unter die Schule schleichst oder Trolle jagst, sollte es ruhiger werden.", lachte die Blondine. Isabella seufzte leise. "Nicht ich habe den Troll gejagt, sondern der Troll hat mich gejagt. Das ist ein Unterschied!", beharrte Isabella. Lola lachte noch mehr. "Nun, der Troll hat uns aber zu Freundinnen gemacht. Also eigentlich müsste ich dem Troll danken.", zwinkerte sie. Die junge Potter grinste schief. "Ja, dank der Verletzung, die der Troll mir zugefügt hatte.", sagte sie leise. "Und wegen deiner Sturheit, nicht in den Krankenflügel gehen zu wollen.", grinste Lola. Isabella wurde einen Hauch rosa. Lola lachte und lief mit Isabella hinaus in den Innenhof.

Isabella Mailin Potter I (Harry Potter FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt