𝕂𝕒𝕡𝕚𝕥𝕖𝕝 22

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Robin hatte Glück und fand einen Parkplatz in der Nähe des Restaurants. Nia war ein wenig still gewesen auf dem Weg hierher, aber immer wieder hatte sie ihm ein Lächeln geschenkt, sobald sie ihn angesehen hatte.

Das war positiv ... oder nicht?

Einen schwarzen Peugeot 208 hatte er von seinen Eltern bekommen. Sein Vater fand dies als Erstwagen für angemessen.

Den Ring hatte er ihr noch nicht gegeben. Das wollte er erst zum Ende hin tun. Auch wusste sie bis zum jetzigen Zeitpunkt nichts von dem gebuchten Hotelzimmer.

All das wollte er ihr führend bei späterer Gelegenheit mitteilen.

»Warte.« , sagte er und stieg als Erstes aus. Schnell umrundete er den Wagen und öffnete ihr galant die Autotüre.

Mit einem Schmunzeln entstieg sie dem Fahrzeug. »Ein Gentleman bist du also heute?«

»So lang' es dir gefällt.« , antwortete er.

Nia hakte sich bei ihm ein und schritt mit ihm zum Eingang. »Wir haben Glück. Eigentlich soll's regnen.« , sagte sie. »Dann hätt' ich meine Haare umsonst gemacht.«

»Dir steht das Glatte richtig gut. Aber ... die Locken natürlich auch. Alles steht dir.« Er hatte ihr das irgendwie heut' schon gefühlt tausendmal gesagt. Trotzdem lächelte sie bei jedem Mal aufs Neue.

»Aber nass vom Regen sehe ich aus wie ein Pudel.« , lachte sie.

Ihr dunkelblaues Kleid war hauteng und reichte bis zum Boden. Sie sah tatsächlich erwachsener aus als sonst und auch recht elegant. Man merkte, wie viel Mühe sie sich gegeben hatte, perfekt auszusehen.

Robin hatte sich selbst ebenfalls in Schale geworfen. Er trug einen marineblauen Anzug mit weißem Hemd darunter und Schuhen in passender Farbe.

Süß ... hatte sie ihn genannt.

So wollte er nicht auf sie wirken. Das war, als würde man seinem besten Freund ein Lob aussprechen, aber nicht den Jungen, den man liebte.

Dennoch ... nahm er es so hin.

Er war ja auch nicht hier, um Komplimente zu bekommen. Er wollte, dass sie sich wohlfühlte und ... das Feuer neu entfachen, wenn man das Hotelzimmer mit einberechnete in seinen Plan.

»Ich hatte einen Tisch für zwei reserviert. Auf den Namen Stein.« , sprach er, als sie empfangen wurden. Er gab seine Karte ab, die in diesem neumodischen Etablissement vorher gescannt wurde, damit die Rechnung somit direkt mit den Daten abgeglichen werden konnte, statt nach dem dinieren noch auf jene zu warten.

»Natürlich.« Der Herr führte sie anschließend zu deren Plätzen und reichte ihnen sowohl die Speisekarten, ehe er für beide einen Wein einschenkte, welchen sie annahmen, als er sie diesbezüglich fragte.

»Das ist so deluxe hier.« , flüsterte Nia, als er die zwei alleingelassen hatte.

»Gefällt es dir?« , hakte er direkt nach.

Sie nickte. »Ja. Total, aber ist echt teuer hier.«

»Das is' egal. Ich hab' doch gesagt, ich lade dich ein.«

Sie lächelte.

Robin war weiterhin aufgewühlt. Er hatte irgendwie Panik, er könne etwas Falsches sagen, oder den perfekten Moment verpassen, ihr den Ring zu geben.

»Hier.« , sagte sie plötzlich, nachdem sie ihre Handtasche geöffnet hatte und ihm ein rechteckiges Geschenk überreichte. »Das ist für dich. Happy Birthday.«

Wollte sie etwa jetzt schon die Präsente austauschen?

War das nicht zu früh?

Robin nahm es an. »Willst du nicht warten, bis ...?«

»Nein. Mach auf.« Sie grinste breit.

»Okay.« Er legte die Speisekarte weg und öffnete langsam das Geschenk. Gleichzeitig überlegte er, ob er ihr danach direkt den Ring geben sollte ... oder besser erst nach dem Essen. Da sie dies aber jetzt vorgezogen hatte, würde sie bestimmt nicht warten wollen.

Irgendwie fand er es blöd.

Er hatte eigentlich noch nicht vor ihr den Ring zu geben.

Seine Gedanken verschwanden jedoch, als er sein Geschenk enthüllt hatte und es ... ansah.

»Gefällt's dir?« , fragte sie.

Seine Augenbrauen waren zusammengezogen und er starrte starr auf das Ausgepackte in seiner Hand. »Best Friends forever?« , las er die Inschrift des weißfarbenen Bilderrahmens laut und deutlich vor, in welchem sich ein Kinderbild der beiden befand.

Wie alt waren sie da? Sechs und sieben?

»Ja.« , antwortete sie darauf. »Ich will, das du weißt, das wir ... für immer Wir sein werden.« Sie tippte auf das Bild mit ihrem Zeigefinger herum. »So wie da.«

»So wie da?« , wiederholte er mit einem fragenden Unterton.

Best Friends?

Sie waren ein Paar.

Ja, sie waren ebenso befreundet, aber ... schenkte man das jemanden, mit dem man nun schon eine Zeitlang zusammen war?

Erwartungsgemäß war es eine aufmerksame Geste und er hatte ihr ja auch einst dieses Fotoalbum geschickt ... dennoch ... kam er sich gerade komisch vor.

»Gefällt es dir nicht?«

»Doch doch. Natürlich.« , sagte er und legte es beiseite.

Nia hob es an. »Ich tu' es solang in meine Tasche. Du hast ja nichts bei, wo du es reintun kannst.« Sie verstaute den Bilderrahmen und sah ihn ein wenig fordernd an.

Robin hingegen haderte damit ihr nun sein Geschenk zu überreichen.

Er hatte einen Ring gekauft, der für seine finanziellen Mittel schon erheblich war. Es war nicht so, dass er ihres und seines gleichstellen wollte, jedoch kam er sich ein wenig blöd vor. Er bezahlte das Essen, welches ebenso nicht billig sein würde ... dann der Ring ... dann das Hotelzimmer ... und er bekam einen Rahmen mit Best Friends forever eingraviert.

Konnte sie ihn noch mehr in die Friendzone schubsen?

Wie sollte dann erst sein geplantes Rollenspiel im Hotelzimmer vonstattengehen? Mimten sie unter der Voraussetzung Bruder und Schwester und würden kameradschaftlich einen Film gemeinsam schauen?

»Was genau willst du mir ...?« , begann er und wurde von ihrer Hand unterbrochen, die nach oben schnellte, als ihr Handy klingelte und sie den Anruf entgegennahm.

»Hey, was's los?« , fragte sie mit einem Lächeln.

War das ihr Ernst? Sie hatten gerade ein Date. Eine Sache, die man ohne Handy verbringen sollte und sie schwadronierte, als würde er gar nicht mit am Tisch sitzen.

»Nia.« , sagte er.

Nichts.

»Nia.« Ein wenig lauter und sie sah ihn an.

»Warte mal bitte. Das ist wichtig.« , gab sie an und führte ihr Gespräch fort. »Aber wenn das Ersatzteil erst später kommt, kann das jetzt nicht aufgebaut werden, oder ... ach so.«

Wovon sprach sie?

Robin lauschte weiter. Auch um herauszufinden, mit wem sie telefonierte, denn die Person musste ja momentan anscheinend wichtiger sein als er.

»Ja solang mein Bett steht, ist alles okay. Dann kommt der Fernseher so lange auf den Boden.« , lachte sie.

Ihr Bett?

Was lief hier?

»Nia.« Er wurde wieder ein wenig lauter und sie sah erbost zu ihm.

»Nic, ruf' in fünf Minuten nochmal an.« Sie legte auf.

»Das war Nic?« , fragte er.

»Ja. Und?«

»Worüber habt ihr gesprochen?«

»Nicht jetzt, okay.«

»Doch jetzt.« , forderte er sie auf. »Ein Bett. Ein Fernseher. Was hast du vor?«

Nia befeuchtete ihre Lippen. »Ich ... ich zieh' nach Köln.«

Und mein kleines Herz bounced, es ist fast wie im TraumWo Geschichten leben. Entdecke jetzt