19. Kapitel

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Als das Handy klingelte schreckte Steve aus seinen Gedanken hoch. Schnell zog er das Handy aus der Hosentasche und starrte auf das Display. Unterdrückte Nummer. Schnell begab er sich mit den restlichen Mitglieder des Teams zum großen PC-Tisch.
Er nickte Junior zu, der in Startposition ging. Schnell schob Steve das Handy in die Mitte des Tisches. Gebannt starrten alle aufs Handy und waren Mucksmäuschen still. Danny fuhr sich angespannt durch die Haare, Tani biss sich auf die Lippen und Lou legte Steve zur Beruhigung eine Hand auf die Schulter. Tief durchatmend konzentriert sich Steve.

„McGarrett, wo ist meine Frau?“ Steve war kurz und knapp, er wollte nicht um den
heißen Brei reden und ranzte den Anrufer direkt an.

„Das hat aber lange gedauert, Commander, sonst sind sie schneller. Bleiben Sie höflich und wenn Sie versuchen sollten, den Anruf zurück zu verfolgen, sage ich Ihnen, das ist zwecklos.“

„Ich will mit meiner Frau reden, jetzt!
Ein hämisches Gelächter ist von der anderen Seite zu hören.

„Commander, Sie haben hier nichts zusagen, wir geben den Ton an. Aber gut hier…“

Man konnte hören, wie er durch einen Raum ging.

„NEIN, lassen Sie mich in Ruhe, Finger weg, NEIN.“ Dumpfe Schreie einer Frau waren zu hören. Dann hörte es sich so an, als würde etwas über den Boden gezogen. Erneut die Stimme der Frau.
Steve ballte die Fäuste, während er sich am Tisch abstützte. Sein ganzer Körper verspannte sich, mehr brauchte er und die anderen nicht zu hören. Alle wussten, wer diese Frau war.
Sie hörten leicht panisches Atmen, dann erklang Amts Stimme im Lautsprecher.

„Steve, Steve, was wollen die?", weinerlich und ängstlich rief sie nochmals nach Steve, doch der Anrufer hatte den Hörer wieder übernommen.

„So, sie haben ihre Frau gehört, also wir melden uns wieder. Im Übrigen schicken sie ihren Leuten nach Hause, Commander. Ich bin sicher, dass sie mit gehört haben. So telefonieren wir beim nächsten Mal ohne sie."
Dann war das Telefonat beendet. Steve schloss die Augen, griff dann zum Handy und ging unverzüglich in sein Büro. Kurz darauf hörten sie einen lauten Knall. Danny eilte, ohne groß nachzudenken, hinterher.
Steve stand links vom Fenster und rieb sich die Faust. Die Schreibtischunterlage, so wie die Box für die Stifte, lag verstreut auf dem Boden. Steves Körper zitterte unmerklich.

"Ich bring ihn um Danny“, knirschte Steve durch die Zähne, dabei blickte er starr durch das regennasse Fenster auf die Straße. Langsam drehte sich Steve um, seine Körperspannung war dahin, seine Selbstdisziplin war verflogen. Der sonst so harte Kerl, dem nichts etwas anhaben konnte, den gab es in diesem Augenblick nicht mehr. Vor Danny stand ein Mann, der bis aufs äußerste getroffen war. Rot, wässrige Augen starrten Danny Hilfe suchend an.  Das Gesicht war so grau wie das Wetter draußen. Trist, mit wenig Hoffnung, dass es besser wurde.

"Steve, lass dir von uns helfen, gemeinsam finden wir Amy wieder und dann bekommt er seine Strafe. Bitte.“
Stumm blickte Steve wieder zum Fenster hinaus und versuchte sich zu beruhigen, was ihm äußerst schwer fiel. Er hatte in der Vergangenheit viele Dämonen besiegt und es war ihm vieles genommen worden, was ihm etwas bedeutete. Er war fast daran zerbrochen. Dann kam Amy, die ihn mit ihrer warmen, herzlichen Art zurück ins Leben holte. Jetzt war sein Albtraum zurück. Völlig in Gedanken stand er regungslos da. als er plötzlich etwas Kaltes an seiner Hand spürte.

„Hier, bevor du sie gar nicht mehr bewegen kannst.“ Danny hatte aus seinem kleinen Bürokühlschrank ein paar Eiswürfel in ein Tuch gewickelt und es ihm auf den Handrücken gelegt.
Steve sah auf seine Fingerknöchel seiner rechten Hand. Die leicht aufgeplatzten und geschwollenen Knöchel umwickelte er mit dem gereichten Tuch.
Danny lief an Steve vorbei und schaute sich das Loch und die leichten roten Spuren in der Wand genauer an.

„Wenn du in deinem Büro noch ein weiteres Fenster haben willst, nimm vielleicht einen Vorschlaghammer und nicht deine Faust. Erstens geht das damit schneller und zweitens ist es nicht so schmerzhaft.“
Steve rollte die Augen.

Zeichen der Vergangenheit  (Hawaii Five-0, Steve Mcgarrett, Alex oLoughiln)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt