Kapitel 29

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Als sie sich beim Abendessen zu Harry, Ron und Hermine setzte, bemerkte Hermine sofort das blaue Auge und die rote Wange. "Was ist passiert?", fragte sie besorgt. Isabella schwieg. Sie nahm sich die Schüssel mit den Kartoffeln und tat sich was auf den Teller. Harry und Ron blickten nun ebenfalls zu Isabella. "Isabella?", fragte Harry leise. Isabella brummte kurz, als Zeichen, dass sie ihn gehört hatte. "Was ist passiert?", wiederholte er Hermines Frage. "Nichts.", log die Schwarzhaarige. "Dir hat offensichtlich Jemand wehgetan. Also sag nicht, es sei nichts.", sagte Harry sofort. Isabella schwieg und zerdrückte mit ihrer Gabel eine Kartoffel. "Wer war das?", wollte Harry wissen. Noch immer schwieg Isabella. Elijah sah zu ihnen. "Das waren fünf Gryffindors aus der dritten und vierten Stufe.", mischte sich Elijah mit ins Gespräch ein. Isabella sah ihn wütend an. "Wieso?", fragte Ron erschrocken. "Ich vermute, weil Gryffindor wegen uns so viele Punkte verloren hat.", sagte Hermine leise. "Aber warum wurde dann nur Isabella angegriffen?", fragte Ron. "Weil sie alleine unterwegs war.", antwortete Elijah. "Dann bleibst du jetzt bei uns.", sagte Harry sofort. "Ich brauche keinen Babysitter!", fauchte Isabella, stand auf und rauschte aus der Großen Halle. Alle sahen ihr nach. Remus stand ebenfalls auf und folgte seiner Zwillingsschwester.

Draußen holte er sie ein. Er ergriff ihre Hand. Isabella erschrak fürchterlich. Sie schrie erschrocken auf, wirbelte herum und holte mit ihrer freien Hand aus. Remus sah sie erschrocken an und wich dem Schlag nur knapp aus. "Remus?", fragte das Mädchen erschrocken. "Wer sonst?", erwiderte er ebenso erschrocken. "Ich dachte...", sagte sie leise, stoppte sich jedoch selbst. "Wer war das?", wollte Remus wissen und sah seinen Zwilling besorgt an. Isabella schwieg. Vorsichtig legte Remus eine Hand an ihre Wange. Isabella zuckte zusammen. "Na komm, ich bringe dich in den Krankenflügel.", sagte der Ravenclaw und nahm seine Schwester an die Hand. "Ich will nicht schon wieder in den Krankenflügel!", murrte Isabella sofort und riss ihre Hand los. "Das sollte aber behandelt werden.", beharrte Remus. "Ich habe es verdient. Und jetzt lasst mich alle einfach in Ruhe!", fauchte sie und rannte weg. Remus sah ihr seufzend nach.

Etwa eine Woche vor den Prüfungen, als Harry zurück in die Bibliothek zu seinen Freunden kam, erzählte er ihnen, dass Snape es wohl nun doch geschafft hätte, Quirrell zu überzeugen. Ron schien wieder die Abenteuerlust zu packen, doch Hermine und Isabella waren nicht begeistert. Harry schien auch keine Lust zu haben, sich weiter in die Sache hinein zu hängen. "Und wenn wir nur ein wenig herumstöbern?", fragte Ron. "Nein. Wir haben genug herum gestöbert.", antwortete Harry und entfaltete seine Karte des Jupiters. Ron sah zu Hermine und Isabella. Hermine las bereits wieder im Buch und Isabella sah ihn gereizt an. Ihr Auge war noch immer etwas blau, da sie sich weigerte damit zu Madame Pomfrey zu gehen. Sie hatte absolut keine Lust auf weiteren Ärger. Am nächsten Morgen bekamen Harry, Hermine, Neville und Isabella Post. In allen Briefen stand das Selbe:

Ihre Strafarbeit beginnt um elf Uhr heute Abend. Sie treffen Mr Filch in der Eingangshalle.
Prof. M. McGonagall

Isabella seufzte leise. Sie schaute zu Harry und Hermine. Auch diese schienen nicht mehr daran gedacht zu haben. Am Abend verabschiedeten sie sich von Ron und machten sich mit Neville auf den Weg zur Eingangshalle. Dort trafen sie Filch, welcher mit Malfoy bereits auf sie wartete. Isabella erinnerte sich, mit ein wenig Genugtuung, dass es ja auch Malfoy getroffen hatte. "Folgt mir!", sagte Filch forsch, zündete eine Laterne an und ging los. Die Erstklässler folgten ihm. "In Zukunft überlegt ihr euch das wohl nochmal, bevor ihr eine Schulvorschrift Brecht, wie?", grinste Filch höhnisch. "Oh ja, die harten Strafen sind die besten Lehrmeister. In meinem Büro habe ich noch Ketten und Handschellen. Ich könnte euch, nur an euren Daumen, an die Decke hängen und ein paar Tage herunterhängen lassen.", erzählte er weiter und schielte zu ihnen herüber. Isabella bemerkte, wie Malfoys blasse Haut noch ein wenig blasser wurde. "Gott, wie ich die Schreie vermisse!", seufzte Filch. Neville schniefte leise. In der Ferne sahen sie Hagrids Hütte. "Bist du das, Filch? Beeil dich, ich will endlich los.", rief Hagrid von seiner Hütte aus. Harry sah sichtlich erleichtert aus, als er Hagrid hörte. "Glaubst wohl, ihr macht euch mit diesem Hornhochsen einen netten Abend, wie?", höhnte Filch und sah zu Harry. "Ich würde es mir nochmal überlegen, Junge. Es geht immerhin in den Wald. Und es würde mich wundern, wenn ihr an einem Stück zurück kommt.", verkündete der Hausmeister und sein Grinsen wurde fieser. Neville stöhnte leise auf vor Angst und Malfoy blieb wie angewurzelt stehen. "In den Wald?", wiederholte er und klang dabei nicht mehr so kühl wie sonst. "Das ist verboten. Besonders Nachts. Da gibt es Werwölfe, habe ich gehört.", sagte Malfoy. Neville wimmerte und klammerte sich an Harrys Ärmel fest. "Das sind schöne Aussichten, wie?", grinste Filch Schadenfroh. "Hättet mal besser an die Werwölfe gedacht, bevor ihr euch in Schwierigkeiten gebracht habt.", fügte er hinzu.

Hagrid kam auf sie zu. "Wird allmählich Zeit. Ich warte hier schon 'ne halbe Stunde.", brummte er und schaute dann zu den Erstklässlern. "Alles in Ordnung, Harry, Hermine, Isabella?", fragte er die drei Freunde. "Ich wäre nicht so freundlich zu ihnen. Immerhin sind sie hier, um ihre Strafe abzuholen.", gab Filch von sich. "Ich verstehe. Deshalb bist du zu spät. Hast ihnen wohl eine Lektion erteilt. Das ist nicht deine Aufgabe. Ab hier übernehme ich. Du kannst gehen.", wandte Hagrid sich an Filch. Isabellas Herz machte, bei Hagrids Worten, einen kleinen erleichterten Hüpfer. "Ich komme im Morgengrauen wieder und hole die Reste von ihnen ab.", verkündete Filch und hüpfte, mit seiner Laterne, in die Dunkelheit zurück zum Schloss. "Ich gehe nicht in diesen Wald!", sagte Malfoy und Isabella bemerkte den Anflug von Panik. Sie schaute zu Harry und bemerkte die Genugtuung in seinem Blick. Isabella musste sich das Grinsen verkneifen. "Du musst, wenn du in Hogwarts bleiben willst. Du hast was ausgefressen und nun bezahlst du dafür.", sagte Hagrid knapp. "Dafür gibt es Bedienstete. Ich dachte, wir würden die Hausordnung abschreiben. Wenn mein Vater wüsste, was ich hier tue...", fing Malfoy an. "Dann würde er sich für dich wohl schämen. Ein Malfoy, der Strafarbeiten bekommt, weil er seine Nase in fremde Angelegenheiten steckt.", zischte Isabella den Slytherin an. Harry grinste, während Malfoy sie vernichtend ansah. "Dein Vater würde dir sagen, dass das in Hogwarts nu' mal so ist. Aber wenn du meinst, er wäre Stolz, wenn du von der Schule fliegst, dann bitte: Geh zurück zum Schloss und pack deine Sachen.", verkündete Hagrid dem Slytherin.

Hagrid erzählte ihnen, dass sie den Einhorn-Mörder suchten und zeigte ihnen Einhornblut, welches am Boden schimmerte. Zusammen gingen sie in den Wald und teilten sich in zwei Gruppen. Am Ende waren sie Heilfroh, dass sie noch lebten. Etwas im Wald hatte Harry angegriffen. Und wäre der Zentaurus Firenze nicht gewesen, wäre Harry vermutlich nicht mehr am Leben. Harry erzählte Hermine, Ron und Isabella im Gemeinschaftsraum, dass dies wohl Voldemort gewesen sei. Dieser hatte das Einhornblut getrunken, um nicht zu sterben. "Snape will den Stein nicht für sich.", sagte Harry schließlich. "Snape will den Stein für Voldemort.", endete er. Die anderen sahen ihn erschrocken an. Doch es war spät und so gingen sie in ihre Betten.

Isabella Mailin Potter I (Harry Potter FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt