Kapitel 13

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Einige Tage später, als die Eulenpost kam, waren alle Blicke nach oben gerichtet. Sechs Schleiereulen trugen ein großes langes Paket in die Große Halle. Alle wollten wissen, für wen das Paket war. Zur Verwunderung aller Anwesenden, warfen die Eulen das Paket vor Harry auf den Tisch. Diesem fiel vor Schreck der Speck vom Tisch. Noch nie hatte er, abgesehen von dem einen Brief von Hagrid, Post erhalten. Und nun lag da dieses Paket vor ihm. Wenige Sekunden später warf eine siebte Eule einen Brief vor Harry. Der Gryffindor riss zuerst den Brief auf. Ron neben ihm machte große Augen. Isabella verstand nicht was sie sagten, da sie zu weit von ihnen weg saß. Hermine sah jedenfalls nicht glücklich aus. Die Familieneule der Potters warf einen Brief vor Isabella. Neugierig las sie den Brief.

Liebe Isabella
Wenn du mit deinem Frühstück fertig bist, dann komm bitte raus. Ich habe etwas für dich, möchte es dir aber nicht per Eule schicken. Für Cäsar ist es zu schwer. Außerdem würde es in der Großen Halle wohl für zu viel Aufsehen sorgen. Ich warte am schwarzen See auf dich.
Mum

Isabella runzelte die Stirn. Was war so wichtig, dass ihre Mutter nach Hogwarts kam? "Na komm, geh schon raus. Vielleicht möchte deine Mutter sich einfach mit dir aussprechen.", meinte Marie und gab ihrer Freundin einen Stoß. Isabella nickte und stand auf. Sie sah, wie Harry und Ron aus der Halle rannten. "Kommst du mit?", fragte Isabella ihre Freundin, doch diese schüttelte den Kopf. "Das ist eine Sache zwischen dir und deiner Mutter.", sagte sie klug. Isabella lächelte leicht und ging dann aus der Großen Halle. Gerade betastete Malfoy das Paket von Harry. Überrascht blieb Isabella neben Harry stehen. "Das ist ein Besen.", stellte Malfoy fest und warf Harry sein Paket zurück. In seinem Gesicht lag eine Mischung aus Eifersucht und Häme. "Diesmal bist du dran, Potter. Erstklässlern ist es nicht erlaubt Besen zu haben.", grinste der Slytherin. Neben ihm standen Crabbe und Goyle. "Es ist nicht irgendein blöder Besen, sondern ein Nimbus Zweitausend!", grinste Ron, der es sich offenbar nicht verkneifen konnte. "Was sagtest du, hast du zu Hause? Einen Komet Zwei-Sechzig? Sieht ganz protzig aus, aber der Nimbus spielt in einer ganz anderen Liga.", prahlte Ron weiter mit Harrys neuem Besen. Isabella hob eine Augenbraue hoch. Ron tat ja gerade so, als wäre es sein neuer Besen, statt der von Harry. "Was weißt du denn schon über Besen, Weasley? Du könntest dir nicht mal den halben Stiel leisten.", fauchte Malfoy den Rothaarigen an. Professor Flitwick erschien. Isabella ging lieber hinaus. Sie lächelte Harry zu und lief dann zum schwarzen See. Was ging sie der Streit zwischen Harry und Malfoy an.

Von Weitem schon sah sie ihre Mutter. Isabella atmete nochmal tief durch und lief dann zu ihr. "Hallo Mum.", grüßte Isabella unsicher. Sie wusste nicht, ob ihre Mutter noch immer sauer auf sie war. "Wo ist Lily?", fragte sie vorsichtig, um ein Thema aufzugreifen. "Lily ist zu Hause. Onkel Remus ist bei ihr.", antwortete Leonie ruhig. Sie hielt ihre Hände hinterm Rücken. "Ich habe gehört, dein Training beginnt die Tage.", sagte Leonie und sah ihre Tochter dabei aufmerksam an. "Ja, ich denke jetzt am Wochenende. Ich habe noch keinen genauen Tag genannt bekommen.", antwortete Isabella leise. Sie schaute ihrer Mutter dabei nicht ins Gesicht. Sie dachte daran, dass Harry gerade einen Nimbus Zweitausend geschenkt bekommen hatte. Zwar wusste Isabella nicht von wem, doch Harry würde nicht auf einem der Schulbesen fliegen müssen. Sie freute sich für Harry, doch hätte sie auch gerne einen eigenen Besen. Es musste ja kein Nimbus Zweitausend sein. Ein Komet oder ein Sauberwisch Sieben würden ihr vollkommen genügen. Oder der alte Besen von Mum. Der wäre toll, dachte das Mädchen. "Und weißt du schon, auf welchem Besen du trainieren wirst?", fragte Leonie weiter. "Ich nehme an, dass ich auf einem der Schulbesen fliegen werde.", gab Isabella zur Antwort. Sie klang nicht besonders begeistert über diese Tatsache. "Und Harry?", wollte Leonie weiter wissen. "Harry hat eben von irgendwem Unbekannten einen Nimbus Zweitausend geschickt bekommen.", sagte Isabella und schaute ihrer Mutter noch immer nicht in die Augen. "Und was denkst du darüber?", wollte Leonie von ihrer Tochter wissen. "Ich freue mich für Harry. Ich glaube, es ist das erste Mal, dass er etwas geschenkt bekommt.", antwortete Isabella ehrlich. Leonie lächelte. "Aber ich hätte auch gerne einen eigenen Besen...", traute Isabella sich leise zu sagen. "Es muss ja kein neuer Besen sein.", fügte sie schnell hinzu und schaute beschämt auf ihre Füße. Leonie verkniff sich ein Lachen.

Einen Augenblick lang war es still am schwarzen See. "Ich habe dich eigentlich hier raus bestellt, weil ich was für dich habe.", durchbrach Leonie die Stille. Unsicher schaute Isabella zu ihr auf. Leonie zog hinter ihrem Rücken ein langes Paket hervor. Isabella bekam große Augen. "Ich hoffe es gefällt dir.", sagte sie und reichte Isabella das Paket. "Danke, Mum.", freute Isabella sich, setzte sich ins Gras und öffnete neugierig das Paket. Vielleicht war es Mums alter Besen. Der war gut, dies wusste Isabella. Zum Vorschein kam ein Nimbus Zweitausend. Der Besenstiel war aus Mahagoni und in gold geprägten Lettern stand Nimbus Zweitausend auf der Spitze vom Stiel. Fest gebündelte Reisigzweigen bildeten den Schweif. Die Gryffindor sah den Besen ehrfürchtig an. Vorsichtig strich sie mit der Hand über den Besenstiel. "Wow!", entfuhr es ihr. Ihre Augen fingen an zu strahlen. "Und der ist wirklich für mich?", fragte sie staunend. Ihre Mutter nickte. "Du solltest auf einem vernünftigen Besen spielen und nicht auf den alten Reisigzweigen der Schule.", fügte Leonie hinzu. Isabella sprang auf und fiel ihrer Mutter um den Hals. "Danke Mum!", freute das Mädchen sich. Lächelnd legte Leonie die Arme um ihre Tochter. "Danke, Danke, Danke!" Isabella drückte ihrer Mutter einen dicken Kuss auf die Wange. "Den Besen haben Onkel Remus und ich zusammen gekauft. Es ist dein vorzeitiges Weihnachtsgeschenk.", sagte die Mutter, als die Umarmung sich gelöst hatte. Isabella nickte, einfach nur glücklich einen Nimbus Zweitausend zu haben. "Dafür erwarten wir, dass du hart trainierst.", fügte Leonie hinzu. "Das werde ich, Mum. Ich werde euch nicht enttäuschen.", strahlte die Gryffindor. Leonie lächelte. "Du wirst eine tolle Spielerin sein.", sagte sie leise. Isabella strahlte ihre Mutter regelrecht an. "Und jetzt lass sehen, wie du auf dem Nimbus Zweitausend fliegst.", bat Leonie ihre Tochter. Dies ließ Isabella sich nicht zweimal sagen. Sie nahm den Besen, stieg auf und flog hoch in die Luft. Der Wind wehte durch ihr Haar und das Gefühl war unbeschreiblich toll. Isabella war so glücklich, dass sie einen Looping wagte. Leonie hielt den Atem an. Doch sie musste sich eingestehen, dass Isabella mehr von James, Sirius und ihr hatte, als ihr lieb war. Sicher landete Isabella vor ihrer Mutter. "Sehr gut. Damit wirst du die Slytherins in ihre Schranken weisen.", lächelte Leonie. "So ist der Plan.", grinste Isabella. Die beiden fingen an zu lachen. "Was ist mit Elijah?", wollte Isabella wissen. "Der bekommt seinen Nimbus Zweitausend zu Weihnachten. Sein Besen ist noch gut und sollte er vor Weihnachten als Ersatz spielen sollen, wird sein Besen ihm keine Probleme bereiten.", antwortete Leonie. Das Mädchen nickte.

Isabella Mailin Potter I (Harry Potter FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt