𝕂𝕒𝕡𝕚𝕥𝕖𝕝 37

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Robin hatte faktisch jeden Tag trainiert und seine Augen offengehalten, aber Latara erschien nicht.

Auch hatte er noch einen anderen Mitarbeiter gefragt und langsam kam ihm ungelogen der Gedanke, ob sie ihm unter Umständen tatsächlich einen falschen Namen genannt hatte. Wahrscheinlich war sie doch nur aus Nettigkeit zu ihm an den Tisch gekommen und nicht, weil sie vielleicht ... mehr in Aussicht gehabt hatte.

Irgendwie betrübte es ihn.

Er war aller Voraussicht nach in ihren Augen keiner von diesen Möchtegerns, weshalb sie ihn nicht mal in die Friendzone schicken wollte.

Obwohl ... sie ja doch nicht gerade gut von dieser Art Jungs gesprochen hatte, die heutzutage umso mehr in Mode waren.

Aber wahrscheinlich war das auch nur dummes Gewäsch gewesen.

Mädchen erzählten viel, meinten jedoch dieses und jenes nicht so. Wurde es ihm nicht genauso gelehrt?

Höchstwahrscheinlich war sie doch nicht ... anders.

Robin befuhr die Straße, als er sie völlig überraschend ausmachte. Da war sie ... in ihrer ALDI-Kluft. Von wegen, sie arbeitete nicht da. Sofort ging er auf die Bremse, denn sie dackelte mit Blick auf ihr Handy gerichtet, den Gehweg entlang. »Hey.« , rief er und sie schaute kurz in seine Richtung, eh sie weiterging.

Vielleicht hatte sie ihn nicht erkannt?!

»Warte.« , sagte er und stieg aus. Sofort rannte er zu ihr rüber.

»Ja?« , kam fragend aus ihr heraus.

»Ich weiß, das kommt bestimmt überraschend, aber ... hättest du Lust, dich mit mir zu treffen?«

Sie betrachtete ihn von Kopf bis Fuß. »Ein ... Date?«

»Ja. Es sei denn, du willst es anders nennen. Es soll ohne Zwang ablaufen. Einfach so. Unterhalten ... besser kennenlernen.«

Wiederholt musterte sie ihn. »Machst du so etwas öfters?«

»Nein, aber ... ich will dich wirklich besser kennenlernen.«

»Aha. Und dann hältst du einfach mal so an, springst aus deiner Karre und baggerst mal wie wild drauf los Bruder?«

Er war ein wenig irritiert. »Nein, also ... ich hab' dich gesehen, und ... ich dachte mir ... jetzt oder nie.«

Erneut dieses Mustern ihrerseits. »Hört sich creepy und Sweet an.«

War das aktuell positiv ... oder negativ anzusehen?

Robin wurde unsicherer. Hatte er vielleicht doch alles richtig gedeutet, das sie nur aus Höflichkeit seine Gesellschaft in Betracht gezogen hatte, und mehr nicht?

»Also, wenn du nicht ...«

»Nein is' okay.« , unterbrach sie ihn. »Hab' eh zurzeit nicht viel zu tun.«

Das war aber jetzt eher negativ oder nicht?

Als würde sie nur aus Langeweile zusagen.

Sie hielt plötzlich ihre Hand hin. »Dann gib' ma' dein Handy, damit ich dir meine Nummer geben kann.«

Robin holte es aus seiner Hosentasche und sah, wie sie ihre Handynummer eintippte und es ihm dann zurückgab. Er blickte drauf und rief sie sofort an. Irgendwie hatte er selbstverständlich Panik, sie könne ihm die Falsche gegeben haben, doch ihr iPhone klingelte auf der Stelle. »Ehm ... so ... hast du ja jetzt meine auch direkt.« , redete er sich schnell heraus.

»Und dein Name is'?« , fragte sie.

Seine Augenbrauen zogen sich zusammen. »Robin.« , antwortete er.

Sie speicherte ihn ein. »Ich heiße ...«

»Ja, ich weiß deinen Namen.« , sprach er dazwischen und war tatsächlich ein wenig geknickt, dass sie seinen bereits vergessen hatte.

Wiederholt blickte sie ihn seltsam an. »Aha na dann. Wir können ja nachher etwas ausmachen. Ich muss nämlich jetzt los.«

Er nickte. »Okay. Ehm ... dann hab' eine gute Schicht.« Er lächelte sie an, während sie ein kurzes zurückgab und ihren Blick wieder auf ihr Handydisplay richtete, als sie von dannen schritt.

Robin sah ihr für einen Moment hinterher und ging anschließend zurück zu seinem Wagen, wo er auch direkt einstieg.

Irgendwie hatte er ein echt seltsames Gefühl. Sie war ... anders, wenn man das so sagen konnte.

Okay, er hatte sie vielleicht einfach ausgedrückt überrumpelt mit seiner ... Date-Anfrage, andererseits wollte er es halt auf irgendeine Weise schnell zum Ausdruck bringen.

Möglicherweise war sie aber auch nur abgefuckt, weil er es nicht direkt im Café angesprochen hatte. Das könnte des Weiteren erklären, warum sie so getan hatte, als würde sie seinen Namen nicht mehr wissen.

So schwer war er doch tatsächlich nicht.

Oder ... er war augenscheinlich so ... irrelevant für sie, dass sie ihn direkt gelöscht hatte.

Der Druck in seinem Magen, der plötzlich eingetroffen war, verschlimmerte sich.

Aber hätte sie dann zugesagt?

So viel Langeweile konnte ein Mensch doch nicht haben.

Sehr erfreut sah sie jedoch nicht gerade aus. Vielleicht ... na ja, es lag im Bereich des Möglichen, das sie tatsächlich nur eingeschnappt war.

Er dachte an ihr Gespräch im Café. Ihr Lächeln, einfach alles. Das war doch nicht gespielt.

An der Ampel holte er sein Handy hervor und sah drauf, nachdem er angehalten hatte. Sie hatte ihm geschrieben. Ihre Adresse und ob er heut Abend Zeit hätte.

Also eine Frage war es nicht gerade. Der genaue Wortlaut war ... dann lass uns heut Abend treffen ... aber Robin sah es mal positiv. Latara hatte sich gemeldet und direkt einen ... Treffpunkt und so ausgemacht.

Dementsprechend war sie ja doch nicht abgeneigt.

Vielleicht machte er sich auch einfach zu viele Gedanken.

Man musste schließlich nicht alles auf eine Goldwaage legen.

Höchstwahrscheinlich war zu allem Überfluss der Moment unpassend gewählt. Sie war auf dem Weg zu ihrer Arbeitsstelle und bestimmt nicht darauf aus gewesen, so überfallen zu werden.

Er hatte dessen ungeachtet nicht mal gefragt, wie es ihr geht. Robin hatte sofort seinen Bedarf rausgehauen, wie ein Neandertaler.

Hätte an und für sich noch gefehlt, dass er ihr eine Keule über den Kopf gehauen, und sie an den Haaren weggeschleppt hätte.

Ja. Ihr Verhalten war einfach eine Spiegelung auf seine Umgangsformen.

Sie hatte zugesagt ... ihm geschrieben. Das war das Einzige, was jetzt zählte.

Alles andere würde er schon richtig hinbiegen können.

Und mein kleines Herz bounced, es ist fast wie im TraumWo Geschichten leben. Entdecke jetzt