»Ich weiß nicht.« Elias sah von seinem Computerbildschirm weg und schaute zu seiner Freundin. »Ich halte das für keine gute Idee.«
»Aber Nia ...« , startete sie und wurde sofort unterbrochen.
»Er hat gekotzt.« Robin hatte ihm dies gestern Morgen bei einem Telefonat in Ruhe erzählt. Auch weil er sich nicht sicher war, ob er nochmal hin und sich dafür entschuldigen sollte. Wovon Elias ihm abgeraten hatte.
»Was?« Irritiert sah sie ihn an.
»Bei dem Mädchen. Er hat sie nicht gevögelt, er hat alles bekotzt.« , plauderte er umstandslos aus.
»Oh.« Ihr Gesicht wirkte mehr und mehr angewiderter. »Ja, lecker. Danke für die Info.«
»Ja, damit du verstehst, er ist nicht bereit dazu, irgendeine zu treffen.«
»Es soll ja nicht irgendeine sein.«
»Ah. Hast du etwa eine im Auge?« Er rollte dabei mit seinen Eigenen.
»Du hast mir doch erzählt, das es da dieses Mädchen gibt, welches ihm ... gefallen hat.«
»Die Blonde???«
Selina nickte. »Ja. Wenn er doch schon an sie gedacht hat, wieso sollte er sie dann jetzt nicht auch ...?!«
»Nein. Ich halte das immer noch für keine gute Idee. Er hat sich gerade erst getrennt. Er sollte selbst entscheiden, wann er so weit ist eine Neue in sein Leben zu lassen, und nicht dann, wenn klein Nia das für richtig hält.«
»Aber vielleicht hat sie ja Recht.« , äußerte sie sich dazu.
»Hatte sie je Recht?« , fragte hingegen ihr Freund.
»Darum geht's ja jetzt nicht, aber ...«
»Nein. Wieso will sie unbedingt, dass er eine Neue hat? Ist dir das mal in den Sinn gekommen? Hat sie vielleicht schon einen Neuen? Könnte es daran liegen?!«
»Ich ... ich weiß nicht.«
»Ich halte das für keine gute Idee. Lass Robin selber entscheiden.«
»Aber ... sie hat ihm doch gefallen.«
»Ja. Aber er sollte es selber entscheiden.« , wiederholte er.
»Ich weiß, aber ... vielleicht hilft es ihm ja.« Sie stand auf und setzte sich auf seinen Schoß. »Dieser betrunkene Typ war nicht Robin. Ich will ihn so nicht sehen.«
»Ich auch nicht. Aber ... er hat's jetzt gecheckt. Er meinte, er will lieber trainieren und ... Mädchen sollen da erst einmal nicht mehr dazwischenkommen.«
»Das ist Schwachsinn. Er ist so ein lieber Kerl.«
»Ja. Und genau das ist momentan sein Problem. Er sieht sich als zu lieb an.«
»Und jetzt will er ... böse werden oder was?«
»Nein quatsch. Aber ... er hat das Gefühl, dadurch sieht ihn jeder als das Opfer an. Das will er nicht. Wenn ich jetzt noch damit komme, ihn zu drängen, irgendeine zu daten, was denkst du dann, wie er sich fühlen wird?!«
»Als ob er nichts alleine auf die Reihe bekommt.« , beantwortete sie es leise.
»Genau.« , stimmte er ihr zu. »Er muss das allein hinbekommen, sonst helfen wir ihm kein Stück.«
»Aber sind dafür nicht Freunde da?! Damit man Dinge nicht allein' bewältigen muss?!«
»Ja, schon. Aber ... in dem Fall ist das anders.«
»Dann schubsen wir ihn halt.«
»Vor einen Bus oder was?«
»Idiot. Nein. Wenn er das Mädchen sieht, oder eine, die ihm irgendwie gefällt, sporn' ihn ein wenig an.«
»Und wie? Soll ich mir ein paar Pompons schnappen und ihm Go Robin Yeah Yeah Go Robin zurufen?«
»Kannst du mal ernst bleiben?« Sie rollte mit den Augen. »Ich mein' einfach, du sollst ihn ermutigen.«
»Okay. Ich ... schau einfach mal, wie sich alles so ...«
»Aber nicht so Eine, wo er alles bekotzt hat.«
»Das verrätst du bitte nicht. Also, dass ich es dir erzählt habe.«
»Seh' ich so aus?«
»Ja.« Elias nickte. »Du kannst irgendwie gar nichts für dich behalten.«
Empört blinzelte Selina ihren Freund an. »Was redest du denn da? Du bist doch nicht anders.«
»Was? Ich ... ich bin total verschwiegen.« , beteuerte er.
»Das Kotzen. Die Blondine ...« , begann seine Freundin aufzuzählen.
»Okay, aber ... ach lassen wir es.« , sagte er. »Es bleibt einfach unter uns. Einverstanden?«
Selina nickte und streichelte seinen Nacken. »Denkst du echt, Nia hat einen Neuen?«
»Ich weiß nicht. Aber ich finde ihr Verhalten total seltsam. Als hätte sie ihn nie geliebt.«
»Du denkst echt, sie liebt ihn nicht mehr?«
»Ich kann das nicht richtig deuten, aber ... ich würde zum Beispiel nicht einfach wegziehen, dich im Dunkeln lassen, und dann ... eine Trennung so schnell hinnehmen.«
»Robin kann einem echt leidtun.«
»Ja, ich weiß, aber wie gesagt ... die Rolle will er nicht.«
»Die des Hurenbocks steht ihm aber auch nicht.«
»Selina.« Er war ein wenig überrascht, das von ihr zu hören.
»Was denn? Ich dachte, ich seh' nicht richtig, als er da ... auf ihre idiotische Anmache angesprungen ist.« Sie verstellte ihre Stimme. »Ich kann auch immer blasen.« Nun verzog sie ihr Gesicht.
»Du wolltest, das wir ihn alleine lassen.«
»Weil ich echt davon ausgegangen bin, dass unser Robin dann mit uns gehen würde.«
»Na ja unser Robin steckt anscheinend in einer kleinen Metamorphose.«
»Dann hoffen wir mal, er wird ein Schmetterling und kein Frosch, der mit seiner klebrigen Zunge irgendwelche Insektenweibchen an Land zieht.«
»Wird er schon nicht. Er ... wird schon den richtigen Weg für sich finden.« , sagte Elias ... und hoffte, er würde Recht behalten.
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Und mein kleines Herz bounced, es ist fast wie im Traum
FanfictionSPIN-OFF der Dag und Isy Story Jemanden zu lieben, heißt nicht unbedingt, mit dieser Person auch glücklich zu sein. Das muss Robin leider immer mehr erkennen, denn obwohl er und Nia sich lieben, gibt es ein Problem, das ihre Beziehung zu zerstören...