Da es mit Rons Hand schlimmer wurde, ging er schließlich doch in den Krankenflügel. Harry, Hermine und Isabella besuchten ihren Freund am Abend. Dieser sah fürchterlich aus. Er erzählte ihnen, er hätte Madame Pomfrey erzählt, er sei von einem Hund gebissen worden. "Malfoy war hier und hat sich ein Buch von mir geliehen.", erzählte Ron. Die Freunde sahen sich einander an. "Er hat mich ausgelacht und mir gedroht Madame Pomfrey zu erzählen, was mich wirklich gebissen hat.", erzählte Ron weiter. Er war ganz blass. "Beruhige dich, Ron. Samstag um Mitternacht hat das alles ein Ende.", versuchte Hermine ihn zu beruhigen. Dies löste allerdings scheinbar Panik in Ron aus. Dieser saß auf einmal kerzengerade im Bett. "Oh nein!", stöhnte er. Die Freunde sahen ihn irritiert an. "Charlies Brief war in dem Buch, welches Malfoy sich ausgeliehen hat. Er weiß nun also, dass wir Norbert loswerden wollen.", sagte er ganz blass. "Es ist zu spät, um den Plan zu ändern.", stellte Harry fest. "Wir haben doch deinen Tarnumhang.", sagte Isabella. "Von dem Umhang weiß Malfoy nichts.", fügte sie hinzu. Die Freunde nickten.
Am nächsten Morgen erhielt Elaine einen Brief von zu Hause. Isabella saß neben der Viertklässlerin. "Was ist los?", fragte sie ihre ältere Freundin, als sie bemerkte, dass diese beim lesen blasser wurde. "Das Baby ist tot...", antwortete sie tonlos. Isabella riss erschrocken die Augen auf. "Welches Baby?", fragte Ron, der noch nicht wusste, dass Elaine Schwester werden sollte. "Elaines Mum war Schwanger. Das Baby sollte eigentlich im Spätsommer kommen.", antwortete Isabella leise. "Das Baby ist im Mutterleib gestorben. Das Herz hat aufgehört zu schlagen...", sagte Elaine, noch immer tonlos. "Es soll geholt werden, da es für Mum sonst auch gefährlich werden würde...", fügte sie hinzu. Dabei sammelten sich die ersten Tränen in ihren Augen. Isabella zog die Freundin in ihre Arme. "Das tut mir so Leid.", sagte sie leise und strich der Freundin über den Rücken. Elaine vergrub ihr Gesicht in den langen schwarzen Haaren der Freundin.
Samstag, kurz vor Mitternacht, machten Harry und Hermine sich auf den Weg, um Norbert loszuwerden. Ron lag noch immer im Krankenflügel. Isabella wollte im Gemeinschaftsraum die Stellung halten. Neville kam in den Gemeinschaftsraum und sah ganz aufgelöst aus. "Was ist los?", fragte Isabella und stand vom Sessel auf. Neville erschrak fürchterlich. "Harry ist weg.", stammelte er. "Und Malfoy will ihn auffliegen lassen, wegen der Sache mit dem Drachen.", erzählte der Junge. Isabella wurde ein wenig blass. "Welcher Drache?", lachte sie, ein wenig nervös. "Malfoy hat erzählt, dass Harry einen Drachen hätte und den heute um Mitternacht loswerden will.", antwortete Neville und lief dann los zum Portrait. "Wo willst du hin?", stoppte Isabella ihn. "Harry suchen und warnen.", antwortete er und stolperte hinaus. Isabella stöhnte auf, nahm sich ihren Morgenmantel von der Sessellehne und eilte Neville hinterher. "Du kannst doch nicht Nachts im Schloss umherwandern.", versuchte sie ihn aufzuhalten. "Ich muss Harry warnen.", sagte Neville bloß und lief einfach weiter. "Neville, bitte. Harry geht es gut.", seufzte sie und packte ihn an der Hand. Neville sah sie an und Isabella erkannte, dass er nicht zurück gehen würde. "Ist dir etwa egal, wenn Harry erwischt und bestraft wird?", fragte Neville und sah sie herausfordernd an. "Natürlich ist mir das nicht egal.", sagte Isabella sofort. "Dann komm mit.", forderte der sonst so schüchterne Junge das Mädchen auf. "Harry kommt alleine zurecht.", versuchte Isabella es weiter. "Er ist dein Cousin!", sagte Neville und riss seine Hand los. "Das weiß ich selbst. Und trotzdem kommt er alleine zurecht. Es bringt doch nichts, wenn wir hier erwischt werden.", murrte das Mädchen. Neville sah sie verständnislos an. Dann lief er wieder los. "Neville!", rief das Mädchen und eilte dem Freund nach. Sie wollte ihn nicht alleine lassen. Neville war tollpatschig und verlief sich gerne mal. Außerdem wusste sie, dass er insgeheim Angst hatte, hier im Dunkeln durchs Schloss zu laufen.
Es war nach Mitternacht, als sie ausgerechnet Professor McGonagall in die Arme liefen. Isabella wurde ganz blass. Das würde Ärger geben. Und wenn ihre Mutter davon erfuhr, dann würde es noch mehr Ärger geben. McGonagall brachte die beiden Gryffindors schweigend in ihr Büro. Zu Isabellas Entsetzen saßen dort Harry und Hermine. Diese sahen ebenso erschrocken zurück. "Harry. Ich habe versucht euch zu finden. Malfoy hat er erzählt, du hättest einen Dra...", platzte es sofort aus Neville heraus. Harry schüttelte heftig den Kopf. Leider sah Professor McGonagall das. Sie baute sich vor den Vieren auf. McGonagall sah aus, als könne sie besser Feuer spucken als Norbert. "Das hätte ich von Niemanden von euch gedacht. Es ist ein Uhr morgens. Und Mr. Filch hat mir erzählt, er hätte euch am Astronomieturm gefunden.", begann sie und sah dabei wütend zu Harry und Hermine. Hermine schien zum ersten Mal keine Antwort zu haben. "Ich glaube, ich weiß was passiert ist. Sie haben Malfoy eine haarsträubende Geschichte von einem Drachen aufgebunden. Wollten ihn wohl in Schwierigkeiten bringen, wenn er außerhalb seines Bettes erwischt wird. Und vermutlich finden Sie es auch noch lustig, dass Longbottom und Potter etwas davon aufgeschnappt haben und daran glauben?", fuhr sie die beiden weiter an. Isabella wollte was sagen, doch Hermine bedeutete ihr mit einem Blick, sie solle besser schweigen. Harry versuchte Neville in die Augen zu sehen. Dieser sah beleidigt aus. "Ich bin sehr enttäuscht. Fünf Schüler außerhalb der Betten, in einer Nacht. Das ist mir noch nie passiert. Wenigstens von Ihnen hätte ich mehr erwartet, Miss Granger.", wendete McGonagall sich schließlich an Hermine. "Und was Sie angeht, Mister Potter, so hätte ich gedacht, Gryffindor bedeute ihnen mehr als alles andere.", wendete sie sich nun an Harry. Die beiden ließen die Köpfe hängen. "Sie alle werden Strafarbeiten bekommen. Ja, auch Sie Mister Longbottom und Miss Potter. Nichts gestattet es Schülern Nachts im Schloss umherwandern.", sagte McGonagall, noch immer wütend, und schaute zu Neville und Isabella. "Und fünfzig Punkte Abzug für Gryffindor!", fügte sie hinzu. Isabella riss die Augen auf. "Fünfzig?", fragte Harry entsetzt. "Fünfzig Punkte für jeden!", erwiderte McGonagall daraufhin scharf. "Professor, bitte. Sie können doch nicht...", versuchte Harry es. "Sagen Sie mir nicht was ich kann, Mister Potter!", fauchte McGonagall. "Und nun alle zurück ins Bett. Noch nie habe ich mich so sehr für Schüler von Gryffindor geschämt.", fügte sie hinzu und schickte alle aus ihrem Büro.
Zweihundert Punkte verloren und das in nur einer einzigen Nacht. Sie waren ganz still, als sie zurück zum Gryffindor-Turm liefen. Wie die anderen Gryffindors wohl reagieren würden? Am nächsten Morgen verbreitete sich schnell, was passiert war. Der berühmte Harry Potter und ein paar weitere Erstklässler waren Schuld für die Zweihundert Punkte weniger. Harry, der vorher sehr beliebt war, war auf einmal von allen gehasst. Auch mit Isabella, Hermine und Neville wollte niemand mehr sprechen. Sie redeten über sie und zeigten mit den Fingern auf sie. Die Slytherins waren die Einzigen, die sich darüber freuten. Von ihrer Mutter bekam sie einen bösen Brief. Isabella war nur froh, dass es kein Heuler war. Das alles war ihr so schon peinlich genug. Harry, Ron und Hermine blieben unter sich. Isabella war meistens mit dabei, doch manchmal lief sie alleine durchs Schloss, um in Ruhe nachzudenken. Ein paar Dritt- und Viertklässler aus Gryffindor fingen Isabella im Korridor ab. Zu fünft umkreisten sie die Erstklässlerin. "Ganz alleine?", grinste einer der Viertklässler. Er hatte braunes, glattes Haar und seine braunen Augen sahen sie böse an. Isabella schwieg und wollte sich zwischen zwei Mitschülern durchzwängen. Die beiden Drittklässler hielten sie jedoch fest. "Lasst mich los!", fauchte sie und versuchte sich loszureißen. Die Jungs lachten nur. Einer der Viertklässler boxte Isabella, welche noch immer festgehalten wurde, in den Magen. Isabella keuchte auf und sah dem Viertklässler in seine grün funkelnden Augen. Dann spuckte sie ihm ins Gesicht. So einfach wollte sie sich nicht verprügeln lassen. Er knurrte und wischte sich mit dem Ärmel die Spucke aus dem Gesicht. Der Schwarzhaarige Viertklässler zückte seinen Zauberstab, während der Junge, mit den dunkelblonden Haaren, dem Mädchen mit der flachen Hand ins Gesicht schlug. Ihr Kopf ruckte zur Seite und sie keuchte auf.
Als Isabella wenige Augenblicke später Stimmen hörte, schrie sie laut. "IHR SOLLT MICH LOSLASSEN!", schrie sie, so laut sie konnte. Die Jungs lachten nur. Der Schwarzhaarige richtete seinen Zauberstab auf sie. Gerade als er einen Fluch sprechen wollte, hörten sie, wie Jemand angerannt kam. Isabella versuchte hinter sich zu gucken, doch einer der beiden Drittklässler schlug ihr den Ellenbogen an den Hinterkopf. Isabella keuchte auf. "LASST SOFORT MEINE SCHWESTER IN RUHE!", schrie Elijah und schlug dem Schwarzhaarigen den Zauberstab aus der Hand. Die beiden Drittklässler sahen sich kurz einander an. Dann ließen sie Isabella los und schubsten sie von sich weg. Isabella stolperte und fiel. Doch bevor sie auf dem Boden aufkam, legten sich von hinten zwei Arme um ihre Hüften. Sie wurde zurück auf ihre Füße gezogen. Als sie hinter sich schaute, blickte sie in Elaines Gesicht. "Danke", sagte Isabella leise. "Dafür sind Freunde da.", wehrte Elaine ab. Dann schlug sie einem der Viertklässler ins Gesicht. Dieser sah sie böse an. "Verpiss dich, Patrick!", fauchte sie den Gleichaltrigen an. Die Gruppe Dritt- und Viertklässler ergriff die Flucht. "UND WEHE IHR KOMMT MEINER SCHWESTER NOCHMAL ZU NAH! DANN KÖNNT IHR EURE ZÄHNE VOM BODEN AUFSAMMELN!", schrie Elijah ihnen nach. Fred und George grinsten sich daraufhin an. "Ich weiß wem wir als nächstes einen Streich spielen, George.", grinste Fred. "Und ich weiß schon was für einen Streich, Fred.", grinste George zurück. Elijah kam zu ihnen und schaute zu seiner Schwester. Diese hatte den Blick gesenkt. Vorsichtig hob er ihr Kinn an, um ihr ins Gesicht zu schauen. "Damit gehen wir zu Professor McGonagall. Und danach gehen wir in den Krankenflügel.", sagte Elijah und nahm seine Schwester an die Hand. Diese riss sich sofort wieder los. "Nein!", fauchte Isabella. "Die gehören bestraft.", versuchte Elaine es. "Damit Gryffindor noch mehr Punkte abgezogen werden? Vergesst es!", fauchte Isabella. Elijah und Elaine sahen sich einander an. "Dann lass und zumindest zu Madame Pomfrey gehen.", meinte Elijah und griff erneut nach Isabellas Hand. "Lass mich in Ruhe!", fauchte sie zurück und riss sich erneut los. "Danke für eure Hilfe.", fügte sie hinzu und lief dann weg. Elijah wollte ihr folgen, doch Elaine hielt ihn zurück. "Sie braucht erstmal Zeit für sich.", sagte sie leise. Elijah seufzte leise. "Alles braucht seine Zeit...", dachte Elaine laut. Elijah sah sie fragend an. Als er in ihre feuchten Augen blickte, wusste er, was seine Freundin meinte. Vorsichtig griff er nach ihrer Hand. Der Verlust des Babys der Mutter hatte Spuren hinterlassen. Die Mutter von Elaine hatte es geschafft, doch das Baby hatte die Reise zu den Sternen angetreten.
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Isabella Mailin Potter I (Harry Potter FF)
Fanfiction🥉 3.Platz bei "Der kleine Harry Potter Award" in der Kategorie "Golden Trio" (2024) 🥉 *** Isabella erhält den lang ersehnten Brief aus Hogwarts. Mit diesem Brief startet ihr Abenteuer. Schnell schließt s...