Isabella Mailin Potter I (Harry Potter FF)

Kapitel 32

Als sie vor dem Büro von Lockhart standen, hörten sie ein Gepolter, als würde darin umgeräumt werden. Harry klopfte an. Sofort erstarb jedes Geräusch im Büro. Die Tür öffnete sich nur einen winzigen Spalt, so dass sie kaum Lockharts Auge sahen. "Ah, Mister Potter... Mister Weasley...", sagte Lockhart, welcher Isabella nicht bemerkte, da sie hinter Harry und Ron stand. Er öffnete die Tür nur einen Spaltbreit weiter. "Ich bin im Augenblick sehr beschäftigt. Also bitte beeilen Sie sich.", wollte er die Jungs abwimmeln. "Wir haben Ihnen etwas wichtiges zu sagen, Professor.", fing Harry an. "Es wird Ihnen bestimmt weiterhelfen.", fügte Harry hinzu. "Naja... Es ist nicht unbedingt...", stotterte Lockhart. Sie konnten nur sein halbes Gesicht sehen, doch er sah verlegen aus. "Nun gut... Kommen Sie rein...", stammelte er und öffnete die Tür. Harry und Ron traten ein. Isabella blieb im Schatten. Das Büro war fast komplett ausgeräumt. Die Bilder an den Wänden lagen in Kisten. In einem Koffer war die Kleidung rein geworfen worden. Im anderen Koffer stapelten sich die Bücher. "Sie gehen fort?", fragte Harry überrascht. "Nun... Ein dringender Ruf... Unvermeidlich...", stammelte er, riss ein lebensgroßes Poster seiner selbst von der Tür zu seinem Schlafgemach und rollte es zusammen. "Was ist mit meiner Schwester? Und mit Lily?", stieß Ron hervor. "Was das angeht... Unglückliche Sache...", sagte Lockhart und mied ihre Blicke. Er hatte Isabella noch immer nicht bemerkt. Diese packte die Wut. "Keiner bedauert es mehr als ich...", lächelte er nervös. "Sie sind der Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste!", sagte Harry. "Sie können jetzt nicht einfach gehen, bei all den dunklen Machenschaften hier im Schloss!", entrüstete er sich. "Davon stand nichts in der Stellenbeschreibung...", murmelte Lockhart, welcher weiter packte. "Sie hauen ab?", fragte Harry ungläubig. "Nach all dem, was Sie in Ihren Büchern tun...", meinte Harry. "Bücher können in die Irre führen...", sagte Lockhart leise. "Sie haben sie doch selbst geschrieben.", rief Harry. "Mein lieber Junge...", sagte Lockhart und sah Harry nun stirnrunzelnd an. "Er hat die Taten nicht vollbracht. Das waren andere Hexen und Zauberer.", meldete Isabella sich zum ersten Mal zu Wort. In ihrer Stimme lag die blanke Wut. Lockhart sah erschrocken zu ihr. Erst jetzt bemerkte er das Mädchen. "Der Zauberer, der das Dorf vor den Werwölfen gerettet hat, war alt und hatte keinen Schimmer, wie man sich gut kleidet. Und die Hexe, die die Todesfee von Bandon verbannt hat, die hatte ein haariges Kinn.", sagte Lockhart, als er sich gefasst hatte. "Und da haben Sie einfach den Ruhm anderer eingeheimst.", empörte Harry sich. "Ganz so einfach war das nicht. Ich musste sie erst aufspüren. Dann musste ich sie fragen, wie genau sie es gemacht haben. Und dann musste ich sie mit einem Vergessenszauber belegen. Auf meine Vergessenszauber bin ich Stolz.", erzählte Lockhart, schloss seine Koffer und zückte dann seinen Zauberstab. Er richtete ihn auf Isabella, Harry und Ron. "Es tut mir furchtbar Leid, aber ich werde Sie mit einem Vergessenszauber belegen müssen. Ich kann es nicht gebrauchen, wenn Sie alles ausplaudern. Meine Bücher würden sich nicht mehr verkaufen.", sagte Lockhart. Harry war schneller. Er entwaffnete Lockhart. Lockhart fiel nach hinten, stolperte über seinen Koffer und landete auf dem Boden. Ron fing Lockharts Zauberstab auf und warf ihn aus dem offenen Fenster.

Harry ging auf Lockhart zu. Er hielt seinen Zauberstab auf den Professor gerichtet. "Was haben Sie vor?", fragte Lockhart mit matter Stimme. Er sah nun schlaff aus. "Ich habe keine Ahnung, wo die Kammer des Schreckens ist. Ich kann nichts tun.", versuchte Lockhart sich zu retten. "Sie haben Glück. Wir glauben zu wissen, wo sie ist. Und was drin ist. Also gehen wir.", sagte Harry und zwang Lockhart aufzustehen. Zusammen gingen sie zur Toilette der Maulenden Myrte. An der Wand stand noch immer die leuchtende Botschaft. Darunter stand die zweite Botschaft. "Ihre Skelette werden für immer in der Kammer liegen.", stand dort. Darunter standen die Namen von Ginny und Lily. Isabella wurde schlecht bei dem Gedanken. Wahrscheinlich waren Ginny und Lily bereits tot. Die Augen der Zweitklässlerin wurden wieder feucht. Sie betraten die Mädchentoilette. Die Maulende Myrte saß in der letzten Kabine auf einer Kloschüssel. Harry fragte Myrte, wie sie gestorben war. Diese erzählte bereitwillig davon. Zum Schluss deutete sie auf das Waschbecken. Dort hatte sie die gelben Augen gesehen. Gelbe Augen. Diese stiegen Isabella wieder in den Kopf. Das mussten die Augen des Basilisken sein, die Remus durch den Spiegel gesehen hatte. Als ihr die Augen wieder in den Kopf kamen, fühlte sie, wie sich alles an ihr verhärtete. Doch äußerlich änderte sich gar nichts. Harry und Ron untersuchten derweil das Waschbecken. Als Harry einen Wasserhahn aufdrehen wollte, kam Myrte näher. "Der hat nie funktioniert.", sagte sie munter. "Harry, du musst was auf Parsel sagen.", sagte Ron aufgeregt.

Zögerlich kam Isabella näher. Harry öffnete den Eingang zur Kammer, indem er auf Parsel sprach. Ein Rohr, breit genug für einen Menschen, kam zum Vorschein. Lockhart wollte abhauen, doch Harry und Ron stießen ihn in das Rohr. Isabella sah hinunter in die Schwärze. "Komm, wir holen deine Schwester und Ginny zurück.", sagte Harry zu seiner Cousine und griff ihre Hand. "Aber... Wahrscheinlich leben sie nicht mehr...", schniefte Isabella. "Ich bin sicher, sie leben noch. Wenn der Erbe Slytherins sie hätte töten wollen, dann hätte er sie nicht in die Kammer verschleppen müssen.", sagte Harry. "Wir werden sie retten und sicher nach Hause bringen.", versprach er seiner Cousine. Sie nickte zögerlich. Harry rutschte ins Rohr. Ron folgte seinem Freund. Isabella atmete tief durch und sprang dann hinterher.

Als sie unten waren, gingen sie weiter. Lockhart und die Freunde fanden Tierknochen auf dem Boden. Isabella wurde ganz übel. Ihr stieg sofort das Bild von den Knochen ihrer Schwester in den Kopf. Isabella schwankte, stützte sich an einer Wand ab und musste sich übergeben. Harry und Ron sahen die Freundin besorgt an. Diese sank schließlich zu Boden und weinte. Harry hockte sich neben seine Cousine. "Hey, was ist los?", fragte er besorgt. "Lily... Ginny...", antwortete Isabella weinend. "Das sind nur Tierknochen.", versuchte Harry das Mädchen zu trösten. "Ginny und Lily leben sicher noch.", sagte er leise. Es dauerte einen Moment bis Isabella wieder bereit war weiter zu gehen. Doch schließlich ging das Abenteuer weiter.

Sie fanden die abgeworfene Haut des Basilisken. Lockhart warf sich auf Ron und entriss ihm seinen Zauberstab. Diesen richtete er auf die Zweitklässler. "Schluss mit lustig, Kinder. Ich werde ein Stück dieser Haut mit hochnehmen und erzählen, dass es zu spät gewesen sei, um die Mädchen zu retten. Und dass sie drei tragischerweise den Verstand verloren haben, bei dem Anblick der zerfleischten Körper.", sagte Lockhart und hatte wieder sein Lächeln aufgesetzt. "Sagt Adieu zu eurem Gedächtnis!", grinste er. "Amnesia!", rief Lockhart. Der Zauberstab explodierte und schleuderte Lockhart nach hinten gegen die Wand. Die Decke begann einzustürzen. Harry packte Isabella am Handgelenk und zerrte sie mit sich. Die beiden stolperten über die Haut der Schlange und blieben am Boden liegen. Als es aufhörte zu donnern, waren sie von Ron und Lockhart abgeschnitten. "Ron, bist du okay?", wollte Harry wissen und starrte auf die Felsbrocken-Wand vor ihnen. "Ja, ich bin okay. Was ist mit euch?", antwortete Ron. Harry sah zu Isabella. Diese nickte schwach. "Wir sind auch okay. Wir gehen weiter und suchen nach Ginny und Lily. Wenn wir in einer Stunde nicht zurück sind...", sagte Harry, doch Ron unterbrach ihn. "Ich versuche die Brocken wegzuräumen, damit ihr zurück könnt.", sagte Ron, versucht ruhig. Harry half Isabella zurück auf die Beine und ging dann mit ihr weiter. Nach einer ganzen Weile kamen sie endlich vor einer Wand zum stehen, an welcher zwei Schlangen ineinander geflochten waren. Die Augen der Schlangen waren smaragdgrün. Harry sagte etwas auf Parsel und die Schlangen entschlängelten sich. Die beiden Wandhälften glitten auf. Harry atmete tief durch, nahm Isabella wieder an die Hand und trat mit ihr ein.