𝕂𝕒𝕡𝕚𝕥𝕖𝕝 20

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»Warum sagst du es ihm? Bist du bescheuert oder was?« , keifte Selina ihren Freund an.

»Weil er voll die Gedanken schiebt. Findest du nicht, er sollte wissen, woran er ist?«

»Doch. Natürlich. Aber das sollte Nia machen. Nicht du. Wenn Robin jetzt etwas sagt, wird ihr doch klar sein, das ich gelabert habe.«

»Er sagt nichts.« , meinte er daraufhin. »Er hat es mir versprochen.«

»Er merkt also selber, das etwas nicht stimmt?« , fragte sie leiser, nachdem sie auf der Tischtennisplatte platz genommen hatte.

»Ja. Und ... da gibt es noch dieses Mädchen.«

Schockiert schoss ihr Kopf nach links, da wo ihr Freund stand. »Was? Was für ein Mädchen?«

Elias verzog leicht das Gesicht. »So ... so 'ne Blondine. Keine Ahnung.«

»Er trifft sich mit ihr?« Ihre Augen wurden erschrocken groß.

»Nein. Oh Gott. Nein. Er ... er hat sie nur angeschaut. Mehr nicht.«

»Nur gesehen?«

»Ja, aber ... sie hat ihm anscheinend gefallen. Ich weiß nicht. Er war voll komisch und seitdem ... auch. Also ... er hat zugegeben, dass er schon öfters einfach mal so wohl an sie gedacht hat. Ich weiß auch nicht.«

»An sie gedacht? Du meinst ...?«

»Ich weiß nicht, was er genau damit meint.« , unterbrach er sie, da er ihre Gedanken bereits erahnen konnte. »So genau haben wir darüber nicht gesprochen. Aber ihm geht es nicht gut, weil ihm dieses Mädchen gefallen hat, und ... deswegen fand ich es richtig, das er weiß, was Nia da zu dir gesagt hat.«

»Aber ich weiß doch gar nicht, ob es das bedeutet, was ich ... meine.«

»Robin denkt es doch selber.«

»Ich hoffe, sie trennen sich nicht.« , sprach sie wieder leiser.

»Nia hat irgendeinem anderen Typen ihre Nummer gegeben. Ich glaube nicht, dass noch viel Hoffnung besteht.«

»Das hat sie nicht?!« Wieder kam ihre erschrockene Mimik zum Vorschein.

»Doch. Sie war mit ihm dann nachts wohl feiern.«

»Wie ... wie ... wie hat er es aufgenommen?«

»Kann ich nicht richtig beurteilen.« , meinte er. »Er will sich anstrengen. Um die Beziehung halt irgendwie ... kämpfen.«

»Okay. Das ist aber doch gut. Oder nicht?!«

»Doch, aber ... ich hoffe nur ... er macht es nicht umsonst.« Er sah zu dem kleinen Weg, der zu dem Spielplatz führte. »Da kommt er. Lass dir nichts anmerken.«

Selina schaute ein wenig Mitleid empfindend zu Robin hin, der mit den Händen in den Hosentaschen zu ihnen kam. Elias stupste sie daraufhin an, als er ihren Blick registrierte.

»Hey. Wie geht's?« , fragte er nun schnell, als sein Freund bei ihnen angekommen war.

»Ja ganz okay. Hab' eben ein Hotelzimmer gebucht, damit ... na ja, ich hoffe da ... du weißt schon.«

Selina schaute ihn erschrocken an. »Aber ... is' das dein Ernst? Red' doch erst nochma' mit Nia, und ...«

Robin guckte sie im Zuge dessen verwirrt an ... bis der Groschen fiel und er Elias ansah. »Behältst du eigentlich irgendwas ma' für dich?«

»Sie hat ... danke Selina.« , meinte er.

»Sorry. Ich ...« Man sah ihr an, dass es ihr tatsächlich leidtat. Sie zog die Lippen ein und wendete sich dann wieder hin zu Robin. »Ihr liebt euch doch. Du kannst doch jetzt nicht echt daran denken, fremdzugehen. Ich meine, ... das bist doch nicht du.«

Irritiert blinzelte er. »Fremdgehen? Ich ... das Hotelzimmer ist für Nia und mich. Ich würde ihr niemals fremdgehen.« Seine Augen suchten nun wieder seinen besten Freund. »Also ich weiß ja nicht, was er dir erzählt hat, aber ... ich hab' dieses Mädchen nur angesehen. Nur angesehen. Mehr nicht. Ich werde zu keinem Zeitpunkt mit ihr reden oder sonst etwas tun.«

»Das habe ich auch ehrlich gesagt nicht von dir gedacht.« , sprach Selina. »Ich war jetzt nur wegen deiner Aussage ...«

»Ich hab' sie nur angesehen. Sonst war da nichts.«

»Aber ein Hotelzimmer?! So etwas ist ja eher ...«

»Du hast gesagt, Nia will etwas erleben ... oder so ähnlich. Sie hat diesem ander'n Typen ihre Nummer gegeben.« Er lehnte sich an die Tischtennisplatte. »Vielleicht ist es das. Möglicherweise will sie ... so ein kleines Abenteuer.«

»Deswegen willst du ... außerhalb mit ihr ...?!« , fragte Elias und wurde unterbrochen.

»Ein Rollenspiel. Ich hab' gelesen, das da viele Mädchen drauf stehen würden. Sie soll denken, ich wär' jemand Fremdes.«

»Du willst ihr ... eine Affäre somit schmackhaft machen?«

»Nein. Das ist ein Spiel.«

»Hört sich für mich aber anders an.«

»Ist es aber nicht. Keine Ahnung. Das soll wohl auch eingeschlafene Beziehungen ... aufheizen.«

»Und das willst du in einem Hotelzimmer machen?«

Robin zuckte kurz mit den Schultern. »Mir fällt sonst nichts ein. Ich hab' uns einen Tisch reserviert. Einen Ring gekauft und ... das Hotelzimmer für die Nacht.«

»Einen Ring?«

Er nickte. »Ja. Mit ... mit uns'ren Initialen.«

»Du gibst aber eine Menge aus.«

»Ich will ihr halt zeigen, wie wichtig sie mir ist.«

»Sei mir nicht bös', aber früher haben selbstgeschriebene Songs ausgereicht. Ein Fotoalbum, welches du gebastelt hast. Du ...«

»Ich war da jünger.«

»Trotzdem. Wenn du jetzt schon so in die Tasche greifen musst, wie soll das dann in ein, zwei Jahren aussehen?«

»Sie verlangt es doch nicht von mir. Das ist ... meine eigene Entscheidung.«

»Ich glaub', ihr wird das bestimmt gefallen.« Selina lächelte ihn an, weil sie ihm Mut machen wollte. Er gab sich so viel Mühe ... machte sich so viele Gedanken ... sie hoffte in der Zwischenzeit nur, dass es nicht bereits zu spät dafür war.

Und mein kleines Herz bounced, es ist fast wie im TraumWo Geschichten leben. Entdecke jetzt