Die Kammer war nur schwach beleuchtet und überall waren riesige Schlangenstatuen. Vorsichtig gingen sie weiter nach vorne. Vorne sahen sie die riesige Statue von Salazar Slytherin. Vor dieser Statue, auf dem Boden, lagen zwei Gestalten in schwarzen Umhängen. Die Gesichter waren unten. Die eine Gestalt hatte flammend rotes Haar. Die andere Gestalt hatte schwarz gelocktes Haar. Isabellas Magen krampfte zusammen. Harry und Isabella stürzten zu den Erstklässlerinnen. Harry drehte Ginny um und rüttelte an ihr. Isabella drehte Lily um und legte eine Hand an ihre eiskalte Wange. "Sie werden nicht aufwachen.", meldete sich eine leise Stimme zu Wort. Harry und Isabella sahen zur Stimme. Dort stand ein großer Junge mit schwarzen Haaren. "Tom... Tom Riddle...", sagte Harry überrascht. Der Junge nickte. "Was meinst du damit? Sind sie etwa... Sind sie tot?", wagte Harry zu fragen. "Nein, sie leben noch. Gerade so.", antwortete Riddle. Harry bat Riddle um Hilfe, doch Riddle rührte sich nicht. Harry wollte seinen Zauberstab aufheben, allerdings dieser war weg. Er schaute zu Riddle. Dieser hatte Harrys Zauberstab in der Hand und ließ ihn kreiseln. "Danke", sagte Harry und wollte seinen Zauberstab zurück. Riddle lächelte und ließ den Zauberstab weiter kreiseln. "Wir müssen hier raus. Wenn der Basilisk kommt...", begann Harry. "Er kommt nur, wenn man ihn ruft.", meinte Riddle knapp. Isabella beäugte Riddle misstrauisch. Ein ungutes Gefühl überkam sie. Was, wenn Riddle der Erbe Slytherins war? "Gib mir meinen Zauberstab, ich brauche ihn womöglich.", meinte Harry, der noch immer nichts ahnte. "Du wirst ihn nicht brauchen.", sagte Riddle knapp. "Lange habe ich auf diesen Moment gewartet, um dich zu treffen, Harry Potter. Ich wollte mit dir reden.", begann Riddle. Harry wurde ungeduldig.
Riddle erzählte ihnen, wie er Ginnys Vertrauen gewonnen hatte. Er erzählte ihnen, dass Ginny das Monster freigelassen hatte. Und er erzählte, wie Ginny Panik bekommen hatte. Dann erzählte Riddle, wie er Ginny in die Kammer lockte. "Und was hat meine Schwester mit alldem zu tun?", verlangte Isabella zu erfahren. "Sie versuchte ihre Freundin aufzuhalten, dieses dumme Mädchen. Lief ihr hinterher und folgte ihr bis hierher.", antwortete Riddle. "Harry Potters Cousine in der Kammer gefangen. Dies erhöhte natürlich meine Chance, dass Harry runter käme.", grinste Riddle. Sie erfuhren, dass Riddle Lord Voldemort war. Ein Phönix kam und warf Harry den Sprechenden Hut vor die Füße. Riddle fand dies sehr amüsant. "Dann wollen wir doch mal sehen, wie mächtig du wirklich bist, Harry. Messen wir die Macht von Lord Voldemort gegen die des berühmten Harry Potters. Mal sehen, ob du deine Cousinen und Ginny Weasley retten kannst.", lachte Risdle. Er wendete sich der Statue von Slytherin zu und zischte irgendwas in Parsel. Isabella verstand kein Wort. Doch die Kammer erzitterte und der Mund der Statue öffnete sich. Harry war ein Stück weggelaufen und kniff die Augen zusammen. Isabella starrte entsetzt zu der Statue. Heraus glitt eine riesige Schlange. Isabella senkte hastig den Blick. In einer Pfütze sah sie das Monster von Slytherin. Die Schlange ruckte mit ihrem Kopf zu Isabella. In der Pfütze spiegelte sich ihr Gesicht wieder. Ohne es verhindern zu können, starrte Isabella dem Basilisken durch die Pfütze in die riesigen, gelben Augen. Augenblicklich spürte sie, wie sie erstarrte. Und dann bekam sie nichts mehr mit, da sie versteinert zu Boden fiel. Die Zweitklässlerin lag neben Lily und Ginny.
Als Isabella wieder erwachte, lag sie in einem der Betten vom Krankenflügel. Sie blinzelte schwach gegen das Licht an. Neben ihrem Bett standen ihre Mutter und ihre Geschwister. Elijah stand neben seiner Mutter, sichtlich erleichtert. Auf der anderen Seite der Mutter stand Lily, wohlauf. Und neben der Schwester, da stand er, wieder ganz er selbst. Remus. Im Gesicht noch immer die Schminke, die Isabella ihm verpasst hatte. Um seinen Hals trug er noch immer den Gryffindor-Schal. "Remus!", strahlte Isabella und bekam feuchte Augen. Ihr Zwilling strahlte zurück. Er griff nach ihrer Hand und drückte diese. Isabellas Herz wurde wieder leichter. Dieses steinerne Gefühl in ihrer Brust verschwand, in dem Moment, in welchem Remus ihre Hand ergriff. Und Isabella spürte, sie war wieder komplett. Dann schaute sie zu Lily. "Dir geht es gut!", freute die Zweitklässlerin sich. Lily nickte. In ihren Augen schimmerten Tränen. "Du solltest doch nicht nochmal unterhalb der Schule gehen.", meldete Leonie sich zu Wort. Isabella sah zu ihr. "Aber Lily war da unten! Lockhart wäre ohne uns niemals dort runter gegangen. Er hätte Lily und Ginny einfach sterben lassen!", versuchte Isabella zu erklären und sich zu rechtfertigen. Leonie setzte sich an die Bettkante zu ihrer Tochter. Vorsichtig legte sie eine Hand an ihre Wange. "Ich bin Stolz auf dich, auch wenn du dich wieder mal in Dinge eingemischt hast, die dich nichts angehen. Aber du bist deinem Vater und mir viel ähnlicher, als mir lieb ist. Ich habe nur Angst, dass ich dich irgendwann durch eines deiner Abenteuer verliere.", sagte die Mutter sanft. Sie klang besorgt. "Ich erhalte den Brief, in welchem steht, dass Lily von einem Monster verschleppt wurde. Remus war noch immer versteinert. Und von dir fehlte jede Spur. Ich hatte Angst, ich würde euch drei verlieren.", gestand sie. Ihre Augen wurden feucht. "Ich wollte dir keine Angst einjagen, Mum. Ich wollte nur Lily und Ginny da rausholen.", entschuldigte Isabella sich. Leonie gab Isabella einen Kuss aufs Haar. "Ich bin einfach nur froh, dass ich euch alle drei wieder habe und das es Elijah auch gut geht.", sagte Leonie. Darauf folgte, dass sie sich alle umarmten. "Ihr seid das Wichtigste in meinem Leben.", murmelte Leonie in die Umarmung. Die Kinder lächelten. "Wir haben dich auch lieb, Mum.", sagte Elijah leise, aber bestimmt.
An jenem Abend gab es ein herrliches Fest in der Großen Halle. Es war das wohl schönste Fest, welches Isabella bisher in Hogwarts erlebt hatte. Zusammen mit Hermine und ihren Geschwistern betrat sie die Große Halle. Harry und Ron sahen zu ihnen. Hermine rannte zu Harry und fiel ihm um den Hals. "Ihr habt es geschafft.", freute sie sich. "Aber nur dank deiner Hilfe.", lächelte Harry. Hermine strahlte die Jungs an. "Du bist auch wieder gesund.", freute Harry sich und sah zu Isabella. Diese nickte. Ihre Hand lag in der Hand ihres Zwillings. "Und du bist auch wieder da.", meinte Harry und schaute zu Remus. "Ich danke dir, Harry. Du hast meine Schwestern wieder rauf gebracht. Beide wohlauf.", bedankte Remus sich bei seinem Cousin. "Naja... Isabella war... war versteinert, als ich sie hoch brachte.", murmelte Harry. "Aber sie ist wieder da und nur das zählt. Du hast sie beide hoch gebracht. Und du hast Ginny hoch gebracht. Vielen Dank, Harry.", meinte Remus. Harry nickte leicht. Harry, Ron und Isabella erhielten insgesamt sechshundert Punkte für Gryffindor, dafür, dass sie runter in die Kammer sind, um Lily und Ginny zu retten. Damit erhielten sie das zweite Jahr in Folge den Hauspokal. Gegen vier kam Hagrid dazu. Er wurde aus Askaban entlassen und freute sich, sie alle wiederzusehen. Sie alle freuten sich, weil die Prüfungen abgesagt wurden. Alle, außer Hermine. Elaine war Isabella um den Hals gefallen. "Ich hatte Angst, ich würde nun auch noch eine Freundin verlieren.", weinte sie. "Mir geht es gut.", versuchte Isabella ihre Freundin zu beruhigen und streichelte ihr über den Rücken. Elaine nickte leicht. Ansonsten verbrachte Isabella die meiste Zeit mit Remus. Dieser hatte noch immer die Schminke im Gesicht. Nur den Schal hatte er mittlerweile ausgezogen, da es sonst zu warm gewesen wäre. "Hoffentlich wird das nächste Schuljahr endlich etwas ruhiger.", lachte Isabella. "Du bist eine Abendteurerin. Du wirst auch im nächsten Schuljahr ein Abenteuer finden.", seufzte Remus. "Ich bin nur da runter, um Lily zu suchen.", verteidigte die Gryffindor sich. Remus lachte leise. "Und weil du Abenteuer liebst.", grinste er. Isabella seufzte leise. Vielleicht hatte Remus damit gar nicht so unrecht.
Die restliche Zeit verging deutlich schneller. Auf der Heimfahrt saß Isabella mit Remus, Lily, Elijah und Elaine in einem Abteil. Auf dem Bahnsteig hielt Harry sie kurz zurück. "Das nennt man eine Telefonnummer. Vielleicht magst du mich in den Ferien ja mal anrufen.", sagte Harry und drückte Isabella einen Zettel in die Hand. "Telefonnummer? Anrufen?", fragte Isabella verwirrt. Ihre Geschwister und Elaine sahen nicht weniger verwirrt aus. "Man braucht ein Telefon dafür.", sagte Harry und sah zu ihnen. "Was in aller Welt ist ein Telefon?", platzte es aus Isabella heraus. Zusammen liefen sie durch das Tor. Dort warteten Leonie und Elaines Vater. Isabella fand, dass er sehr zerzaust aussah. So, als hätte er seit einer Weile kaum noch geschlafen. "Mum, weißt du was ein Telefon ist?", wollte Isabella von ihrer Mutter wissen. "In Muggelkunde hatten wir das mal erklärt bekommen. Oh, lange ist es her...", antwortete Leonie seufzend. Ja, sie erinnerte sich noch gut an Muggelkunde. Sie fand es damals sehr lustig, wie die Muggel versuchten ohne Magie zurecht zu kommen. "Ich erkläre es dir zu Hause.", sagte Leonie. Isabella sah ihre Mutter dankbar an. Dann fuhren sie nach Hause.
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Isabella Mailin Potter I (Harry Potter FF)
Fanfic🥉 3.Platz bei "Der kleine Harry Potter Award" in der Kategorie "Golden Trio" (2024) 🥉 *** Isabella erhält den lang ersehnten Brief aus Hogwarts. Mit diesem Brief startet ihr Abenteuer. Schnell schließt s...