Der sonst so harte Kerl wirkte so verletzt auf Bob. Langsam drehte sich Steve seitlich zu ihm und blicke ihn bedrückt an. Sein Gesicht wirkte bei der schlechten Beleuchtung der Zelle noch mehr eingefallen. „Bob, ich weiß, sie braucht mich jetzt, daher muss ich nach Hause." Dann setzte er sich in Bewegung zu seinem Schlafplatz. Müde rieb sich Steve über das Gesicht und legte sich auf seine Bambusmatte, die ihm als Matratze diente und schlief endlich ein.
Der nächste Morgen kam schneller als gedacht. Schnell wachten alle Häftlinge auf, machten eine kurze Körperpflege und dann stellten sie sich in Reihe und Glied auf. Steve tat dasselbe und war darauf bedacht, dass der Junge in seiner Nähe war, damit er im Notfall ihm zur Seite stehen konnte. Wie üblich folgte der Morgenappell, das Durchzählen der Häftlinge, während die Wachen durch die Reihen gingen. Im Anschluss zog der diensthabende Wärter einen DIN A4 Zettel aus seiner Uniformjacke und begann vorzulesen. Es waren 25 Namen der Männer aus Steves Zellenblock, darunter auch seiner. Irritiert seinen Namen zu hören, blickte er rüber zu Bob und Charles, die eine Reihe vor ihm standen. Doch bevor er fragen konnte, ertönte die Sirene und alles strömte auseinander, außer die Männer, deren Namen vorgelesen wurden.Diese trieb man zum Eisentor, unter strenger Bewachung wurden sie durch das Innerste des Gefängnisses im Laufschritt geführt. Nach zahlreichen verwinkelten und verschlossenen, halb dunklen Gängen ging es in einen weiteren Innenhof mit einem großen stählernen Eisentor. Dort standen noch mehr Wachen mit MP im Anschlag und bewachten einen alten Schulbus, den man zu einem Gefängnisbus umgebaut hatte. Die Wärter trieben die Männer unter lautem Geschrei in diesen Bus und ketteten sie an ihren Sitzen und am Vordersitz an. Das eine Flucht unmöglich wurde. Einige Häftlinge zerrten an ihren Fesseln und versuchten, mit den Wärtern, die sie fest machten, zu diskutieren. Aber die Wärter waren davon unbeeindruckt und ließen stattdessen ihre Gewehrkolben sprechen und rammten diese in die Magengruben der Männer. Schweigend beobachtete Steve das Treiben und war gespannt, was ihn jetzt erwarten würde.
Eine viertel Stunde war vergangen und der Bus setzte sich endlich in Bewegung. Steve versuchte durch die wenigen Schlitze der verdunkelten Scheiben, herauszufinden, wie die Gegend dort draußen aussah, oder einen Anhalt herauszufindenn, wo die Fahrt hingehen würde.
Die Räder rollten unaufhörlich über den Asphalt, nahmen so manches Schlagloch mit. Nach endlosen stopp und go's hielt der Bus an.Die Vordertür wurde geöffnet und Frischluft strömte herein. Minuten später standen die Männer gefesselt in einer Reihe auf einem endlosen Acker ohne Schatten. Ein riesiges Feld mit Gesteinsbrocken lag vor ihnen. Hinter ihnen befand sich eine achtspurige Straße, die abgesperrt wurde, dass es auf der jeweiligen Seite nur zwei Fahrbahnen gab. Steve begriff, es war der Außentrupp. Hier sollten sie das Feld, das vor ihnen lag, von Schutt und Gesteinsbrocken Freiräumen. Kein Schattenplatz nur mit Hake und Schaufel bewaffne ging es den Hang hinauf. Von dort oben konnten Steve und die Anderen das gesamte Feld in Augenschein nehmen. Steve schloss für einen Augenblick die Augen. Sein Plan, bei dem Außeneinsatz eine Möglichkeit zu finden, hier fort zukommen, ging in Luft auf. Weit und breit nur Schutt und Geröll. Keinen Schutz vor der Hitze, keine Möglichkeit, sich zu verstecken. Ein weit einsehbares Feld lag vor ihm. Von hier unbemerkt zu entkommen war unmöglich.
Steve war so in seinen Gedanken versunken, das er erst durch einen Stoß mit dem Gewehrlauf eines Wärters merkte, dass die Häftlinge in Gruppen aufgeteilt wurden.
Jede Gruppe bekam zwei, bis an die Zähne bewaffnete Wärter zugeteilt. Ein Teil der Gruppe, in der auch Steve sich befand, mussten zunächst die Steinblöcke mit der Spitzhacke spalten, danach zerkleinern, damit die anderen aus der Gruppe den Schutt abtransportieren konnten. Die großen Gesteinsbrocken, die nicht behauen werden konnten, mussten mit einer Holztrage auf dem Rücken zum Sammelort der Baustellen transportiert werden.
Keuchend unter der Last der fast 50 Kilo schweren Steine ging das Arbeiten schleppen bis zur kurzen Mittagspause voran. Danach wurde gewechselt. Nach neun Stunden war der Tag beendet und die Häftlinge samt Steve wurden wieder zurückgekarrt.
Müde ausgelaugt von der Hitze, schleppten sie sich in ihre Zellenblöcke. Gezeichnet von der Sonne, strahlen ihre Körper in dem schönsten Signalton. An ihren Schultern, Rücken und Armen hatten sich Wasserblasen, durch den schweren Sonnenbrand gebildet. Sodass ihr Medizinmann Han, sie mit Salben Wickeln versorgen musste. Einige klagten über heftige Kopfschmerzen oder bekamen Schüttelfrost durch den erlittenen Sonnenstich.
Steve hatte mit einem nicht enden wollende Durst zu kämpfen. So nahm er mehrere Tassen Wasser aus der Regentonnen, die als ein Zusatz der täglichen Wasserration diente. Anschließend ließ er sich in einem schattigen Plätzchen nieder und betrachtete die Schwielen und Blasen an seinen Händen.Zögerlich kam der Junge, den er vor ein paar Tagen noch von Mr. Song und seinen Männer beschütze hatte, auf ihn zu. Vorsicht reichte er ihm ein Tuch, auf dem eine salbenartige Substanz verschmiert war. Mit einer Gestik signalisierte er Steve, dass er es auf sein gerötetes Gesicht legen sollte. Was Steve im nächsten Moment auch tat. Es kühlte und das Spannungsgefühl wurde weniger.
"Na glaubst du nun, dass du von dort nicht wegkommst und dass du hier besser aufgehoben bist." Raunte Bob ihn an und reichte Steve ein frisches Tuch, das er gleich auf Schultern und Arme legte.
Müde hob Steve den Blick und blickte in Bobs besorgte Augen."Steve schlag es dir aus dem Kopf, hier bist du besser aufgehoben. Das heute war nur der Anfang. Glaube mir, wenn dich die Hitze nicht klein bekommt, dann ist es die Arbeit da draußen, denn wenn du das Tempo nicht halten kannst.... Dann werden die dafür sorgen," und zeigte zum Tor, wo die Wachen sich zum abendlichen Appell sammelten. Mit gequälten Blick rappelte sich Steve zum Klang der Sirene dafür auf und reihte sich in die Menge der Männer ein.
Der wachhabende Wärter drehte seine Runden durch die Reihen und blieb direkt vor Steve stehen. Er musterte ihn genau und ging dann ohne ein Wort oder einer anderen Mimik weiter.Am nächsten Tag wusste Steve, was die intensive Musterung des Wärter auf sich hatte. So wie den Tag zuvor, wurde Steve für die Arbeit außerhalb des Gefängnis eingeteilt, auch ein kleiner Teil der Männer von gestern waren mit dabei. Die neu dazu gemischten Männer waren Gefolgsleute von Song.
Diese Männer wurden in den kommenden 14 Tagen vom Morgengrauen bis spätabends zum Feld gebracht, um Steine und Geröll zu schleppen. Einige der Männer hatten mit der feuchten, schwülen Luft zu kämpfen und nutzten die Gelegenheit bei den Trinkpausen aus, um zu Kräften zu kommen.
Nur Steve nicht, er nutzte die Gelegenheit machte sich ein Bild vom Areal und beobachtete die Wärter genau. Pünktlich gegen Nachmittag hielten einige Wärter unter ihrem mitgebrachten Sonnenschutz ein Nickerchen, während die andere Hälfte damit beschäftigt waren, ihren Sold zu verspielen.
Steve schätzte die Situation so ein, dass es eine weitere Woche dauern würde und die Verlierer des Spiels würden unaufmerksam werden was die Gefangenen betraf. Diese Chance würde er nutzen wollen, sich in Richtung Straße zu bewegen und dann auf einen langsam gefahrenen LKW zu springen.
DU LIEST GERADE
Zeichen der Vergangenheit (Hawaii Five-0, Steve Mcgarrett, Alex oLoughiln)
FanfictionSteve hat endlich die Frau gefunden, die er liebt und hat sie geheiratet. Mit Amy könnte es nicht besser laufen. Doch plötzlich erhält er ein Zeichen aus der Vergangenheit. Alte Erinnerungen an seine Zeit als Seal werden wach und die Drohungen gegen...