𝕂𝕒𝕡𝕚𝕥𝕖𝕝 34

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»Du hast echt eine gute Form bekommen.« , meinte Elias, als sie gemeinsam die Straße entlangschlenderten.

»Ja? Findest du?«

Robin hatte es tatsächlich hinbekommen, keinen Burger King mehr anzusteuern, obwohl er echt viel in letzter Zeit im Gold's Gym gewesen war. Gesehen hatte er den blonden Bücherwurm dennoch einmal. Sie war aus dem ALDI nebenan gekommen mit dazugehöriger Kluft. Sie arbeitete anscheinend da.

Noch ein Ort, den er meiden wollte.

Schon routinemäßig blickte er nicht links und rechts, stieg in sein Auto und fuhr davon. Sein Vater war derzeit auf Tour und in Berlin war er mit dabei gewesen. Nia hingegen nicht.

Man hatte Dag angesehen, dass er deswegen schon ein wenig geknickt gewesen war. Anmerken lassen wollte er es sich jedoch nicht. Nur Augen, die ihn in- und auswendig kannten, bemerkten dies natürlich.

Isabelle war allerdings, genau wie seine Mutter, ebenfalls backstage zu finden, während die Twinnies von ihrem Babysitter betreut worden.

Die Shows waren grandios und hatten in ihn umso mehr den Wunsch aufquellen lassen, ebenso mit der Musik etwas zu erschaffen, was auch noch Jahre später in den Köpfen einiger Menschen vorhanden sein würde.

Etwas ... das bleibt.

»Du hast voll das Sixpack bekommen. Und deine Arme ...«

»Bist du 'ne Frau, oder was schwärmst du jetzt?« , lachte Robin.

»Haha. Sehr witzig. Ich darf dir doch ein Kompliment machen?!«

»Wenn du dabei nicht sabberst.«

»Apropos. Die Kleine ... auf dem letzten Konzert, die deine Nummer wollte ... lief noch was?«

Robin schüttelte den Kopf. Während der dritten Aufführung in Berlin hatte er ein Mädchen kennengelernt. Lina war ihr Name. War nett anzusehen und sie hatte viel mit ihm gesprochen, statt auf die Band zu achten.

Sie hatte seine Handynummer zum Ende hin gewollt und im Endeffekt hatte er ihr eine falsche Nummer gegeben. Dies wusste Elias jedoch nicht.

»Nee haben einige Male telefoniert.« , log er. »War nicht so ... das Wahre.«

»Schade.«

»Nicht schlimm.« , gab er weiterhin an. Er wollte ihm nicht die Wahrheit sagen, dass er tatsächlich keine Lust hatte, Eine näher kennenzulernen.

Würde ja eh zu nichts führen, außer mehr Probleme für ihn.

So konnte er wenigstens sorgenfrei leben.

Wenn nicht wahrhaftig mittlerweile etwas fehlte. Wie die ... intime Zweisamkeit. Doch auch das wollte er jetzt nicht mit seinem Besten reflektieren.

So war es nun mal.

Man konnte schließlich nicht alles haben. Er hatte sich gegen Dates entschieden und musste somit auch ohne ... Sex leben.

»Die Richtige wird schon irgendwann kommen.« , meinte Elias sagen zu müssen.

Robin ging darauf nicht ein und steuerte den Eingang eines Cafés an. »Lass uns was futtern. Ich hab Lust auf was ... Süßes.« Sein Blick fiel zu dem Tisch links von ihm, als sie das Innere sofort betreten hatten.

Elias schaute ebenfalls hin und zwickte ihn kurz in die Taille. »Ja. Richtig süß. Zum Mitnehmen oder hier essen?«

»Arschloch.« Robin drehte sich weg. »Lass uns woanders hin.«

»Wieso?«

»Weil ...« Er überlegte. Er konnte ja jetzt schlecht sagen, dass er die ganze Zeit über bereits versucht hatte, dem blonden Mädchen, die hier zufälligerweise mit einem Buch vertreten war, aus dem Wege zu gehen. »... ich will halt nicht ...«

»Ach komm schon. Dahinten ist noch was frei.« Er zeigte hinter Robin, der direkt wusste, welcher Platz gemeint war. Jener, unmittelbar neben der Blondine. »Oder hast du ein Problem.«

Das Problem war unmissverständlich sie. Er wollte sich ihr nicht nähern. Elias hingegen drängte ihn jedoch in die Richtung.

Weiter und weiter ... bis sie genau neben ihr waren.

Sie war dessen ungeachtet so vertieft in die Geschichte, die sie in diesem Moment las, das sie nicht mal hochblickte.

Robin hingegen schaute sie sich genauer an. Toll. Den Anblick würde er ja gar nicht mehr vergessen können. Vom Nahen sah sie noch besser aus. Wie sollte er sie jetzt womöglich aus dem Kopf bekommen?

Der erneute leichte Schubs von Elias kam unerwartet und veranlasste Robin dazu, ihren Tisch kurz anzufassen, um nicht wegzuknicken. Dabei fiel ihr Getränk um.

Erschrocken rutschte sie mitsamt Buch nach hinten.

»Sorry. Das ... das wollte ich nicht.« , entschuldigte er sich und stellte das leere Glas wieder aufrecht hin.

Ihre braungrünen Augen schauten nun zu ihm und ihre Mundwinkel hoben sich an. »Ist doch nicht schlimm, das kann jedem mal passieren.«

»Warte. Ich hol' einen Lappen.« , sagte Elias und lächelte ihn dümmlich an, eh er nach vorne zur Servicekraft ging und wenig später auch wiederkam und diesen Robin übergab.

Eilig wischte er das Nasse weg. »Ich ... ehm ... hol' dir direkt ein neues Getränk. Es tut mir wirklich leid.«

»Das ist echt keine Tragödie.« , sagte sie und rutschte wieder nach vorne.

»Ich hab' schon in deinem Namen ein Neues bestellt.« , meinte Elias daraufhin. »Und hab' uns're auch direkt aufgegeben.« Er setzte sich an den Tisch daneben.

Robin blieb ein wenig unsicher stehen und lächelte das Mädchen an, eh er sich dann doch zu seinem besten Freund setzte, den er nun eine Winzigkeit feindselig ansah, während dieser sein Lächeln beibehielt.

Die Getränke wurden ihnen kurz danach gebracht.

»Dankeschön.« , sagte die Blondine zu Robin und nippte an ihrem Glas.

»Bitte. Also ... ehm gerne.«

»Oh. Ich komm' sofort wieder. Das ist Selina.« , meinte Elias, dessen Handy überhaupt kein Geräusch gemacht hatte, welches er jedoch präsentierend nach oben hielt, eh er eilig aufstand und ... das Café verließ.

Robin sah ihm verdutzt nach und schaute dann wieder zu dem Mädchen, die ihn anlächelte, bevor sie ihr Buch wie gehabt aufschlug und zu lesen begann.

Nervös fiel sein Blick wiederkehrend zur Türe. Hoffentlich würde Elias schnell zurückkommen.

Und mein kleines Herz bounced, es ist fast wie im TraumWo Geschichten leben. Entdecke jetzt