Kapitel 16

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Nach dem Unterricht war Ron regelrecht geladen. Mit Harry, Seamus Finnigan und Dean Thomas verließ er das Klassenzimmer. "Du musst das o betonen, nicht das a.", äffte Ron Hermine nach. "Kein Wunder, dass niemand sie ausstehen kann. Ehrlich, sie ist ein Alptraum.", sagte er zu den anderen. Isabella packte die Wut. Hermine, welche neben Isabella und Marie lief, bekam feuchte Augen. Sie lief los und stieß Harry dabei an. Harry schaute ihr nach. "Ich glaube, sie hat dich gehört.", sagte er zu Ron. "So?", fragte dieser wenig beeindruckt. "Sie muss wohl schon selbst gemerkt haben, dass sie keine Freunde hat.", fügte Ron leise hinzu. Da konnte Isabella nicht mehr an sich halten. Sie ging zu den Jungs, schlug Ron auf den Hinterkopf und funkelte ihn zornig an. "Pass auf wie du über meine Freundin sprichst, Karotte!", fauchte sie ihn an. Ron sah sie erschrocken an. Wütend rauschte Isabella davon, auf der Suche nach Hermine. Marie eilte der Freundin hinterher. Doch die beiden fanden Hermine nicht.

Mit kochendem Kopf ging Isabella zum nächsten Unterricht. Marie versuchte ihre Freundin zu beruhigen. Ganz gelang ihr dies nicht. Sie stellten fest, dass Hermine nicht zum Unterricht erschien, was sehr untypisch für sie war. Isabella fing an sich Sorgen um die Freundin zu machen. Statt direkt zum Festessen zu gehen, begaben Isabella und Marie sich auf die Suche nach Hermine. Allerdings ohne Erfolg. "Wir sollten in die Große Halle gehen. Vielleicht ist Hermine ja dort, um was zu essen.", warf Marie ein. Isabella seufzte leise. Sie glaubte nicht daran, dass Hermine in der Großen Halle war. Doch da ihr nichts besseres einfiel, nickte sie und lief mit ihrer Freundin zur Großen Halle. Die Halle war festlich geschmückt. Überall waren Kürbisse und auf den Tischen stand das herrlichste Essen. Schnell setzten sie sich, um nicht so viel Aufsehen zu erregen. Alles war schaurig schön geschmückt. Isabella schaute sich nach Hermine um, konnte sie jedoch nicht entdecken. Sie seufzte leise. "Was ist los?", wollte Elijah wissen, welcher Gegenüber saß. "Ich suche Hermine. Sie ist seit Stunden verschwunden.", antwortete Isabella mit besorgter Stimme. "Ich habe gehört wie zwei Mädchen aus deinem Jahrgang darüber redeten, dass Hermine weinend auf der Mädchentoilette wäre.", meinte der Drittklässler nachdenklich. Isabella sah ihn erschrocken an, ebenso wie Marie. "Das wird Ron noch bereuen.", sagte Isabella wütend, als sie sich gefasst hatte. "Was hat denn unser Bruder damit zu tun?", wollte George wissen. "Er hat Hermine beleidigt.", antwortete Marie leise. Fred und George sahen sich einander an.

Isabella wollte aufstehen, doch Marie hielt sie zurück. "Wir sollten erst etwas essen. Und danach gehen wir zusammen zu Hermine und bringen ihr etwas mit.", sagte Marie ruhig. Die junge Potter seufzte leise, widersprach aber nicht. Sie versuchte sich das Essen schmecken zu lassen.

Die Flügeltüren wurden aufgerissen und Professor Quirrell kam in die Große Halle gestürzt. Er wirkte völlig aufgelöst. "TROLL! IN DEN KERKERN!", schrie er und stolperte. Dann fiel er hin und landete unsanft auf dem Boden. Regungslos blieb er liegen. Und mit einem Mal wurde es sehr laut in der Großen Halle. Die meisten Schüler sprangen schreiend auf. Die Panik stand ihnen ins Gesicht geschrieben. Isabella saß erschrocken auf ihrem Platz. Sie bemerkte, wie Malfoy Panisch dastand und wie ein kleines Mädchen schrie. Dumbledore verschaffte sich schnell Ruhe. Dann forderte er die Vertrauensschüler auf die Erstklässler in die Gemeinschaftsräume zu bringen. Sofort versuchte Percy auf sich aufmerksam zu machen. Isabella wurde blass. Hermine! Die war immer noch auf der Mädchentoilette und wusste von nichts. In der Aufregung schaffte sie es, sich unter die Schüler zu mischen und unbemerkt zu verschwinden.

Die Gryffindor eilte zu den Mädchentoiletten, um Hermine zu warnen. Hermine war ihre Freundin und Diese war gerade in Gefahr. Sie rannte durch die Korridore, riss die Tür zur Mädchentoilette auf und stolperte hinein. "Hermine?", rief sie, ein wenig außer Atem. "Lass mich alleine!", schniefte Hermine. "Hermine, bitte. Es ist ein Troll unterwegs.", sagte Isabella laut und klopfte an die verschlossene Tür. "E...Ein Troll?", stotterte Hermine und streckte ihren Kopf hervor, nachdem sie die Tür geöffnet hatte. Ihr Gesicht war ganz verweint und noch immer schimmerten Tränen in den Augen der Brünetten. "Schnell, wir müssen hier weg!", sagte Isabella und griff nach Hermines Hand. Diese nickte leicht. Zusammen stolperte sie zur Tür, doch raus kamen sie nicht. Sie hörten schwere Schritte vor der Türe. Sofort wich die Farbe aus den Gesichtern der Mädchen. Wenige Sekunden später zersprang die Tür und eine riesige Kreatur trat ein. Der Troll! Er hatte einen unpropitional kleinen Kopf. Dieser war kahl und seine Haut war fahlgrau. Außerdem stank er fürchterlich. Isabella erkannte, dass es sich um einen Bergtroll handelte. Doch helfen würde ihr dieses Wissen nicht. Außer, dass es die gefährlichste Trollart war und sie also noch mehr Angst haben mussten als eh schon. Wie angewurzelt standen sie einige Sekunden vorm Troll. Dann schrien sie laut auf. Der Troll grunzte und holte mit seiner Keule aus. Die Mädchen wichen schreiend aus. Hermine stolperte in eine der Kabinen und zog Isabella mit sich hinein. Schnell schlug sie die Türe zu. Doch den Troll hielt die Tür nicht auf. Mit seiner Keule zerschlug er das Holz der Kabinen. Die Mädchen duckten sich. Erneut schrien sie auf. In dem Moment kamen Harry und Ron herein. "Hermine!", riefen sie und erschraken, als sie Isabella erblickten. Sie hatten nicht damit gerechnet, dass Isabella auch hier wäre. Harry sah sie fragend an, doch dafür war jetzt nicht die richtige Zeit. Der Troll holte erneut mit seiner Keule aus. Hermine zog Isabella weg. Sie zog die Freundin zu den Waschbecken in der Ecke. Erneut holte der Troll aus und zerschlug die Waschbecken. Isabella wurde von der Keule an der Schulter zum Rücken getroffen. Das Mädchen fiel hinter ihre Freundin, welche versucht hatte sie hinter sich zu ziehen. Das Isabella getroffen wurde, bemerkte niemand richtig. Harry griff nach einem Wasserhahn, welcher auf dem Boden lag. Er warf ihn nach dem Troll. Dieser hielt inne, drehte sich zu Harry um und sah ihn aus seinen Augen böse an. Er hob seine Keule, als er ein Metallrohr an die Schulter bekam. "He, du Erbsenhirn!", schrie Ron. Der Troll grunzte und schaute zu Ron. Harry nutzte den Moment und rannte um den Troll herum. "Lauft! Na los!", sagte er zu den Mädchen und zog an ihnen. Diese sahen ihn blass an, regten sich jedoch nicht. Zusammengekauert hockten sie unter den kaputten Waschbecken in der Ecke. Isabella hatte ein Schmerz verzerrtes Gesicht, doch sie sagte nichts. Der Troll lief auf Ron zu, welcher keine Fluchtmöglichkeit hatte. Ohne zu zögern sprang Harry auf den Rücken des Trolls und stieß ihm seinen Zauberstab in die Nase. Der Troll heulte auf vor Schmerzen und schlug um sich. Er ergriff Harry, ließ diesen Kopfüber runter baumeln und holte mit seiner Keule aus. Harry wich aus, blass vor Schreck. Erneut holte der Troll aus. In dem Moment rief Ron den ersten Zauberspruch, welcher ihm einfiel. "Wingardium Leviosa!", rief er und die Keule flog in die Höhe. Verwirrt schaute der Troll nach oben zur schwebenden Keule. Diese drehte sich in der Luft und krachte dann dem Troll auf den Kopf. Dieser grunzte laut und fiel der Länge nach hin. Harry schaffte es rechtzeitig außer Reichweite zu rutschen.

Einen Moment war es ganz still. Hermine fand als Erstes ihre Stimme wieder. "Ist er ... ist er tot?", fragte sie, noch immer blass vor Schreck. "Ich glaube nicht.", antwortete Harry und stand auf. "Ich glaube, er ist nur ko.", fügte er hinzu, bückte sich und hob seinen Zauberstab auf. Daran klebte Trollpopel. Angewidert wischte er die Popel an der Hose vom Troll ab. Ron trat neben seinen Freund, während Isabella noch immer auf dem Boden in der Ecke saß. Sie versuchte sich die Schmerzen nicht anmerken zu lassen. Sie erschraken, als die Tür aufgerissen wurde. Sie hatten einen Höllenlärm verursacht. Es war nur Logisch, dass man darauf aufmerksam wurde. Professor McGonagall kam hinein, dicht gefolgt von Professor Snape. Die Nachhut bildete Professor Quirrell. Dieser warf einen Blick auf den Troll, gab ein klägliches Wimmern von sich und wich einen Schritt zurück. Professor McGonagall sah sehr wütend aus und schaute Harry und Ron finster an. Die Mädchen hatte sie noch nicht bemerkt. Professor Snape beugte sich über den Troll. "Was zum Teufel habt ihr euch eigentlich gedacht?", fragte Professor McGonagall die Jungs wütend. Kalte Wut lag in ihrer Stimme und ihre Lippen waren weiß. Ron stand noch immer mit erhobenen Zauberstab da und Harry blickte zu seinem Freund. "Ihr könnt von Glück sprechen, dass ihr noch am Leben seid. Warum seid ihr nicht in eurem Schlafsaal?", stutzte McGonagall die Jungs zurecht. Harry schaute zu Boden, denn er wusste nicht, was er darauf antworten sollte. Snape sah durchdringend zu Harry. Hermine stand auf und trat aus dem Schatten. "Bitte, Professor McGonagall.", sagte sie leise. Die Professorin schaute zu Hermine. "Harry, Ron und Isabella haben nach mir gesucht.", fügte sie hinzu. "Miss Granger!", sagte die Professorin. "Ich bin dem Troll nachgelaufen. Ich habe so viel über Trolle gelesen und dachte, ich könnte alleine mit ihm fertig werden.", log Hermine die Lehrerin an. Harry und Ron tauschten einen Blick, versuchten dann so auszusehen, als wäre das die Wahrheit. Isabella saß noch immer in der Ecke. "Und wo ist Miss Potter?", fragte Snape mit kühler Stimme. Hermine schaute zu der Ecke, in welcher Isabella saß. Sie war ganz blass und hielt sich die Schulter. "Miss Potter!", sagte McGonagall und schaute zu der Schülerin. Diese schaute zurück. Isabella schluckte einmal kurz und rappelte sich dann endlich auf. Schnell ließ sie ihre Schulter los, um nicht darauf aufmerksam zu machen. Sie schwieg. "Wenn sie mich nicht gefunden hätten, dann wäre ich nicht mehr am Leben.", sagte Hermine und lenkte die Aufmerksamkeit auf sich zurück. "Isabella hat versucht mich aufzuhalten. Harry hat dem Troll seinen Zauberstab in die Nase gestoßen und Ron hat den Troll mit seiner eigenen Keule erschlagen. Sie hatten keine Zeit, um Jemanden zu holen. Sonst hätte der Troll mich umgebracht.", erzählte sie weiter. "Na, wenn das so ist ...", sagte McGonagall und sah die vier Gryffindors streng an. "Miss Granger, sie dummes Mädchen! Wie konnten Sie glauben, es alleine mit einem Bergtroll aufnehmen zu können?", fuhr sie Hermine wütend an. Hermine ließ ihren Kopf hängen und schwieg. "Dafür werden Gryffindor fünf Punkte abgezogen. Ich bin sehr enttäuscht von Ihnen, Miss Granger.", sagte McGonagall. "Wenn Sie nicht verletzt sind, gehen Sie in den Gryffindor-Turm. Die Schüler beenden das Festmahl in ihren Häusern.", schickte sie Hermine fort. Mit hängenden Kopf ging Hermine raus. "Und Sie gehen bitte auch in den Gryffindor-Turm, Miss Potter.", schickte sie auch Isabella davon. Das Mädchen nickte leicht, warf Harry und Ron einen kurzen Blick zu und lief dann hinaus. Schnell holte sie Hermine ein. Sie nannten der fetten Dame das Passwort und kletterten hinein. Drin stellten sie sich neben die Tür, um auf Harry und Ron zu warten.

Wenig später kamen die Jungs. Es gab eine peinliche Pause. Dann bedankten sie sich alle kurz und machten sich über das Essen her. Von diesem Augenblick an waren die vier Freunde. Denn wer könnte es mit einem Bergtroll aufnehmen, ohne hinterher Freundschaft zu schließen? Das Isabella sich dabei verletzt hatte, verschwieg das Mädchen.

Isabella Mailin Potter I (Harry Potter FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt