𝕂𝕒𝕡𝕚𝕥𝕖𝕝 33

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Robin lag auf der Couch. Über den Fernseher hatte er Spotify laufen, hörte jedoch keineswegs hin. Er starrte die Decke an und dachte nach.

... und zwar über die Blondine.

Er wollte das nicht, aber ... seit er sie nicht im Burger King gesehen hatte, musste er nun die ganze Zeit an sie denken. Er bekam sie einfach nicht aus seinem Kopf. Robin fragte sich seit Tagen, wie sie wohl hieß. Ob sie einen Freund hatte. Warum er sie nicht mehr gesehen hatte. Denn nach dem Training hatte er fortan jeden Tag immer wieder Ausschau nach ihr gehalten. Und weshalb er nun umso mehr an sie denken musste.

Quasi dachte er darüber nach, aus welchem Grund er über sie nachdachte.

Ein Teufelskreis. Denn so bekam er sie nicht gelöscht.

Doch wieso war dem so?

Weshalb dachte er über sie nach?

Weil er jetzt Single war ... und sie ihm schon davor aufgefallen war?

Aber ... er wollte Mädchen doch außen vor lassen. Das passte also nicht zusammen. Er wollte sich auf andere Sachen konzentrieren.

Allerdings blieb sie.

Vielleicht sollte er sich in der Tat bei Nia melden. Womöglich würde dann die andere verschwinden, weil er sich einzig auf seine Ex fokussieren würde. Doch ... das wollte er auch nicht. Er hatte nicht vor über Nia nachzudenken, da ... es verlorene Liebesmüh war. Sie war weg. Er war hier. Mehr gab es dazu nicht mehr zu sagen.

Sein Leben war nun ein ... anderes.

Und ... seine Gedanken kreisten halt nicht mehr tagein tagaus um sie. Nein, den Platz hatte jetzt irgendwie der kleine blonde Bücherwurm eingenommen.

Er runzelte die Stirn. War es das? Hatte er sich echt verguckt? Er kannte sie doch kein bisschen. Und ... er wollte Mädchen fernbleiben. Allerdings ... jedes Mal lief er bis zu diesem Scheiß Burger King und blickte hin mit der Hoffnung, sie zu sehen.

Ja. Es war tatsächlich eindeutig, wieso, weshalb und warum seine Füße dort hin watschelten und seine Augen sie suchten.

Doch ... wieso war dem so?

Er kannte sie faktisch nicht. War er mittlerweile so oberflächlich, dass nur das Aussehen eines Mädchens ihn dazu brachte ... sie nicht mehr aus dem Schädel zu bekommen?

Obwohl ... was genau war es, das ihn zu Nia hingezogen hatte?

Er schnaufte auf. Natürlich war er auch aufs Aussehen fixiert. War das nicht im Grunde bei jedem so?!

Dennoch ... wollte er es nicht.

Sie musste also verschwinden. Doch wie genau sollte er es hinbekommen, sooft seine Beine bereits schnurstracks zur Fahrbahn unterwegs waren, sobald er das Gold's Gym verließ? Oder wie die letzten Male, gleich, wenn er alleine dort war, er ins Auto stieg und er in einem Schneckentempo an jener Stelle vorbeifuhr, um auch ja einen guten Überblick haben zu können.

Wie ein Spanner kam er sich jetzt vor und stellte sich gleichzeitig vor, wie er wohl handeln würde, wenn sie die direkte Nachbarin wäre.

In seinen Gedanken war ihr Zimmer unmittelbar neben seinem Fenster und er konnte sehen, wie sie dort Bücher las ... oder ... sich umzog, und ...

Wow. War er jetzt an diesem Punkt angekommen, wo er sie sich in Unterwäsche vorstellen musste?

Oder sogar ... komplett nackt.

Prolliger ging es echt nicht mehr.

Wie so ein Typ, der nichts anderes im Kopf hatte.

Dabei konnte man sich bestimmt mit ihr auch auf einer intellektuellen Basis unterhalten.

Allerdings ... jemand, der las, musste nicht direkt mit Köpfchen ausgestattet sein.

Von allein würde er dies jedoch nicht erfahren. Da musste schon ein Gespräch her.

Ja, wieso eigentlich nicht?!

Er sollte sich mit ihr unterhalten. Entweder würde er dann schnell merken, dass außer Aussehen nichts vorhanden war, oder aber ... sie war genau das, was er insgeheim von ihr erhoffte.

Toll. Er hatte sie längst auf einen Thron gesetzt, ohne bereits mit ihr geredet zu haben. Im Großen und Ganzen wartete sie nur noch auf ihr Krönchen, welches der Hofnarr, der ihm mehr als nur ähnlich sah und seinen Namen besaß, ihr aufsetzen würde.

Er blieb der Idiot, der am Ende wieder ausgenutzt werden würde, während die Prinzessin in ein anderes Märchenschloss flüchten würde.

Nein. Nicht nochmal.

Nein. Nie wieder.

Ihr fernzubleiben war effizienter.

Kein Gespräch. Kein Anstarren. Einfach ... nichts.

Abstand wahren und ihm würde es ... besser gehen.

Keine Tagträume. Keine Nachtträume. Keine Wunschträume von wegen, sie würde direkt nebenan wohnen und sich Hollywoodmäßig genau vorm Fenster ausziehen, während ...

Er griff nach seinem Glas Wasser und schüttete es sich, ohne groß über die Konsequenzen nachzudenken, über den Kopf.

Seine Mutter würde aufgrund des Wasserflecks bestimmt nicht gerade erfreut sein, dennoch hatte er eine Abkühlung in diesem Augenblick für nötig gehalten.

Robin setzte sich nun mehr auf und rieb sich mit dem Shirt durch sein Gesicht und blickte in der Folge auf seine Hose. Vielleicht wäre sogar eine kalte Dusche angebrachter. Es konnte ja nicht sein, dass er sich mittlerweile ein fremdes Mädchen nackt vorstellte.

War das nicht irgendwie schon Belästigung ihr gegenüber?

War er so rattig, dass er seinen Körper nicht mal mehr unter Kontrolle hatte? Beziehungsweise ... seine Vorstellungen?

Natürlich hatte er hier und da schon mal schweinische Gedanken gehabt. Wer nicht? So etwas war normal.

Dann war sie halt eine Fremde, über die er mal kurz fantasiert hatte. Und?! Sowas passierte jedem mal.

Er sollte dem einfach nicht zu viel Beachtung schenken. Genauso wenig wie der realen Blondine. Ganz selbstverständlich ignorieren und alles würde sich für ihn zum Positiven wandeln.

Sein Blick ging abermals hinab.

Eine kalte Dusche musste dennoch sein.

Und mein kleines Herz bounced, es ist fast wie im TraumWo Geschichten leben. Entdecke jetzt