𝕂𝕒𝕡𝕚𝕥𝕖𝕝 50

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Robin humpelte auf und ab, während es in seinem Ohr klingelte.

»Ja?« , erklang die Stimme seines Vaters nach gefühlt einer halben Ewigkeit.

»Ehm ... Papa, ehm ... wo ... wo bist du?«

»Studio. Warum?«

»Bist du beschäftigt?«

»Also ich sitze hier nicht 'rum und klatsche backe backe Kuchen.«

»Ich ruf' Mama an. Is' gut.«

»Robin. Das war nicht bös' gemeint. Sag schon, was los is'.« , forderte Vincent seinen Spross auf, während man im Hintergrund ein paar männliche Stimmen hören konnte.

»Nein. Is' schon gut. Ich wollt' sie nur nicht aufregen, und dachte, wenn ich dich ...«

»Is' was passiert?«

Robin blickte auf seinen Wagen, der vorne keine richtige Schnauze mehr besaß, so eingedellt war er. Zudem fühlte er die Schramme auf seiner Stirn, die irgendwie während des Aufpralls zustande gekommen war, und aus der er ein wenig blutete. »Könnte man ... mit diesen Worten formulieren.«

»Was is' los?«

Er atmete tief ein. »Ich ... ich hatt' 'nen Autounfall.«

»Was?« , kam sofort schrill bei ihm an. »Wo ... wo bist du genau?«

Robin nannte die Adresse, während er hörte, wie sein Vater irgendwem erzählte, dass er wegmüsse, weil sein Sohn einen Unfall gehabt hatte.

»Die ... die Polizei is' unterwegs hierher. Ich wollt' halt nich' allein ...«

»Robin, ich beeile mich okay?! Bin in paar Minuten da.«

Er legte auf und sah sich um.

»Wehe du haust ab.« Der ältere Herr, dem er hinten reingefahren war, ließ ihn nicht aus den Augen und hatte ihn sofort zur Sau gemacht.

Jugendlicher, der mit Sicherheit voll mit Drogen war, hatte er ihn bezeichnet.

Ein Nichtsnutz, der heutigen Generation.

Er kam sich vor, wie ein Schwerverbrecher.

Genauso hatte dieser Kerl ihn aus dem Auto gezerrt, als wäre er im Gange gewesen zu flüchten. Dabei hatte er erst einmal richtig für sich registrieren müssen, was überhaupt geschehen war.

Er setzte sich auf den Bürgersteig und kontrollierte sein linkes Knie, was ebenso angeschwollen war. Mit dem war er nämlich zusätzlich noch gegen die Armatur geknallt.

War er so schnell unterwegs gewesen?

Wie sehr war er in seinen Gedanken versunken, dass er nicht einmal den Verkehr mitbekommen hatte.

Gleichwohl war Robin froh, dass er niemanden überfahren hatte. Der Mann schien keinerlei Verletzungen zu haben. Es hätte also Schlimmeres geschehen können. Somit hatte er noch Glück.

Sein Blick fiel wie gehabt zu seinem fahrbaren Untersatz.

Seine Eltern würden ihm bestimmt eine Standpauke halten. Ein neues Auto konnte er sich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit erst einmal abschminken. Robin hatte wenig Hoffnung, dass man den nochmal richten konnte.

Sein Blick fiel auf das ankommende Polizeiauto, welches näher und schließlich zum Stillstand kam.

»Da isser. Da isser. Nehmen sie ihn mit. Er war's.« Der Zeigefinger des Mannes deutete auf ihn, als er sich aufsetzte. »Der is mir volle Karacho reingeknallt. Wenn s'e mich fragen, liegt das an den Drogen.«

»Ich hab' noch nie Drogen genommen.« , rechtfertigte Robin sich und kam ein wenig humpelnd näher, als er auch das Auto seines Vaters ausmachte, der rasch zur Seite fuhr, anhielt und angelaufen kam.

»Hey. Ich bin der Vater des Jungen.« , rief er und schaute sofort auf Robin. »Ist kein Arzt hier?« Er blickte sich um. »Sieht denn niemand, dass er verletzt ist?«

»Wir sind gerade erst am Einsatzort angekommen, Herr ...?!«

»Stein.« , gab Vincent an und untersuchte selbst die Stirn seines Sohnes. »Hast du sonst noch was?«

»Mein Knie tut weh, und ...« Er zeigte hinter ihm. »Der Wagen ist halt ... Schrott.«

»Scheiß auf das Auto Robin. Das ist nicht wichtig. Du bist wichtig. Das Teil kann man ersetzen.« , sprach er.

»Jaja. Und nach mir fragt niemand. Ich hab' den Schock meines Lebens, als dieser Junkie in mich reingebrettert ist.«

»Haben Sie Drogen genommen?« , wollte ein Wachmann sofort wissen und schaute Robin dabei argwöhnisch an.

»Mein Sohn nimmt keine Drogen.« , beteuerte Vincent auf Anhieb und wendete sich dann dem älteren Mann zu. »Ich kann verstehen, das sie aufgebracht sind, aber hören Sie auf ihm irgendwas zu unterstellen.«

»Wissen Sie, wie er gefahren ist?«

»Nein, aber ich denke, jeder wird hier seine Aussage machen und alles Weitere wird man dann sehen.«

»Hallo.« , meldete sich unerwartet eine junge Frau zu Wort, die in ihrem Bademantel näher trat. »Tut mir leid für diesen Auftritt, aber ich bin Zeuge. Ich stand auf dem Balkon und hab' eine geraucht, als der Unfall geschah.«

Toll.

Robin atmete tief ein und aus. Er wollte gar nicht hör'n, wie unvorsichtig er gewesen war.

»Wie ist Ihr Name?« Der andere Polizist drehte sich mehr in ihre Richtung.

»Kosslau. K-O-S-S-L-A-U. Martina Kosslau. Ich wohne hier.« Sie zeigte hinter sich.

»Ja Ihren Ausweis benötige ich gleich noch.« , gab er an. »Was haben Sie denn gesehen?«

Robin wischte die Hand seines Vaters weg, der sich abermals die Stirn seines Sohnes ansah.

»Also der ältere Herr, ist hier erst einmal schon öfters aufgefallen.« Sie umrundete plötzlich die Beifahrerseite des anderen Wagens und zeigte auf die deutlich erkennbaren Schrammen. »Er hat schon öfters die hier parkenden Autos gestriffen. Vorletzte Woche hat er auch einen Außenspiegel mitgenommen.«

»Das ist eine Lüge.« , schrie er herum. »Wie können Sie so etwas von mir behaupten? Das ist Rufmord.«

»Was denn? Lassen Sie die Frau doch ausreden.« , meinte Vincent frech. »Sie hatten ja auch kein Problem, meinen Sohn einfach mal so als Drogenabhängigen darzustellen.«

»Also momentan sind es ja keine ...« , begann der Polizist von vorhin.

»Wir, also mein Mann und ich, haben ein Video. Eines, wo er den Außenspiegel mitnimmt und das andere von jetzt.« Sie zückte ihr Handy. »Als ich sein Auto erkannt hab', hab' ich direkt draufgehalten. Wusste ja nicht, das noch ein Unfall geschieht, aber ... wie Sie sehen, bremst der Herr immer wieder extrem schnell ab, bevor der junge Mann ankam. Und das hat er auch getan, bevor ... aah da ist er und da knallt's.«

»Das is' getürkt.« , schrie er wieder herum.

»So jetzt beruhigen Sie sich erst einmal. Kemal mach du den Jungen und die Frau, und ich werd' mich mit ihm hier unterhalten.« Er ging mit dem älteren Mann beiseite, während Robin von dem anderen Polizisten aufgefordert wurde, seine Personalien herauszuholen.

»Ich ruf' deine Mutter kurz an, damit sie Bescheid weiß.« , meinte sein Vater und ging ein paar Schritte rüber. »Und danach fahr'n wir erst ins Krankenhaus, dich durchchecken.«

Robin nickte, obwohl er darauf keine große Lust hatte.

»So ... dann erzähl' ma'.« , sprach der Polizist.

»Also ...«

Und mein kleines Herz bounced, es ist fast wie im TraumWo Geschichten leben. Entdecke jetzt