Fast 6 Wochen lang blieben die Potters in Frankreich. Léna zeigte ihnen als erstes den Eifelturm. Sie schafften es nach oben zur Besucherplattform. Die Aussicht war fantastisch. Am Abend machte Léna mit ihnen eine Bootsfahrt. Isabella war begeistert, als sie mit einer Montgolfière über Paris flogen. "Warum hast du Frankreich verlassen? Es ist so traumhaft schön hier.", wollte Isabella wissen und schaute mit leuchtenden Augen auf die Stadt. "Ich hatte hier nie Freunde. Niemand wollte was mit mir zu tun haben. Deshalb schlossen die anderen mich aus. Irgendwann ging es dann über in Mobbing. Als mein Vater als Auror nach England versetzt wurde, um im Krieg gegen die Todesser mitzukämpfen, ist meine Mutter mit uns mit dorthin. Aurélien und ich sind dann nach Hogwarts gewechselt.", fing Léna an zu erzählen. Die anderen sahen zu ihr. "Und dort traf ich eure Mutter. Sie war die erste Person, die mich nicht ausschloss, auslachte oder mobbte. Eure Mutter wurde meine erste Freundin. Und meine beste Freundin. Ich habe dank ihr dann noch andere Freunde in Hogwarts gefunden. Und ich habe mich noch nie irgendwo so wohl gefühlt, wie in England. Nach der Schule bin ich dann erstmal zurück nach Frankreich. Doch als Marie noch klein war, zog ich wieder nach England, nachdem ihr Vater uns verlassen hatte. Ich hatte immer Heimweh nach England, denn England ist für mich mehr ein Zuhause, als Frankreich es jemals sein könnte.", erzählte die Brünette den Kindern. Marie sah ihre Mutter überrascht an. Das diese in Frankreich keine Freunde hatte und gemobbt wurde, hatte sie gar nicht gewusst. Leonie legte eine Hand an Lénas Arm. "Ich bin froh, dass du damals nach Hogwarts gekommen bist.", sagte Leonie leise. Léna lächelte die Freundin an.
Léna zeigte ihnen das Kunstmuseum Louvre. Die Kinder waren überwältigt und auch Leonie machte große Augen. Vor einem Portrait blieb Leonie stehen. Als sie dieses Portrait sah, musste sie an James und Sirius denken. In Muggelkunde hatten sie damals ein Museum besucht. Sirius hatte James damals angestachelt, der Frau auf dem Portrait an die Brüste zu fassen, in der Hoffnung, dass die Frau vom Portrait ihm eine Ohrfeige verpassen würde. Doch außer das der Museumswärter sehr wütend wurde, war nichts passiert. Natürlich nicht, denn die Portraits der Muggel waren nunmal nicht lebendig. Leonie seufzte leise. Wie die Zeit sich verändert hatte. Damals waren sie noch so unbeschwert gewesen. Vielleicht auch ein wenig naiv. Doch was war nun aus ihnen geworden? James lebte nicht mehr und Sirius saß in Askaban. Sie selbst hätte sich fast das Leben genommen. Doch mit der Hilfe der anderen hatte sie es geschaft sich zurück ins Leben zu kämpfen. Was würde sie dafür geben, noch einmal 15 zu sein. Noch einmal in das Museum gehen, mit Sirius und James. Noch einmal einen Streich mit ihren Freunden spielen. Noch einmal sich mit James in die Küche schleichen und Leckereien stibietzen. Noch einmal so unbeschwert sein, bevor Hagelkorn anfing ihr Leben zu zerstören. Eine stumme Träne kullerte über ihr Gesicht. "Leonie?", drang Lénas besorgte Stimme zu ihr durch. Erschrocken schaute Leonie zu ihrer Freundin. "Warum weinst du?", fragte Léna besorgt. "Ich musste nur an James und Sirius denken...", gestand Leonie leise. "Und an Hagelkorn...", sagte sie noch leiser. Léna sah die Freundin mitleidig an. Die Kinder bekamen davon nichts mit. Sie standen weiter weg vor einem anderen Portrait.
Sie schauten sich in Paris noch die Kathedrale Notre-Dame, das Musée d'Orsay und den Park Jardin du Luxembourg an. "Schlösser haben wir in Frankreich übrigens auch.", erzählte Léna den Kindern. Sie zeigte ihnen das Schloss Chambord. Isabella kaufte Souvenirs für ihre Freunde. Außerdem verschickte sie Karten aus Paris. Remus kaufte sich einige neue Bücher und Elijah deckte sich mit Süßigkeiten ein. Lily kaufte zwei Ketten. Eine Kette wollte sie Ginny geben. Sie sagte, es seien nun Freundschaftsketten. Doch irgendwann waren auch die schönsten Ferien vorbei. Isabella wunderte sich jedoch, dass Harry ihr nicht antwortete. Wenn sie ihn sehen würde, würde sie ihn darauf ansprechen. Erst in der letzten Augustwoche kamen sie zurück nach Hause. Sie erledigten die Einkäufe für Hogwarts und Lily bekam endlich ihren Zauberstab. Kaum waren die Koffer ausgepackt, so wurden sie neu gepackt. Diesmal für die Schule. Isabella hatte Mühe ihren Koffer zu schließen. Leonie half ihr dabei. "Können wir nochmal nach Frankreich?", fragte Isabella ihre Mutter beim Abendessen vor der Abreise. "Mal sehen.", antwortete Leonie. "Es war so schön dort.", schwärmte Isabella, welche Fernweh hatte. "Hier ist es auch schön.", meinte Leonie knapp. Isabella seufzte leise, während Elijah anfing zu lachen.
Am nächsten Morgen ging es sehr hektisch bei den Potters zu. Die Kinder rannten durchs Haus, um ihre letzten Sachen zusammen zu bekommen. Leonie hatte damit zu tun, für alle Kinder Brotdosen zu packen. Zwischenzeitlich fing sie die Katze von Isabella ein. "Bleib hier, Professor!", rief sie und fing das Tier ein. Die Katze fauchte, zuckte jedoch zurück, als Leonie zurück fauchte. Remus, welcher wieder da war, um ihnen zu helfen, lachte herzlich, als er Leonie fauchen hörte. Isabella kam mit der Transportbox angelaufen. Schnell schob Leonie die Katze hinein und verriegelte die Tür. Mutter und Tochter seufzten erleichtert auf. "Danke, Mum.", bedankte Isabella sich. "Professor mag die Transportbox gar nicht und ist mir entwischt, als ich ihn reinpacken wollte.", fügte sie mit rosa Wangen hinzu. "Dein Professor ist sehr eigensinnig.", seufzte Leonie und stand auf. Isabellas Wangen färbten sich von Rosa in Rot. Lily suchte nach ihrem Zauberstab, welcher sich in die Besteckschublade verirrt hatte. Remus konnte sein Buch nicht finden, welches er angefangen hatte zu lesen. "Wir müssen wirklich los.", drängte Leonie ihre Kinder. "Aber mein Buch.", sagte Remus und schaute aus seinem Zimmer hervor. "Ich schicke es dir, sobald ich es gefunden habe.", versprach die Mutter. "Und was soll ich während der Fahrt lesen? Meine anderen ungelesenen Bücher sind im Koffer.", seufzte Remus. Leonie lief in ihr Schlafzimmer und kam mit einem Buch zurück. "Du kannst mein Buch mitnehmen.", sagte sie und reichte ihrem Sohn das Buch. Dieser nahm das Buch unsicher an sich. Es war Momo und bisher hatten er und seine Geschwister dem Buch nicht mal in die Nähe kommen dürfen. Und nun sollte er es mit nach Hogwarts nehmen? "Aber das ist doch das Buch von Tante Mailin...", sagte er leise. "Du wirst schon drauf aufpassen. Ich vertraue dir.", gab Leonie zurück und riss Elijah eine Packung Scherzartikel aus den Händen. "Die bleiben hier!", zischte sie und steckte die Packung in ihre Hosentasche. Remus packte das Buch vorsichtig in seine Tasche, während Elijah sich lautstark beschwerte. Schließlich schafften sie es doch noch aus dem Haus und kamen gerade noch Rechtzeitig auf dem Bahnsteig 9¾ an.
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Isabella Mailin Potter I (Harry Potter FF)
Fanfic🥉 3.Platz bei "Der kleine Harry Potter Award" in der Kategorie "Golden Trio" (2024) 🥉 *** Isabella erhält den lang ersehnten Brief aus Hogwarts. Mit diesem Brief startet ihr Abenteuer. Schnell schließt s...