𝕂𝕒𝕡𝕚𝕥𝕖𝕝 11

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»Ich war toll, oder nicht? Sag', ich war toll.« Nia lag mit Nic in seinem großen Bett.

»Ich war doch nicht mit drin.« , lachte er. »Aber ja. Du bist angenommen. Das ist also ein deutliches Ja.«

»Ich bin so happy. Ich glaub', so happy war ich noch nie.«

»Das freut mich. Dann kannst du es ja jetzt auch Robin sagen. Er hat nämlich schon dreimal angerufen und gefragt, ob alles okay wär'.«

»Nein. Jetzt noch nich'.«

»Wann dann?«

»Weiß noch nicht. Aber ... nicht jetzt.«

»Aber wieso? Ich finde es nicht gut, dass ich ihn auch belügen muss.«

»Weil.« , antwortete sie einzig und allein. Im Grunde hatte sie keine passende Antwort parat.

»Hattet ihr ... Krach?« , fragte er.

»Nein. Eigentlich nicht. Nur ... ich hab' irgendwie das Gefühl, er sucht momentan immer mehr Dinge, über die er meckern kann.«

»Wie meinst du das?«

Nia drehte sich zur Seite und sah ihn an. »Uns ist das Kondom gerissen. Und ... er hat voll Theater gemacht.«

»Na ja ... er ist ... siebzehn. Klar, das er noch nicht Windeln wechseln will.« Er nahm selbstverständlich Robin in Schutz.

»Nein. Das meinte ich nicht. Ich will selbst keins.«

Nic runzelte die Stirn. »Wo ist denn dann das Problem?«

»Er hat direkt die Pille danach besorgt. Wollte, dass ich zum Arzt gehe. Und und und.«

»Aber ... das ist doch kein Problem Nia.« , sprach er. »Weißt du eigentlich, wie viele Typen gar nichts machen? Die einfach so tun, als hätten sie damit gar nichts zu tun?!«

»Nein ... er ... ich hab' ihm gesagt, er muss sich keinen Kopf machen. Weißt du, ich bin keine von denen, die einem ein Kind andrehen will oder so.«

»Das denkt er auch bestimmt nicht.«

»Nein.« Sie atmete tief ein und setzte sich dann in einen Schneidersitz. »Er ... wir sind uns einig, das wir eh kein Kind haben wollen. Aber ... er regt sich dann doch unnötig auf, wenn ich mein', ich würde dann eh abtreiben.«

»Okay. Ja, aber ... das ist ja schon etwas anderes.«

»Wieso?«

»Also ... wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, will er ein Mitspracherecht.«

»Ja, aber das hat er nicht. Das ist mein Körper.«

»Jaaaaa.« Er zog das Wort ein wenig in die Länge. »Aber es wäre auch sein Kind. Nicht nur deins.«

»Aber ... mein Körper. Zwei gegen einen. Ich gewinne. Ich entscheide.«

»Ja, es ist dein Körper, aber ... vielleicht würde er sich ja dann ... damit arrangieren?!«

»Er will doch auch kein Kind. Er hat direkt gejammert. Wollte, dass ich pinkeln geh'. Ich dachte, der heult jeden Moment. Also ist das für mich nur ein unnötiges Gespräch gewesen, wo er irgendwie auf Streit aus war.«

»Bin ich froh, dass ich dieses Problem niemals haben werde.« Er legte sich wieder gerade hin. »Was hast du eigentlich deinen Eltern gesagt, wieso du hier bist?«

»Du hast Liebeskummer.«

»Willst du wenigstens denen früh genug Bescheid geben?«

Nia schüttelte den Kopf. »Nein. Ich weiß noch nicht wann, aber ... kurz vorher.«

»Findest du das ... denn richtig? Ich mein', du wohnst dann nicht gerade in deren Nähe.«

»Meine Mutter war in meinem Alter, als sie nach Berlin gezogen ist.«

»Ja, aber deine Mutter ist quasi ... geflohen. Du hast das nicht nötig.«

»Nein, aber ... ich will ... ich bin alt genug.«

»Klar. Das schon.« Nic gab es auf. Er kannte Nia. Und genau deshalb wusste er, wie sehr sie populär sein wollte. Ein bisschen hatte er ein schlechtes Gewissen, aufgrund dessen, das er ihr den Floh ins Ohr gesetzt hatte ... dann jedoch fiel ihm ein, wie sehr sie es tatsächlich wollte. Früher oder später wäre sie vielleicht von allein diesen Weg gegangen. So war sie halt. Chancen wurden genutzt.

Sie fuhr nicht umsonst gerne mit auf Tour. Jedes Mal hatte sie dennoch die Hoffnung, ihr Vater würde sie auf die Bühne dazu holen. Sie machte daraus ja auch kein Geheimnis. Jeder wusste es ... irgendwie.

Dass sie jedoch den Umstand geheim halten wollte, dass sie auf der Schauspielschule angenommen wurde, zeigte ihm, dass sie wohl doch insgeheim wusste, dass nicht jeder begeistert sein würde.

Dem Konflikt so gut wie es ging, aus dem Wege gehen. Darin war sie Meister. Auch darüber war er im Bilde.

»Ich glaub', ich mach' meine Wände grün.« , sprach sie unerwartet und zeigte auf ihrem Handy verschiedene Grün-Töne.

»Du meinst, für dein Schlafzimmer?«

Sie nickte. »Ja.«

»Wir müssen erst einmal eine Wohnung finden, die wir beide dann finanzieren können. Mein Lohn allein wird da nicht ausreichen. Du musst dann auch ...«

»Ach meine Eltern machen das schon. Da mach' ich mir kein'n Kopf. Die Wohnung soll auf jeden Fall groß sein. Ich will auch ein großes Schlaf- und Badezimmer haben. Mit Dusche und Badewanne. Ich will auf jeden Fall beides.«

»Wir sind quasi Studenten, meine Liebe. Kein Luxus. Nudeln mit Ketchup.«

Nia lachte. »Klar doch.« Sie zeigte ihm erneut sein Handy. »Sind 1620 Euro kalt viel für eine Wohnung?«

Nic sah erschrocken darauf. »Ja.« Er las es sich durch. »Nia, das sind vier Zimmer. Und ... eindeutig zu viel. Das bekomm' ich nicht gebacken.«

»Ja, aber ich möchte zwei Schlafzimmer. Eins so, und eines als Ankleidezimmer.«

»Noch irgendwelche Wünsche?« Nic lachte. »Du musst auch ein bisschen an mich denken und ich hab' keinen Papa, der mich in der Hinsicht finanzieren würde.«

»Ach. Mach' dir kein'n Kopf. Meine Eltern würden schon ...«

»Nein. Hälfte, hälfte.«

»Ist ja gut.« , stöhnte sie auf. »Was kannst du denn? Also wie viel?«

»Ich bezahl' jetzt ... also mit Strom und Heizung ...«

Nia schaltete ab, hörte nicht mehr hin und sah sich weiter Wohnungen an. Das waren zu viele Zahlen, die ihr da an den Kopf geworfen worden. Und ... es war nicht ihr Problem. Sie war sich mehr als sicher, dass ihre Eltern die Kosten schon übernehmen würden.

Und mein kleines Herz bounced, es ist fast wie im TraumWo Geschichten leben. Entdecke jetzt