»Und?« , hörte Robin Elias fragen, als er mit diesen telefonierte, während er gerade bei sich zu Hause angekommen war.
»Hmm. Na ja.«
»Nur na ja?«
Das Date mit seiner Blondine hatte er gerade hinter sich, und sein bester Freund war selbstverständlich direkt eingeweiht worden, bevor dieses stattgefunden hatte. In der gegenwärtigen Zeit wollte er selbstredend wissen, wie es gelaufen war.
»Ja, es war ... ich weiß nicht. Ich hab' mir irgendwie ... mehr darunter vorgestellt.« , sprach Robin und stieg aus.
»Mehr? Du meinst ... küssen und so?«
»Nein. Sie war ... seltsam. Im Café war es ... anders.«
»Jetzt starte mal bei null. Alles von Anfang.«
Robin schloss die Türe auf und trat ein. Seine Mutter schaute sofort in der Flur, als er die Schuhe auszog. »Ich bin oben.« , meinte er zur Begrüßung und ging auch schleunigst die Stufen hinauf.
In seinem Zimmer stellte er sein Handy auf laut. »Also ... es hat ja schon so begonnen, das ich ihr freundlich geschrieben hatte, ich würde losfahren, und sie meinte, ich solle hupen, wenn ich da bin. Ich weiß nicht, ich fand das so ... primitiv, weißt du, ich hätte sie gerne an der Türe abgeholt und nicht wie so ein Prolet, ey Puppe komm ins Auto.« Er verstellte am Schluss kurz seine Stimme.
»Hmm vielleicht mögen ihre Eltern es ja nicht.« , spekulierte Elias.
»Ja, das habe ich mir dann auch gedacht und es ... erst mal verdrängt.« , sagte er. »Sie kam dann auch ein bisschen später als verabredet raus, stieg ein, und ... sah eigentlich gut aus, aber ... total aufgedonnert.«
»Heißt?«
»Ja diese dicken geklebten Wimpern, und ... ich fand sie im Café natürlicher. Also ihr natürlicher Look sagt mir mehr zu.«
»Vielleicht wollte sie sich ja nur schick machen. Die meisten tragen diese Flatterdinger doch, und ...«
»Ja, ich weiß. Vielleicht bin ich auch einfach zu pingelig.«
»Und ... was war noch?«
Robin atmete tief ein. »Auf die Schnelle war mir nichts Besseres eingefallen, aber sie hatte mir gesagt, wie sehr sie künstlerische Aktivitäten mag. Also hatte ich sie zu einem Poetry Slam eingeladen. Ich dachte irgendwie, das könnte ihr gefallen.«
»Aaaaber ... das hat es nicht?!«
»Nein. Kein bisschen. Schon als wir hingingen, hatte sie mit den Augen gerollt und total gelangweilt neben mir gesessen.« , erzählte er. »Währenddessen hing sie tausendmal an ihrem Handy. Ich kam mir vor wie Luft.«
»Na ja vielleicht war es einfach, ... die falsche Aufführung?«
»Vielleicht. Ich weiß nicht.« Er ließ sich auf sein Bett fallen, nachdem er sich von seiner Hose und seinem Shirt verabschiedet hatte. »Ich wollte halt etwas, was sie ... anspricht, und nicht mit etwas kommen, was jeder macht.«
»Aber eventuell wärst du damit besser gefahren.«
»Aber so hat sie nicht gewirkt. Im Café war sie anders.«
»Robin, da hatte sie gerade mal ein paar Worte mir die gewechselt. Möglicherweise wollte sie sich da ja auch ... anders präsentieren und hat deswegen so etwas gesagt.«
»Du meinst, sie war Fake?«
»Kann sein. Ich weiß es nicht. Wie lief es denn weiter?«
»Ja großartig viel war da nicht. Wir fanden kein Gesprächsthema, und ... der Abschied war ... kalt.«
»Kein Kuss? Nichts?«
»Nein. Ich bekam ein tschüss mit Blick auf ihr Handy gerichtet und Knallen meiner Autotüre.«
»Wurde wenigstens einer geknallt.«
»Elias.«
»Sorry. Na ja. Es gibt noch genug Fische im Meer.«
»Ich hab ja keinen Kuss oder so erwartet. Ich wollte sie ... näher kennenlernen. Aber ... das war nicht das, was ich sehen wollte. Oder mir erhofft habe. Ich hatte ein komplett anderes Bild von ihr.«
»Es tut mir echt leid. Ich hätte es dir echt gegönnt, weil sie dir ja gefallen hat, und ...«
»Ach scheiß drauf. So ist mein Leben halt. Ich bin immer der Idiot.«
»Das stimmt nicht, Robin. Du bist ein lieber ...«
»Lass es. Ich kann es mir nicht mehr reinziehen. Ich bin lieb tralala. Ich passe hier nicht her. So einfach ist das. Und deswegen war ich auch nicht genug für Nia. Sie wollte ein Abenteuer und ich war in aller Selbstverständlichkeit nur die dämliche Pauschal-Reise, an der man sich irgendwann sattgesehen hat.«
»So darfst du nicht denken.«
»Ich glaube, Latara hatte auch anderes im Sinn. Ich war ihr einfach zu langweilig. Schon meine Date-Idee war für sie zum Kotzen unoriginell.«
»Egal. Scheiß drauf. Dann ist sie es halt nicht. Irgendeine wird es geben Robin, die alles schätzen wird, was du für sie tust. Du machst dir Gedanken, das macht nicht jeder. Wenn sie dir falsche Informationen über sich gibt, muss sie sich nicht wundern, wenn das Date scheiße wird.«
»Ja, oder?!«
»Natürlich.« , sprach sein Freund. »Du hattest diese Info und wolltest das Beste in kurzer Zeit umsetzen. Das ist nicht dein Fehler.«
»Und warum komm ich mir trotzdem so dumm vor.«
»Weil du so bist. Ich mein', ... du ... du suchst den Fehler immer bei dir.«
Robin atmete schwer ein. »Vielleicht hätte ich sie vorher fragen sollen, was sie machen will.«
»Hätte hätte. Vergiss sie.«
»Hmm ja.« , sagte er und dachte an sie. Jedoch an die Latara vor diesem misslungenen Date. Wie sie versunken in eine Geschichte dort saß ... ihr Anblick im Café ... ihr süßes Lächeln, als sie mit ihm sprach.
Aber vielleicht war es ja tatsächlich notwendig. Er hatte sie gesehen und bereits ohne ein Wort mit ihr zu reden auf den Thron gesetzt mit Wunschvorstellungen, wie sie hätte sein können.
Er hatte sie idealisiert.
Nun ... kannte er die Wahrheit.
Der Traum war geplatzt.
Sie jetzt aus seinen Gedanken zu vertreiben würde mit Sicherheit ein Leichtes sein.
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Und mein kleines Herz bounced, es ist fast wie im Traum
FanfictionSPIN-OFF der Dag und Isy Story Jemanden zu lieben, heißt nicht unbedingt, mit dieser Person auch glücklich zu sein. Das muss Robin leider immer mehr erkennen, denn obwohl er und Nia sich lieben, gibt es ein Problem, das ihre Beziehung zu zerstören...