𝕂𝕒𝕡𝕚𝕥𝕖𝕝 28

31 15 0
                                    

Robin bezahlte das Taxi, welches ihn zu Maggies Behausung brachte.

Das Mädchen fummelte die ganze Fahrt bereits an ihm herum und hatte immer wieder ihre Zunge in seinen Mund geschoben.

Woran eigentlich nichts Verwerfliches war, da er ja deswegen auch mit ihr mitgegangen war. Doch die Fahrt über hatte er schon die komplette Zeit mit einer Übelkeit zu kämpfen verursacht durch das Hin und Her und dem vielen Alkohol, welchen er im Organismus hatte.

Die frische Luft tat gut und er atmete tief ein, um den Brechreiz wegpacken zu können.

»Hey. Kommst du?« , flötete sie zu ihm rüber.

Er sah zu ihr und erblickte zwei ... nein, drei ... Maggies, die immer wieder zu einer verschwammen.

Okay, vielleicht hatte er tatsächlich einen viel zu hohen Alkoholpegel, aber ... er war nur einmal jung. Das wollte er nun auskosten.

Dazu gehörte nun mal Spirituosen und One-Night-Stands mit irgendwelchen ... Maggies, die sich willig darboten und im Grunde nichts anderes vorhatten.

Er torkelte ihr entgegen.

Gott, lag es an der Taxifahrt oder an der frischen Luft, aber er merkte richtig, wie ihm übler und schwindeliger wurde.

»Huh.« , sagte und lachte sie, während sie ihn irgendwie auffing ... und kurz danach wieder ihre Zunge gegen seine Lippen drängte, um in seinen Mund zu gelangen, wobei ihre Hand urplötzlich in seiner Hose verschwand.

»Hey.« Er löste sich von ihrem Mund. »Sollen wir nich' erst ma' reingeh'n.«

Sie lachte weiter. »Wollte nur mal fühlen, auf was ich mich da freuen kann.« Sie zwinkerte. »Und ich freu' mich jetzt umso ... meeeeehr.«

Sollte das zum jetzigen Zeitpunkt ... ein Kompliment sein?

Er war sich nicht ganz sicher, aber folgte ihr nun ins Innere, wo er verschwommen ein Familienbild ausmachte. »Wohn'n deine Eltern auch hier?«

»Klar.« , lachte sie und führte ihn ins Wohnzimmer. »Die sind aber nicht da. Keine Sorge. Uns stört keiner.«

Toll. Nicht gerade das, was er sich vorgestellt hatte. Er sah es schon vor sich, wie er sie vielleicht in der Gegenwart so von hinten nähme und Mami und Daddy würden nach Hause kommen.

Apropos. Er hatte gar kein Kondom mit. Hoffentlich hatte sie welche.

So weit hatte er gar nicht nachgedacht.

Ihre Zunge suchte wieder das Innere seines Mundes und er fiel rückwärts auf die Couch, als sie sich gegen ihn drängte.

Wollte sie es hier machen?

Im Wohnzimmer ... auf dem Liegesofa, wo vielleicht sonst ihr Vater mittags Fußball schaute?

»Soll'n wir nich' in dein ... Zimmer?« , fragte er und drehte den Kopf ein wenig weg.

Maggie setzte sich auf und zog ihr Shirt aus, wobei sie ihr Oberteil kurz in der Luft umherwirbelte, als würde sie sich auf einem Konzert in der ersten Reihe aufhalten, um damit die erhoffte Aufmerksamkeit des dort thronenden Musikers zu bekommen.

Und wie gehabt stürzten ihre Lippen sich auf ihn.

Er bekam kaum Luft.

Also ... geil war es nicht gerade. Zudem merkte er, ein Druckgefühl, welches nach oben wanderte und ...

... er stieß auf ... in ihren Mund.

Sofort wich die Dunkelhaarige zurück. »Hast du mich gerade angerülpst?«

»Sorry.« , entschuldigte er sich. »Das war keine Absicht. Ich ...«

Drehte das Zimmer sich, oder ... wackelte die Couch, als wäre sie ein Wasserbett? Robin, der nun von dem Ballast befreit war, dass Maggie auf ihm lag, setzte sich auf und stellte sich schließlich wackelig auf die Beine. Doch das Befinden blieb. Er fühlte sich wie an Deck eines Schiffes, welches von den Wellen immer mehr an Bewegung aufnahm.

Hoch ... Runter.

Hoch ... Runter.

Hoch ... Runter.

Und schon geschah es. Das Druckgefühl vermehrte sich, wanderte nach oben, doch statt eines Rülpsers, kam sein Mageninhalt zum Vorschein und landete auf dem Wohnzimmerteppich.

»Eeeeeeh.« , kam derweil aus Maggies Mund, eh sie ebenso zu würgen begann, was Robin nur dazu veranlasste abermals zu reihern. »Bah bist du ekelhaft.«

»Sorry. Das kam ...« Er würgte wieder, doch bevor noch etwas aus seinem Munde treten konnte, zerrte das Mädchen an ihm und beförderte ihn rasch vor die Haustüre. Das Knallen dahinter bekam er zusätzlich mit, eh er sich auf dem Gehweg ein weiteres Mal übergab. Dabei dachte er kurz darüber nach, wer nun seinen Mageninhalt vom Teppich entfernen würde.

Irgendwie hatte er ein schlechtes Gewissen, aber er hatte es ja tatsächlich nicht mit Absicht gemacht. Er hatte einfach nur ... zu viel getrunken.

Was dennoch seine Schuld war.

Er hatte sich zu viel hinter die Binde gekippt, weil das hier in aller Selbstverständlichkeit nicht er war. Das tat er nicht. Da stand er nicht mal drauf. Natürlich stand er auf Sex, aber ... irgendeine abzuschleppen, die er gar nicht kannte, das war nicht er.

Das war ... der Typ, den Nia aus ihn gemacht hatte.

Ein Typ, der dachte, sich selbst etwas beweisen zu müssen.

Genau ... sich selbst.

Sonst war ja niemand da, wo er den Hampelmann weiter mimen musste. Klar, dass er dies dann in einer anderen Form weiterführte.

In weiterhin gebückter Haltung schaute er angewidert auf sein Erbrochenes.

Nein, das war er echt nicht.

Eine weitere Taxifahrt nach Hause würde er nicht überstehen, ohne dieses vollzukotzen. Die Kosten der Reinigung und das Geblöke irgendeines Fahrers war jetzt nichts, worauf Robin erpicht war.

Er entfernte sich von dem Wohnhaus, setzte sich anschließend auf den Rand des Bürgersteiges und holte zögerlich sein Handy hervor.

Seinen Vater nun anzurufen, war auch etwas, was er nicht anstrebte, dennoch konnte dieser einen Eimer mitbringen und eine Tablette gegen diese scheiß verfickte Übelkeit.

Er atmete nochmal tief ein und wählte dann dessen Nummer.

»Ja? Robin, was's los?« , kam dieser verschlafen an den Apparat.

Ein erneuter, zum Glück leiser, Rülpser entfleuchte ihm unwillentlich, eh er sprach. »Hey. Ehm ... kanns' du mich abhol'n?«

Und mein kleines Herz bounced, es ist fast wie im TraumWo Geschichten leben. Entdecke jetzt