»Sie hat irgendeinem Spinner ihre Nummer gegeben.« Robin lief in Elias' Zimmer auf und ab. »Und ich mache mir die ganze Zeit Gedanken, weil ich das Mädchen angesehen habe. Dabei macht sie doch viel Schlimmeres. Wer auch immer von denen es ist, aber es ist auch bestimmt der, mit dem sie so oft schreibt.«
»Und du bist einfach gegangen?«
»Ich war sauer. Natürlich bin ich gegangen. Und ... Nia wollte ja auch, dass ich gehe.« Er ließ sich auf dessen Couch fallen. »Weißt du, mir geht's scheiße, weil ich sie echt ... hübsch fand, und ... sie tauscht einfach mit jemanden die Handynummer aus. Das ...«
»War stört dich denn mehr?« , fiel Elias ihm in das Wort hinein.
»Was?«
»Ja, dass du nicht ... weitergemacht hast, oder das Nia ... weitergemacht hat als nur ... hinzusehen.«
»Was?« , wiederholte er, obwohl er jedes Wort einzeln verstanden hatte.
Elias schaute ihn dementsprechend an. »Bist du sicher, das es noch ... einen Sinn macht?«
»Ich will nicht, das es endet. Aber ... ich glaube, wir befinden uns auf dem Weg dahin. Und ich bin sauer, weil ich nicht verstehe, wie das so plötzlich geschehen konnte.«
»In der Hinsicht kann ich dir nur sagen, entweder kämpfst du ... oder gibst auf.«
»Aber ... es ist Nia. Wie soll ich das aufgeben, nachdem was ... wir hinter uns haben?«
»Eigentlich ... sollt' ich dir das nicht sagen, aber bitte versprich mir, dass du dichthältst.«
»Worüber.«
»Selina hat mir etwas gesagt, aber ... ich soll's nicht dir sagen, weil sie hätte es nicht mal mir sagen sollen.«
»Hau raus.« Robin wedelte mit seiner Hand umher.
»Also ... Nia hat gemeint, sie will mehr Spaß haben, etwas erleben, und ... für Selina hat es sich so angehört, als hätte Nia vor Schluss zu machen.«
»Ist sie sicher?«
»Jein. Sie weiß es nicht so Recht. Sie hat irgendwas davon gesagt, ihr wärt vielleicht zu früh zusammengekommen, und du ... du würdest sie nicht verstehen.«
»Bei was?«
Elias zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung. Hey, es tut mir leid, ich wollt' dir jetzt nicht ...«
»Nein. Is' schon okay. Ich merk's doch selber.« Er ließ sich tiefer sinken. »Aber ... ich will das nicht.«
»Dann darfst du nicht aufgeben.«
»Aber was soll ich denn tun? Wenn sie wirklich abgeschlossen hat, dann ...«
»Du hast eben erzählt, sie lag in deinen Armen und so weiter, dann ... ich denke nicht, dass sie komplett abgeschlossen hat, falls überhaupt. Die Chancen stehen also nicht schlecht. Eine Beziehung ist halt harte Arbeit. Du bist eigentlich ein geduldiger Mensch, glaub' mir, wenn Nia meine Freundin wär', ich wär' schon reif für die Klapse, weil ich mit ihrer Art so nicht klar käme. Vielleicht musste es ja irgendwann geschehen, dass du mal ... nicht mehr so geduldig bist.«
»Also sagst du, ich bin das Problem?«
»Nein. Eure unterschiedlichen Persönlichkeiten, Wünsche und Bedürfnisse. Das alles unter einen Hut zu packen ist schwer.«
»Aber niemand ist total gleich, der eine Bindung eingeht. Und vorher war es ja auch kein Problem.«
»Weil du eigentlich immer alles hast über dich ergehen lassen. Du ... du hast immer nur geschaut, dass sie zufrieden ist.«
»Was ist denn daran verkehrt, wenn ich schau' das es meiner Freundin gut geht?«
»Nichts. Aber ... du darfst dich dabei halt nicht selbst vergessen. Und das hast du.«
»Nein. Hab' ich nicht.« , dementierte er.
»Eine Beziehung ist ein Geben und Nehmen. Du gibst eher. So bist du halt. Du gibst gerne für die Person, die du liebst, aber ... irgendwann benötigst du auch mal Dinge zurück.«
»Nia gibt auch.«
»Ich wollt' damit Nia nicht schlechtmachen. Aber wir wissen doch beide, wie sie ist. Sie ist nicht einfach.«
»Ja, ich weiß.« , sprach Robin und atmete tief ein. »Also ... was soll ich tun, um meine Beziehung zu retten?«
»Sei ehrlich. Sag ihr, dass du ... es bemerkst, und daran arbeiten möchtest.«
Er schüttelte sofort den Kopf. »So kann ich das gar nicht angehen. Nia würde mich dann direkt ausfragen und am Ende käme nur ein Streit-Gespräch nach dem anderen.«
»Um für eine Beziehung zu kämpfen musst du Probleme konfrontieren und sie nicht nur einfach vertuschen.«
»Ich will ja nichts vertuschen. Ich will halt einfach auch keinen Krach mehr mit ihr. Ich kann das einfach nicht mehr.«
»Ich weiß, aber damit machst du es nicht besser. Du verpackst es nur, und irgendwann reißt die Kiste erneut auf. Willst du das?«
»Nein.«
»Also?!«
»Trotzdem muss ich eine andere Variante finden. Das wird nichts bringen.«
»Dann ... akzeptier' sie einfach. Und ... die Art eurer Beziehung.« Elias fiel sonst nichts ein. Wie sollte er ihm fernerhin helfen, wenn sein Freund immer alles direkt ablehnte.
Robin atmete erneut tief ein. »Ich hab' keine Kontrolle über sie. Und sie nicht über mich.« , sagte er leise. »Meine Gedanken schweifen immer wieder ab, weil mir das Mädchen gefallen hat. Und Nia ... Nia hat anscheinend ebenso ein Auge auf jemand anderen geworfen. So etwas geschieht nicht ohne Grund.«
»Also ... gibst du auf?«
»Nein. Ich muss ihr beweisen, wie sehr ich sie liebe. Nur so denkt sie vielleicht nicht mehr daran, jemand anderen treffen zu wollen.«
»Und du?«
»Was?«
»Wie schaffst du es das blonde Mädchen ... zu vergessen?«
»Wenn mit Nia wieder alles in Ordnung ist, wird auch das ... verschwinden. Ich glaube, ich gucke nur, weil ... weil momentan halt alles ... nicht so ... ist, wie es sein soll.«
»O-kay.«
»Ja. Ich ... ich zieh' das durch mit dem Restaurant. Ich nehme ein richtig exklusives. Und ... ich bestell' uns auch Champagner. Ganz natürlich damit sie sieht, wie erwachsen wir geworden sind, und ...«
»Musst du wissen.« , unterbrach er ihn, weil er in einfachen Worten nicht daran glaubte, das mehr Geben die Probleme lösen würde. »Vielleicht klappt es ja.« , fügte er dennoch hinzu, um Robin nicht die komplette Illusion zu rauben.
Schließlich war er im Gegensatz dazu sein bester Freund.
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Und mein kleines Herz bounced, es ist fast wie im Traum
FanfictionSPIN-OFF der Dag und Isy Story Jemanden zu lieben, heißt nicht unbedingt, mit dieser Person auch glücklich zu sein. Das muss Robin leider immer mehr erkennen, denn obwohl er und Nia sich lieben, gibt es ein Problem, das ihre Beziehung zu zerstören...