Kapitel 5

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Am nächsten Morgen saß Isabella bei Harry, Ron und Hermine. Harry erzählte gerade was passiert war. Er erzählte von Dobby, dem Hauselfen, welcher bei den Dursleys aufgetaucht war. Und davon, dass Dobby seine Briefe abgefangen hatte. Davon, wie Ron und die Zwillinge ihn, mit dem fliegenden Auto von Mr Weasley, gerettet hatten. Harry erzählte von seinen Ferien bei den Weasleys und davon, wie er und Ron nicht durch die Mauer am Bahnhof gekommen waren. "Und da fliegt ihr einfach mit dem Auto hierher?", fragte Isabella und schüttelte den Kopf. "Wie hätten wir sonst nach Hogwarts kommen sollen?", wollte Ron wissen. "Ihr hättet auf deine Eltern warten können.", antwortete Isabella ihrem rothaarigen Freund. "Man hätte euch sicher auch anders nach Hogwarts holen können. Ohne, dass ihr euch in Gefahr begebt und ohne, dass ihr von Muggeln gesehen werdet.", sagte Isabella. Weiter kam Isabella nicht.

In dem Moment kam die Eulenpost herein. Die Eule der Weasleys fiel in Hermines Krug und bespritzte sie alle mit Milch und Federn. Ron zog Errol seufzend heraus. Das arme Tier lag nun bewusstlos auf dem Tisch, die Beine nach oben gestreckt. Im Schnabel klemmte ein roter Umschlag. "Oh nein.", stöhnte Ron. "Schon gut, er lebt noch.", sagte Hermine und tätschelte das Tier. "Das ist es nicht.", meinte Ron. "Sondern das hier.", sagte er und sah zum Brief. "Was ist denn?", fragte Harry, der nicht wusste was ein Heuler war. "Mum hat mir einen Heuler geschickt.", antwortete Ron mit erstickter Stimme. Ron, Neville und Isabella sahen den Brief an, als würde dieser jeden Moment explodieren. "Mach ihn lieber auf. Ich habe mal einen Heuler meiner Großmutter ignoriert... Es war fürchterlich...", sagte Neville zu Ron. Mit zittrigen Fingern öffnete Ron den Umschlag. Sofort schoss ein Brief heraus und ein Ohrenbetäubendes Dröhnen erfüllte die Große Halle. "RONALD WEASLEY! WENN ICH DICH IN DIE FINGER KRIEGE! DEN WAGEN ZU STEHELEN - ES HÄTTE MICH NICHT GEWUNDERT, WENN SIE DICH RAUSGEWORFEN HÄTTEN! NATÜRLICH HAST DU NICHT DARAN GEDACHT, WAS DEIN VATER UND ICH DURCHMACHEN MUSSTEN, ALS WIR SAHEN, DASS ER WEG WAR...", hörten sie das Geschrei von Mrs Weasley. Ron wurde auf seinem Platz immer kleiner und alle Blicke waren auf ihn gerichtet. "...EIN BRIEF VON DUMBLEDORE GESTERN ABEND, ICH DACHTE, DEIN VATER WÜRDE VOR SCHAM STERBEN, NACH ALLEM, WAS WIR FÜR DICH GETAN HABEN! DU UND HARRY HÄTTET EUCH DEN HALS BRECHEN KÖNNEN!", schrie Mrs Weasley weiter. Harry sah aus, als wolle er so tun, das Geschrei vom Heuler nicht zu hören. "EINE UNGLAUBLICHE SCHANDE, DEIN VATER HAT EINE UNTERSUCHUNGSKOMMISSION AUF DEM HALS! UND WENN DU DIR NOCH EINMAL DEN KLEINSTEN FEHLTRITT ERLAUBST, HOLEN WIR DICH SOFORT NACH HAUSE!", dröhnte noch immer Mrs Weasleys Stimme durch die Große Halle. Dann verstummte der Brief. Der Brief ging in Flammen auf und hinterließ einen Haufen Asche. Es war so still, dass man eine Nadel hätte fallen hören können. Harry und Ron waren völlig Sprachlos. Einige Schüler fingen an zu lachen und allmählich stellte sich wieder munteres Geplapper ein.

Hermine klappte ihr Buch - Abstecher mit Vampiren - zu. Isabella schwieg und starrte noch immer den Haufen Asche an. "Nun, ich weiß nicht, was du erwartet hast, Ron, aber du...", fing Hermine an, kam jedoch nicht weiter. "Sag bloß nicht, ich habe es verdient.", fauchte Ron sie an. Harry schob seinen Haferbrei weg, denn ihm war der Appetit offensichtlich vergangen. Professor McGonagall lief durch die Reihen der Gryffindors und verteilte die Stundenpläne. Isabella schaute auf ihren Stundenplan und stellte fest, dass sie als erstes Kräuterkunde hatten. Weiterhin zusammen mit den Hufflepuffs. Zusammen mit Harry, Ron und Hermine lief sie hinaus zu den Gewächshäusern.

Kaum kamen sie zu den anderen Zweitklässlern, tauchte auch Professor Sprout auf. In ihren Armen trug sie lauter Bandagen und Isabellas Blick geleitete zur Peitschenden Weide, welche lauter Bandagen an den Ästen hatte. Neben der Kräuterkundelehrerin lief Professor Lockhart. Sein türkisfarbener Umhang wehte hinter ihm her. Auf seinem goldenen Haar trug er einen türkisfarbenen Hut mit Goldrand. Isabella wurde übel bei dem Anblick. "Oh, hallo, hallo!", rief Lockhart. Er strahlte die versammelten Schüler an. "Habe Professor Sprout eben erklärt, wir man eine Peitschende Weide verarztet!", verkündete er mit einem charmanten Grinsen. Bei dem Grinsen wurde Isabella noch übler. "Aber ich möchte nicht, dass ihr jetzt denkt, ich sei besser als eure Pflanzenkundelehrerin! Auf meinen Reisen sind mir nur zufällig einige dieser Exoten begegnet.", erzählte er. "Gewächshaus drei heute, Freunde!", sagte Professor Sprout. Sie sah heute nicht so fröhlich aus wie sonst, sondern unverkennbar miesepetrig. Isabella ahnte weshalb. Professor Sprout schloss die Türe auf und sofort kam ihnen der Geruch von feuchter Erde und Dünger entgegen. Sie strömten hinein, doch Harry wurde von Lockhart zurückgehalten. "Harry! Ich wollte mit Ihnen reden. Sie haben doch nichts dagegen, wenn er ein paar Minuten später kommt?", sagte Lockhart und blickte zu Professor Sprout. Sie sah ganz so aus, als hätte sie sehr wohl etwas dagegen, doch Lockhart kam ihr zuvor. "Wunderbar!", sagte er und knallte ihr die Tür vor der Nase zu.

Professor Sprouts Nasenflügel bebten und sie schien sich beherrschen zu müssen, um nicht die Tür wieder zu öffnen. Sie schritt nach vorne und wartete, dass alle um den Tisch versammelt waren. Vor ihnen lagen Ohrenschützer. Als sie endlich alle standen, kam Harry herein. Er stellte sich zwischen Ron und Hermine. "Heute werden wir Alraunen umtopfen. Wer kann mir die Eigenschaften von Alraunen nennen?", verkündete Professor Sprout und sah fragend zur Klasse. Das Hermine sich meldete, wunderte niemanden. Die Professorin nahm sie dran. "Die Alraune, oder Mandragora, ist eine mächtige Rückverwandlerin. Sie wird verwendet, um Verwandelte oder Verfluchte in ihren ursprünglichen Zustand
zurückzuversetzen.", beantwortete Hermine die Frage der Lehrerin. "Glänzend. Zehn Punkte für Gryffindor.", sagte Sprout. "Die Alraune bildet einen wesentlichen Bestandteil der
meisten Gegengifte. Freilich ist auch sie gefährlich. Wer kann
mir sagen, warum?", meinte die Professorin. Wieder schoss Hermines Hand hoch. Auch Isabella meldete sich. "Der Schrei einer Alraune ist tödlich für Jeden, der ihn hört.", antwortete Isabella, als Sprout sie dran nahm. "Genau. Weitere zehn Punkte für Gryffindor.", sagte die Professorin. "Nun, diese Alraunen hier sind noch sehr jung. Deshalb wird der Schrei euch nicht umbringen. Dennoch setzt ihr nun bitte alle die Ohrenschützer auf, denn auch der Schrei einer jungen Alraune ist nicht ungefährlich.", sagte Professor Sprout und setzte sich selbst Ohrenschützer auf. Sie taten, was die Lehrerin sagte.

Besonders hübsch waren die Alraunen nicht. Sie sahen aus wie Babys, nur hässlicher. Isabella hielt ihre Alraune am Stängel fest. Unterhalb vom Stängel hing die knollige, Schlammüberzogene Alraune. Am Stängel, welcher aus dem Kopf wuchs, hingen Blätter. Die Haut der Alraune war blassgrün gefleckt. Die Alraunen wehrten sich. Sie schrien, schlugen um sich und versuchten die Schüler zu kratzen oder zu beißen. Neville, der seine Ohrenschützer nicht richtig aufhatte, fiel bewusstlos zu Boden. Ansonsten gab es keine weiteren Zwischenfälle.

Isabella Mailin Potter I (Harry Potter FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt