Hermine und Ron überredeten Isabella dazu, mit ihnen in die Mädchentoilette der Maulenden Myrte zu gehen, um mit dem Trank zu beginnen. "Sollten wir nicht lieber nach Harry sehen?", versuchte Isabella es. "Wir gehen später zu ihm, sollte er heute nicht entlassen werden.", versprach Hermine. "Aber du hast Professor McGonagall gehört, wie sie zu Professor Flitwick meinte, dass Colin Creevey versteinert worden ist.", fügte Hermine hinzu. "Ja, habe ich gehört.", murrte Isabella. "Und wie kommen wir an die Zutaten?", wollte Ron wissen. "Wir nehmen sie aus Professor Snapes Vorräten.", antwortete Hermine, als sei es ganz offensichtlich. "Du willst Snape bestehlen?", hakte Isabella nach. "Eine andere Möglichkeit haben wir nicht. Baumschlangenhaut und Zweihorn-Horn sind nicht normal erhältlich.", erklärte Hermine. "Wir können doch keinen Lehrer bestehlen...", sagte Ron zögerlich. "Habt ihr eine bessere Idee?", forderte Hermine ihre Freunde auf. Ron und Isabella sahen sich an. Sie hatten natürlich keine bessere Idee. "Also, ich lenke Professor Snape ab. Vorm Lehrerzimmer.", meinte Hermine. "Und weiter?", wollte Ron wissen. "Du hälst Wache vor dem Klassenzimmer.", antwortete Hermine und schaute zu Ron. Isabella bekam das ungute Gefühl, dass sie zu dem unangenehmsten Teil aufgefordert werden würde. "Und du nimmst die Vorräte raus, die wir brauchen.", wandte Hermine sich an Isabella. "Vergiss es!", stieß Isabella sofort aus. "Ich beklaue doch keinen Lehrer!", fügte sie hinzu. "Dann werden wir nie herausfinden, ob Malfoy der Erbe Slytherins ist.", meinte Hermine missmutig. Ron sah auch unzufrieden aus. Isabella seufzte. "Warum soll ich die Vorräte stehlen?", wollte Isabella wissen. "Weil du schnell, windig und entschlossen bist.", antwortete Hermine. Isabella schnaubte leise, doch schließlich stimmte sie zu.
Wie besprochen begab Hermine sich auf die Position vorm Lehrerzimmer. Sie bat nach Professor Snape und fragte ihn wegen der Hausaufgaben. Ron stellte sich auf seine Position und hielt Wache. Isabella schlich mit einem mulmigen Gefühl zum Vorratsraum von Snape. Sie atmete tief durch, ging hinein und schaute sich um. Der Raum war sehr klein und die Regale gingen vom Boden bis zur Decke. Sie suchte schnell die Zutaten zusammen und kam dann heraus. In dem Moment ging die Tür auf. "Jetzt verschwinden Sie, Weasley!", hörte sie Snape knurren. Isabella wich jegliche Farbe aus dem Gesicht. Sie sah sich um, schloss schnell die Tür vom Vorratsraum und versteckte sich unterm Tisch. Unterm Tisch zog sie die Kapuze von ihrem schwarzen Hoodie über den Kopf, um so gut wie möglich in der Dunkelheit zu verschwinden. Sie beobachtete wie Snape nach vorne kam. Isabellas Herz pochte wie wild. Angespannt hielt sie den Atem an. Snape verengte seine kleinen Augen zu schlitzen und sah sich misstrauisch um.
Als er sich sicher war, dass niemand da war, ging er in sein Büro. Isabella wartete noch einen Moment. Sie steckte die Zutaten in ihre kleine, schwarze Tasche. Dann krabbelte sie unterm Tisch hervor und krabbelte, zwischen den Tischen und der Wand, zum Ausgang. Dabei versuchte sie so flach wie möglich zu atmen, um kein Geräusch zu verursachen. Vorsichtig schaute sie zur Tür von Snapes Büro. Diese war noch immer zu. Sie schluckte einmal lautlos, stand langsam auf, stolperte zur Tür und drückte vorsichtig die Klinge runter. Ihr Herz raste schneller. Sie hatte Sorge, dass sie dies noch verraten würde. Dann öffnete sie ganz langsam die Tür einen Spalt, gerade groß genug, dass sie sich durchschlängeln konnte. Langsam machte sie die Tür wieder zu und drückte die Klinge vorsichtig hoch. Kreidebleich schaute sie nach links und rechts. Niemand zu sehen. Sie schluckte nochmal lautlos und hastete dann, so leise wie möglich, den Gang entlang, um ins Erdgeschoss zu gelangen.
Im Erdgeschoss warteten Ron und Hermine auf sie. Die Freunde sahen sie besorgt an. "Und? Hat Snape dich erwischt?", wollte Ron wissen. Isabella, noch nicht in der Lage zu antworten, sah ihn lediglich finster an, lehnte sich gegen die Wand und ließ sich an dieser außer Atem zu Boden sinken. Noch immer raste ihr Herz und der Schreck stand ihr deutlich ins Gesicht geschrieben. Hermine hockte sich vor die Freundin. "Hast du die Zutaten?", fragte sie fast schon lautlos. Isabella nickte leicht. Hermine atmete erleichtert aus. "Was hat Snape gesagt, als er dich gesehen hat?", wollte Ron wissen. "Er hat mich nicht gesehen. Ich habe mich unter einem Tisch versteckt.", antwortete Isabella schließlich, als sie sich ein wenig beruhigt hatte. Ron sah erleichtert aus. "Danke, dass du mich nicht gewarnt hast, Ronald Weasley!", fauchte Isabella. "Ich habe, wie abgemacht, gegen die Tür geklopft.", versicherte Ron der Freundin. Isabella murrte. Sie glaubte ihm nicht ganz, beließ es jedoch dabei. Zusammen versteckten sie sich in einer Kabine der Mädchentoilette. Hermine begann den Trank zu brauen.
Als die Tür aufging, erschraken die Freunde fürchterlich. "Ich bin es.", hörten sie Harrys Stimme. Hermine öffnete die Kabinentür. "Hast du uns erschreckt. Wie geht es deinem Arm?", sagte Hermine und ließ Harry mit in die Kabine. Es wurde sehr eng in der Kabine. Sie standen zu Viert darin. Harry begann von Colin zu erzählen, doch sie wussten bereits Bescheid. Dann erzählte Harry seinen Freunden von Dobby. "Also wenn Dobby nicht aufhört, dich zu retten, dann bringt er dich noch um.", meinte Ron. "Und die Kammer wurde wirklich schon mal geöffnet?", fragte Hermine blass. Harry nickte. "Na, ist doch klar. Lucius Malfoy hat damals die Kammer geöffnet. Und nun hat er seinem Sohn verraten, wie man diese Kammer öffnet.", sagte Ron. "Du glaubst wirklich, dass die Malfoys die Erben Slytherins sind, oder?", wollte Isabella wissen. "Natürlich sind sie es.", sagte Ron sofort. Die Schwarzhaarige seufzte leise. "Wo habt ihr die Zutaten her?", fragte Harry. Die Freunde sahen auf einmal sehr Schuldbewusst aus. "Die haben mich gezwungen!", sagte Isabella. Hermine und Ron sahen aus, als wollten sie protestieren. "Gezwungen? Wozu?", wollte Harry wissen. "Ich musste die Zutaten aus Snapes Vorräten stehlen.", murrte das Mädchen. "Ich hoffe er hat dich nicht erwischt.", meinte Harry. "Er hätte mich fast erwischt, weil Ronald mich nicht gewarnt hat, dass er kommt. Ich konnte mich zum Glück noch rechtzeitig unterm Tisch verstecken.", sagte Isabella. "Ich habe dich gewarnt! Ich habe, wie abgemacht, gegen die Tür geklopft!", entrüstete Ron sich sofort. "Und wie hast du geklopft? Mit der Spitze deines kleinen Fingers?", fauchte Isabella. "Nein, ich habe mit der Handfläche geklopft!", antwortete Ron gereizt. "Und warum hast du nicht mit der Faust geklopft? Oder hast mit dem Fuß getreten?", fauchte Isabella weiter. "Ihr streitet wie ein altes Ehepaar!", ging Hermine dazwischen. "Ich wäre fast erwischt worden!", zischte Isabella verärgert. "Ja, tut mir Leid!", fuhr Ron sie an. "Wenn ich noch einmal bei irgendwas erwischt werde und an meine Mutter geschrieben wird, dann nimmt sie mich von Hogwarts.", zischte Isabella ihren rothaarigen Freund an. "Meine Mum mich auch.", erwiderte Ron forsch. "Hört auf zu streiten!", sagte Harry laut. Die Freunde schwiegen. Hermine seufzte leise. Sie braute den Trank weiter. Als sie fertig waren, gingen sie hinaus. Zwischen Isabella und Ron herrschte eine angespannte Stimmung. Hermine und Harry hielten sich da lieber raus.
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Isabella Mailin Potter I (Harry Potter FF)
Fanfiction🥉 3.Platz bei "Der kleine Harry Potter Award" in der Kategorie "Golden Trio" (2024) 🥉 *** Isabella erhält den lang ersehnten Brief aus Hogwarts. Mit diesem Brief startet ihr Abenteuer. Schnell schließt s...