Allmählich zog der Oktober ein und mit dem Oktober zog auch die Kälte ein. Dicke, graue Wolken hingen am Himmel. Regentropfen, so groß wie Steine, prasselten auf die Erde herab. Der Wind peitschte die Regentropfen gegen die Fenster. Der schwarze See quoll auf und die Blumentöpfe verwandelten sich in Schlammbäder. Hagrids Kürbisse wurden so groß wie Gartenschuppen. Eine Erkältungswelle überschwemmte die Schüler- und Lehrerschaft. Madame Pomfrey hatte viel zu tun. Percy Weasley überredete Ginny, welche kränklich aussah, zu Madame Pomfrey zu gehen. Diese gab der Erstklässlerin einen Aufpäppel-Trank. Der wirkte zwar sofort, doch sofort schoss Dampf unter ihrem feuerroten Haar hervor und es sah aus, als stünde ihr Kopf in Flammen. Auch Lily, welche sich schnell etwas einfing, erwischte die Erkältungswelle. Sie saß beim Abendessen nassgeschwitzt, mit blassem Gesicht und geröteten Augen am Tisch und starrte in die Leere. Ihr Teller war noch unberührt. Isabella, welche ein paar Plätze von ihrer Schwester weg saß, bemerkte es nicht sofort. Erst als Lily laut niesen musste, wurde die Zweitklässlerin darauf aufmerksam. Sofort schaute sie in die Richtung des Geräusch und erblickte ihre Schwester. Sie stand auf und ging zu ihr und Ginny rüber. "Was ist los?", fragte sie leise. "Lily will den ganzen Tag schon nichts essen.", antwortete Ginny ebenso leise. Isabella setzte sich neben ihre Schwester und schaute ihr ins Gesicht. Vorsichtig legte sie ihre Hand auf die Stirn der Erstklässlerin. "Du hast Fieber.", stellte sie fest und auf ihrer Stirn bildeten sich Sorgenfalten. Lily schaute zu ihr. "Mir geht es gut...", log Lily mit schwacher Stimme. "Ich bringe dich jetzt in den Krankenflügel.", sagte Isabella, stand auf und half Lily hoch. An Isabellas Stimme erkannte man, dass sie keine Widerrede zuließ. Lily seufzte leise und ergab sich ihrem Schicksal. Die Schwestern begaben sich auf den Weg zum Krankenflügel.
Madame Pomfrey verabreichte Lily sofort einen Aufpäppel-Trank. Lilys Kopf dampfte und ihr wurde übel. Langsam kam Farbe zurück in ihr Gesicht und die Röte aus den Augen verschwand ebenfalls. Das Fieber jedoch wollte nicht so schnell sinken. Deshalb behielt Madame Pomfrey die Erstklässlerin über Nacht im Krankenflügel. Am nächsten Tag ging es Lily wieder gut und das Mädchen lief mit Ginny und Luna hinaus in den Innenhof. Remus eilte ihr hinterher. "Lily!", rief er. Die Schwarzhaarige drehte sich zu ihm um. Fragend schaute sie ihn an. Er lief zu ihr, nahm seinen Schal ab und band ihn seiner Schwester um den Hals. "Es ist kalt und du wirst schnell krank. Du solltest nicht ohne Schal rausgehen.", sagte er mit besorgten Blick. Lily seufzte leise. Sie wollte nicht ständig so behütet werden. Luna lächelte, während Ginny so aussah, als würde sie schon wieder etwas ausbrüten. Remus wünschte den Mädchen viel Spaß und lief zurück ins Schloss. Dort lief er Isabella in die Arme, welche mit Fred und George gerade einen Streich ausheckte. "Tschuldigung", murmelte Remus und wurde rosa. "Filch oder Snape?", fragte Isabella ihren Zwillingsbruder, ohne auf den Zusammenstoß einzugehen. "Bitte?", hakte Remus verwirrt nach. "Na, wem sollen wir einen Streich spielen? Filch oder Snape?", wollte Isabella wissen. "Keinem der beiden. Professor Snape ist nicht zu unterschätzen und Mr Filch wird kochen vor Wut.", erinnerte Remus seine Schwester. "Du bist langweilig.", meinte Fred. "Und wie langweilig.", meinte auch George. "Dann bin ich eben langweilig. Aber zumindest bekomme ich keinen Stress mit Mr Filch oder Professor Snape.", gab Remus schlicht zurück, bedachte seine Schwester mit einem mahnenden Blick und begab sich auf den Weg zur Bibliothek. "Wir spielen Snape einen Streich.", grinste Isabella und ging mit den Weasley-Zwillingen weiter. Sie gingen hinaus in den Innenhof. "Und was schwebt dir im Kopf umher?", wollte George wissen. "Wir könnten ihm gewaschene Haare verpassen.", lachte das Mädchen. Fred lachte mit. "Oder er muss im Schottenrock umherlaufen. Einen ganzen Tag lang.", lachte Isabella. "Das finde ich gut.", grinste George.
Trotz des schlechten Wetters, trieb Oliver Wood sein Team zum Training an. Die Motivation war gering, vor allem, weil Fred und George gesehen hatten, wie schnell die Slytherins auf den neuen Besen waren. Nach dem Training lief Isabella mit Fred und George, Schlammüberzogen, zurück ins Schloss. Sie planten weiter an ihrem Streich. "Ich war in der Bibliothek und habe einen hübschen Zauber für Schottenmuster gefunden.", erzählte Isabella leise. Die Weasley-Zwillinge strahlen das Mädchen erwartungsvoll an. "Zeige ich euch gleich im Gemeinschaftsraum.", versprach sie. Sie eilten nun in den Turm. Isabella lief in ihren Schlafsaal, ging duschen und zog sich was frisches an. Dann suchte sie das Buch raus, welches sie sich ausgeliehen hatte. Mit dem Buch bewaffnet, lief sie hinunter in den Gemeinschaftsraum. Dort erblickte sie schnell ihre beiden rothaarigen Freunde. Diese grinsten sie breit an, als sie zu ihnen in die Ecke kam. Sie schlug das Buch auf, blätterte auf die richtige Seite und gab das Buch an Fred. Dieser nahm das Buch in die Hand. George schaute seinem Zwilling gespannt über die Schulter. "Dieser Zauber.", sagte Isabella und tippte mit dem Zeigefinger auf den Spruch. "Fantastisch!", strahlte Fred. "Das ist brilliant!", freute George sich. Isabella wurde einen Hauch rosa. Isabella blätterte weiter. "Und dort ist ein Permanent-Zauber. Damit können wir festlegen, dass er vierudzwazig Stunden mit dem Rock umherlaufen muss.", flüsterte sie mit rosa Wangen. "Und ich habe ein liebliches Parfüm, welches wir auf den Rock geben können.", fügte sie noch hinzu. "Wo warst du nur die letzten drei Jahre?", fragte Fred mit leuchtenden Augen. Isabella sah ihn fragend an. "Mit dir können wir noch viele, tolle Streiche spielen.", strahlte George. Die drei Freunde besprachen ihren Plan.
Später ging Isabella zu Harry, Ron und Hermine. Harry erzählte von der Einladung zu Nicks Todestagsfeier. "An Halloween. Und er hat uns alle vier eingeladen.", sagte er zu Isabella. "Das wird sicher spannend.", meinte Hermine aufgeregt. Ron sah weniger begeistert aus. "Solange kein Troll eingeladen ist.", lachte Isabella. Die Freunde lachten mit. "Ich denke, dass dort viele Geister seien werden.", überlegte Hermine. "Ja, vermutlich.", meinte Isabella.
In der Nacht von Sonntag auf Montag schlich Isabella sich aus dem Schlafsaal. Im Gemeinschaftsraum wartete sie auf Fred und George. Zusammen schlichen sie hinunter in die Kerker. George hielt dabei ein Pergament in der Hand, um zu schauen, ob ihnen Jemand entgegen käme. Fred nannte es Die Karte des Rumtreibers und erzählte Isabella, dass diese Karte das Geheimnis zu deren Erfolg als Streiche-Könige war. Isabella schaute fasziniert auf drei Paar Füße mit Schriftzügen darüber. Fred Weasley, Isabella Potter und George Weasley stand über den Füßen, welche sich bewegten, wenn sie selbst sich auch bewegten. "Zeigt die Karte Jeden an?", wollte Isabella wissen. "Jeden", sagte Fred. "Überall", meinte George. Die Zwillinge grinsten. "Und woher habt ihr die Karte?", wollte Isabella wissen. "Aus Filchs Büro. Haben wir in unserem zweiten Schuljahr gefunden.", erzählte Fred im Flüsterton. Isabella nickte leicht. Sie schlichen ins Klassenzimmer für Zaubertränke und weiter ins Büro von Professor Snape. Vorsichtig schlich Isabella sich in das Schlafgemach von Snape. Sie hielt den Atem an, hoffte das Snape nicht aufwachen würde und richtete ihren Zauberstab auf den Professor. Sie flüsterte die Zauber, welche sie den halben Sonntag lang geübt hatte. Ein Grinsen erschien in ihrem Gesicht, als der Professor in einem Schottenrock vor ihr lag. Auch sonst trug der Professor die entsprechende Kleidung für einen schottischen Tanz. Das Sahnehäubchen, so fand Isabella, war der Schottenhut auf dem Kopf des Professors. Darunter schaute sein fertiges Haar hervor. Sie hatten sich darauf geeinigt das Haar fettig zu lassen. Flüsternd sprach sie den Klebe-Zauber. Dann wirkte sie, im Flüsterton, den Permanent-Zauber für vierundzwanzig Stunden. Zum Schluss gab sie ein paar Spritzer von ihrem Parfüm auf die Kleidung. Sie schlich zurück zu Fred und George, welche im Büro warteten. Zu dritt wären sie sich in dem kleinen Zimmer sicher auf die Füße getreten, was dazu geführt hätte, dass Snape wach geworden wäre. Deshalb hatte Isabella sich alleine hineingeschlichen. "Und?", fragte Fred, fast schon tonlos. "Er sieht aus wie ein Schotte, der zum Tanz geht.", grinste sie ebenso leise. Die Zwillinge grinsten sie an. Zusammen schlichen sie zurück zum Gryffindor-Turm, verabschiedeten sich im Gemeinschaftsraum voneinander und gingen in ihre Schlafsäle. Sie freuten sich auf den nächsten Morgen, wenn alle Snape als Schotten sehen würden.
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Isabella Mailin Potter I (Harry Potter FF)
Фанфик🥉 3.Platz bei "Der kleine Harry Potter Award" in der Kategorie "Golden Trio" (2024) 🥉 *** Isabella erhält den lang ersehnten Brief aus Hogwarts. Mit diesem Brief startet ihr Abenteuer. Schnell schließt s...