»Und sie hat jetzt einen Test gemacht?« , fragte Elias, der bei sich zu Hause am Computer saß.
»Ja. Ich weiß nicht mal, ob der nach so kurzen Zeit schon das richtige Ergebnis anzeigt. Mir wäre der Arzt lieber gewesen, aber nein ... das will sie ja erst machen, wenn sie wiederkommt.« Robin zupfte an der Gitarre herum.
»Aber ... es war negativ?«
»Ja. Trotzdem hab' ich Panik. Ich will jetzt noch kein Kind. Ich ... ich bin viel zu jung dafür.«
»Ja. Normal.«
»Aber ... wenn dem so ist, will ich auch nicht, dass sie das allein' entscheidet, verstehst du?«
»Klar. Versteh' ich. Ist ja ... auch dein Kind.«
»Genau. Ich finde, wir sollten uns da zusammensetzen, und ... eine gemeinsame Lösung finden. Sie sieht das aber anders.«
»Na ja. Ich ... ich denke mal, es wird eh nichts sein.« , sprach Elias. »Du sagtest, das Loch wär' klein gewesen.«
»Lusttropfen.« , gab er an. »Ein einziger Tropfen kann ausreichen.«
»Ja, das weiß ich. Aber ... wie groß sind die Chancen? Zudem hat sie doch diese Pille da geschluckt.«
Robin legte die Gitarre beiseite. »Sie wollte echt zu meiner Mutter. Kannst du dir vorstellen, wie peinlich dieses Gespräch geworden wäre?«
»Du kannst eigentlich froh sein, das deine Eltern in der Hinsicht so locker sind. Meine drücken um, sobald sich welche im Fernsehen küssen.« , erzählte Elias. »Bin ja froh, dass sie Selina hier schlafen lassen, ohne mir morgens die Beichte abzunehmen.«
Robin lachte. »Jetzt übertreibst du.«
»Ja, okay ... aber ... deine sind wenigstens offen. Ich denke, im Notfall hättest du wirklich mit denen reden können.«
»Klar hätt' ich das. Das bezweifle ich auch nicht. Aber das ist für mich kein Thema, was ich gern' anschlagen möchte. Die denken nachher noch, ich bin zu dumm mir ein Gummi drüberzuziehen.« , kam aus seinem Mund. »Ich seh' mich schon mit einem Haufen Bananen vor mir, wie ich dann präsentieren soll, wie ich das genau mache, und wo der Fehler nun war.«
Elias pustete los. »Bei der Show will ich dann aber auch dabei sein.«
»Spinner.«
»Ach mach' dir kein'n Kopf. Sie wird schon nicht schwanger sein.«
»Weißt du, was mich einfach ... mehr stört? Das wir die Dinge nicht gleich seh'n. Also ... ja, wir müssen keine Zwillinge sein, aber ... ich hab' manchmal das Gefühl, als wir jünger waren, haben wir ... besser harmoniert. Ich weiß nicht.«
»Ihr kennt euch ja ... schon immer. Früher ging es um Spiele, heut' ... seid ihr in einer Beziehung und dann kommt der langsam wachsende Erwachsenen-Inhalt dazu. Da ist es halt nicht immer einfach.«
»Trotzdem. Ich glaub', sie merkt das auch. Manchmal hab' ich das Gefühl, wir ecken nur noch an, oder ... vielleicht ... keine Ahnung ... ich sollt' mir was überlegen, oder?«
»Was meinst du?«
»Ihr Geburtstag. Ich sollte ... irgendwas tun, was ihr gefällt, und wo sie merkt, dass sie geliebt wird.«
»Das ist dein Achtzehnter.«
»Ja. Aber ... das ist nebensächlich. Sie ... sie mag die Aufmerksamkeit. Ich sollt' den Tag komplett ihr widmen.«
»Ich dachte, ... willst du nichts Großes machen?«
»Es ist doch nur 'ne Zahl.«
»Du wirst volljährig.« , erinnerte er ihn.
»Ja, aber ... sie ist wichtiger. Vielleicht ... ja, vielleicht hat sie momentan auch irgendwie das Empfinden, ich lieb' sie nicht mehr so, weil ich halt viel für die Schule mache.«
»Ich weiß nich'.«
»Sie fragt mich immer, ob ich sie liebe.«
»Ja, aber ... das ist ja nichts Neues.« , kommentierte Elias mit einem Achselzucken.
»Vielleicht ist sie deswegen auch allein' nach Köln.« Robin sah nachdenklich aus.
»Ich glaube, sie hat einfach nur Langeweile.«
»Meinst du?«
»Klar. Sie weiß nichts mit sich anzufangen. Hat dieser Nic vielleicht gerade frei?«
»Ich glaube. Ich weiß nicht.«
»Du hast doch mit ihm telefoniert?!«
»Ja, aber ... ich wollt' nur wissen, ob irgendwas vorgefallen ist. Die zwei telefonieren in letzter Zeit auch viel.«
»Sicher, dass er auf Typen steht?« , scherzte Elias und lachte, bemerkte dann jedoch Robins Blick. »Das hab' ich nur so gesagt.«
»Ja ich weiß. Er ... er steht auch auf Jungs, aber ... weißt du was?! Ich glaube, sie hat mich ersetzt.«
»Wie meinst du das?«
»Ich war immer ihr bester Freund. Vor Nic. Aber ... seit wir zusammen sind, hat sie mich, glaube ich, ... gedowngraded.«
»Gedowngraded?«
»Ja. Kein Update, so wie in, wir sind ein Paar und beste Freunde, sondern ... wir sind nur ein Paar.«
»Hmm.« Irgendwie fiel Elias nichts Passendes ein.
»Vielleicht ist sie deswegen zu ihm. Einfach, um dieses Feeling zu haben.«
»Hmm. Kann sein.« Seinem besten Freund wollte immer noch nichts einfallen.
»Ja. Ich glaub', ihr fehlt das hier.«
»Sie hat doch Selina.« , meinte er daraufhin nur.
»Ja, aber ... sie hatte immer einen männlichen. Also mich. Und ... vielleicht kann ich nicht beides für sie sein. Und vielleicht fehlt ihr das.«
»Und ... ist das jetzt ein Problem, oder ...?«
»Ich weiß nicht.« , gestand er. »Ich weiß es wirklich nicht.«
»Stört es dich denn, wenn sie ... ihn ... nun ... als ... besten Freund hat?!«
Robin runzelte die Stirn. »Na ja, also ... ich ... ich wollt' ja mit ihr zusammenkommen. Ich wollt' ja ... genau das.«
»Nicht jeder kann beste Freunde sein und ... gleichzeitig eine Beziehung führen.« , meinte Elias darüber hinaus. Irgendwie wollte er ihm Mut machen, denn im Gegensatz dazu, sah sein bester Freund nicht gerade ... freudig aus.
Robin hingegen dachte in dem Moment an seine Eltern. Sie waren beste Freunde gewesen und waren es auch heut noch. Das war etwas, was er von Kind an schon gehört hatte ... und irgendwie war er davon ausgegangen, das es bei ihm und Nia nicht anders laufen würde. Schließlich kannten sie sich bereits länger. Aber vielleicht war auch das, das Problem.
Er holte sein Handy raus und schrieb ihr. Mittlerweile musste sie ja angekommen sein.
- Ich liebe dich ❤
Eine Antwort darauf bekam er jedoch erst Stunden später.
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Und mein kleines Herz bounced, es ist fast wie im Traum
FanfictionSPIN-OFF der Dag und Isy Story Jemanden zu lieben, heißt nicht unbedingt, mit dieser Person auch glücklich zu sein. Das muss Robin leider immer mehr erkennen, denn obwohl er und Nia sich lieben, gibt es ein Problem, das ihre Beziehung zu zerstören...