Kapitel 24

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Die Mitschüler fingen an auf Harry zu zeigen und miteinander zu tuscheln. Wer dies nicht tat, der machte einen großen Bogen um Harry. Isabella tat ihr Cousin Leid. Fred und George hingegen schienen es witzig zu finden. Sie marschierten vor Harry her und riefen, alle sollen Platz für den Erben Slytherins machen. Percy ärgerte sich über das Verhalten seiner Brüder. Und auch Ginny fand es nicht lustig. Harry schien es egal zu sein. "Zumindest Fred und George scheinen es lächerlich zu finden, dass ich der Erbe Slytherins sein soll.", meinte Harry zu Isabella. Sie seufzte leise. Malfoy sah jedes Mal saurer aus. "Natürlich ist Malfoy sauer. Er ist der Erbe Slytherins, aber du bekommst die ganze Aufmerksamkeit für seine schmutzige Arbeit.", meinte Ron ahnungsvoll. Isabella verdrehte die Augen. "Nicht mehr lange! In ein paar Tagen ist der Vielsaft-Trank fertig und dann locken wir es aus ihm heraus.", sagte Hermine und sah zufrieden aus. Noch immer war Isabella nicht begeistert von diesem Plan.

Über Weihnachten blieben nicht viele Schüler. Isabella, Harry, Hermine und die Weasleys hatten den Gryffindor-Turm für sich alleine. Percy Weasley zog sich meistens in die Bibliothek zurück. Mit dem Unsinn der anderen wollte er nichts zu tun haben. Und er wollte ihnen klar machen, dass er nur bliebe, um als Vertrauensschüler für die Lehrer als Unterstützung da zu sein. "Weil du auch eine wahnsinnige Unterstützung für die Lehrer bist.", schnaubte Isabella. Damit verscherzte sie es sich mit Percy. Fred und George lachten lauthals und Ron grinste breit. Ginny kicherte leise. "Wohl mehr als du! Du hälst dich schließlich nie an Regeln! Ich muss dich ja wohl nicht an letztes Jahr erinnern. Und außerdem bin ich Vertrauensschüler.", knurrte Percy verärgert. "Letztes Jahr haben wir den Stein der Weisen vor Du-weißt-schon-wem gerettet, falls dir das entgangen ist. Wir hätten ihm den Stein natürlich auch überlassen können, dann wäre er nun wieder an der Macht. Wenn dir das lieber ist, dann sag nächstes Mal bitte vorher Bescheid. Bevor wir uns in Lebensgefahr begeben.", zischte Isabella zurück. Percy sah nun aus wie ein begossener Pudel. "Und nicht Jeder ist scharf darauf so ein Korinthenkacker zu sein, wie du es bist.", fügte sie noch hinzu. Fred und George lagen nun vor lachen auf dem Boden. Ron und Ginny lachten ebenfalls, blieben jedoch sitzen. Auch Harry musste nun grinsen. Selbst Hermine huschte ein leichtes grinsen übers Gesicht. "Wie hast du mich genannt?", knurrte Percy. "Korinthenkacker!", wiederholte Isabella unverblümt. Percy knurrte tiefer und sah Isabella sehr vernichtend an. "Du wirst das noch bereuen! Deine Arroganz wird dich noch in den Abgrund stürzen!", drohte er dem Mädchen. Dann machte Percy auf dem Absatz kehrt und rauschte durch das Portrait-Loch nach draußen. "Soll mir das Angst machen, Vertrauensschüler?", rief sie Percy hinterher. Die Drohung schien sie keineswegs einzuschüchtern. "Korinthenkacker!", lachte Fred. "Das müssen wir uns merken.", lachte George. Isabella grinste die Zwillinge unschuldig an.

Mit Fred und George baute Isabella jede Menge Schneefiguren. Alle zusammen veranstalteten sie jede Menge Schneeballschlachten. Harry, Ron, Hermine und Isabella brauten heimlich den Vielsaft-Trank fertig. An Weihnachten, da gingen sie früher vom Festessen weg. Hermine füllte jedem einen Becher mit Vielsaft-Trank voll. Der Vielsaft-Trank war dunkel und dick. Er sah aus wie der ganze Schlamm, den Isabella nach den ganzen Trainingsstunden überall an sich kleben hatte. Freilich war davon auch schon mal was unfreiwillig in ihrem Mund gelandet. Es war eklig gewesen und es graute ihr vor dem Trank. Hermine gab das Haar von Millicent Bullstrode in ihren Becher. Es zischte und schäumte. Dann nahm der Trank einen Gelbton an. "Ein Trank von Millicent Bullstrode.", sagte Ron angewidert. Hermine forderte die Jungs auf nun ihre gesammelten Haare in den Trank zu geben. Sie taten es. Harrys Trank, mit den Haaren von Goyle, nahm einen bräunlichen Ton an. Der Trank von Ron, mit den Haaren von Crabbe, nahm einen Khakifarbenen Ton an. Beide Tränke stanken fürchterlich. Isabella schaute skeptisch auf die Hautstücke von Zabini, welche sie im eine Phiole gegeben hatte. "Na los, du auch.", forderte Hermine die Freundin auf. Isabella gab, höchst wiederwillig, die Hautstücke in ihren Trank. Wieder zischte und dampfte es. Und dann nahm der Trank ein fieses Dunkelgrün von Erbrochenem an. Isabella verzog angewidert ihr Gesicht. Sie nahmen jeder eine Kabine. "Eins - Zwei - Drei", zählte Harry. Dann tranken sie ihr Gebräu.

Isabella wurde übel beim trinken, doch sie trank weiter. Als ihr Körper anfing zu schmerzen, ließ sie den Becher fallen. Sie krümmte sich und stützte sich an der Wand ab. Isabella keuchte. Sie spürte die Verwandlung in jeder einzelnen Faser. Doch es ging zum Glück schnell. Ihre Sachen waren nun zu kurz, da Zabini größer war als sie. Schnell zog sie sich um. Während Harry und Ron sich um Crabbe und Goyle gekümmert hatten, hatte Isabella dafür gesorgt, dass Zabini ihnen ebenfalls nicht in die Quere käme. Diesen Part hatte sie nur zu gerne übernommen, denn nach der Sache beim Duellierclub wollte sie sich noch rächen. Isabella hatte den Schlaf-Trunk, den Hermine bereits in die Muffins für Crabbe und Goyle gegeben hatte, in den Kürbissaft von Zabini gemischt. Dies ging am besten von der Küche aus. Als die Hauselfen nicht hin gesehen hatten, hatte sie kurz den Becher von oben nach unten gezaubert, etwas vom Schlaf-Trunk hinein gegeben und den Becher dann wieder hoch zu Zabini gezaubert. Der würde nun erstmal schlafen wie ein Stein. Und Isabella schlüpfte nun in seine Rolle.

Els fühlte sich merkwürdig an, in einem fremden Körper zu stecken. Dazu noch in einem Körper des anderen Geschlechts. Doch sie hatte sich bewusst dazu entschieden, denn die Slytherin-Mädchen waren definitiv schlimmer als Zabini. Sie hörte die Stimmen von Crabbe und Goyle. Unsicher trat sie aus ihrer Kabine. Ron und Harry, in den Körpern von Crabbe und Goyle, waren bereits raus gekommen. Isabella starrte die Jungs an. Die Jungs starrten zurück. "Isabella?", fragte Ron, mit der Stimme von Crabbe, vorsichtig. Isabella nickte. "Fühlt sich komisch an, nun Goyle zu sein.", sagte Harry. "Frag mich erst.", gab die Stimme von Zabini zurück. "Hermine?", fragte Ron und klopfte an die Kabinentür. "Geht ohne mich!", rief Hermine mit einer piepsigen Stimme. Isabella fand, dass die Freundin ein wenig wie eine Katze klang. "Was ist denn los?", wollte Harry wissen. "Geht schon, ihr habt nicht viel Zeit!", rief Hermine. Harry, Ron und Isabella sahen sich einander an. Dann liefen sie los. Hermine hatte Recht, denn sie hätten nur eine Stunde, um Malfoy auszuhorchen.

Isabella fand die Aktion eher als Zeitverschwendung. Malfoy schien absolut keine Ahnung zu haben, wer der Erbe Slytherins war. Er selbst war es auf jeden Fall nicht. Und wer es vor fünfzig Jahren war, konnte er auch nicht sagen. Stattdessen wäre es beinahe eskaliert, weil Malfoy meinte, er hoffe, dass Hermine das nächste Opfer sei und dass er hoffe, sie würde dabei sterben. Außerdem hatte er sich über Dumbledore lustig gemacht. Harry konnte die Situation so gerade noch retten, indem er meinte, Harry Potter sei schlimmer als Albus Dumbledore. Als bei Harry und Ron die Rückverwandlung anfing, ergriffen die Freunde schlagartig die Flucht. Isabella, welche am meisten vom Trank getrunken hatte, sah noch immer aus wie Zabini. Ihre Stimme jedoch klang nun wieder wie ihre eigene. Sie rannten zur Mädchentoilette der Maulenden Myrte. Diese schien, zu ihrer Überraschung, ausnahmsweise mal guter Laune zu sein. "Seht euch nur ihr Gesicht an!", lachte Myrte. Harry und Ron sahen sich irritiert an. Isabella klopfte corainan die Kabinentür, hinter welcher sich Hermine befand. "Hermine? Alles okay?", fragte die Schwarzhaarige besorgt. Zögerlich öffnete Hermine die Tür. "Ich habe ein Katzenhaar von Millicent Bullstrodes Katze erwischt.", klagte Hermine. Ihr Kopf glich dem einer Katze. Außerdem hatte sie ein Schwänzchen. Hermine würgte einen Fellknäuel hervor. Ron fiel es sichtlich schwer nicht los zu lachen. Isabella sah ihn böse an und nahm Hermine in den Arm. "Wir bringen dich besser in den Krankenflügel. Madame Pomfrey kann dir sicher helfen.", tröstete sie ihre Freundin. Hermine zögerte, doch was sollten sie sonst machen. Schnell zogen sie ihre eigenen Sachen wieder an. Dann brachten die Freunde Hermine in den Krankenflügel. Sie waren erleichtert, weil Madame Pomfrey keine Fragen stellte.

Isabella Mailin Potter I (Harry Potter FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt