𝕂𝕒𝕡𝕚𝕥𝕖𝕝 23

39 15 5
                                    

»Was?« Robin schaute Nia die Welt nicht mehr verstehend an, während sie ihn mit zusammengezogenen Augenbrauen ansah.

»Ich zieh' weg.« , wiederholte sie.

»Wann?«

»In ... zehn Tagen.«

»Was?« Leute blickten zu ihrem Tisch, als Robin dies in einer hellen Tonlage und laut von sich gab.

»Was soll das?« Nia beugte sich mehr nach vorne. »Spinnst du? Die Leute gucken.«

»Was meinst du, was mich die Leute interessieren.« , gab er weiterhin laut an. »Wann hast du dich dafür entschieden?«

»'s schon was her.« , nuschelte sie.

»Wow. Und ... wozu ziehst du weg?«

»Sei mal stolz auf mich. Ich wurde dort auf der Schauspielschule angenommen.«

»Ach?! Und wir leben in einem kleinen Kaff, wo es so etwas nicht gibt?«

»Ich will es halt nicht hier machen. Ich will frei sein. Verstehst du das nicht?«

»Frei ... von mir?« Nia sah ihn ein wenig länger an und antwortete nicht. »Willst du frei von mir sein, oder wie soll ich diese Stille jetzt verstehen?«

»Du verstehst mich nicht.« , gab sie beleidigt von sich.

»Oh doch. Ich verstehe. Best Friends forever. Eindeutiger geht es nicht.«

Sie schnaufte auf. »Ich hab' nie gesagt, das ich es mit dir für immer beenden will.«

»Jaja lass uns Freunde bleiben, bla bla bla. Hab' schon verstanden.«

»Nein, du verstehst nichts. So meine ich das nicht. Einfach ... eine Pause. Wir ...«

»Ich will keine Pause.«

»Robin, verstehst du denn nicht, wir ...«

»Nein.« , unterbrach er sie. »Ich will keine. Es ist vorbei.«

»Vorbei?«

»Ja. Wenn du wirklich gehst, dann ... ist es aus. Ich bin nicht dein Idiot Nia. Weißt du, was ich alles für dich mache? Weißt du, was ich für heute alles geplant habe?«

»Ich habe dich nicht darum gebeten.«

»Nein, aber angenommen hättest du es.« Beleidigt schüttelte er den Kopf.

»Du machst gerade wieder so unnötig ein Theater. Du merkst das nicht einmal. Ich dachte, du liebst mich?! Solltest du dann nicht stolz sein. Du wolltest, dass ich etwas mache.«

»Aber doch nicht in einer anderen Stadt.«

»Was man liebt, lässt man frei. Man sperrt es nicht ein.«

»Hab' ich dich je als mein Haustier behandelt? Hast du heut' Freigang und trällerst sonst in einem Käfig herum?« Seine Stimme blieb erhoben. Er war sauer ... und ... er war enttäuscht.

»Hörst du dir eigentlich selbst zu? Ich will, das freundschaftlich mit dir klären und du bellst mich hier ohne Grund an. Du versaust uns gerade den kompletten Abend.«

»Ich?« Er zeigte auf sich. »Ich versaue den Abend?«

»Du regst dich doch auf.«

»Ach ja.« , gab er theaterreif von sich. »Wie konnte ich nur?! Ich Egoist.«

»Sehr erwachsen Robin. Sehr erwachsen.«

Er gab erneut ein aufschnaufendes Lachen von sich, während er den Kopf schüttelte. »Du wirst wirklich gehen?«

»Ja.« , antwortete sie ohne Zeitverzug. »Ich ziehe mit Nic zusammen, und ...«

»Das war es die ganze Zeit? Diese Heimlichtuerei mit ihm?«

»Du machst gerade so, als hätte ich dich betrogen.« , gab sie eingeschnappt von sich.

»Du hast mich ja auch betrogen. Das nennt sich trotzdem Betrug. Du wusstest, das du Schluss machen willst, und hast mich ...«

»Nein.« , sagte sie. »Also ... ich wusste, das es mit uns nicht mehr das ist, was es ... war, aber ... erst vor Kurzem ist mir bewusst geworden, dass wir besser ... diesen Weg gehen sollten. Ich will dich doch nicht für immer verlieren. Es soll für uns beide ...«

»Ja natürlich und klein Robin wartet wie ein Doof in Berlin. Hast du es dir so gedacht?«

»Hab ' ich das gesagt? Wieso musst du immer so ein Drama machen?«

»Ja. Ich bin derjenige. Verstanden. Keine Sorge, ich lass dich frei.«

Ihr Handy klingelte erneut und sie sah mit einem Lächeln drauf, was Robin nur umso mehr fuchsig machte. Wie konnte sie in so einer Situation noch lächeln? ... und zusätzlich dran gehen.

Wie gelähmt sah er dabei zu, wie sie den Anruf freudig entgegennahm.

»Ja. Also, ich muss jetzt ...«

»Nia, wir unterhalten uns.« , unterbrach er sie und fing sich einen bösen Blick ein.

»Das ist nur kurz.«

»Wenn du jetzt weiter telefonierst, dann ...« Er stoppte ab, als sie urplötzlich aufstand und ihr Gespräch fortsetzte, während sie sich vom Tisch entfernte.

Robin sah ihr ohne jegliches Verständnis nach.

Wie konnte sie nur?

Nicht nur diese Lüge, einfach alles.

Sie hatte schon längst mit ihm abgeschlossen. Anders war ihr Verhalten doch gar nicht zu erklären.

Best Friends forever.

Das er nicht lachte.

Nicht mal das waren sie noch.

Er machte hier den Hampelmann. Führte sie groß aus. Hatte einen dämlichen Ring gekauft, der nicht mal mehr eine Bedeutung haben würde ... und dann auch noch das Hotelzimmer.

Nicht zu vergessen ... der kleine blonde Bücherwurm.

Er hatte sich Gedanken gemacht ... Vorwürfe ... den Fehler bei sich gesucht, weil er sie hübsch gefunden hatte, dabei war seine Freundin bereits im Gange gewesen, ihr Leben ohne ihn zu planen.

Ohne moralischen Kompass. Den hatte Nia anscheinend vergessen in ihr Gepäck zu packen.

Er betrachtete sie. Wie sie dastand, lächelte und weiter mit Nic daherschwatzte, als wäre gerade nichts geschehen. Als hätte sie nicht alles was sie hatten geradewegs in eine Tonne gekloppt.

Nein ... das konnte er nicht.

Er konnte nicht so tun, als wäre nichts passiert.

Er sah sie nochmal an, wie sie nicht einmal zu ihm blickte, und verließ daraufhin wutentbrannt das Restaurant.

Und mein kleines Herz bounced, es ist fast wie im TraumWo Geschichten leben. Entdecke jetzt