56. Kapitel

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Mittlerweile hatte sich auch Harry im Manila eingefunden. Er und Wade ließen ihre Kontakte spielen, aber mehr als die Informationen, die sie schon erhalten hatten, bekamen sie nicht. Er von Harry Informant sagte, er sei nicht weit entfernt. Um den genauen Standort seines Aufenthaltes herauszubekommen, müsse er seine Beziehungen bei Laune halten. Was darin bestand, ein paar Dollars springen zu lassen. Was Amy in diesem Fall zum Leidwesen von Harry und Wade machte.

„Amy, du schmeißt ihm das Geld in den Rachen, aber brauchbare Informationen haben wir bislang nicht erhalten. Außer die verschwommene Aufnahmen einer Überwachungskamera von der Anlegestelle eines Motorbootes. Man sieht nur vier Männer, die das Boot verlassen. Zwei davon stützen einen dritten und der vierte geht hinter ihnen her. Es deutet nichts darauf hin, dass es Steve ist. Es kann auch ein kranker oder besoffener Matrose sein. Bitte versteife dich nicht darauf, hast du gehört.“ Harry machte sich ernsthaft Sorgen, dass sie sich zu sehr in diese Angelegenheit vertieft und sie ausnimmt. So schlenderten beide durch die große Markthalle des Navotas Fisheries Port Complex, als er neben ihr stand und sie prüfend betrachtete.
„Ja, ich weiß, was ihr redet, ich sehe überall Steve, ich will mich nicht damit abfinden, dass sie ihn doch …“ Amy schwieg, ihre Augen wurden glasig und sie faste sich an die Nasenrücken und schaute betrübt rüber zu den Marktständen, wo die Fischer ihren fangfrischen Fisch in Körben und alten Holztischen zum Verkauf anboten.
„Harry, ich weiß, dass er lebt, dass er hier ist.“ »Ich werde ihn finden, so wie er mich gefunden hat.« Amy zog die Nase kraus, was immer ein sicheres Zeichen war, dass sie sich von nichts und niemandem umstimmen ließ. Behutsam legte er eine Hand auf ihren rechten Unterarm, „Amy, ich wünsche mir auch, dass wir ihn finden.“ "Ich meine nur." „Du meinst, ich soll der Tatsache ins Auge schauen und auch diese Alternative berücksichtigen.“ Harry, ich weiß, ihr meint es gut und ihr hört euch schon fast so an wie Danny, aber glaube mir, ich wüsste, wenn es so wäre. „Auch wenn du mich für bekloppt hältst, ich weiß es einfach, dass er hier ist.“ Amy zog ihren Arm weg und ihre Mundwinkel für einen kurzen Augenblick nach oben, nahm einen langen Atemzug und legte ihre Hände auf den Bauch. „Du bist störrisch wie ein Esel, weißt du das?“  Dabei zwinkerte er ihr zu und ging mit ihr langsam weiter durch die überfüllten Gänge, die aus Einheimischen und Touristen, die sich hierher verirrt haben, bestanden. Während er Ausschau nach Wade hielt. Der sich seit seiner Ankunft vor zwölf Tagen als Werftmitarbeiter unter die Leute gemischt hat, um brauchbare Informationen zu bekommen. Sie hatten am gestrigen Abend verabredet, dass er gegen Mittag, bevor die Halle geschlossen wurde, hier mit ihnen Treffen wollte. Aber er war nirgendwo zu sehen. So reicht Harry Amy die Hand für das Verlassen der Halle. „Nun komm, lass uns fahren, er wird sich schon melden. Ach, was mir einfällt: Hat Danny dir bei eurem letzten Gespräch noch was gesagt?" Amy biss sich auf die Oberlippe, während sie durch die Gänge nach draußen gingen. „Willst du wirklich wissen, was er gesagt hat, oder kannst du es dir nicht denken?" Er nickte, er konnte sich gut vorstellen, was Danny in ihrem ersten knapp dreiminütigen Gespräch seit ihrer Abreise alles losgeworden war. „Du weißt, wie er ist. Danny fühlt sich für mich verantwortlich und macht sich Gedanken, weil er nichts tun kann. Dass ihm dieses Mal bei der Suche nach Steve die Hände gebunden sind. Der Gouverneur und der General haben ihm deutlich gesagt, dass jeder, der sich von Five-0 aufmacht, um nach Steve zu suchen, jegliche Konsequenzen tragen muss.“ Langsam zog sie den Atem ein. „Harry, ich weiß, Ihnen wäre es egal, die Hauptsache ist, Sie finden ihn, aber dass beide angedroht haben, die Familie dafür haftbar zu machen. Das würde Steve von seinen Freunden nicht verlangen und wollen, dass sie damit hineingezogen werden.“
„Was ist mit uns? „postierte der ehemalige MI6-Agent und legte ein schelmisches Lächeln auf.“ Amy knuffte ihn in die Seite. „Du bist Brite, da kann er dir nichts wollen und Wade ist offiziell in Japan. Also, was will er? „Na ja, und ich bin auf Hawaii und gar nicht hier.“ Wieder ließ Amy ihren Blick über das Areal zu den Booten wandern und schaute schließlich betrübt zum Auto. „Falls ich es noch nicht gesagt habe … Danke, Harry, ich weiß es sehr zu schätzen, dass du Wade und alle anderen, die zurückgeblieben sind, mir geholfen und geholfen haben. Ich hätte nicht gewusst, was ich ohne euch getan hätte. Wahrscheinlich hätte mich Danny weiterhin zur Vorsicht im Watte gepackt und mir sämtliche Aufregung erspart.“ Amy versenkte ihre Hände tief in ihren Hosentaschen ihrer Shorts und knibbelte mit den Zähnen auf ihrer Oberlippe. „Danke, Harry.“ Kam es ihr gebrochen über die Lippen und aus dem Augenwinkel kullerten Tränen. Gefühlvoll strich Harry ihr die Tränen fort. „Hey, wer wird hier denn weinen? Der, den Mut und das Herz hat wie Richard Löwenherz. Ich bin nur ein edler Ritter, der einer mutigen kleinen Lady hilft, das VERLORENE wiederzufinden. Also, kleine Lady, Kopf hoch, wir finden ihn. Bestimmt!“ Amy wurde rot bei seinen warmen Worten. Und entspannte sich ein wenig, bevor sie gemeinsam über das Kopfsteinpflaster in Richtung Auto gingen. Schweißperlen liefen Harry an der Schläfe runter, sein Hemd war nach wenigen Schritten zum Auto schon so gut wie durch. Die Außentemperatur lag bei 32 Grad, was eigentlich eine angenehme Wärme war, aber die Luftfeuchtigkeit war heute extrem hoch, sodass man ohne sich groß anzustrengen ins Schwitzen kam. Zum Glück stand das Auto im kühlen Schatten, aber als Harry die Autotür aufzog, kam ihnen ein Schwall der Hitze entgegen, dass beide noch einen Moment davor stehen blieben. Er war froh, dass sich Wade geopfert hatte, um auf der Werft zu arbeiten. Denn bei den Temperaturen und der Luftfeuchtigkeit würde er nicht gerne eine schweißtreibende Arbeit verrichten. Aber wenn er heute sich den Himmel so ansah, würde gleich eine Gewitterfront über ihnen hinwegziehen und vielleicht würde es eine kleine Abkühlung geben. Nach ca. Fünf Minuten des Wartens setzte sich Amy auf den Beifahrersitz des ihr aus Deutschland stammenden Autos mit den drei Buchstaben. Die schwarze Limousine mit den abgedunkelten Seitenscheiben steuerte Harry aus dem Hafengebiet in Richtung Autobahn.

Kaum waren sie auf der Hauptstraße, konnte man am Himmel erkennen, wie sich das schöne, klare Blau langsam verfärbte und immer dunkler wurde und die Sonne verschwand hinter dicken, schwarzen Wolken. Die ersten Regentropfen fallen langsam auf die Scheibe und werden sekündlich mehr. Der Scheibenwischer hatte gut zu tun und ging mittlerweile auf und ab. Harry steuert den Wagen einwandfrei durch die Straßen, trotz des hohen Verkehrsaufkommens auf die R10. Er überlegte kurz und nahm dann aber doch die vierspurige Autobahn zu ihrer Wohnung, denn gegen Mittag waren sämtliche Verkehrsstraßen hoffnungslos überfüllt. So ging es hier auch nur schleppend voran. Die Blechlawine zog sich auch hier wie eine Schlange durch die Straße. Amy störte es nicht, sie genoss die Fahrt und sah den Regentropfen nach, als sie die Scheibe hinunterliefen. Harry warf hin und wieder einen flüchtigen Blick zur Seite und schmunzelte vor sich hin bei ihrem Anblick. Dann konzentriert er sich wieder auf die Straße, die gut in einem Kilometer zweispurig an der Verengung vorbei geführt wurde. Am Seitenstreifen tauchte eine Gruppe von fünfundzwanzig Männern in leuchtenden gelben Overalls mit Schaufeln und Spitzhacken auf. Amy nahm diese Gruppe nicht groß wahr und verfolgte sie nur aus dem Augenwinkel heraus, wie sie bei diesem strömenden Regen unermüdlich am Graben waren. Als plötzlich ihr ganzer Körper sich anspannte, wurde ihr gleichzeitig heiß und kalt. Ein merkwürdiges Gefühl stieg in ihr auf, Magenschmerzen machten sich breit. So dass sich ihre Hände schützend auf ihren Bauch pressten. Was war das jetzt, dachte sie sich. Sie versuchte sich zu beruhigen und atmete flach ein und aus. Als sie plötzlich aus heiterem Himmel aufschrie, das Harry neben ihr zusammenzuckte. „Oh mein Gott, halt an Harry, jetzt sofort. Da…, da ist Steve. Halt sofort an, Harrrrry. Der Mann dahin mit dem Tanktop, der sein Oberteil mit den Ärmeln vor den Bauch geknotet hat, ist Steve. Los! Komm halt an.“ Amy überschlug sich förmlich mit ihrer Stimme.

Zeichen der Vergangenheit  (Hawaii Five-0, Steve Mcgarrett, Alex oLoughiln)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt