𝕂𝕒𝕡𝕚𝕥𝕖𝕝 60

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»Du willst was?« , fragte Elias, obwohl er jedes Wort verstanden hatte.

»Nach Köln.« , gab Robin an.

»Aber ... wieso genau? Du sagtest eben Latara ist ...«

»Ist sie auch.« , unterbrach er ihn. »Und genau deshalb muss ich auch dahin. Ich muss mit Nia reden. Ich kann das nicht mehr weiter wegschieben.«

»Dann ruf sie doch an.«

»Nein. Ich sollte ihr dabei schon in die Augen sehen.«

»Aber ... was genau willst du ihr sagen?«

»Weißt du, es geht nicht einzig um Latara. Ich ... will ... nein, ich muss mit Nia wieder zu einem Punkt gelangen, wo alles wieder in Ordnung ist.«

»Und ... du denkst, das klappt?«

»Ich weiß es nicht.« Robin packte eine kleine Tasche. Vorhin hatte er Nic geschrieben, um die Adresse zu bekommen, und zeitgleich hatte er darum gebeten, Nia noch nichts von seiner Reise zu erzählen. »Aber ich muss. Mit ... mit Latara fühlt sich alles richtig an und ich muss mit Nia das ... richtig abhaken können.« , sprach er. »Also nicht falsch verstehen. Ich meine damit, wir müssen zu einem guten Ende kommen.«

»Ja, ich versteh', wie du das meinst.« , sagte er. »Soll ich mit?«

»Nein nein.«

»Die Fahrt wird lang.«

»Das schon, aber ...«

»... vielleicht benötigst du jemanden zum Reden.« , unterbrach er ihn.

»Vielleicht.« Robin hielt inne. »Würdest du denn wirklich mit wollen?«

»Du bist mein Freund. Wieso sollte ich nicht?«

»Weil ...« , begann er und wurde wieder unterbrochen.

»Ich pack' meine Sachen okay.«

»Okay. Ich muss das gleich erst einmal meinen Eltern verklickern.« , meinte er dazu.

»Meinst du, die lassen dich nicht?«

»Doch. Aber ... ich weiß nicht, wie die das ... aufnehmen werden, weil ... mein Vater hat ja jetzt Latara kennengelernt ... und ... uns gehört, und ... wenn ich jetzt zu Nia fahre ...«

»Na ja die wissen doch eigentlich, dass du mit Nia nicht mehr zusammenkommen willst. Und ich gehe davon aus, dass dein Vater nicht denkt, du hättest Latara für 'nen Mitternachtssnack zu dir eingeladen.«

»Nee eigentlich nicht. Er hat ja auch direkt versucht, sie in ein Gespräch zu verwickeln.«

»Was hast du ihr überhaupt gesagt?«

»Worüber?«

»Mit Nia. Also ... wohin du fährst.« , erklärte Elias seine Frage von vorhin.

»Nichts. N-n-nicht die Wahrheit.« , antwortete Robin und packte noch den Rest hinein. »Ich hab' gesagt, ich besuche Freunde.«

»Is' ja schon irgendwie die Wahrheit.«

»Ja, aber ... sie weiß nichts über Nia. Sollte ich ihr da irgendwas sagen? Ich meine, sie wird sich ja nicht in Luft auflösen.«

»Ja. Wäre sonst blöd, wenn es irgendwann rauskommt, dass du deine Ex weiterhin im Leben weitestgehend haben wirst.«

»Und ... falls sie das nicht mitmacht? Ich mein', viele wollen so etwas nicht.«

»Schätzt du Latara so ein?«

Robin überlegte. »Ich ... weiß es nich'. Ich weiß nich' ma', ob ich damit umgehen könnte, wenn sie einen Ex hätte, mit dem sie schon ihr ganzes Leben verbracht hat.«

Er hörte Elias tief einatmen. »Lass uns nachher reden okay. Ich packe jetzt schnell was und warte dann draußen auf dich.«

»Okay. Tschau.«

»Ja, bis gleich.« Er legte auf und checkte nochmal, ob er alles hatte, eh er sein Zimmer verließ und nach unten ging. Die Tasche stellte er in den Flur und schlurfte anschließend in den Wohnbereich.

Seine Mutter war ebenfalls wieder da und lächelte ihn an. »Hast du Hunger Schatz?« , fragte sie.

»Nein. Ich wollt' eigentlich Bescheid sagen, das ich ... spontan ... nach Köln fahren werde.«

Katja sah an ihm vorbei, hin zu Vincent, den Robin nicht mal bemerkt hatte. »Und ... dieses Mädchen?«

Er drehte sich nun ebenfalls zu seinem Vater. »Hast direkt gepetzt wa'?«

»Du hattest doch eh vor, sie vorzustellen.« , entschuldigte er sich und stand von seinem Platz auf. »Oder ... hat sich das jetzt erledigt, wenn du zu Nia fährst?«

»Ich ... ich bring' sie noch her. Wenn ich wieder hier bin.«

»Dein Vater hat gesagt, sie ist ein hübsches höfliches junges Mädchen.« , sprach seine Mutter.

»Ja. Das ... das is' sie.«

»Lad' sie doch für heut Abend ein.« , führte sie das Gespräch weiter.

»Ich ... fahr jetzt.« , erinnerte Robin sie. »Ich bin heut' Abend nicht hier.«

»Ist es denn ... ernst?«

»Ja. Deswegen fahre ich ja nach Köln. Ich hab' einiges noch zu klär'n.«

»Und dann schläfst du ... bei Nia?« , löcherte sie weiter.

»Ich schlafe nicht bei Nia und auch nicht mit Nia, falls dies die nächste Frage sein wird ... ich penn' da auf der Couch.«

»Robin, ich wollte nicht deine nächtlichen Aktionen hinterfragen.« , sagte seine Mutter. »Du bist noch jung. Und ... eventuell ... probierst du dich ...«

Er zog die Augenbrauen zusammen. »Ich probiere gar nichts. Ich hab' eine Freundin. Latara ... ist meine Freundin. Und Nia ... ist meine Ex.«

»Okay. Dann ... soll dein Vater dich fahr'n?«

»Wieso ich?« , fragte dieser direkt.

»Weil's 'ne lange Strecke is'. Und er ist bisher noch nicht so lange gefahren und auch noch in einer anderen Stadt. Denk' mal an seinen Unfall vor Kurzem, der ...«

»Ich fahre bestimmt nicht mit einem Fackelzug nach Köln.« , mischte Robin mit.

»Aber so komplett alleine ...«

»Elias fährt mit.«

»Ich weiß nich'.« Seine Mutter schüttelte den Kopf. »Du bist noch nie alleine die Strecke gefahren.«

»Ich ruf' an, wenn ich angekommen bin.« , sagte er und schlurfte zurück in den Flur, wo er seine Tasche nahm. »Nia weiß nicht, dass ich komme. Könnte euer Buschtelefon solange mal stillstehen, eh die ganze Welt davon erfährt?«

Seine Eltern waren ihm gefolgt und sahen ihn an. »Fahr' bitte vorsichtig.« , bat seine Mutter. »Und meld' dich, wenn du da bist.«

Er nickte und verließ dann endlich das Haus, um seine Reise anzutreten.

Und mein kleines Herz bounced, es ist fast wie im TraumWo Geschichten leben. Entdecke jetzt